Beiträge von TomGB

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    Ich trainiere seit zig Jahren im Dorfverein (mal Kreisliga, mal Kreisklasse) , gute Ratschläge fürs erste Kennenlerntraining hast Du ja schon bekommen. Grundsätzlich würde ich Dir aus meiner Erfahrung noch folgende Dinge ans Herz legen:


    Im Dorfteam hast Du durchaus auch einige ganz ehrgeizige, aber eben auch viele die nur aus Spass kicken wollen. Den Spagat gilt es zu meistern, versuch die Anforderungen nicht so zu setzen, als wenn Du lauter NLZ-Förderspieler vor Dir hast. Das war für mich lange Zeit ein Problem, dem Trainings-Ideal hinterherzulaufen, dass ich mir selbst zurecht gelegt hatte und im Echttraining dann schnell reizbar zu sein, weil die Dinge nicht so liefen wie am Reißbrett. Irgendwann hat es dann Klick gemacht.


    Plane immer so, dass Du nicht auf eine bestimmte Spielerzahl festgenagelt bist und Alternativen hast. Zusagen Hin- oder Her, besser Du planst Spielformen/Übungen mit Alternativen mit Schwankungen, um vorbereitet zu sein.


    Manchmal ist selbst im eigentlich immer beliebten Abschlußspiel nicht so der Drive, den man selbst erwartet in Spielformen. Auch das muss man auf dem Niveau akzeptieren können (damit meine ich nicht, dass coachen völlig egal ist).


    Viel Spaß !

    Sehe ich anders. Natürlich ist es problematisch, dass außer Turnier-Spielformen kaum was sinnvolles gemacht werden kann und separate Technikschulung kaum möglich ist. Zumindest würde ich in dieser Situation nicht viel mehr machen als gemeinsames Aufwärmen und dann Spielfelder aufbauen und diverse Kleinfeldturniere spielen, möglichst mit verschiedenen Spielformen (Mini-Tore, Dribbeltore, Passtore, Feldergrößen/-formen etc.) und besser im 4:4 als im 8:8.


    Auch wenn das Coaching auf der Strecke bleibt: Etwas viel sinnvolleres um die Handlungs-, Entscheidungs- und Reaktionsschnelligkeit zu fördern als Spiele z.B. im 4:4 zu machen geht doch kaum. Jeder ist gefordert, kann sich nicht verstecken und muss mitmachen. Und dabei findet schon auch eine Entwicklung statt, ganz ehrlich als Dorftrainer im Breitensport ist mir die Vermittlung der perfekten Technik nicht mehr so wichtig. Wenn ich eine gewisse Aufgewecktheit, ein aufmerksames und mitdenkendes Mitspielen hinbekomme dann wird das auch zu positiven Entwicklungen führen.


    In irgendeinem Lehrbuch habe ich mal gelesen, dass die Dribbelstärke einiger damaligen Ruhrpottkicker damit begründet wurde, dass dort viel auf der Straße gespielt wurde und Straßen damals lang und eng waren, es musste gedribbelt werden. Stand da ein Trainer daneben im - heute viel vermissten - Straßenfußball ? Nö.

    War vor ca. 4 oder 5 Jahren in Polen zu einem Turnier mit einer F (älterer Jahrgang) oder E (jüngerer Jahrgang) weiß nicht mehr genau. Dort hat man eingekickt. Das Einkicken war für die meisten Mannschaften wesentliches Spielelement zum Raumgewinn. Will sagen, meinem Eindruck nach ging es etwas zu Lasten des Spielaufbaus. Fand es nicht so toll. Eindribbeln fände ich da besser.

    Eindribbeln wäre auch mein Vorschlag. Ist doch auch in vielen Spielformen die gängige Methode, um das Spiel schnell zu halten. Falls man etwas am Spiel verändern will. Ein Einkick macht es doch in vielen Fällen noch langsamer. Und vom armen Schiedsrichter zu verlangen jetzt bei jedem Seitenaus auf Sekundenregeln zu achten, oh je was da auf den Amateurplätzen los ist.

