Frustabbau-Thread

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  • Die Diskussion haben wir die letzten Jahre auch geführt.

    Mitlerweile hat der Verein eingesehen, dass es keinen Sinn ergibt, alle Kinder aufzunehmen.

    Es war aber ein harter "Kampf".

    Da hilft nur immer wieder mit guten Argumenten seine Meinung zu vertreten.

    Bei uns war es vorrangig die Sorge, dass ein Kind, was sich dann vielleicht eine Alternativ sucht und sich fußballerisch gut entwickelt, später nicht mehr für unsere älteren Mannschaften spielen möchte.

    Ich habe dann aufgezeigt, welche Alternativen das Kind bei uns in der Region hätte um auf diesem Niveau Fußball zu spielen.

    Auch habe ich immer wieder betont, dass eine klare Kommunikation nach Außen mit Blick auf gute Arbeit in vernünftiger Mannschaftstärke sicherlich besser bei Eltern ankommt, als alle Kinder zu nehmen und das Chaos in Kauf zu nehmen. Dann gehen zwnagsläufig auch wieder welche und die kommen sicherlich nicht wieder.

    Zum Glück hatten wir in der Zeit immer mal wieder Eltern, die mit ihren Kindern vom Nachbarverein kamen und sich dort über die große Trainingsgruppe geärgert haben.

  • Andernfalls würde ich mich mit dem Gedanken tragen, für einen anderen Verein zu interessieren, der mir bessere Rahmenbedingungen bietet

    Ja oder man versucht die Dinge im eigenen Verein zu verbessern.


    Ich finde häufig neue Trainer unter den Fußballeltern, bei der Jugend eher nicht.

    Aber wenn so gar keiner will, dann muss doch der Verein eine Lösung bieten und nicht den armen Schlumpf mit mehr als 30 Kindern vollballern.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • nero: Eine Frage: wie entscheidet ihr, welche Kinder ihr aufnehmt? Denn offensichtlich habt ihr die Kinder vom Nachbarverein ja aufgenommen, obwohl ihr andere nicht aufgenommen habt.

    Das war jetzt etwas verkürzt dargestellt.

    Wir entscheiden das ganz klassisch nach erstmaliger Kontaktaufnahme bzw. erstes mal Probetraining.

    Je nachdem wie es passt, machen die Trainer der Jüngsten bei 16-20 Kindern einen Aufnahmestopp.

    Sie teilen allen mit, dass die Mannschaft grundsätzlich voll ist, sie gerne ein paar mal zum Probetraining kommen können, um den Verein kennen zu lernen.

    Unabhängig von der Teilnahme am Probetraining können sie sich auf die Warteliste setzen lassen und sobald wir genügend Kinder (6-8) für eine Mannschaft haben und sich einer der Eltern bereit erklärt den Trainerjob zu übernehmen. Kann es losgehen.

    Die Trainer werden dann in der ersten Zeit von uns betreut und wenn man es so nennen möchte "eingearbeitet".

    Und im Laufe der Zeit haben sich eben auch die ein oder anderen Eltern vom Nachbarverein unsere Warteliste genutzt und sind dann gewechselt, als wir Ihnen eine kleine Trainingsgruppe anbieten konnten.


    edit:

    Der Zulauf in der G-Jugend findet im Grunde nur bei warmen Wetter statt, also muss man nur von April bis September schauen, wie man die Kinder unter bekommt. Dass sich danach noch mal jemand meldet ist eher selten und den einen bekommt man dann noch unter. Aber den großen Ansturm über den Sommer versuchen wir so zu managen.

  • Wir haben tatsächlich seit Januar 7 neue Kinder bekommen. Ich bin auch überrascht.


    Zur Frage, was Jugendleitung & Co machen:

    Weiterhin Kinder mit und ohne Info vorab zu unseren Trainings schicken. Haben wir die Info vorab, bitte wir die Eltern darum, erst Mitte März, wenn wir wieder auf dem Rasenplatz sind sowie einen dritten dauerhaften Trainer haben, ihr Kind hineinschnuppern zu lassen.


