EM Deutschland 2021

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  • Also langsam glaub ich echt das Löw Betreibsblind wird. Was sagt ihr eigentlich zu der Aufstellung gestern ? Als ich das gesehen habe, dachte ich mir sofort. Ups das verlierenb wir.



    Neuer


    Ginter, Hummels, Rüdiger


    Kimmich, Gündogan, Kroos, Gosens


    Havertz, T. Müller - Gnabry

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  • Ich fand Deutschland auch mindestens ebenbürtig.

    Wobei Frankreich auch nicht so richtig stark war.


    Bei Deutschland war ich eher spielerisch in der Offensive sehr enttäuscht.

    Sehr viele einfachste Fehlpässe am gegnerischen Strafraum und wenig Ideen.


    Die Defensive fand ich grundsätzlich ganz solide. Perfekt fand ich es aber nicht, da sie bei den wenigen guten französischen Angriffen sehr Konteranfällig aussahen.

  • Ich fand Deutschland auch mindestens ebenbürtig.

    Wobei Frankreich auch nicht so richtig stark war.

    Sehe ich auch so. Ich empfand es als ziemlich ausgeglichen: Deutschland mit mehr Spielanteilen, Frankreich mit den besseren Chancen. Unterm Strich ebenbürtig und am Ende hat eben ein unglückliches Eigentor das Spiel entschieden.

    Bei Deutschland war ich eher spielerisch in der Offensive sehr enttäuscht.

    Sehr viele einfachste Fehlpässe am gegnerischen Strafraum und wenig Ideen.

    Ich war vom Ertrag enttäuscht, aber behaupte, dass Deutschland viele Wege ausprobiert hat. Pässe in die Tiefe, Einzelaktionen, kurze Kombinationen, Flanken von der Grundlinie, Flanken aus dem Halbfeld, Schnittstellenpässe, Fernschüsse... Gegen die beiden Viererketten der Franzosen, die sich eben auf dem 1:0 ausruhen konnte, war es eben nicht leicht. Wir dürfen nicht vergessen, dass da 11 Weltklasse-Spieler auf dem Platz standen und mindestens das Zentrum Kimpembe, Varane, Kanté und Pogba sucht in den letzten 20 Jahren seinesgleichen im Weltfußball. Dass es da schwierig ist, war vorhersehbar. Dass Deutschland eben vieles versucht hat, es aber nicht geklappt hat, ist schade. Aber sicherlich kein Weltuntergang.


    Mit der gestrigen Leistung hätte man sicherlich 22 andere Mannschaften im Turnier schlagen können. Nur eben den Auftaktgegner nicht.


    Ich hätte mir allerdings - und das ist wahrscheinlich das, was beobachter_1000 meint - andere und vor allem frühere Optionen auf dem Platz gewünscht. Leider gibt der Kader keinen bulligen kopfballstarken Stürmer her, maximal Volland. Schnelligkeit ist ja auch da, aber die feinen Dribbler, die sich im 1 gegen 2 auch mal durchsetzen und durch Einzelaktionen in den Strafraum kommen, fehlen im Kader. Durch die beiden tiefen Viererketten war Geschwindigkeit gestern kein Faktor.


    Was ich mit meiner Frage im zweiten Beitrag meinte: Was hätte denn anders gemacht werden sollen? Die Aufstellung soll schlecht sein und Löw soll ein schlechter Trainer sein - aber was genau hätte er denn anders machen sollen? Zumindest das hätte man ja mal niederschreiben können, um fundierte Kritik zu üben!

  • Also ich fand DE nicht schlecht, aber FRA schon besser.

    Die taten einfach nur, was sie tun mussten - "Ein gutes Pferd..."


    Ich glaube, dasss FRA jederzeit mindestens 1 Gang höher schalten hätte können.



    Defensiv war DE vollkommen in Ordnung, gegen diesen Sturm kann man auch ganz anders aussehen.

    Offensiv aver eher nicht überzeugend - bis auf die Gnabry-Möglichkeit kann ich mich an keine wirklich gefährliche Aktion erinnern.


    Man wird es gegen POR sehen - die sind defensiv auch recht stabil, das wird ein Gradmesser!

    (Ganz nebenbei: Ungarn muss man dann auch erst einmal schlagen bzw das 1. Tor machen...)