    Belastungssteuerung in so jungen Jahrgängen finde ich nicht zielführend (ohne jetzt wissenschaftlich bewandert zu sein). Im Zeifel gehen die begeisterten Fußball in dem Alter sowieso jeden Tag bolzen bis es dunkel wird (haben wir jedenfalls damals gemacht). Von negativen Auswirkungen in so jungem Alter habe ich noch nie was gehört. Und selbst wenn, in dem Alter Spielpausen anordnen oder so etwas ? No Way

    Also bei uns ist der Kreisbereich bei den Mädchen über 3 Kreise 'gedehnt' damit man in der Rückrunde passende Staffeln hat auch auf Kreisebene. Funktioniert spielerisch von den Ergebnissen gut, was mein Fokus ist als Trainer. Aber die Eltern sind schon mal erstaunt, dass in der 2. Kreisklasse bis zu 90 km gefahren wird. Aber jedes Ding hat halt zwei Seiten.

    Wenn der Pep sich vercoacht und das CL-Finale wg. Taktikfehlern vermasselt, dann kann man von einem Trainerfehler reden.

    Wenn die Dorf-C-Jugend ein Spiel nicht gewinnt, weil schwache Spieler Spielzeit bekommen haben oder der Ball im Aufbauspiel verloren wurde, statt die Pille lang nach vorne zu treten, weil das einfach geübt werden muss, dann ist das kein Trainerfehler sondern bewusstes Herstellen von Situationen, ohne die sich die Mannschaft nicht entwickelt.

    Den Unterschied wird man gewissen Zuschauern/Eltern nie vermitteln können, leider.

    Eine Möglichkeit ist ja immer eine Schulkooperation in Form von einer Mädchenfußball-AG. Die Frage ist halt immer, ob ihr jemanden habt, der am frühen Nachmittag eine solche AG anbieten kann.

    Tatsächlich war Auslöser des 'Booms' den wir damals hatten eine Mädchenfußball-AG in der örtlichen Schule. Soviel Zulauf hat es vorher und hinterher nie wieder gegeben, das hat unheimlich gezogen und ist eine tolle Möglichkeit. Leider sind die damals handelnden Personen nicht mehr da und neue mit der Zeit über Tag haben wir leider nicht.

    Hey, genau mein Thema. Wir versuchen gerade den Mädchenfußball wieder zu beleben in unserem Dorfverein. Wir hatten vor ein paar Jahren mal von E-B alle Juniorinnenmannschaften besetzt, z.Zt. haben wir noch 2 Damenmannschaften, aber leider keine Juniorinnenmannschaft mehr.

    Wir sind im Herbst letzten Jahres mit 8 Mädchen gestartet. Nach einigen Monaten Training haben wir jetzt die ersten Freundschaftsspiele gemacht, aktuell haben wir jetzt 16 Mädchen auf der Liste, soviel sind aber nie gleichzeitig beim Training. Das schwankt so von 8-14 würde ich sagen. Ziel ist zur nächsten Saison zumindest einen Altersbereich wieder zu melden, vermutlich die C. Ist zwar nicht so toll wenn 4,5 Mädchen schon B spielen müssen, aber keine B da ist. Und die Entscheidung was wir machen (C oder B melden) macht mir jetzt schon Bauchschmerzen. Aber mit einer totalen Anfängermannschaft dann B zu melden obwohl 2/3 C und teilw. D spielen könnten kann auch nach hinten losgehen. Wir hoffen, dass über eine Anmeldung im Spielbetrieb vielleicht noch etwas Zugang losgetreten wird und versuchen bis dahin die B-Mädchen mit Spieleinsätzen bei der 2. Damen übers Jahr zu bekommen.

    Wie auch immer, zwei Mädchen die bisher D-Jungs Spielen sind auch mit an Bord und wollen zu den Mädchen rüber wechseln. Ich glaube, dass grundsätzlich im älteren Bereich -spätestens ab der C- es kaum noch möglich ist, Mädchen bei den Jungs spielen zu lassen, es sei denn sie sind wirklich herausragend. Ansonsten werden die irgendwann keine Einsätze mehr haben und den Verein wechseln, dahin wo Juniorinnenmannschaften sind.