    Neue Eltern lassen sich seit etwa einem Jahr in keinem Jahrgang mehr motivieren ehrenamtlich Verantwortung zu übernehmen. Ohne Bezahlung, keine Mitarbeit. Haben wir keine Mannschaft oder können wir keine Mannschaft gründen, geben sie ihr Kind in einen anderen Verein. Diese Quelle versiegt somit zunehmend.


    Bleiben die bestehenden Mannschaften, die teilweise so viele Kinder haben, dass man locker jeweils 2 Mannschaften draus machen kann.


    In meinem Fall sind es 3x U7 G-Jugend, so dass bis zu 18 Kinder spielen können. 12 gucken jede Woche in die Röhre, weil uns 2 Trainer / Betreuer fehlen, die im Verein tätig sind. Eltern dürfen nur in Anwesenheit eines Trainers / Betreuers die Kinder beaufsichtigen.


    Training mit jeweils 15 Kinder in der Halle ist alleine und zu zweit schon eine Herausforderung, insbesondere bei der heterogenen Gruppe.


    Eine weitere Trainingszeit könnten wir bekommen, doch haben wir auch ein Leben nebem dem Fußball mit Familie, so dass das nicht geht.


    Und den Vorschlag auf 20 Kinder je Training zu erhöhen lehnen wir ab, weil das keinen Sinn macht. Dafür hören wir dann sinngemäß "ist doch nur die G Jugend. Werft nen Ball hin und lasst sie laufen. Da ist doch eh noch nichts mit Fusballspielen bei den Kindern."

  • Huhu, habe auch mal Frust zum abbauen aus motivierter Trainer- und auch Elternsicht schreibe ich jetzt mal.

    Ich finde es immens wichtig, wirklich immens, das Kids heutzutage möglichst viel mit Sport/Vereinssport in Berührung kommen. Das Ganze jetzt durch und nach Corona noch mal viel mehr als vorher schon, denn die aktuellen Studien zeigen, was ja auch eigentlich schon jedem normal denkenden Menschen vorher klar war, die Kids haben durch Ausgangssperre, Schulschließungen und Co zu knabbern ohne Ende.

    Viele sind noch mehr der digitalen Welt verfallen, so läuft in jedem oder in den meisten Kinder- und Jugendzimmern spätestens nach der Schule die Playsi, der Computer, der Smart TV mit Youtube Streams auf Hochtouren.

    Ich finde es ist unsere Pflicht in den Vereinen, als Trainer und natürlich auch der Eltern, die ihre Kinder zum Sport schicken, diese bestmöglich zu betreuen und ihnen möglichst viele Trainingsangebote und auch Spielangebote an den Wochenende zu machen. Denn gerade im Fußball sehe ich es ganz oft, das hier ganz viel Lari Fari herrscht. Die Gründe sind vielfältig mit Sicherheit und will ich jetzt hier auch gar nicht erläutern erst mal weiter. Aber wenn ich sehe, das teilweise nur 1x, maximal 2x Training (was je nach Alter ja auch in Ordnung erscheint) angeboten wird, was dort dann teilweise für eine "Scheisse" trainiert wird, Schlange stehen in der Kälte, stupides Dumpfbackentraining usw. usw. und alle 2 Wochen mal ein Spiel am Wochenende in der Saisonfreien Zeit.
    Also da bekomme ich die Krise. Und das ist ja nicht selten, das ist ja, bis auf die Leistungsvereine, eher die Regel das es so ist. Mir tun die Kids dann so was von leid, die ja wahrscheinlich sogar Bock hätten auf 2-3x Training die Woche, dann regelmäßig Spielen am Wochenende teilweise dann auch gerne mal Doppelspieltag und Co. und ja, auch im Breitensport. Die Kids haben doch Bock drauf, holen wir sie doch mal ein wenig raus von Playstation Youtube und Co. raus in die reale Welt.

    Seien wir doch als Trainer nicht immer so bequem, ach ne, heute regnets und ach ne, Sonntags stelle ich mich aber nicht aufm Platz und ach ne, am Wochenende kann mein Sohn nicht, dann komm ich auch nicht und ach neeee usw usw usw

    Das gleiche gilt auch für die Eltern, ne, mein Sohn kann nicht jedes WOchenende spielen, ne, das ist jetzt zu kurzfristig, ne, da sind wir schon Glühwein trinken, ne das geht nicht.