  • Defensiv fand ich die Leistung absolut OK.
    Wobei man sagen muss, dass bei beiden Abseitsgegentore natürlich schon ordentlich Glück dabei war.
    Es waren Zentimeterentscheidungen, die zwar korrekt waren, aber man muss ganz ehrlich zugeben, dass die Tore ja auch gefallen wären, wenn Mbappé die nötigen 10 cm weiter hinten gestartet wäre. Von daher ist die Aussage von Kroos wenn es Abseits ist, ist es Abseits schon etwas naiv. Schließlich ist Mbappe in beiden Situationen ja nicht in eine bewusst gestellte Abseitsfalle getappt, sondern war einfach die eine Zehntel-Sekunde zu schnell...
    Trotzdem bin ich mit der defensiven Leistung und Aufstellung einverstanden.

    Offensiv fällt es mir etwas schwerer. Klar hat Frankreich sehr gut verteidigt und die Führung hat ihnen in die Karten gespielt.
    (ich bin mir sicher wäre Deutschland in Führung gegangen hätten wir 1:0 gewonnen).

    Allerdings war unser Team nie in der Lage wirklichen Druck aus der Dominanz (Ballbesitz) zu entwickeln, wie es z.B. die Spanier mit den Schweden gemacht haben (auch wenn es am Ende nichts gebracht hat).

    Die Chancen waren da, aber eher Zufallsprodukte als logische Konsequenz aus der Spielanlage.

    Vielleicht hätten Kroos oder Gündogan tatsächlich etwas offensiver mit mehr Risiko agieren müssen, um die Stürmer besser zu unterstützen, denn gefühlt waren wir in der Offensive permanent in Unterzahl.

    Allerdings muss man gegen Frankreich einfach eine gute Restabsicherung stellen, wie man an den wenigen Kontern gesehen hat.

    Ich möchte nicht wissen was losgewesen wäre, wenn die beiden aufmachen und man verliert am Ende 3, 4 oder 5:0.

    Letztendlich hat Frankreich aufgrund der höheren Qualität verdient gewonnen. Deutschland hat es im Rahmen seiner Möglichkeiten gut gemacht und mit etwas Glück und günstigerem Spielverlauf wäre vielleicht mehr drin gewesen.

    Über die Chancen fürs Turnier sagt das Spiel meiner Meinung nach gar nichts aus. Hier entscheiden die beiden nächsten Partien, die jeweils ganz andere Voraussetzungen bieten.

    Bezgl. Aufstellung / Formation:
    Ich finde für den Gegner Frankreich hat Joachim Löw sowohl taktisch als auch personell absolut richtig entschieden.
    Ich bin mir sicher mit mehr Risiko wäre man abgeschossen worden und vielleicht wird das Torverhältnis bei der Endabrechnung noch wichtig.

    Vielleicht hätte man früher wechseln können. Allerdings war es auch erschreckend, dass die "frischen Kräfte" Werner und Sané dafür gesorgt haben, dass das Offensivspiel mit Ihrer Hereinnahme deutlich schlechter und fehlerhafter wurde als zuvor.


    In den nächsten beiden Spiele würde ich mir eine offensivere Ausrichtung wünschen - bevorzugt ein 1-4-2-3-1 oder mit einer offensiveren Interpretation der Formation vom Dienstag.

  • Schnelligkeit ist ja auch da, aber die feinen Dribbler, die sich im 1 gegen 2 auch mal durchsetzen und durch Einzelaktionen in den Strafraum kommen, fehlen im Kader.

    An wen hast du da gedacht?


    Ich habe nur die Auswechslung Can/Volland - Ginter/Gosens (88 min.) nicht verstanden. Ich hätte Gündogan/Kroos erwartet - und eine Systemumstellung (mehr Risiko um den Ausgleich zu erzielen - und das obwohl ich mir immer überlegte, welcher deutsche Spieler ein Tor schießen könnte).


    Für mich war Frankreich klar besser (und da bin ich bei Coach1976 und den Abseitstoren).

  • An wen hast du da gedacht?

    Da sieht es im deutschen Kader wirklich mau aus. Younes, Musiala, Nmecha oder Wirtz wären solche Spieler gewesen, aber die sind ja aus unterschiedlichen Gründen nicht dabei (was größtenteils nachvollziehbar ist). Aber den vieren traue ich zu, im Dribbling mal zwei Spieler stehen zu lassen und mit einer Einzelaktion ein Spiel rumzureißen, bei dem zwei Ketten so eng stehen.