    Es ist natürlich mühsam, es ist kein Selbstgänger und es kann auch sein dass es ein Strohfeuer ist und sich nichts weiter draus entwickelt. Aber wenn man es gar nicht versucht dann wird auch nichts passieren.

    Ich denke, bei vielen 'normalen' Breitensportvereinen macht jeder Trainer sein eigenes Ding ohne ein Vereinskonzept oder eine nachhaltige Abstimmung hinsichtlich der Ausbildungsziele über die Jahrgänge hinweg. Ich war bislang nur in zwei Dorfvereinen tätig (und bin es noch), und dort ist es zumindest so. Dürfte wohl bei vielen so sein.

    Wenn man das ändern möchte, dann ist meiner Meinung nach der schwierigste Hebel, alle Trainer mitzunehmen in ein ganzheitliches Vereinsdenken. Gerade wenn jeder Trainer im Grunde ehrenamtlich tätig ist bis auf kleinere Aufwandsentschädigungen. Man denke nur an die unterschiedlichen Sichtweisen hinsichtlich Spielzeiten für alle vs. Siegesdenken. Da sind ja mitunter nicht mal der Co. und der Cheftrainer einer Mannschaft auf einer Linie, und das dann über Jahrgänge hinweg ? seeeeehr schwierig.

    Was will man schon machen, wenn einige nicht mitziehen, aber zur Besetzung aller Trainerstellen gebraucht werden ?

    Die Argumentation, dass ein Geimpfter andere infizieren kann, während dies bei einer ungeimpften, aber getesteten Person nicht der Fall ist, hängt mir aber auch zum Hals raus (bin selber auf dem Ordnungsamt und habe gerade den örtlichen Weihnachtsmarkt unter 2 G Bedingungen durchgeführt und nicht unter 3 G Bedingungen mit entspr. Diskussionen).

    Es geht NICHT NICHT NICHT um die Infektionsübertragung, sondern um die Auslastung der Krankenhäuser mit Corona Patienten. Und der Verlauf ist nun mal im Regelfall signifikant milder bei Geimpften im Verhältnis zu Ungeimpften, was die eventuell notwendige Versorgung im Krankenhaus deutlich herabsenkt bei infizierten Geimpften im Verhältnis zu infizierten Ungeimpften. Insofern ist es völlig Richtig, dass 2 G zunehmend der neue Regelfall werden wird, damit eben kein Lockdown und ein völliges herunterfahren von Aktivitäten mehr droht.


    Zumal das Argument mit der Testung ja nur zieht, wenn ständig und immer vor jeder Aktivität getestet wird. Und das kann ja auch nicht die Zukunft sein auf Jahre hinaus.......

    Bei Marius Wolf war es so, dass er bei Hannover 96 schon aus dem Profikader aussortiert war und nur noch bei der Reserve bzw. Nachwuchsmannschaft gespielt hat. Dann ist er, einfach weil Verantwortliche zufällige Kontakte über drei Ecken zueinander hatten, von Eintracht Frankfurt angefragt worden. Heute ist er DFB-Pokalsieger mit der Eintracht und Spieler beim BVB. Einfach nur weil bei der Eintracht Leute waren, die ihn aus früheren U-Mannschaften kannten und ihm den Sprung in den Profibereich noch zutrauten. Sind jetzt alle Verantwortlichen bei Hannover 96 oder diverser anderer Mannschaften und deren Scouts blind ? Doch wohl kaum. Es geht einfach extrem eng zu im Flaschenhals, und der Anteil der Aussortierten ist naturgemäß um ein zigfaches höher als die Spieler die es schaffen. Es liegt in der Natur der Sache dass die Unterschiede und damit die Perspektiven auch für ausgewiesene Fachleute auf dem Niveau nicht mehr so deutlich erkennbar sind.

    Ich lese, nein ich verschlinge gerade das Sachbuch von Ronald Reng "Der große Traum - Drei Jungs wollen in die Bundesliga".
    Da wurde der Weg von drei Jugendspielern durch die NLZ Eliteschmieden sehr akribisch und unterhaltsam nachgezeichnet. Einer (Marius Wolf) ist heute tatsächlich Profi, die anderen beiden haben es nicht geschafft.

