Beiträge von Goodie

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    Wir gehen mit der F im Winter in die Halle...

    Aber ich hatte auch schon einen Jahrgang, der partout auch im Winter raus wollte und wirklich bei Wind und Wetter nahezu vollzählig erschien und es hatte den ganzen Winter geregnet. Da waren die Eltern auch aus der Fraktion: das härtet ab.

    Man steckt halt nicht drin.


    Bald ist es am Nachmittag dann zu heiß, dauert noch noch wenige Wochen. :P

    Also lassen sie lieber Aktivitäten im Freien ausfallen, um das Risiko einer Erkältung zu senken.

    War mir bisher nicht so bewusst, dass ein solcher Druck auf immer mehr Familien lastet.

    Durchaus nachvollziehbar und ich finde das steht nicht im Widerspruch zu Constantin Ausführungen. Denn natürlich haben die Kinder permanenten Kontakt mit den Erregern über die Klassenzimmer. Und wenn du dir dann noch den allerwertesten abfrierst aufm Fußballplatz, haste als Eltern fix den Rückschluss gezogen: lieber kein Training.


    Die Gesellschaft will zwar, dass beide Elternteile arbeiten, ist aber überhaupt nicht darauf eingerichtet. Das könnte jetzt in einer umfangreichen gesellschaftspolitischen Debatte ausufern, von daher nur so viel: das funktioniert alles nur, wenn die Einrichtungen (Kita/Schule) zuverlässig sind (Stichwort Streik/Personalmangel) und die Kinder gesund bleiben.

    Alles darüber hinaus ist nicht geregelt und löst natürlich einen ungeheuren Druck aus. Dass die Gesellschaft das aushalten/tolerieren/unterstützen müsste, dass wir Eltern die künftigen und raren Steuer- und Rentenzahlenden heranziehen, ist noch wirklich in weiter Ferne. Und in vielen Jobs auch einfach schwer umsetzbar...


    Wir haben ein Projekt gestartet, Eltern-Kind-Fußball für die allerkleinsten in Ergänzung zum restlos ausgebuchten Eltern-Kind-Turnens des benachbarten Turnvereins.

    Das Feedback ist gut, die Moral der Eltern niederschmetternd.

    Echt cool, dass du mit den 3 dann noch ein Training gemacht hast.

    Bei 0 Absagen baut man ja auf und das ist ja manchmal durchaus aufwendig, je nach Aufbauentwurf. Es kommen drei etwas vor der Zeit rein... dann ist offiziell Trainingsbeginn, man geht mal in die Kabine: leer. Da kann man die drei ja schlecht wieder nach Hause schicken. Einer hat sich im Nachgang entschuldigt.


    Autsch. Das tut weh. 3 von 13. Das würde ich zweimal, an nem guten Tag vielleicht dreimal mitmachen, dann wäre das Projekt für mich beendet.

    Wir geben noch nicht auf, haben nochmal Werbung gemacht und versuchen die Gruppe auf >20 Teilnehmer zu bekommen. Dann kommen hoffentlich genug. Wenn das bis zu den Sommerferien nicht gescheit läuft, werde ich das Projekt beenden. Dann können sich die Eltern wieder auf irgendwelche Wartelisten bei den Turnern setzen lassen und ich übernehme wieder ne G2

    es gehört schon echt in den Frustabbau, dass am Freitag bei mir drei Kinder von 13 erschienen sind bei 0 Absagen. Und das vier Wochen nach dem letzten Meckermail, dass Absagen erwartet werden. Was ist los mit den Leuten? Und dann kann man in der Trainingsstunde nicht mal rummeckern, weil die die da sind, haben ja nix verkehrt gemacht und die die man anmeckern will sind nicht da.

    Ich kann nicht klarer kommunizieren! Geht einfach nicht.