    Ich habe nur die Auswechslung Can/Volland - Ginter/Gosens (88 min.) nicht verstanden. Ich hätte Gündogan/Kroos erwartet - und eine Systemumstellung (mehr Risiko um den Ausgleich zu erzielen - und das obwohl ich mir immer überlegte, welcher deutsche Spieler ein Tor schießen könnte).

    Eine Systemumstellung hätte ich auch erwartet. Was genau da jetzt richtig gewesen wäre, möchte ich nicht beurteilen (vielleicht einen zweiten Stürmer im Strafraum parken und beide IVs binden). Aber mit dem gleichen System und mit anderem (und meiner Meinung nach schwächerem) Personal weiterzumachen, war für mich die schlechteste Option.

    Für mich war Frankreich klar besser (und da bin ich bei Coach1976 und den Abseitstoren).

    Die knappen Abseitstore gab es aber wohl nur aufgrund des Spielverlaufs. Frankreich (bzw. Hummels) macht das frühe 1:0 und kann sich hinten reinstellen und kontern. Deutschland wollte den Ausgleich und stand mit allen Spielern in der Hälfte der Franzosen. Es ist ja kein Wunder, das der schnelle Mbappé den deutschen Verteidigern wegläuft und wenn er 40 Meter freien Rasen vor sich hat, wird der auch nicht eingeholt. Das gleiche hätten aber Gnabry, Sané und Werner mit den französischen Verteidigern gemacht, wenn die Deutschen tief gestanden hätten und sich auf einer Führung ausgeruht hätten.

    Natürlich ist so ein alternativer Spielverlauf sehr spekulativ. Dennoch haben wir ja bis zum 0:1 solche Situationen nicht gesehen - weil die deutschen nicht so weit aufrücken mussten und die Franzosen nicht so tief standen.

    In der Zweiten Halbzeit war die erste Verteidigungslinie der Franzosen knapp 30 Meter vor dem Tor, in der ersten Halbzeit vor dem Tor wurde sogar in der deutschen Hälfte angelaufen.

  • Unter dem Strich war Frankreich einfach den Tick besser - ohne, dass man nach diesem Spiel ähnlich konsterniert sein muss wie nach der Spanien-Klatsche.

    Natürlich hat Ihnen der Spielverlauf zusätzlich in die Karten gespielt und wie oben schon erwähnt könnte ich mir vorstellen, dass wenn Deutschland das 1:0 erzielt hätte der gleiche Spielverlauf nur andersrum entstanden wäre.

    Man sollte aber auch nicht unerwähnt lassen, dass dem 0:1 eine Fehlerkette von Kroos (zu passiv bzw. geistig abwesend), Rüdiger (zu ungestüm und von der falschen Seite her attackiert) und Kimmich (zu weit eingerückt und Gegenspieler laufen gelassen) vorausging, die man so in der französischen Defensive im ganzen Spiel nicht gesehen hat. (Übrigens wurde das Gegentor von Peter Hyballa im ZDF super analysiert.)

    Schade ist dabei vor allem, dass so ein Gegentor wegen "Abschalten" beim gegnerischen Einwurf erst gegen Lettland kassiert und anschließend von Löw klar angesprochen wurde. Warum sowas dann im ersten Spiel nach 20 Minuten passieren muss, verstehe ich beim besten willen nicht. An der Müdigkeit kann es ja nicht gelegen haben.

  • Zur Ausgangsfrage: Die Aufstellung ist meiner Meinung nach verständlich gewesen, da Goretzka nicht fit ist. Allerdings muss man sich bewusst sein, dass man so im Zentrum und bei Standardsituationen physisch unterlegen ist, was auch die Zweikampfquote belegt.

    Da fehlten mir die entsprechenden Adaptionen:


    - schnellere Verlagerung auf die Flügel + Überzahl dort

    - Schiebeverhalten der Franzosen provozieren, um im ballfernen Halbraum Überzahl und Raum zu generieren -> siehe Di Maria-Treffer 2018 (Platz für Distanzschüsse und Doppelpässe durch das Zentrum)

    - personelle und taktische Variabilität auf den Flügeln: Wie viele Aktionen hatten Havertz und Gnabry, die wohl besten Spieler der Startelf im offensiven 1gg1, auf den Flügeln?

    Wie oft wurde mit Tempo hinterlaufen und so Über- oder zumindest Gleichzahl hergestellt?

    - Im Gegenzug Kimmich öfters im Zentrum im Spielaufbau und zur Absicherung beteiligen, während Gosens auf der linken Seite mit Tempo hinterläuft und Gündogan weiter nach vor schiebt.

