Frustabbau-Thread

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  • Moin, ich trainiere eine U12 in Hamburg und es ist wirklich auffällig, wie viele U11er (ca. 20) diese Saison für U12 gemeldet haben, weil es dort einen Wettbewerb incl Ergebnisse und Tabellen gibt. Dabei sind das natürlich in erster Linie leistungsstarke, ambitionierte Teams, ansonsten macht es ja auch keinen Sinn einen Jahrgang höher zu melden.


    Diese können auch durchaus gut mithalten und dominieren zum Teil die Staffeln in der Spielstärke mittelstark. Die Ursache, dass höher gemeldet wird, sehe ich aber in erster Linie in der mangelnden Flexibilität im neuen Fair-Play-System mit Spieltagnachmittagen und ohne Ergebnisse.

    Während für es für den Großteil der Kinder absolut Sinn macht, ohne Ergebnisdruck ihre Spielnachmittage durchzuspielen, gibt es eben auch einen Teil, der sich Woche für Woche auf hohem Niveau messen will und auch schon einen Wettbewerbsdruck aushält.

    Und daran sind auch nicht nur die "alteingessenen Erwachsenen" schuld, sondern Kinder entwickeln sich nun mal auch sehr unterschiedlich, sowohl mental als auch körperlich.


    Warum also nicht zB die "stark" eingestuften Teams in U10 und U11 einen Wettbewerb ausspielen lassen und meinentwegen auch einen Hamburger Meister küren? Der Bedarf ist einfach da und es gibt nicht nur schwarz/weiß bei diesem Thema. Wenn dort eben nur starke Teams melden, wird auch kein jüngerer Jahrgang melden, weil die dann gnadenlos untergehen.


    ruffy85: welche Informationen sind das bzgl 2023/24?

  • Momantai : Wie lange soll der Wettbewerb gehen? 2 Wochen, halbe Saison, ganze Saison, über 2 Jahre? Macht der Wettbewerb aus den Kindern bessere Fußballer? Können wir dann nicht auch einen Norddeutschen oder gleich einen Deutschen Meister ausspielen?

  • Also auch im Südwesten der Republik bekomme ich mit, dass viele Kinder lieber D-Jugend spielen, damit sie eine richtige Liga haben, statt 4 gg. 4 im Kinderfußball. Für den älteren Jahrgang ist das ein Rückschritt. Das sollten wir ein Jahr aushalten. Für die F und darunter ändert sich ja dann nichts, was die Kinder im Jahr drauf vermissen könnten. Ich bin sicher, dass dies nicht von den Trainern ausgeht, da diese teils sehr zufrieden sind mit dem neuen Konzept.

  • Momantai : Wie lange soll der Wettbewerb gehen? 2 Wochen, halbe Saison, ganze Saison, über 2 Jahre? Macht der Wettbewerb aus den Kindern bessere Fußballer? Können wir dann nicht auch einen Norddeutschen oder gleich einen Deutschen Meister ausspielen?

    Ziemlich provokante Fragestellung…


    Es ist bloß eine fixe Idee eines harmlosen Fußballtrainers, der sich Gedanken darum macht, warum so viele jüngere Teams in seinem Jahrgang spielen. Sicher ist diese Idee auch weit entfernt von durchdacht und ausgereift und hat ihre Schwachpunkte. Wie so alles im Leben.


    Für mich ist aber offensichtlich, dass alle Rahmenbedingungen, die nur eine Möglichkeit zulassen (hier: ausschl. Spielnachmittage bis zur U11) am Ziel vorbeigehen. So unfassbar falsch es war, bis runter zur G-Jugend auf 7m Tore mit Ergebnismeldung zu spielen, so unzureichend ist es in meinen Augen auch jetzt bis zur U11 jeglichen Wettbewerb wegzulassen. Dazu sind Kinder zu unterschiedlich.


    Ich empfehle dazu das Buch Schülerjahre von Largo/Beglinger. Laut Untersuchungen können 7 Jahre alte Kinder teilweise in ihrer Entwicklung in den Kernkompetenzen wie Lesefähigkeit, geometrische Formen, Sozialverhalten oder auch Motorik bis zu 3 Jahre auseinander liegen. Vom Niveau eines 5,5-Jährigen bis zum Niveau eines 8,5-Jährigen. Diese Differenz kann sich bis zur späten Pubertät auf bis zu 6 Jahre erhöhen.


    Diese Studiendaten lassen sich auch auf den Sport projizieren und erfordern in meinen Augen unterschiedliche Arten des Wettbewerbs innerhalb der Altersstufen.