    In diesem jahrelangen Aussiebungsprozess kommt es massenhaft zu Härtefällen, denen natürlich auch subjetive Einschätzungen zu Grunde liegen, und vieles ist dem Zufall unterworfen.

    Danach kann man sich Diskussionen über die Verantwortung von NLZ oder anderen sog. "Azubi-Mannschaften" wie die U21/23 von Profimannschaften gegenüber den Spielern sparen. Eine Eliteschmiede hat nur eine Verantwortung: nach oben in den Profibereich abzuliefern. Nur dazu sind sie da, nur dazu sind sie geschaffen worden. Es geht ganz sicher nicht um eine verantwortungsvolle Förderung aller Spieler, die dort aufgenommen sind. Dafür ist der Flaschenhals nach oben auch viel zu dünn. Zudem wollen i.d.R. natürlich auch die Trainer auf sich aufmerksam machen und im System aufsteigen und brauchen dafür auch Ergebnisse. Schon brutal das Ganze. Wenn ich sehe, was da auch an Trainernamen auftaucht, die später im Profigeschäft coachen durften, dann wird es durchgehend auch nicht an der Qualität der Trainer liegen. Es ist einfach ein Geschäft, keine pädagogische Maßnahme ein NLZ zu unterhalten.
    Diese Ausrichtung kann man sich fügen oder es sein lassen.

    Hallo, das ist eine gesellschaftliche Verantwortung. Sorry - absoluter .... was du da schreibst. Wir sprechen hier von KINDERN. Du findest eine ellenbogengesellschaft also gut. Genau das ist eben das Problem. Sorry diese Meinung finde ich einfach .... NICHT GUT!!!!

    Wo schreibe ich denn, das ich das gut finde ? Was liest Du denn da rein ? Meine Konsequenz wäre es sein zu lassen, bin absoluter Vertreter des Breitensports mit ensprechender Verteilung von Spielzeiten etc.

    Ich lese, nein ich verschlinge gerade das Sachbuch von Ronald Reng "Der große Traum - Drei Jungs wollen in die Bundesliga".
    Da wurde der Weg von drei Jugendspielern durch die NLZ Eliteschmieden sehr akribisch und unterhaltsam nachgezeichnet. Einer (Marius Wolf) ist heute tatsächlich Profi, die anderen beiden haben es nicht geschafft.

    In diesem jahrelangen Aussiebungsprozess kommt es massenhaft zu Härtefällen, denen natürlich auch subjetive Einschätzungen zu Grunde liegen, und vieles ist dem Zufall unterworfen.

    Danach kann man sich Diskussionen über die Verantwortung von NLZ oder anderen sog. "Azubi-Mannschaften" wie die U21/23 von Profimannschaften gegenüber den Spielern sparen. Eine Eliteschmiede hat nur eine Verantwortung: nach oben in den Profibereich abzuliefern. Nur dazu sind sie da, nur dazu sind sie geschaffen worden. Es geht ganz sicher nicht um eine verantwortungsvolle Förderung aller Spieler, die dort aufgenommen sind. Dafür ist der Flaschenhals nach oben auch viel zu dünn. Zudem wollen i.d.R. natürlich auch die Trainer auf sich aufmerksam machen und im System aufsteigen und brauchen dafür auch Ergebnisse. Schon brutal das Ganze. Wenn ich sehe, was da auch an Trainernamen auftaucht, die später im Profigeschäft coachen durften, dann wird es durchgehend auch nicht an der Qualität der Trainer liegen. Es ist einfach ein Geschäft, keine pädagogische Maßnahme ein NLZ zu unterhalten.
    Diese Ausrichtung kann man sich fügen oder es sein lassen.

    Ich war auch immer der Meinung, dass sich die Kondition in kleinen Spielformen mittrainiert und man da nichts spezifisches machen muss bzw. dafür wichtige Trainingszeit abgezwackt werden muss. In der D sowieso, aber auch bis hoch in den Erwachsenenbereich.