    Hinterher beschweren sich alle über die Leistungsfähigkeit der Kids in dem Sport den sie ausüben, warum is das denn immer noch so schlecht, die entwickeln sich gar nicht, dies das. Auch die Trainer teilweise, was ja dann total paradox ist auch. Bieten ihrer Mannschaft in der Regelmäßigkeit nichts an, kein gutes Training, kein regelmäßiges Training, keine Spielzeit an den Wochenenden und beschweren sich dann hinterher in den Spielen lautstarken bei den eigenen Kids, das der oder die sich aber nicht gut entwickelt hat oder den Pass scheisse spielt.

    Leute, ich bekomme wirklich da eine Vollkrise was in der Ausbildung im Sport unserer Kids teilweise in den Vereinen und auch seitens Engagement der Eltern geboten wird. Und hinterher ist das Gejammer groß von allen Seiten.

    Gerade Fußball, wo jeder denkt die Kids müssten doch alle die nächsten Messis sein wird doch teilweise nichts dafür getan. Wenn ich mir schwimmen anschauen dagegen bei einem Kumpel vom Sohn, der macht nicht mal ansatzweise Leistungsschwimmen und die trainieren locker 2-4x die Woche und hängen an den Wochenenden oft Sa und So den ganzen Tag in einer Schwimmhalle auf Turnieren und Co ab.

    Puh, so, das war jetzt vielleicht alles irgendwie ein wenig durcheinander aber das musste so mal irgendwie raus.

  • Vielen Dank für deine Eltern-/Traineransicht!


    Sie gibt mir die Möglichkeit zwischen Trainingshäufigkeit und -intensität zu unterscheiden.


    Grob gesehen findet man in der Männer- und Frauen-Bundesliga schon große Unterschiede. Weil bei den Männern alle Profis sind, trainieren sie bis zu 12 x pro Woche. Bei den Frauen haben nur ein paar Vereine das Geld, um sich ausschließlich Vollprofis zu leisten, weshalb es hier zumeist eine duale Karriere zwischen Fußball und Beruf gibt (hat ja auch Vorteile, weil irgendwann die aktive Karriere vorbei ist). So muß man sich beim Trainingsplan der Frauen ganz genau überlegen, wie man die Trainingsintensität so gestaltet, dass man die gewünschten Leistungsfortschritte auch in weniger Zeit gut hinbekommt.


    Wie ich bereits an anderer Stelle sagte, bekommt man nicht automatisch aus vielen Ballkontakten auch gute Ballkontakte hin, weshalb das Maß der Trainingshäufigkeit nicht allein ausschlaggebend ist. Schaut man sich Bundesliga-Spieler aus den 60 und 70-er Jahren an, so gab es dort sehr viele, die ihre Karriere als "Straßenkicker" begonnen hatten und so sehr gute 1 vs 1 Spieler wurden. Heute wird vorausgesetzt, dass die Technik im Jugendbereich ausreichend ausgebildet wird, weshalb sehr viel mehr Zeit für das situative Entscheidungstraining verbracht wird. Denn wer sich falsch, zu spät oder gar nicht entscheidet, dem nützen dann auch seine technischen Fertigkeiten allein nichts mehr, weil der Gegner als Erster am Ball ist und allein über den weiteren Verlauf der Situation entscheidet.


    Weil das Training nicht nur die Vorbereitung aufs Spiel, sondern auch das Spiel die besten Übungen und Spielformen fürs darauf folgende Training beschreibt, ergeben sich die Inhalte schon zu einem großen Teil.


    Will man die Trainingsintensität erhöhen, so gelingt dies am besten, wenn man den Teil des "Beschäftigungstraining" wegläßt. Im großen und ganzen gehören dazu Übungen, die im Spiel entweder gar nicht oder fast nie vorkommen. Dafür sollte man besonders häufig im Spiel stattfindende Szenen spielnah simulieren, was meist gut mit kleinen Übungen vorbereitet und über Spielformen verbessert werden kann.