    Aber: es muss für alle beteiligten eine Phase des Reinschnupperns und Herantastens geben und die muss länger als 4 Wochen dauern dürfen.

    jein... das ganze findet ja erst einmal nur auf der Erwachsenenebene statt. Und Eltern können schon ganz am Anfang abschätzen, ob sie Zeit und Lust haben, ihr Kind einmal, später auch zwei mal pro Woche zum Fußball zu bringen plus die Samstage. Wer dazu nicht bereit ist, braucht für meine Geschmacksnerven gar nicht erst eintreten weil das genau die sind, über die sich am Ende jeder Trainer ärgert. Unzuverlässig, gerne auch noch fordernd.

    Ein Kind in irgendeinem Verein anzumelden heißt nun mal, ich gehe eine Verpflichtung ein. Das ist nicht mehr jedem klar und hier bin ich wirklich bei jeder Anmeldung zwar freundlich aber auch sehr deutlich. Obs hilft, kann man nur hoffen aber es kann zumindest keiner sagen: hab ich nicht gewusst.


    Sind die Kinder on fire ist das eh meist kein Problem. Aber viele melden ihre Kinder beim Fußball an weil es in der Alterklasse noch nicht viele Alternativen gibt und weil der nächste Fußballplatz nicht weit weg ist.

    Bei denen gilt dann wieder: Feuer entfachen...

    Wieso sollte allen Erwachsenen vor Ort nicht daran gelegen sein, dass möglichst viele Kinder aktiv mitspielen? Zuschauende Kinder sind Kinder zweiter Wahl und dieses Gefühl sollte man Kindern nicht geben.

    Eltern sind hier durchaus auch Egomane und beobachten mit Argusaugen auch die Trainingsbeteiligung. Wenn man hier als Trainer ne klare Haltung hat, ist das hilfreich.

    Ich finde, wen ich wie lange einsetzen möchte, muss ich über die Nominierung regeln aber wer eingeladen ist, spielt zeitlich gleichberechtigt ggü allen anderen. Alles andere finde ich unfair, den Eltern und vorallem den Kindern gegenüber.


    Manchmal höre ich dann Sätze wie: "ich habe mit dem Spieler gesprochen, es ist ok für ihn, nicht eingewechselt zu werden!"

    ja, nee, is klar. Was soll das arme Kind denn sagen außer: "ok". Die Trainer haben dann ja auch nicht das heulende Kind im Auto. Und auch die Eltern wollen ja das eigene Kind und nicht irgendwelche Kinder spielen sehen. Gerade in den älteren Jahrgängen, wo sich das Gesicht der Mannschaft jährlich signifikant ändert und somit die Identifikation sinkt.

    Zitat

    Entscheidet sich mein Kind für einen Mannschaftssport, wo 2 mal die Woche Training angeboten wird, ist mein Kind 2 mal die Woche da.

    Ich kommuniziere immer klar meine Erwartungshaltung an die Eltern: Nicht das Kind entscheidet sich für einen Mannschaftssport sondern die Familie. "Wenn ihr hier eintretet, entscheidet ihr euch für viele, viele Stunden am Fußballplatz und ihr seht die anderen Eltern häufiger als eure besten Freunde. Wenn es mit dem Spielbetrieb losgeht, erwarten wir, dass ihr das unterstützt und samstags morgens auf der Matte steht!"

    Ansonsten gilt noch: Absage bei Nichterscheinen! Niemand muss sich erklären, wieso, weshalb, warum. Zur Not tuts auch ein Daumen runter. Ich möchte einfach wissen, mit wie vielen Teilnehmern ich rechnen kann.
    Das ist bei dem, was ich aktuell mache (Vorstufe der Bambinis, Eltern-Kind-Angebot) im Grunde vollkommen wurscht, hat aber einen erzieherischen Charakter. Leider muss man das heutzutage so manchen Eltern beibringen. Vielen ist das absolut selbstverständlich, anderen nicht.