    Ob daraus dann wirklich bessere Fußballer entstehen, ist unmöglich zu beantworten.

  • Ob daraus dann wirklich bessere Fußballer entstehen, ist unmöglich zu beantworten.

    Ich sage, dass die neuen Spielformen bessere Fußballer hervorbringen werden. Warum?

    - jeder sammelt mehr Spielpraxis (Spielminuten)

    - jeder sammelt mehr Ballkontakte - auch mehr qualitative Ballkontakte

    - jeder spielt unterschiedliche Positionen und sammelt so mehr Erfahrungen

    - jeder spielt öfters auf seinem fußballerischen Niveau


    Ein Festival ist ein Ein-Tages-Wettbewerb, bei dem ich im ChampionsLeague-Modus noch nicht einmal eine Tabelle benötige um zu wissen, wer die beste Mannschaft ist ;). Allerdings habe ich mehrere Wettkämpfe an diesem Tag (6-7 Spiele). Jeden einzelnen Wettkampf sollen die Kinder auch gewinnen wollen.


    Habt ihr in den letzten Tagen die Posts hier zu den Hallenkreismeisterschaften gelesen? Ist das der Kinder- und Jugendfußball, den wir haben wollen?


    Thema Stadtmeisterschaften: Gab es jahrelang z.B. in Stuttgart - wer war zu 90% im Finale? - VfB und Kickers (und ja, da haben spätere Bundesligaspieler gegeneinander gespielt (aber auch Kreisligaspieler)). Haben diese Spiele sie weiter gebracht? Meistens nein, weil da war soviel Druck drauf, dass in diesen Spielen nur versucht wurde zu gewinnen (habe eigene Erfahrungen von F - D-Jugend; ab der C-Jugend gab es diese Stadtmeisterschaft nicht mehr - und ja, in der Halle ging das sogar in diesen Jahrgängen bis zur Württembergischen Meisterschaft weiter). Gibt es z.B. heute noch ab der U13 in Bayern in der Halle - und auch da gibt es meistens eine Handvoll Vereine, die diese erringen.


    Und ja, meine Frage war provokant, aber leider spiegelt sie die Realität wieder. In manchen Verbänden steigt der eine Jahrgang auf und der nächste erbt die Liga -> das geht über 2 Saisons. Genauso ist es in manchen Pokalwettbewerben. Da qualifiziert man sich auf Kreis- oder Bezirksebene und im nächsten Jahr geht es auf Landesebene weiter (das ist ja auch richtiger Fußball, siehe DFB-Pokal oder ChampionsLeague bei den Erwachsenen).

  • Aber es ist nun mal seit Einführung dieses Systems in Hamburg so, dass dieses ausgehöhlt wird, indem der halbe starke alte U11 Jahrgang in der U12 meldet, um dort in richtigen Staffeln mit Tabellen zu spielen. Ist das Sinn der Sache?


    Im U11- Jahrgang gibt es in Hamburg auch keine Festivals mit Champions League- Modus mehr, sondern kleine Turniere im 7v7 mit 4 Teams im jeder-gegen-jeden-Modus. Und diese Form des Wettkampfs scheint einigen Teams nicht auszureichen.


    Auch sehe ich eine Hallenkreismeisterschaft ab U10 oder U11 nicht so negativ. Es wären nur ein paar Events im Jahr und dann gibt es eben mal Spiele, in denen es um alles geht. Umgehen mit Drucksituationen und im richtigen Moment Topleistung abrufen kann auch förderlich sein, genauso der Umgang mit Rückschlägen und Niederlagen in wichtigen Spielen. Und dann spielen eben mal kurzfristig nur die Besten eines Teams. Sehe das nicht so negativ, wenn es sich auf ein paar Events in einer Saison beschränkt.


    Wie bereits angesprochen, die Vielfalt im Wettbewerb in den älteren Jahrgängen des Kinderfußballs fehlt mir im neuen System. Grundlegend halte ich die Neuerungen für sehr sinnvoll, mir geht es bloß um Ergänzung.

  • Momantai
    was die spannweite der Entwicklungsstadien der Kinder betrifft hast Du vollkommen recht.

    Aber brauch es dazu einen Wettbewerb in Form einer Meisterschaft?

    Die Kinder können jede Woche einen neuen Wettbewerb / Wettkampf haben, den es zu gewinnen gilt. Was bringt in dem Alter das betrachten und Pflegen einer Tabelle über ein ganzes Jahr und was trägt dieser zur Entwicklung der Kinder bei.