    Allerdings wäre es mir lieber, wenn man Trainngsintensität in einem separaten Punkt diskutiert. Vielleicht noch zum Schluß ein kleiner Hinweis: mir ist es lieber, wenn Spieler gern kommen oder schon mit ner Fleppe erscheinen, weil sie von ihren Eltern hingetrieben wurden.


    Was könnt ihr dazu beitragen?

  • Heute hatte ich wohl das schlimmste Hallenturnier, das ich je erlebt hatte:


    Fing in der eigenen Mannschaft an: Keine Negativrückmeldung von Spielern, die nicht da sind. Ich musste bei vielen Nachfassen. Ein Spieler ist einfach nicht gekommen, obwohl er am Vortag noch zugesagt hatte. Ein Spieler hatte den falschen Wochentag im Kopf. Ich habe es nicht rechtzeitig zum Treffpunkt geschafft. Daher hat ein Spieler (D1) das Navi bedient und den falschen Ort eingegeben. Damit wir es noch rechtzeitig schaffen, mussten sich die Spieler auf der Fahrt umziehen.

    Die Spieler haben an ihre Leistungen im Training unter Woche angeknüpft. (Am Montag habe ich leistungstechnisch das schwächste Training in meiner Trainerzeit erlebt.) Soweit zu dem "selbstverschuldeten" Chaos.


    Aber was sonst in der Halle abging, hat mich absolut sprachlos gemacht. Die Trainer von 3 der 6 Mannschaften sollten in meinen Augen lieber ihr Amt niederlegen. Es wurde so laut geschrieen, dass die Schiedsrichterpfiffe kaum wahrgenommen wurden. Eigene Spieler wurden regelrecht zusammengefaltet. Selbst bei hohen Führungen wurden die Kinder angepeischt (sehr lautstark) auch noch das 7:0 oder 8:0 zu erzielen. Ein Trainer war beim Spiel (seiner Mannschaft) so im Tunnel, dass er einen Spieler von mir beim Betreten der Halle (um in die Umkleide zugelangen) rausgeschubst (!) hat. Positiv war eigentlich nur, dass alle Schiedsrichterentscheidungen akzeptiert wurden.


    Die Krönung für mich aber: Staffelleiter und die besagten 3 Trainer, meinten wir hätten unsere Mannschaft nicht melden dürfen, weil die viel zu schlecht spielen würden. Dieser Satz ist gefallen, als meine Spieler gerade bei der Turnierleitung vorbeigegangen sind. Wir waren/sind der Underdog, dass war uns bewusst und mit Ausnahme von 2 Spielen haben wir auch mächtig Haue bekommen. Die Jungs wollen aber Wettkämpfe haben. Ich würde die Spieler auch lieber einen Jahrgang tiefer spielen lassen. Das lassen die Regeln aber leider nicht zu.

  • Selbst bei hohen Führungen wurden die Kinder angepeischt (sehr lautstark) auch noch das 7:0 oder 8:0 zu erzielen.

    Hat sich wahrscheinlich hochgeschaukelt, weil es am Ende beim Turniersieg ums Torverhältnis ging. :/ Habe ich ebenfalls mal in der D-Jugend erlebt: eigentlich sollte der direkte Vergleich zählen, bei dem Turnier gingen wir ins letzte Spiel und MUSSTEN 8:0 gewinnen, obwohl wir den direkten Vergleich gegen die punktgleichen Gegner gewonnen hatten. Falls es bei euch auch so war, ist das schon vorab eine Unmöglichkeit des Veranstalters, denn dann zieht jedes deutliche Spiel weitere deutliche Spiele nach sich.


    Aber deine Schilderungen sind wirklich erschreckend und das der Staffelleiter sogar auch so eine Aussage tätigt, setzt dem ganzen die Krone auf. Solltest du eigentlich mal dem Verband melden, was da abgelaufen ist.