    Über Druck wie "Trainingszwang" wird man die intrinsische Motivation kaum triggern können. Und um die muss man sich kümmern. Man kann nur versuchen, das Feuer zu entfachen. Wenn es gelingt, steigt die intrinische Motivation. Wenn nicht, werden die Kinder wieder aufhören.

    Trainingszwang kann man IMO nur machen, wenn man zwischen einer ersten und einer zweiten Mannschaft unterscheiden kann. Was willste denn mit Mitgliedern machen, die nur auf 48% kommen? Rauswerfen?

    Bleibt die Periodisierung des Trainings für deine Mädels unter Berücksichtigung des Menstruationszyklus.

    meinst du das ernst?
    Im Spitzensport mit individuellen Trainingsplänen ist das sicher sehr sinnvoll. Aber bei zwei mal Training pro Woche im Hobbyumfeld wohl kaum, oder?

    Und wo steht geschrieben, dass man das nicht auch alles in einer Fußballabteilung machen kann?
    In unserem Stadtteil gibts von einem Turnverein der Eltern-Kind-Turnen anbietet und die Kinder pünktlich zum 3. Geburtstag rauswirft. Ab da gehts dann beim Turnen weiter und viele Kinder wollen das nicht. Für die Bambinis sind die Kinder aber noch zu klein. Als meine Kinder so klein waren, gab es nur bei den Handballern ein passendes Angebot: Handballminis, so eine Art Kinderturnen mit Bällen.
    Das hat mich/uns inspiriert, das ganze auch beim Fußball anzubieten für die ballaffinen Kinder. Und so ist es auch geworden. Ganzjährig in der Turnhalle, Bewegungsangebote, hauptsächlich freies Spielen und Bewegen, ein Haufen bunte Bälle, am Ende einfachste Spiele mit denen die wollen.

    Und ob sich die Kinder später für Basketball, Schach oder die freiwillige Feuerwehr entscheiden... mir ist das vollkommen wumpe.

    Über die von Futziball bin ich bei meinen Vorbereitungen auch gestolpert. Wir waren uns gleich einig: das kann man selber machen.
    Wir haben das Angebot von 2,5 - 4 Jahren ausgeschrieben. Gekommen sind Kinder von 2-3 Jahren. Das sind dann nochmal andere Bedingungen aber hey, alle haben Spaß, das Feedback der Eltern ist gut.

    auch Off Topic
    im Verein meines Großen kaufen die Eltern Hosen und Stutzen selber, die Trikots werden gestellt. Das ist vor allem für Sponsoren attraktiv, da die Preise nur fürs Trikot natürlich deutlich geringer ausfallen und die Spendenbereitschaft erhöht.

    . Sieben davon trainieren bereits seit einem Jahr zusammen und haben ein fortgeschrittenes Niveau, was sich auch darin zeigt, dass das Team in der letzten Saison ungeschlagen war. Weitere drei Kinder sind seit etwa 4-5 Monaten dabei, und zwei sind erst kürzlich eingestiegen.


    Unser Haupttrainer bevorzugt es, im Training die sieben fortgeschrittenen Spieler meistens zusammen spielen zu lassen, um ihre Fähigkeiten weiter zu verbessern, insbesondere für anstehende Spiele und Turniere. Die restlichen fünf Spieler werden hingegen oft in anderen Übungen zusammengefasst.

    klingt für mich wie ein Papa-Trainer, der sich besser ne C-Jugend geschnappt hätte.

    Die Zielgruppe sind Kindergartenkinder. Sie sollten wie Kindergartenkinder behandelt werden.

    Und neue Kinder sind nun wahrlich nichts besonderes sondern absoluter Standard. Es wandelt sich permanent. Einige hören wieder auf, andere werden schon in jüngsten Jahren in "bessere" Vereine abwandern.
    Klar hat man die Blümchenpflücker, die sich für alles mehr interessieren als für das angebotene Training. Das kann aber täuschen denn vielleicht fiebert genau dieses Kind dem nächsten Training entgegen und wächst sich gerne aus. Gerade das Vorschuljahr und vorallem die erste Klasse sind unglaubliche Katapulte der Entwicklung der Kinder.
    Wir hatten Kinder, die ein halbes Jahr überhaupt nicht mitgemacht haben und urplötzlich durchgestartet sind.