    Kleinere Spielformen mit weniger Kindern erleichtern es doch sogar Leistungshomogene Gruppen zu bilden die mit-/ gegeneinander spielen. Die U11 Teams, die in der U12 Liga alles dominieren, die spielen doch trotzdem im falschen Wettbewerb, weil die U12 auch zu schwach für sie sind. Ohne "echte" Wettbewerbe über ein Jahr, sondern mit Wettkampfwochenenden, an denen sich die richtigen Teams auf Augenhöhe finden und durch die kleineren Teams auch noch einmal innerhalb der Mannschaften eine Differenzierung mögliche wird erreicht man viel mehr.
    Sowohl die starken, die in der Liga in der sie eingeteilt sind unterfordert sind, können sich nächste Woche Gegner suchen, die zu ihnen passen und vermeiden eine langweilige Saison, als auch die schwächeren, die nicht ein ganzes Jahr frustriert sein müssen, weil sie nicht jedes Wochenende eine Klatsche bekommen profitieren davon.


  • was die spannweite der Entwicklungsstadien der Kinder betrifft hast Du vollkommen recht.

    Aber brauch es dazu einen Wettbewerb in Form einer Meisterschaft?

    Keine Ahnung, aber die Anziehungskraft von Tabellen scheint so groß zu sein, dass ein großer Teil an Teams freiwillig ein Jahrgang höher meldet. Klar melden die verantwotlichen Erwachsenen die Teams so, aber die Kinder in dem Alter gucken sich auch schon Bundesliga Tabellen an und sind fasziniert davon.

  • Linksfuss

    HSV e.V. nimmt ab der U7 am Spielbetrieb in Hamburg teil. Ab der U14 konkurriert dieser e.V. mit dem HSV NLZ, kann daher zB nur in der Bezirksliga ohne Auf- und Abstieg spielen.


    St. Pauli nimmt nicht am Spielbetrieb teil, ab der U8 besitzen sie ihre Fußballschule Rabauken für Kinder aus den angeenzenden Stadtteilen. Gegen Gebühr organisieren sie Spielfestivals. Ab der U12 gibt's das St. Pauli NLZ.


    Aber auch andere ambitionierte Vereine besitzen inzwischen NLZ, die in ihrer eigenen Sphäre weilen.


    let1612

    Wie Momantai schrieb, hat der Hamburger Verband einen Weg gefunden, so wenig wie möglich zu verändern und dennoch die DFB Reform auf dem Papier als erster Verband vollständig umgesetzt zu haben.


    In allen Altersklassen sollen 4 Mannschaften ein Festival spielen. Von der G (U6) bis zur E (U11). Auch die alten Spielformen sind mit Ausnahme der G-Jugend weiter erlaubt. Das soll die Flexibilität und die Akzeptanz erhöhen. Wenn möglich, soll beim Spiel mit TW noch ein Nebenspielfeld mit Minitoren aufgebaut werden.


    Zum Frust ein paar verallgemeinerte Antworten, die vom Verband kamen:

    Höhenreduzierungen für Jugendtore? Zu teuer, Mehrwert wird in Frage gestellt. Wird es nicht geben.


    Mehr als 4 Spielfelder in der G? Minitore sind zu teuer und die zentrale Planung im DFBnet wird zu aufwendig.


    Planung als Vereinsturniere (zeitlicher Blocker)? Sind keine Turniere und die Vereine kriegen das eh nicht hin. Klappt ja jetzt schon nicht.


    Mein ganzer Optimismus ist inzwischen weg. Der Fisch stinkt vom Kopf. Viel heiße Luft. Jede Grauzone wird genutzt, damit sich möglichst wenig ändert und dennoch die Anforderungen des DFB erfüllt sind.

  • Momantai : Ich kenne den Spruch: "Nur unter Druck entstehen Diamanten" - gibt es irgendetwas anderes - am besten in Bezug auf Lebewesen - bei dem Druck eine positive Entwicklung zur Folge hat?


    Ich habe hier bei uns auch schon alles erlebt: eigene Staffel für U11, die U12 melden. U11, die als U12 spielt. U11 "Bezirksoberliga" obwohl es das gar nicht gibt. Und haben sich die Modelle lange gehalten? Nein! -> ich folgere daraus, dass es keine Erfolgsmodelle waren. Übrigens gab es das bei uns auch mit U7-Mannschaften, die bei U9 gemeldet haben, weil wir keinen Spielbetrieb für U7 angeboten haben. Mittlerweile gibt es einen freiwilligen (wie sich das anhört ;)) Festivalbetrieb und die "Verrückten" nehmen stark ab.