    "Diese Antwort brauchen sie mir nicht zu stellen"

  • Zuverlässigkeit von Eltern/Spieler hat doch ziemlich nachgelassen. Man fragt nach und bekommt als Antwort "Wir wissen es noch nicht?"
    oder "es ist keine gute Zeit jetzt im Winter für Training und Spiel, die Kinder werden schnell krank und fehlen dann in der Schule" Da fehlen einem die Worte. Vielleicht sollte ich doch ein Leistungsteam übernehmen!

  • Wir hatten bislang eine aus meiner Sicht sehr schöne Saison. Wir konnten als neu gegründete C Mädchen Mannschaft in der Kreisklasse sehr gut mithalten, obwohl nur 2 Mädchen vorher schon Fußball bei den Jungs gespielt haben. Dabei achte ich auch auf Einsatzzeiten, ich habe ein Mädchen im 1. Jahrgang D Jugend dabei (wir haben außer der C Mädchen keine Mädchenmannschaft) die bei allen Spielen draußen dabei war und trotz ihrer körperlichen Nachteile jedes Spiel mind. 20 Minuten auf dem Platz war, obwohl wir dann eigentlich 'einer weniger sind'. Aber die ist begeistert dabei, haut sich rein und gibt alles. Das wird auch von den anderen Spielerinnen honoriert, die ist aktzeptiert.

    Jetzt hatten wir einen einzigen Spieltag in der Halle (Hallenkreismeisterschaftsvorrunde, außer uns 3 Kreisligigsten am Start, wir als einzige Mannschaft aus der Kreisklasse), wo ich nicht alle nominiert habe. Habe von 15 Mädchen 10 aufgestellt, habe im Block alle 5 Minuten 4/4 gewechselt und immer jeweils 1 anderes Mädchen musste aussetzen (insg. 6 Spiel, Hin- und Rückrunde an einem Tag).


    Neben der jungen D-Jugendlichen habe ich auch die 4 Mädchen mit den größsten Rückstände zuhause gelassen. Jede andere Sortierung hätte angesichts der Kreisliga-Gegner keinen Sinn gemacht, das hat das Turnier auch gezeigt (5 Niederlagen, 1 Untentschieden, aber überwiegend mit viel Kampf und Einsatz ganz gut mitgehalten, knappe 1/2-Tore Niederlagen und nur im letzten Spiel eine 0:6 Klatsche. Wir haben zwar mit dem Futsal-Ball, aber Banden an den Seiten und 5 x 2 Meter Jugendtoren gespielt, Regeln gibt es......als ich in den Regeln von den 5 x 2 Meter Toren gelesen habe hatte ich das schlimmste befürchtet).


    Jetzt wirft mir der Vater vor, ich hätte seine Tochter ausgegrenzt und die hätte schon überlegt aufzuhören. Und er könnte auch überhaupt nicht verstehen, wie ich so handeln könnte, dann könnte sich ja nichts entwickeln im Mädchenbereich. Alle Argumente von mir prallen ab. Ein Vater wohlgemerkt, der sich überhaupt nicht einbringt, und im Verein nichts macht (hat ja Schichtdienst, der arme Kerl, kann man nichts machen).


    Trotz der Überzeugung, richtig gehandelt zu haben, wurmt mich der Vorwurf ungemein. Ich bin mir sicher, wenn ich alle eingesetzt hätte dann hätte es durchgehend hohe Niederlagen gegeben, wäre also ein absolut frustrierender Vormittag geworden für alle. Trotzdem frage ich mich, ob ich tatsächlich alle 15 Mädchen hätte spielen lassen sollen (denn das wir uns nicht für eine Endrunde qualifizieren können war mir vorher klar) um diese Diskussionen nicht zu haben.


    Andererseits habe ich aber auch ehrgeizige und auch talentierte, gute Mädchen dabei, mit denen das Vorhaben 'alle spielen lassen' auch mal an seine Grenzen stößt. Mit denen diskutiere ich ohnehin schon öfter, dass wir auch die Gesamtentwicklung im Blick haben müssen und nicht nur heute die 2. Halbzeit.


    Blöder Spagat, manchmal wäre ich auch gerne Trainer einer leistungsmäßig homogenen Truppe........