    Generell ist man gut bedient, sich nicht auf die 3-4 Besten zu konzentrieren sondern die breite Mitte ins Auge zu fassen. Von der Mitte aus kann man Aufgaben nach oben ergänzen und nach unten vereinfachen.
    Da aber meist der Trainersohn zu den Top 3 gehört, bleibt dieser Gedanke in der Mottenkiste.

    ein paar Einwürfe meinerseits:


    1. Kollektivstrafen gehen gar nicht.


    2. Sprache: man muss bei allem Frust über die Umgangsformen auch anerkennen, dass Jugendsprache anders ist als das was wir miteinander pflegen. Ein "Bist du behindert?!" lässt uns kolossal zusammenzucken, kann aber durchaus nur im Sinne von "lass das" verwendet werden. Es ist oft nur harmloses Geplänkel. Was nicht heißt, dass man das durchgehen lassen muss. Das macht Schule auch nicht anders: aufm Schulhof ok, im Klassenzimmer nicht. Klare Regeln helfen hier.


    3. ich würde folgendes machen: Analysiere mal genau, was passiert. Und so wird aus " es wird sich gegenseitig beleidigt, runtergemacht..." vielleicht ein: X und Y beileidigen, A und B sind die Opfer und wehren sich ähnlich unflätig" Und schon hast du einen Ansatz. Denn das Training für alle beenden ist ja auch eine unspezifische Kollektivstrafe. Hier gehen alle Kinder heim und erzählen: wir haben eher Schluss gemacht, weil sich die anderen nicht benehmen.
    X und Y hingegen auf die Bank zu setzen, sie nach Hause zu schicken, sie nicht zu nominieren, ist spezifisch und (hoffentlich) wirksam. Gespräche mit Eltern, Spieler und Jugendleitung dürften auch hilfreich sein denn jeder Verein schreibt sich hoffentlich auf die Fahne, dass man frei von Rassismus und Gewalt agiert.

    Klar kann es passieren, dass die so angezählten sich eine Alternative suchen aber dann gibt es auch keine Einsicht und auch ist kein Verlust.

    Viele Jungs anfangs der Pubertät sind sehr empfindlich. Und die netten Kinder leiden richtig unter den 2 Vollpfosten auch wenn sie selber nicht gefeuert werden. In sofern sollte man sich hier immer kümmern.

    Also wenn bei uns jemand käme der Trainer werden möchte, würden wir ihn vollumfänglich unterstützen!

    Ein guter Verein wird dir z.B. einen Trainerlehrgang spendieren.

    Überlege dir, welche Altersklasse dir am besten gefallen würde. Das ist ja sehr individuell.

    Allein bei den Bambinis müssen alle Vereine jedes Jahr aufs neue gucken, wer den Jahrgang übernimmt.
    Viele Elterntrainer hören zur D wieder auf, auch hier werden dann "externe" benötigt.

    Lies dich ein bisschen ein: "Spielintelligenz kindgerecht trainieren" z.B. ist ein geeignetes Buch.

    Generell gilt nämlich, dass du jede Kinderübung mit Erwachsenen machen könntest, umgekehrt aber nicht. Du kannst dich auch selber fragen, ob du eine bestimmte Technik kannst oder vermitteln und langsam vormachen kannst.


    Viel Spaß!

    Es wäre aber auch falsch von vornherein zu sagen, der ist soo gut, der geht eh irgendwann weg, um denn muss ich mich gar nicht kümmern. Je länger ein Kind gut im Verein gefördert wurde, umso größer ist die Möglichkeit, dass es irgendwann wieder als Sportler, Trainer, passives Mitglied oder Fan zurückkehrt.

    na ja, so ähnlich meine ich das ja auch.