    Übrigens sind die Initiatoren meistens die Trainer - keine Kinder, keine Eltern und auch keine Jugendleiter. Und die Trainer haben aus meiner Sicht auch die meiste Angst vor den neuen Spielformen - ihre Macht schwindet.

  • Im U11- Jahrgang gibt es in Hamburg auch keine Festivals mit Champions League- Modus mehr, sondern kleine Turniere im 7v7 mit 4 Teams im jeder-gegen-jeden-Modus. Und diese Form des Wettkampfs scheint einigen Teams nicht auszureichen.

    Den Kindern oder den Erwachsenen?


    Am letzten Wochenende hatte mein Sohn beim Volleyball (12 Jährige) ein Turnier. Die Hinrunde ist vorbei, offiziell gehts erst im März weiter und da haben sich die Teams der Hinrunde zu einem Vorbereitungsturnier getroffen. Es ging also um gar nix, nicht mal um nen Lolli. Trotzdem war da so viel Feuer drin, bei allen Spielen und die Kinder haben agiert, als ginge es um die Weltmeisterschaft - mindestens.
    Ich halte es für gemacht, dass man im Kinder- und Jugendbereich zwischen Freundschaftsspielen und Meisterschaften unterscheidet. Das aufzulösen wäre der richtige Weg, weg vom larifari hier und weg vom Druck da. Ab in die Mitte. Wettkampf und sportlicher Ehrgeiz im hier und jetzt. Nicht mit Blick auf die Tabelle sondern mit Blick auf diesen jetzigen Tag! Und morgen kann es wieder anders sein.

  • Ja, es kann gut sein, dass das Problem von überambitionierten Trainern ausgeht. Sehe ich ein. Goodie, deinen Beitrag unterschreibe ich sofort, aber die Realität sieht leider anders aus.


    Es ist nun mal Fakt, dass das neue Spielsystem so wie es aktuell in Hamburg durchgeführt wird, beim Übergang von U11 zu U12 ausgehöhlt wird. Nur daher kommt meine Idee, hier etwas Wettbewerb für den Übergang anzubieten. Bin ja grundsätzlich auf eurer Seite und selber davon auch nur mittelbar betroffen, indem ich gegen diese U11er Teams spielen muss.


    Und ich sehe auch die Möglichkeit, dass es sich lediglich um Anpassungsprobleme in der Anfangszeit handelt und es sich mit der Zeit legen wird, bin da aber skeptisch. Wie lange sollen wir da warten? Stattdessen werden zur Saison 23/24 dann die starken U10er Teams bei den U11er Teams melden als Konsequenz der Unfähigkeit des HFV.


    Andere Baustelle: Beim Übergang von der U13 in die U14 geht es in Hamburg von 7+1 auf Halbfeld ohne Abseits zu 11er Großfeld mit Abseits. Wer denkt sich so was aus? Warum kein 8+1 mit Abseits von Strafraum zu Strafraum in der U14?


    Und zum Thema Druck: Gegnerdruck, Zeitdruck, Raumdruck sind alles Begriffe, mit denen wir täglich arbeiten. Sicher performt man schlechter unter diesen Bedingungen, aber auch nur sie schaffen Möglichkeiten zur Verbesserung. Und ich sprach auch nicht von „nur“ Druck, sondern von wenigen Events im Jahr ausnahmsweise mal mit Ergebnisdruck. Dabei soll es nur darum gehen, neue Erfahrungen zu sammeln und lernen mit diesen umzugehen.

  • Andere Baustelle: Beim Übergang von der U13 in die U14 geht es in Hamburg von 7+1 auf Halbfeld ohne Abseits zu 11er Großfeld mit Abseits. Wer denkt sich so was aus? Warum kein 8+1 mit Abseits von Strafraum zu Strafraum in der U14?

    Warum überhaupt in jedem Landesverband, ja zum Teil von Kreis zu Kreis anders? Denn hier gibts in der D das 9vs9


    Hier spielen dafür die Bambinis immer noch 7vs7.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Andere Baustelle: Beim Übergang von der U13 in die U14 geht es in Hamburg von 7+1 auf Halbfeld ohne Abseits zu 11er Großfeld mit Abseits. Wer denkt sich so was aus? Warum kein 8+1 mit Abseits von Strafraum zu Strafraum in der U14?

    Warum überhaupt in jedem Landesverband, ja zum Teil von Kreis zu Kreis anders? Denn hier gibts in der D das 9vs9


    Hier spielen dafür die Bambinis immer noch 7vs7.