    Ein befreundeter Trainer, der bis hoch in die 2. Bundesliga aktiv gespielt hat (überwiegend aber 3. Liga/Regionalliga) und anschließend als Trainer von Kreisliga bis Landesliga gecoacht hat, ist der Meinung, dass er nach seinen Erfahrungen alleinig auf Spielformen erst so ab Regionalliga setzten würde. Vorher hätte man einfach das Problem, das in unteren Klassen bei vielen Spielern nicht die Motivation gegeben ist, alles zu geben in jeder Spielform und sich auch mal zu 'verstecken'. Und diese Spieler könnte er dann nur über reine Laufeinheiten mit entspr. Überwachung der Leistung fit bekommen.


    Da spricht er aber von Erwachsenenmannschaften und nicht von Jugendmannschaften, die hat er nie trainiert. Laufeinheiten würde ich auch bei Jugendmannschaften nie machen unterhalb leistungsorientierter A-Jugenden. Interessant ist der Gesichtspunkt trotzdem.

    Ich habe zwei sehr laufstarke und disziplinierte Spieler beide auf der rechten Seite. Ich würde den Flügel dann einfach in den Sturm schieben und den Aussenverteidiger in die Mittelfeldkette. Dann würden sich die restlichen drei, einfach zu einer dreier Abwehr bilden. Das ganze im Ballbesitz, defensiv müsste man dann wieder zurückschieben.

    Der Lehrmeinung nach sollte sich das Verschieben der Positionen ja nach der Ballseite richten, d.h. nicht immer der gleiche Verteidiger sollte ins Mittelfeld aufrücken sondern welcher Verteidiger nach vorne schiebt (und dementsprechend der andere Außenverteidiger nach innen einrückt) richtet sich nach der Seite des Spielaufbaus.

    Ich bin aber durchaus der Meinung, das feste Anordnungen unabhängig von der Ballseite etc. im Amateurbereich abweichend von der Lehrmeinung Sinn machen können. Schließlich steht wesentlich weniger Trainingszeit zur Verfügung, nicht jeder Spieler hat die erforderliche Mentalität und Power zum Mitmachen und und und. Besser was Einfaches gut machen als etwas Schwieriges klappt nicht. Wie sagte Jürgen Klopp: Wir brauchen nicht den perfekten Plan, aber jeder sollte den gleichen Plan haben.


    Grundsätzlich finde ich das die Option auf Wechsel zwischen Spielsysthemen immer Sinn macht, ist ja auch etwas woran man als Trainer und Mannschaft viel lernen kann. Ob die Mannschaft es wirklich stemmt, bei jedem Ballbesitzwechsel zu verschieben und ob das Ganze stabil bleibt wirst Du dann schon sehen. Prinzipiell kann ich der Idee viel abgewinnen, einer der zentralen Mittelfeldspieler sollte aber dann auch bei Ballbesitz eher defensiv denken, falls der Außenläufer mal Probleme hat mit der Rückwärtsbewegung.

    Flick hat ja gerade erst bei Bayern bewiesen, was ein Trainerwechsel bei gleichem Kader bewirken kann. Ich denke auch dass wir uns von der Qualität der Spieler her nicht verstecken müssen, sie müssen nur halt richtig eingesetzt sein. Da kann man jetzt Hoffnungen haben, dass sich was tut.

    .........aber es braucht eben auch einen guten Trainer, eine sehr gute Taktik.

    Und auf der Trainerposition und damit in Spieltaktik war Deutschland halt echt nicht vorne mit dabei.

    Das muss man einfach so klar sagen.

    Sehe ich genauso, dass ist m. E. der entscheidende Faktor warum es nicht für weitere Runden gereicht hat. Löw hat anfangs mit Klinsmann und danach mit Flick zusammen zwischen 2004 - 2014 eine Riesenentwicklung der Nationalmannschaft angestoßen mit klaren Ideen und Vorstellungen in der Spielweise, die umgesetzt wurden.