  • Völlig unabhängig ob höhere Niederlagen oder nicht. Grundsätzlich alles richtig gemacht mit 2 Blöcken zu spielen, damit haben die Mädels, die dabei waren genügend Spielzeit gehabt. Da mehr SpielerInnen mitzunehmen macht eigentlich gar keinen Sinn, weil da für alle nur noch weniger Spielzeit raus gekommen wäre. Die wenige Spielzeit bei solchen Hallenturnieren ist ja sowieso grenzwertig. Bleibt vielleicht die Frage in wie weit und in welcher Form du das vorab kommuniziert hast.

    Da würde ich am ehesten mit der ganzen Mannschaft nochmal kurz rüber reden, solche Fälle wird es ja immer mal wieder geben, wenn ihr auch im Sommer mal auf ein Turnier geht oder ähnliches.

    Irgendwelche Eltern gibt es immer, die meckern ;) grade im Breitensport.

  • Ich hab 2 Bambiniväter die ihre Kinder total unter Druck setzen und auch immer mal wieder anschreien. :(


    Letztes Spielfest hat ein Kind angefangen zu weinen und wollte nicht mehr mitmachen. WErde mit dem Vater reden. Der Kleine tut mir so Leid.

    Problem gelöst.

    War einfacher als ich dachte. Hab Verhaltensregeln für Eltern aufgestellt bei spielfesten da anscheinend der Flyer vom Verband niemand gelesen hat. Hab geschrieben eltern sind mind. 5 Meter weg vom Platz und schreien nicht rein, falls doch schreiten die Trainer ein.


    Und siehe da, seit dem ist Ruhe und die 2 Schreiväter sind überfreundlich zu mir. :)


    Manchmal kann es auch einfach sein.

  • Blöder Spagat, manchmal wäre ich auch gerne Trainer einer leistungsmäßig homogenen Truppe........

    Ich bin Trainer einer D-Jugend mit 18 Jungs, wir spielen mit 8+1.

    Ich rotiere im Spielbetrieb immer, wobei die stärkeren Spieler mehr Einsatzzeiten bekommen.


    Bei der HKM, zu der wir eingeladen wurden, habe ich aber wirklich nur die stärksten 9 Jungs mitgenommen, damit wir nicht völlig untergehen. War trotzdem ein Turnier mit 3 Niederlagen und 0:17 Toren, völlig ohne Chancen.

    Wir hatten uns dann noch zu einem zweiten normalen Turnier angemeldet und vor allem die mitgenommen, die bei der HKM gefehlt haben.


    Komplett fair bekommt man es aber nicht hin.

  • Ich finde es ist unsere Pflicht in den Vereinen, als Trainer und natürlich auch der Eltern, die ihre Kinder zum Sport schicken, diese bestmöglich zu betreuen und ihnen möglichst viele Trainingsangebote und auch Spielangebote an den Wochenende zu machen. Denn gerade im Fußball sehe ich es ganz oft, das hier ganz viel Lari Fari herrscht. Die Gründe sind vielfältig mit Sicherheit und will ich jetzt hier auch gar nicht erläutern erst mal weiter. Aber wenn ich sehe, das teilweise nur 1x, maximal 2x Training (was je nach Alter ja auch in Ordnung erscheint) angeboten wird, was dort dann teilweise für eine "Scheisse" trainiert wird, Schlange stehen in der Kälte, stupides Dumpfbackentraining usw. usw. und alle 2 Wochen mal ein Spiel am Wochenende in der Saisonfreien Zeit.

    Das möchte ich so nicht stehen lassen.


    Klar, gibt es gute Vereine mit vielen ausgebildeten und hochmotivierten Trainern, die ein Training oder eine Spielpraxis anbieten, wie Du es möchtest. Aber im normalen Dorfverein? Da ist man schlicht froh, wenn man genügend Trainer zusammen bekommt, egal wen, damit wenigstens die Mindesttrainingszeiten und Spiele abgedeckt werden können.

