Es wurde im Fussball so viel geändert, Regeln (und nicht nur kleine Regeländerungen), Geld, Geldverteilung, etc. - aber genau hier willst du mit dem Argument der Romantik/Tradition die Grenze ziehen?
Ich habe ja nicht behauptet, dass ich diese Regeländerungen, die es alle gab, besonders die wegen dem Geld, alle gutheiße.
Ich will nur verhindern, dass der Fußball verkompliziert wird. Nettospielzeit bedeutet schlicht Mehraufwand. Das mag im Profifußball eine Petitesse sein, aber in der Fläche ist das eine erhebliche Änderung, finde ich.
Und wie ein Verein heißt und ob man sich daran gewöhnt, hat mit meiner Argumentation nichts zu tun. Klar gewöhnt man sich an die neuen Fußballregeln mit der Zeit, aber ich sehe aktuell überhaupt keinen Bedarf an so einer Änderung. Wieso sollte der Fußball plötzlich intensiver werden, schneller und attraktiver? Wo ist er denn unattraktiv?
Ich möchte gar nicht so sehr auf "die Tradition" pochen, aber ich bin sicher, es gibt Gründe für die Beliebtheit des Fußballsports sowohl beim selbst kicken als auch beim Fußball schauen. Es ist nicht die Tradition, sondern die Seele des Fußballs, die ständig beschnitten und angeblich korrigiert werden muss.
Ich sage voraus, die Nettospielzeit macht so was wie "womöglich der letzte Angriff, der Torwart kommt mit nach vorne" und "noch hat der Schiri die Pfeife nicht im Mund, jetzt der lange Ball.... " kaputt. Die Sirene ist unerbittlich (siehe Hallenfußball). Wie der VAR. Klar ist es gerechter, klar gewöhnt man sich dran. Aber es ist eben etwas nach der Einführung des VAR anders geworden. Mindestens die Diskrepanz zwischen "wo gibt es den VAR", "wo nicht". Muss das sein? Wegen dem Geld?
Eine Nettospielzeit wird dann in zwanizig Jahren im Profibereich mittels Sirene signalisiert, der VAR prüft, ob der Ball vor, während oder nach der Sirene die Linie mit vollem Umfang überquert hat und im Amateurbereich pfeift der Schiri pi mal Daumen halt nach 60 Minuten ab. Nein danke, wir sind nicht beim Basketball mit 79:92 und "Ball in der Luft" beim Sirenenton. Ich mag den Fußball und nicht Handball und Basketball, auch aus dem Grund.
Für mich gibt es eben Grundfesten des Fußballs. Das sind:
Ein Ball, elf Spieler pro Mannschaft, einer davon darf den Ball mit den Händen spielen im eigenen Strafraum, Spielfeldmarkierungen, zwei Tore á 7,32 x 2,44 und Eckfahnen.
Spieldauer 90 Minuten in zwei Halbzeiten zu je 45 Minuten.
Spielfeld etwa 100 m lang, etwa 60 m breit
Spielbar in jedem Dorf in der Bundesrepublik Deutschland. Fußball ist mehr als Sport.