Danke. Dieser Aspekt kommt mir in allen Diskussionen zu kurz. Selbstverständlich gibt das einen enormen Push. Auch der Einfluss auf die Persönlichkeitsentwicklung der Gewinner wird grob fahrlässig unterschätzt. Selbst für E und D Jugend. Ab C sowieso. Ich verstehe überhaupt nicht, warum man nicht versuchen sollte Kreismeister, Bezirksmeister oder Niedherreinmeister zu werden...wenn man die Chance dazu hat. Ich bin sicher das eine gewonnene Meisterschaft dich mehr durch die Jugend trägt und beflügelt als eine Rückrunde in der alle gleich viel spielen und man 5. wird.
Nur wenn man keine Chance auf Platz 1 hat verstehe ich den Ansatz gleicher Spielzeit...aber tut man den Kids wirklich einen Gefallen wenn eine sich bietende Chance liegen lässt?
ich stimme hier dem Ansatz von fahrender Vater voll und ganz zu. Wir leben in einer Leistungsgesellschaft und damit können durchaus auch 10-jährige bereits ansatzweise umgehen. Mir ist hier viel zuviel "gleiche Spielzeit für alle" mit Chancengleichheit argumentiert - aber wo bitte, ausser in einem idealen Paralleluniversum ist so etwas denn gegeben ?
Im Verlauf der E-Jugend oder spätestens zu Beginn der D-Jugend tun sich meiner Meinung nach 2 mögliche Wege auf - einerseits die Entwicklung in Richtung Leistungssport für die talentierten (und vor allem motivierten) Spieler und andererseits, die reinen "Freizeitspieler" die einen Ausgleich und eine sportliche Betätigung suchen - ohne den Anspruch hier ein höheres oder höchstes Niveau zu erreichen. Für den reinen Freizeitfussball kann dann durchaus eine Art "Gleichberechtigungsgedanke" sinnvoll sein aber für die Spieler, die mehr erreichen wollen und auch viel mehr in die Waagschale werfen wäre dies eine Gleichsetzung mit einer Bestrafung für überdurchschnittliche Leistung und Trainingsintensität, denn egal wieviel man macht und wie gut man ist, es ist sowieso alles gleich und man bekommt ohnehin auch nur die gleiche Spielzeit. Für Spieler, die ein hohes Maß an intrinsischer Motivation haben wäre dies eine große, nicht nachvollziehbare Bestrafung, die dazu führen würde, dass diese talentierten Spieler dann irgendwann frustiert die Fussballschuhe an den Nagel hängen würden.
Es ist doch gut, dass es rein Freizeit orientierte Vereine gibt, bei denen der reine "Freizeitgedanke" zählt und andererseits auch leistungsorientierte Vereine, die Ergebnisse erreichen wollen. Etwas vollständig sinnfreies habe ich in einem anderen Thread hier gelesen, wo tatsächlich die These aufgestellt wurde, dass sehr talentierte "Ausnahmespieler" nicht versuchen sollten auf entsrechendem Niveau zu spielen oder zu trainieren - diese würden viel mehr davon profitieren, mit schlechteren Spielern zu spielen und zu trainieren, das würde sie weiter bringen als auf hohem Niveau zu lernen. Ein Spieler, der talentiert ist und ein gewisses Maß an intrinsischer Motivation hat, benötigt eben gerade das Training und den Leistungsvergleich auf höchstem Niveau und das Lernen von und mit Gleichwertigen oder Besseren. Nur dort kann er sich weiter entwickeln. Trainiert so ein Spieler auf niedrigem Niveau, dann verkümmert er, wird frustriert und wird irgendwann aufhören.