    Ich bin klassischer "Vater-Trainer", früher selbst ein bisschen gekickt und weil sich halt niemand gefunden hat, bin ich Trainer der Mannschaft meines Sohnes geworden. Wir bieten zweimal die Woche Training an. D.h. ICH biete es an, denn einen Co-Trainer kann der Verein nicht stellen. Freiwillig habe ich jetzt ein zusätzliches Lauftraining angeboten. Das sind schon drei mal die Woche. Hinzu kommen in der Saison fast jedes Wochenende Spiele. Bei unseren Heimspielen bedeutet das mit Platzauf- und abbau locker 2,5 Stunden, bei Auswärtsspielen bin ich locker 5 Stunden weg. Und ehrlich: das reicht mir dicke. Ich bin echt froh, dass man außerhalb der Meisterschaftssaison halt mal das Wochenende frei hat und nicht jeden zweiten Tag Training machen muss.

    Von der Qualität bin ich sicher nicht besonders gut, ein gut ausgebildeter Trainer würde hier sicher mehr und besser machen. Aber ich bin halt allein, vom Vorstand gibt es null Unterstützung oder Anleitung und die Trainer-Lehrgänge sind sehr aufwändig. Also suche ich mir Übungen aus dem Internet zusammen oder denke mir selbst was aus.


    Es ist einfach so wie es ist. Wir bemühen uns so gut es halt geht.


  • Bei der HKM, zu der wir eingeladen wurden, habe ich aber wirklich nur die stärksten 9 Jungs mitgenommen, damit wir nicht völlig untergehen. War trotzdem ein Turnier mit 3 Niederlagen und 0:17 Toren, völlig ohne Chancen.

    Wir hatten uns dann noch zu einem zweiten normalen Turnier angemeldet und vor allem die mitgenommen, die bei der HKM gefehlt haben.


    Komplett fair bekommt man es aber nicht hin.

    Genauso habe ich es auch gemacht. Bei der HKM die besten ausgewählt und den Rest bei zwei anderen normalen Turnieren eingesetzt.

  • Hach, wie gerne würde ich eine Kinderfußballmannschaft im Berliner oder Kölner Verband führen dürfen anstatt in Hamburg...


    Und ich dachte, in meinem Verein wären einige am Drücker, die viel heiße Luft produzieren und sich an falsche Tradition klammern, aber nach Außen Veränderung fordern...


    Leider kann ich nicht ins Detail gehen. Doch nun weiß ich, dass die Reformen möglichst auf kleiner Flamme gekocht werden sollen, damit möglichst viel so bleibt, wie es vor der Einführung der - Achtung! - FairPlay Reform war.


    Tatsächlich gibt es Ausnahmeregelungen, die es ermöglichen, den Zustand vor der FairPlay Liga und vor den aktuellen Reformen wiederherzustellen.


    Hamburg strebt zur Saison 23/24 eben diesem Rückschritt in der U11 an und verkauft das noch als Fortschritt und den Wunsch der Mehrheit der Vereine.


    Kann mich mal bitte wer kneifen? Ein böser Albtraum muss das sein - oder Realsatire.

  • -Nils-

    Hoffentlich hast du Recht. Es wurde schwurbelig von einer Ausnahmeregelung auch nach 24/25 gesprocheny, die genutzt wird.


    Jetzt gibt's selten echte U11 Teams, weil sie lieber U12 spielen. Mit der Änderung werden die meisten U10 Teams als U11 melden.


    Verschiebt eigentlich nur das vermeintliche Problem anstatt es zu lösen.

  • ruffy85 Als ich selbst noch die Minis trainiert habe, bin ich damals recht schnell auf St. Pauli gestoßen, die da für mich gefühlt schon so eine Art Vorreiter in der Anwendung von Funino waren. Welche Rolle spielen denn St. Pauli oder ggf. auch der HSV im Kinderfußball bei euch in Hamburg / Großraum Hamburg? Prägen die da irgendwie schon auch die Fußballlandschaft mit und beeinflussen auch offensichtlich das Treiben des Verbandes? Oder hat sich St. Pauli in den ganz jungen Altersklassen z.B. sogar komplett abgekapselt vom Verband? Prägt Pauli auch parallele Strukturen zum klassischen Spielbetrieb? Bekommst du davon was mit? Eindrücke dazu würden mich mal interessieren ;).