Dementsprechend bleibt stehen, dass Frankreich zum einen die Tür selten bis nie öffnet, und gleichzeitig dann wenn Deutschland mal die Tür einen Spalt öffnete, sofort in der Lage ist etwas zählbares oder zumindest eine gefährliche Aktion daraus zu kreieren.
Also wirklich repräsentativ sind da eigentlich nur die ersten 20 Minuten. Ab dem Zeitpunkt, ab dem eine Mannschaft treffen muss und die andere durch ein Eigentor in Führung ist, kann man diese Bewertung meiner Meinung nach nicht mehr vornehmen.
Nach der "geschenkten" Führung (es ist natürlich müßig, darüber zu diskutieren: wird ein Eigentor erzwungen oder ist es ein individueller Fehler... Steht Hummels 20° mehr gedreht oder einen Meter weiter in einer Richtung, klärt er den Ball ins Toraus und es steht weiterhin 0:0) mussten die Deutschen ihre Tür quasi immer weiter öffnen, während die Franzosen mit allen Spielern die Tür zuhalten konnten. Hier eine faire Aussage zu treffen, wer wieviel zugelassen hat, ist nicht möglich, wenn beide Teams ihre Spielweise so sehr an den Zwischenstand bzw. ein glückliches Tor koppeln. Denn wäre das Tor genau so auf der anderen Seite gefallen (und das hätten die ersten 20 Minuten spielerisch hergeben können), hätten die Franzosen gemusst und die Deutschen nicht - dann hätten 10 Deutsche um ihren Strafraum verteidigt und die schnellen Stürmer (Gnabry, Werner, Sané) wären Varane und Kimpembe ein ums andere mal davongelaufen. Und wir würden hier dann genau über das Gegenteil sprechen müssen: machen die Franzosen zu oft die Tür auf und lassen die Deutschen nichts zu?