    Nicht dein Ernst? Und 10 Kinder sehen dann keinen Ball oder was?

  • Warum überhaupt in jedem Landesverband, ja zum Teil von Kreis zu Kreis anders? Denn hier gibts in der D das 9vs9


    Hier spielen dafür die Bambinis immer noch 7vs7.

    Nicht dein Ernst? Und 10 Kinder sehen dann keinen Ball oder was?

    Und ich setze noch einen drauf: in der Halle spielen die Bambinis bei uns 6vs6 bei Turnieren der offiziellen Kreismeisterschaft von Verband...


    Dass dabei offiziell ohne Ergebnis gespielt wird, weiß anscheinend nur jeder 10. Trainer.


    Wenn es schon Kreismeisterschaft heißt muss man das Ding doch gewinnen 🤮

  • Ich frage mich, von wo stinkt der Fisch in Hamburg und wohl auch in anderen Verbänden. Die Hamburger Umsetzung ab der F-Jugend ist ein Witz, da es nur auf dem Papier die Reformen umsetzt.


    Im Sommer wird mein Team eine F jung (U8). Schon jetzt fragen mich befreundete Trainer*innen, ob ich weiter am Mini-Fußball festhalten wolle oder endlich richtig Fußball spielen werde. Richtig meint 4 gegen 4 + TW auf 2 5m-Tore ohne Höhenreduzierung.


    Nun stecke ich in einer Zwickmühle:

    Eine Gruppe meiner Kinder ist aktuell vergleichsweise weit entwickelt und fand erst durch Meldung auf "L" (leistungsstark) Gegner auf Augenhöhe. Eine tolle Entwicklung setzte ein. Und genau diese Gegner werden zum größten Teil in der kommenden Saison die größtmögliche Spielform mit großen Toren wählen.


    Ich würde gerne weiter am Mini-Fußball, vielleicht im 4 gegen 4 (offiziell nicht erlaubt in Hamburg), mit den Kindern teilnehmen. Und erst ab der U9 im Wechsel auf Minitore und höhenreduzierte 5m-Tore (nicht vorgesehen in Hamburg) spielen.


    Bleibe ich beim Mini-Fußball, so wird die genannte Gruppe sich wieder langweilen und häufig 2-stellige Ergebnisse erzielen. Ja, es geht um nichts. Die Kinder merken sich das und werden (und waren!) unzufrieden. Schließe ich mich der Mehrheit an, breche ich mich mit meinen Prinzipien der kindgerechten Entwicklung. Und ich unterstütze die Gruppe der Ablehner.


    Vor einem Jahr als frischer Trainer der U7 klang alles so toll. Nun konnte ich hinter die Kulissen blicken und bekam einen Vorgeschmack für die F-Jugend und E-Jugend und bin einfach nur noch enttäuscht von der Umsetzung hier in Hamburg. Neidisch blicke ich nach Berlin und Köln.

  • Aus der Ferne würde ich vorschlagen, weiter gegen Gegner auf Augenhöhe im 4vs4 + TW zu spielen. Ich denke, Wettbewerb auf Augenhöhe bringt den Jungs mehr als das Festhalten an der bevorzugten Spielform gegen deutlich schwächere Gegner.
    An den spielfreien Wochenende gibt es doch dazu die Möglichkeit, Spielfeste im Mini-Fußball zu organisieren.


    Wie groß ist denn deine Gruppe und ist die homogen leistungsstark? Bei 15 Kindern könnte man zB zwei Teams zu melden, eins stärker und eins schwächer und rotieren. Dazu braucht es natürlich auch zumindest einen Co-Trainer und hilfsbereite Eltern.

  • Momantai

    Wir haben aktuell 30 Kinder in der U7, davon 10, die auf "L" passende Gegner gefunden haben. Aktuell in der Halle ist es 1 Team (5 Kinder), ab März wollen wir 2 Teams (max. 8 Kinder) als 1.G spielen lassen.


    Für die Durchlässigkeit haben / melden wir auch weitere Mannschaften auf "N" (normal) und "S" (schwach), damit kein Kind ausgeschlossen / ausgegrenzt wird. Wie viele, dass wissen wir noch nicht. Die Zuverlässigkeit der Eltern nimmt mit dem Entwicklungsstand der Kinder ab.

  • Dann könntest du doch wechselweise 2 Jungs aus "L" bei "N" Minifußball spielen lassen und zwei aus "N" dafür im Wechsel zum 4+1 hochziehen. Da können sich durchaus noch andere positive Effekte bei ergeben. Müsste natürlich gut kommuniziert und geplant werden.