    Aber er war über den Zenit, mehr und mehr konnte man den Eindruck gewinnen, dass nur noch verwaltet und nichts mehr entwickelt wird. Das deutlichste Zeichen ist das Festhalten bei dieser EM an der Dreierkette statt in die Viererkette zu wechseln, damit eine klare Entscheidung für mehr Sicherung und defensive Stabilität statt mehr Anschub im Aufbauspiel. Offenbar hat ihn der Mut verlassen und er war einfach über den Zenit oder wie man es ausdrücken will. Das hätte es doch in den Jahren 2004 - 2014 nicht gegeben. Auch die späten Wechsel kann man dafür als Zeichen nehmen. Ich denke ein Trainer mit Mut hätte den Musialla gegen die Engländer von Beginn an rangelassen oder zumindest frühzeitig gegen Werner gewechselt. Warum denn nicht, der Junge hat doch gesprüht vor Kreativität und Tatendrang in den paar Minuten die er ran durfte vorher. Wobei ich jetzt keine Personaldiskussion über einzelne Spieler führen will, einfach mal als Beispiel für die Wandlung Löws von einem innovativen, angriffslustigen Trainer zu einem Sicherheitstrainer.

    Aber man bekommt als Belohnung, die leichte setzthälfte.

    Spanien, Frankreich, Portugal, Italien, Spanien und Belgien können alle erst im Finale Gegner werden.

    Das ist in der Tat unglaublich, wenn wir nicht viel erreichen sollten dann liegt es jedenfalls nicht am Turnierbaum. Da ist - im Gegensatz zu vielen anderen Dingen - alles richtig gut gelaufen.


    Das uns offensiv vieles schwerfallen würde gegen die Ungarn und es mühsam wird, da konnte man mit rechnen. Aber das wir hinten derartig anfällig sind gegen eine offensiv doch recht beschränkte Mannschaft, das ist unheimlich schlecht. Das hat tatsächlich phasenweise an das Ausscheiden gegen Südkorea erinnert, das hätte ich vorher nicht für möglich gehalten das die Ungarn mit Kontern derartig einfach durchkommen. Und da reagiert Löw als Trainer viel zu spät finde ich, etwas das überhaupt nicht funktioniert kann man doch nicht 3/4 des Spiels durchlaufen lassen.

    Letztendlich hat Frankreich aufgrund der höheren Qualität verdient gewonnen. Deutschland hat es im Rahmen seiner Möglichkeiten gut gemacht und mit etwas Glück und günstigerem Spielverlauf wäre vielleicht mehr drin gewesen.

    Empfinde ich genauso. Man hofft ja immer auf ein gutes Spiel und einen Sieg der eigenen Mannschaft. Aber mal ganz ehrlich, befürchten konnte man doch angesichts der Qualität der Franzosen auf allen Positionen auch einen Rückschlag wie gegen Spanien, gesehen haben wir eher eine Fortschritt Richtung stabiles Spiel. Das offensiv nicht viel ging, na ja das liegt auch in der Natur der Sache bei dem Rückstand und der Spielanlage der Franzosen.

    Man sollte aber auch nicht unerwähnt lassen, dass dem 0:1 eine Fehlerkette von Kroos (zu passiv bzw. geistig abwesend), Rüdiger (zu ungestüm und von der falschen Seite her attackiert) und Kimmich (zu weit eingerückt und Gegenspieler laufen gelassen) vorausging, die man so in der französischen Defensive im ganzen Spiel nicht gesehen hat. (Übrigens wurde das Gegentor von Peter Hyballa im ZDF super analysiert.)

    Schade ist dabei vor allem, dass so ein Gegentor wegen "Abschalten" beim gegnerischen Einwurf erst gegen Lettland kassiert und anschließend von Löw klar angesprochen wurde. Warum sowas dann im ersten Spiel nach 20 Minuten passieren muss, verstehe ich beim besten willen nicht. An der Müdigkeit kann es ja nicht gelegen haben.

    Für mich ist bei der Analyse solcher Szenen (allgemein im Profibereich), wo die Zuordnung nicht stimmig ist, irgendwo eine Unwucht entsteht und ein Tor fällt, etwas ganz anderes interessant. Wenn man sieht, wie kleinste Unstimmigkeiten auf dem Niveau bestraft werden, müssten solche Spiele ja eigentlich 7:7 oder 6:4 ausgehen. Tun sie aber nicht, weil die Tür eben nur ganz selten mal aufgeht. An sich ja auch ein Zeichen dafür, auf welchem Niveau ansonsten verteidigt wird. Ein Gegner auf Profiniveau verzeiht da nichts. Gesehen wird aber immer nur die eine Szene wo die Tür mal aufgeht.