    - Kreativität bei offensiven Standardsituationen


    Zur Spielanlage selbst: Frankreich spielt unter Deschamps immer mit Fokus auf mannschaftliche Geschlossenheit und schnelles Umschalten bei Ballgewinn, solange sie nicht in Rückstand geraten. Bei Vorsprung ziehen sie sich noch weiter zurück und Kombinationsspiel durch ihr Zentrum ist kaum möglich.

    Keine Ahnung, warum sich immer noch so viele ein furioses Frankreich erwarten.


    Löw hat immer gerne Ballbesitz und mit Kroos und Gündogan auch die Spieler dafür.

    Aus meiner Sicht war der Führungstreffer verdient, da in dieser Phase (10-20 min) die Franzosen gefährlicher waren und sich Deutschland in den entscheidenden Offensivaktionen zu viele Unzulänglichkeiten erlaubt hatte (ungenaue Zuspiele in die Tiefe, verpasste Spielverlagerungen, schlechter erster Kontakt).


    Danach standen die Franzosen noch tiefer und das Zentrum war dicht. Aus meiner Sicht hätte dann eine Änderung der Philosophie gut getan -> Havertz und Gnabry vermehrt auf die Flügel statt in den Halbräumen oder der Spitze.


    Ordentlich war die Phase nach dem Stangenschuss von Rabiot bis zum ersten Wechsel. Allerdings hätte ich nach Pavards K.O. - glücklicherweise ist nicht mehr passiert - vermehrt seine Seite bespielt.


    Negativer Höhepunkt war aus meiner Sicht der positionsgetreue Wechsel Volland für Gosens in der Schlussphase.


    Charles De Goal: Wie unterschiedlich man ein Spiel sehen kann😅 Ich habe kaum Distanzschüsse - ausgenommen Freistöße - wahrgenommen und mir war das Offensivspiel nach dem Rückstand zu eindimensional (Aufbau durchs Zentrum -> Zuspiel in die Offensivreihe klappt nicht -> kurze Zirkulationsphase -> Verlagerung auf Kimmich/Gosens -> Versuch des 1gg1).


    Problem ist aus meiner Sicht weniger, dass die Spieler nicht vorhanden wären, sondern nicht auf die tieferstehende Abwehr reagiert wurde, um Gnabry/Havertz/Sane in Situationen zu bringen, die ein sinnvolles 1gg1 ermöglichen.

  • Charles De Goal: Wie unterschiedlich man ein Spiel sehen kann😅 Ich habe kaum Distanzschüsse - ausgenommen Freistöße - wahrgenommen und mir war das Offensivspiel nach dem Rückstand zu eindimensional (Aufbau durchs Zentrum -> Zuspiel in die Offensivreihe klappt nicht -> kurze Zirkulationsphase -> Verlagerung auf Kimmich/Gosens -> Versuch des 1gg1).


    Problem ist aus meiner Sicht weniger, dass die Spieler nicht vorhanden wären, sondern nicht auf die tieferstehende Abwehr reagiert wurde, um Gnabry/Havertz/Sane in Situationen zu bringen, die ein sinnvolles 1gg1 ermöglichen.

    Ich meinte auch nicht, dass das alles bis zum erbrechen probiert wurde. Aber ich empfand es schon als variabel, dennoch nicht erfolgreich.


    11 Schüsse (einmal im Fünfer, 6 mal im Strafraum und dreimal von außerhalb), 23 Flanken, (Goosens meist von der Grundlinie, von links auch aus dem Halbfeld), und 8 Dribblings rund um den Strafraum. Um den Strafraum herum mit Sicherheit an die 150 Pässe, im Strafraum selbst aber nur 7. (von whoscored)


    Der Spielverlauf wird auch von folgender Statistik nochmal unterstützt: Frankreich mit 24 Klärungen um den Strafraum, Deutschland nur mit 4. Der Strafraum war dicht und voller Franzosen, egal was man versucht hat.


    Allerdings hast du Recht, die drei Fernschüsse waren wirklich Freistöße, da hat mich meine Erinnerung getäuscht.

  • 11 Schüsse (einmal im Fünfer, 6 mal im Strafraum und dreimal von außerhalb), 23 Flanken, (Goosens meist von der Grundlinie, von links auch aus dem Halbfeld), und 8 Dribblings rund um den Strafraum. Um den Strafraum herum mit Sicherheit an die 150 Pässe, im Strafraum selbst aber nur 7. (von whoscored)


    Der Spielverlauf wird auch von folgender Statistik nochmal unterstützt: Frankreich mit 24 Klärungen um den Strafraum, Deutschland nur mit 4. Der Strafraum war dicht und voller Franzosen, egal was man versucht hat.