    Wenn du dich an den Besten orientierst, dann passt du für die mittleren dein Training an und hoffst, dass die Schwachen irgendwie klar kommen. Nimmst du die Mittleren als Basis, dann passt du die Aufgaben für die Schwachen und die Besten an und alle profitieren.

    Dieses Thema triggert mich auf ganz vielfältige Weise.
    1. Weil ich in 30 Jahren Teamsport alles dabei hatte: von unumstrittene Nummer 1 auf meiner Position bis hin zu hoffungsloser Bankdrückerin. Kommt ein neuer Trainer, kommt ne neue Einschätzung. Aber die Sätze: "du bist auch auf der Bank wichtig" ist komplett zum brechen denn es manifestiert die Position.
    2. Weil ich als Mutter zweier Jungs auch diese Seite gut kenne. Den Frust, die Zweifel oder auch die kindliche Freude wenn man nicht ausgewechselt wurde. Auch hier: von Trainer zu Trainer ändert sich die Einschätzung.

    3. Weil wenn du eine Gruppe um ihre Meinung fragst, dann bekommst du die der Teamleader. Und nicht die aller. Wer stemmt sich schon dagegen? Entweder haben die Schwächeren einen Fürsprecher bei den Besten (etwa beste Freunde) oder eben nicht und so fällt die Entscheidung dann pro oder contra "alle spielen". Ich hatte als ich ganz frisch Trainerin war ein Team "alle spielen" und das durchzuziehen und meine eigenen sportlichen Ambitionen so weit runter zu fahren war wirklich ein Lernprozess. Aber die Kinder haben mich sehr viel gelehrt in dieser Zeit. "wir sind Freunde und da wollen wir noch keinen ausschließen"

    4. Weil ich bis heute nicht verstehe, warum man mit allen eine Quali schafft aber dann nicht alle die Endrunde spielen dürfen. Gedankenspiel: Im Pokal spielt immer der kleine Ersatztorwart. Ihr schafft es ins Endspiel - das prestigeträchtige Lokalderby. Setzt du auf den kleinen Ersatztorwart oder besprichst du mit ihm die Ausnahme und holst dir die Absolution?


    Als möglichst neutraler Beobachter sehe ich in der E die immer gleichen Probleme. Mal ein Beispiel:

    deine vier Besten spielen eigentlich immer. Dazu kommen zwei die ganz gut sind, zwei andere auf der Bank. Hier wechseln die Trainer regelmäßig. Auf der Bank sitzen dann noch zwei, die stark abfallen. Die nimmst du rein wenn es schon 0:5 oder 5:0 steht. Bei engen Spielen vielleicht noch alibimäßig oder lieber gar nicht.

    Das ist fatal, denn in der D spielen die vier, die vier mittleren auch. Dann tut sich einer weh und muss raus. Auf der Bank sitzt aber nur noch der Rest, dem du schon in der E nichts zugetraut hast. Na Glückwusch.

    Im Breitensport ist man vor dem Hintergrund, dass es die besten immer weiter zieht, gut beraten auf die Mittleren zu setzen! Die ist die Basis, das Fundament. Und wenn du die Mittleren in den Fokus nimmst, sind die schwächeren auch gar nicht so weit weg. Und natürlich dürfen die guten gut sein. Aber zeig mr den, der aus Überzeugung dauerhaft im Dorfverein bleibt...

    Was du heutzutage im Kinderfussball auch häufig hast ist eine Rechtfertigungspflicht.

    Ich denke, wenn du als Trainer deinen Job gut machst, musst du dich sehr selten rechtfertigen. Immer wird man das nicht vermeiden können, vorallem nicht in sehr heterogenen Truppen. Aber wenn du die Dinge eher seltsam regelst, hast du die Eltern ganz sicher auf der Matte stehen.