    Die Statistik bestätigt in meinen Augen, dass


    A) der Aufbau zu langsam war

    B) das Zentrum als 1.Lösung gesucht worden ist

    C) die Flügel in den „Händen“ der AVs waren

    D) keine Distanzschüsse versucht worden sind.


    Klar, kann man sagen, dass es variabel gewesen ist, da mehrere Lösungswege gesucht worden sind. Allerdings verstehe ich unter Variabilität auch verschiedene personelle und gruppentaktische Varianten in den einzelnen Lösungswegen auszuprobieren.

    Außerdem hätte ein Spielaufbau über außen dafür sorgen können, dass im Zentrum kurzfristig mehr Platz entsteht.


    Zum Spielverlauf sind wir uns eh einig, nur zu den Lösungsansätzen haben wir unterschiedliche Ansichten.


    Wenn der Gegner merkt, dass man es nie aus der Distanz versucht, kann er es sich problemlos leisten, nur gemächlich herauszurücken.

    Wenn ich keine 1gg1 Spezialisten auf den Außenpositionen habe und nicht hinterlaufe, brauche ich nicht zu doppeln, was einen Verteidiger aus dem Strafraum herauslocken würde.


    Ein Spieler mehr oder weniger im Strafraum macht aus meiner Sicht einen großen Unterschied aus.

  • Ein Spieler mehr oder weniger im Strafraum macht aus meiner Sicht einen großen Unterschied aus.

    Ganz richtig, sowohl für die Offensive als auch für die Defensive.


    Nachdem man 60 Minuten lang nicht durchkam, hätte man sicherlich umstellen können: einen zweiten Stürmer in den Strafraum bringen und mit zwei Stürmern im Zentrum die IVs beschäftigen. In einem 4-4-2 hätten wir hinten zwei Spieler zur Absicherung gehabt und auf den Flügeln Überzahl schaffen können. Kroos und Gündogan sind kreativ genug, um das Spiel auch mit diesen neuen Optionen zu lenken.


    Volland im Zentrum wäre interessant gewesen. So ein Stürmertyp Petersen (ehemals Klose) hat mir gefehlt.

  • Ich fand Deutschland auch mindestens ebenbürtig.

    Wobei Frankreich auch nicht so richtig stark war.

    Sehe ich auch so. Ich empfand es als ziemlich ausgeglichen: Deutschland mit mehr Spielanteilen, Frankreich mit den besseren Chancen. Unterm Strich ebenbürtig und am Ende hat eben ein unglückliches Eigentor das Spiel entschieden.

    Frankreichs Spielanlage ist aber auch nicht auf Ballbesitzt ausgelegt, eher im Gegenteil sogar.

    DH. es ist keine Leistung da mehr Spielanteile zu haben, gerade, wenn diese nicht im letzten Drittel sind.

    Und ganz besonders nicht, wenn Frankreich auch lange geführt hat.


    Ich fand das deutsche Spiel mit dem Ball enttäuschend. Klar, das ist gegen Frankreichs Defensive auch nicht einfach, aber dass Deutschland da irgendwie nahe an einem Torerfolg war, das kann man kaum sagen. Selbst mit 60 weiteren Spielminuten.


    Ich habe da keine Ebenbürtigkeit gesehen, nur Ballbesitzt in ungefährlichen Zonen zu haben, bringt halt nichts und macht das dann nicht zu einer guten Leistung.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Letztendlich hat Frankreich aufgrund der höheren Qualität verdient gewonnen. Deutschland hat es im Rahmen seiner Möglichkeiten gut gemacht und mit etwas Glück und günstigerem Spielverlauf wäre vielleicht mehr drin gewesen.

    Empfinde ich genauso. Man hofft ja immer auf ein gutes Spiel und einen Sieg der eigenen Mannschaft. Aber mal ganz ehrlich, befürchten konnte man doch angesichts der Qualität der Franzosen auf allen Positionen auch einen Rückschlag wie gegen Spanien, gesehen haben wir eher eine Fortschritt Richtung stabiles Spiel. Das offensiv nicht viel ging, na ja das liegt auch in der Natur der Sache bei dem Rückstand und der Spielanlage der Franzosen.

    Man sollte aber auch nicht unerwähnt lassen, dass dem 0:1 eine Fehlerkette von Kroos (zu passiv bzw. geistig abwesend), Rüdiger (zu ungestüm und von der falschen Seite her attackiert) und Kimmich (zu weit eingerückt und Gegenspieler laufen gelassen) vorausging, die man so in der französischen Defensive im ganzen Spiel nicht gesehen hat. (Übrigens wurde das Gegentor von Peter Hyballa im ZDF super analysiert.)

    Schade ist dabei vor allem, dass so ein Gegentor wegen "Abschalten" beim gegnerischen Einwurf erst gegen Lettland kassiert und anschließend von Löw klar angesprochen wurde. Warum sowas dann im ersten Spiel nach 20 Minuten passieren muss, verstehe ich beim besten willen nicht. An der Müdigkeit kann es ja nicht gelegen haben.

    Für mich ist bei der Analyse solcher Szenen (allgemein im Profibereich), wo die Zuordnung nicht stimmig ist, irgendwo eine Unwucht entsteht und ein Tor fällt, etwas ganz anderes interessant. Wenn man sieht, wie kleinste Unstimmigkeiten auf dem Niveau bestraft werden, müssten solche Spiele ja eigentlich 7:7 oder 6:4 ausgehen. Tun sie aber nicht, weil die Tür eben nur ganz selten mal aufgeht. An sich ja auch ein Zeichen dafür, auf welchem Niveau ansonsten verteidigt wird. Ein Gegner auf Profiniveau verzeiht da nichts. Gesehen wird aber immer nur die eine Szene wo die Tür mal aufgeht.

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    Für mich ist bei der Analyse solcher Szenen (allgemein im Profibereich), wo die Zuordnung nicht stimmig ist, irgendwo eine Unwucht entsteht und ein Tor fällt, etwas ganz anderes interessant. Wenn man sieht, wie kleinste Unstimmigkeiten auf dem Niveau bestraft werden, müssten solche Spiele ja eigentlich 7:7 oder 6:4 ausgehen. Tun sie aber nicht, weil die Tür eben nur ganz selten mal aufgeht. An sich ja auch ein Zeichen dafür, auf welchem Niveau ansonsten verteidigt wird. Ein Gegner auf Profiniveau verzeiht da nichts. Gesehen wird aber immer nur die eine Szene wo die Tür mal aufgeht.

    Genau aus diesem Grund werden diese wenigen Szenen, in denen die Tür mal aufgeht entsprechend intensiv diskutiert.
    Hier Treffen eben die beiden entscheidenden Kontraste zwischen beiden Mannschaften aufeinander.
    Frankreich ist defensiv eben so stabil, dass es kaum möglich ist sich klare Chancen herauszuspielen. Deshalb entstanden diese für Deutschland dann eher "zufällig", wie der verunglückte Halbvolley von Gnabry. Wobei Zufall bei der Aktion nicht ganz fair ist, schließlich war der Spielzug inkl. Flanke von Goosens wirklich ansehnlich. Aber es ist in jedem Fall so, dass es Deutschland im ganzen Spiel nicht gelang sich Chancen zu erspielen, bei denen man als Zuschauer sagt: "das muss ein Tor sein" Es waren eben nur
    "Kann-Chancen" dabei.
    Frankreich hatte inkl. der beiden Abseitstore und dem Pfostenschuss von Rabiot derer 4. (Muss-Chancen)
    Dementsprechend bleibt stehen, dass Frankreich zum einen die Tür selten bis nie öffnet, und gleichzeitig dann wenn Deutschland mal die Tür einen Spalt öffnete, sofort in der Lage ist etwas zählbares oder zumindest eine gefährliche Aktion daraus zu kreieren.
    Das sind dann nun mal die Qualitätsunterschiede, die so ein Spiel entscheiden.
    Ich stimme Dir aber vollkommen zu, dass, bis auf diese wenigen Fehler, die Frankreich leider gnadenlos ausgenutzt hat, der defensive Auftritt der Mannschaft ein wichtiger Schritt in Richtung Stabilität war und positiv zu bewerten ist.

    Ich hoffe für morgen, dass es gelingt offensiv mehr Druck, Tempo und Spielwitz zu erzeugen ohne, dass das zur lasten der neu gewonnen Stabilität geht. Wenn das klappen sollte, bin ich mir sicher, dass wir Platz 2 in der Gruppe erreichen werden.