    Beispiel: Eine D-Jugend führt im Ligaspiel mit 5:2, der Spielverlauf lässt darauf schließen, dass hier auch nix mehr anbrennen wird (Spiel auf ein Tor). Ein Spieler darf nur die letzten 10 Min spielen, ein zweiter wird gar nicht eingesetzt.

    Fällt sowas deiner Meinung unter "anstrengende Eltern" oder unter "mies geführt"?

    Ich wiederhole mich wieder: Wie machen es anderen Vereine, Sportarten, Rotes Kreuz, Pfadfinder usw...?

    Andere Vereine und Organisationen haben mit dem gleichen Schwund an Aktiven zu kämpfen.

    Unser Presbyterium (ev. Kirche) muss nicht mehr gewählt werden, weil es sowieso zwei offene Stellen gibt.

    Beim Schwimmen entfallen die Wasserzeiten für die Erwachsenen weil es keinen Trainer gibt.

    Beim Yoga versucht die inzwischen 86 jährige (!) Übungsleiterin seit vielen Jahren nach einer Nachfolgerin. Das Angebot Yoga wird dieses Jahr auslaufen.


    Alleine ich wurde schon öfter angesprochen: Würdest du den Kinderchor übernehmen? Könntest du den Altenkreis der Gemeinde machen? Hilfst du beim Kinderschwimmen? Wir suchen jemanden für die Klassenpflegschaft.



    Die Frage ist doch viel mehr: was hat sich verändert, dass man kaum noch Ehrenamtliche findet?


    1. Anspruchsdenken der "Konsumenten"

    viele der Ehrenamtlichen hören wieder auf, weil ihnen der Administrative Kram zu viel wird und weil man von Außen tüchtig befeuert wird. Termine die kommuniziert werden, werden nicht bestätigt, man rennt den Eltern hinter her usw... Statt dessen "Bitte verlege das Spiel, mein Sohn hat Geburtstag" und jeder kenn die Mutter mit erhöhtem Aufmerksamkeitsbedarf, die jede Woche irgendwas fragen muss. Anerkennung? Selten.


    2. Zeitmangel

    Ein Traineramt nimmt wieviel Stunden die Woche ein, wenn man es ordentlich machen will? 2x Training und 1x Spiel + Anfahrt und Vor-/Nachbereitung. Dazu Trainersitzungen, Fortbildungen, Turniere ggf. Arbeitsstunden usw... Da ist man fix bei 10h pro Woche Aufwand.
    Und vorallem: man muss immer da sein, immer präsent, immer ansprechbar. Whatsapp ist hier definitiv mehr Fluch als Segen. Und natürlich ist man der erste am Platz und kontrolliert man am Ende noch die Kabine auf Fundsachen.


    3. Qualität

    früher durfte gerade auf den Fußballplätzen jedes Rumpelstilzchen sein Unwesen treiben. Hier ist meine Beobachtung, dass es etwas ruhiger geworden ist. Das verringert aber die potentiellen Freiwilligen.


    4. Fehlende Kultur

    bei Randsportarten ist das Verständnis, dass man am Ende seiner aktiven Zeit was zurück gibt in Form eines Traineramtes, ist meiner Meinung nach ausgeprägter als beim Fußball. Hier ist ja die Meinung: "das kann jeder" viel weiter verbreitet als bei Sportarten wie Tennis, Fechten oder Schwimmen.

    Und ein Stück weit ist das ja auch richtig. Bei den Kleinsten kann das wirklich jeder, der bereit ist, sich auf die Zielgruppe einzulassen und sich entsprechend fortzubilden. Und so erhält jeder Papa, der am Rande eines Bambinitrainings auftaucht sofort ein Jobangebot.

    Beim Fußball gibts so viele Aktive die aufhören (müssen). Warum übernehmen die nur so selten ne Jugend?