Beiträge von Pocho1505

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    Ich stimme vielem von dem zu, was dir bereits von Anderen gesagt wurde. Ich würde nicht versuchen, den Jungen in dem aktuell öfter gewinnenden Team unterzubringen. Vielmehr würde ich ihm versuchen zu erklären, dass es überhaupt nicht wichtig ist, ob er jetzt ein paarmal häufiger oder weniger häufig gewinnt. Versuch, deinen Teil beizutragen, dass in der Mannschaft deines Jungen ein guter Team-Spirit entsteht und er Spaß in dem Team hat. Das wird ihm deutlich mehr bringen, als wenn du ihn gegen Widerstände versuchst, in der anderen Mannschaft unterzubringen, wo er dann vielleicht nur Mitläufer ist. Auch wenn du keine Zeit hast, als Trainer einzusteigen, gibt es ja vielleicht doch Spielraum um dich irgendwie einzubringen (bspw. Betreuung am Wochenende bei Spielen/Freundschaftsspielen/Funino-Festivals). Und wenn du dann als Betreuer am Wochenende noch eine ruhige Gelassenheit rüberbringst und den Spaß in den Vordergrund stellst, wird dein Sohn eine sehr schöne Zeit haben und gute Fortschritte machen (mehr als in Team 1).

    Nach all den kritischen Stimmen in der letzten Zeit zu den Reformen zur Abwechslung mal eine zustimmende Stimme aus der heutigen Sonntags-FAZ (In Bezug auf den Kinderfußball, nicht in Bezug auf A- und B-Junioren). Interview mit Simon Rolfes. Ist noch nicht online verfügbar, daher hier eine Zusammenfassung:


    Er meint, dass man in Deutschland gerade aufgrund der 50-plus-eins-Regel dringend die Spieler besser ausbilden müsse, um mit anderen Fußballnationen mitzuhalten. Dabei verweist er auf Spanien, bei denen eine viel höhere Zahl an eigenen Talenten ausgebildet werde (Bilbao sei bei einem Pool aus 2 Millionen Menschen in der Region noch nie aus der Liga abgestiegen). Grundsätzlich agiere man in Deutschland zu langsam, die neuen kleinen Spielformen mit kleinen Turnieren ohne Ergebnisdruck hätten beispielsweise einen großen Mehrwert, aber es habe viele Jahre gedauert, bis sie eingeführt worden seien.


    Hier sein letzter Punkt: "Es wird immer gesagt, wir bilden zu taktisch aus - taktische Brillanz kann ich allerdings beim Großteil der deutschen Spieler nicht erkennen. Technik, Dynamik, Spielintelligenz - gepaart mit großer Leidenschaft -, das sind die Essenzen des modernen Fußballs.


    Offensichtlich glaubt er, diese Essenzen mit den neuen Spielformen eher erreichen zu können.

    Hier der Link zum gesamten Interview:


    Rangnick: "Unsere Siegermentalität war immer gefürchtet" - kicker


    Ist schon arg platt die Kritik von Rangnick. Soll mal auf ein paar Turniere von U7 aufwärts gehen, dann hat er keine Angst mehr, dass die Kinder nicht wissen, dass sie gewinnen sollen.


    Abgesehen davon finde ich die Verbindung "keiner ist mehr auf Bolzplätzen" und "wir haben keine Siegermentalität mehr" etwas komisch. Gerade auf dem Bolzplatz entsteht ein unbedingter Siegeswille nur in ganz bestimmten Momenten, etwa wenn gilt: "letztes Tor gewinnt". Davor geht es ja meist recht unbeschwert zu, man leistet sich auch mal den ein oder anderen "überflüssigen" Trick und freut sich, wenn er klappt, wenn nicht, auch egal.


    Zudem scheint mir die "Siegermentalität" insgesamt etwas überbewertet. Hat Deutschland seine Weltmeisterschaften gewonnen, weil die anderen Mannschaften im entscheidenden Moment nicht so sehr gewinnen wollten, wie die Deutschen? Ist fast ein bisschen herablassend...

    Ganz so schlimm wird es vielleicht nicht kommen, wenn das explizit nur für als leistungsstark gemeldete Mannschaften gilt. Es ist schon relativ heftig, als jüngerer Jahrgang gegen einen leistungsstarken älteren Jahrgang zu spielen. Das macht man vielleicht dann doch nur einmal und nicht wieder ;)

    Nur so viel dazu: Am Wochenende Leistungsvergleich mit Buli Verein gehabt. Deren "Ausnahmespieler": groß, muskulös, schnell, athletisch, dunkelhäutig...Leute das ist teilweise ja nur noch lächerlich wer das (Alter) glaubt!

    Eltern am Spielfeldrand mit Designerklamotten und Handy am Ohr. Natürlich alles auf Englisch. Y.M. aus DO lässt freundlich Grüßen! Bei den Senioren der plötzliche Leistungseinbruch! Die Sponsoren reiben sich nur noch die Augen und schreiben das Investment ab...

    "Mimimi

    Deine Verbitterung versuchst Du erst gar nicht zu kaschieren - herzlichen Glückwunsch!"


    Sorry, der musste sein;)


    Aber im Ernst: Mir würde das auch auf die Nerven gehen (vor allem in der Mannschaft des eigenen Kindes). Nachdem du ja aus der BvB-Ecke kommst, was denkt man denn dort über Y.M.? Wobei es bei dem ja letztlich egal ist, ob er jetzt 18 oder 22 ist. Jedenfalls hat er ein Niveau erreicht, dass er bei den Besten mitspielen kann. Interessant wäre es, wenn der DFB ihn bei einem U19 oder 21-Turnier einsetzt, ob dann die anderen Verbände meckern...

    Erstmal Glückwunsch, dass dein Sohn in dem Training positiv aufgefallen ist!


    Vorab: ich habe selber keine Erfahrung mit NLZ’s, bin selber nur fußballbegeisterter Papa (Sohn Jahrgang 2015). Durch das Forum habe ich sehr viele wertvolle Hinweise zum Kinderfußball mitbekommen. Man wird dir aber wohl kaum konkrete Tipps zu deiner Frage geben können. Nur du kennst die Bedingungen des NLZ (insb. Nähe des NLZ zu euerm Wohnort und eure Möglichkeit, das Training dort in euren Alltag einzubauen).


    Ich selber bin gerade den gegenteiligen Schritt gegangen und habe meinen Sohn aus einer selektierten und leistungsorientierten Mannschaft in eine nicht selektierte, ganz normale Mannschaft zurückgeholt. Grund war das aus meiner Sicht nicht kindgerechte Verhalten des Trainers der Mannschaft. Und ich bin dem Forum sehr dankbar, dass es mir die Augen geöffnet hat, sonst wäre ich diesen Schritt wahrscheinlich nicht gegangen.


    Ich hoffe, dass du noch mehr Tipps von Usern mit Expertenwissen bekommst, ich würde dir nur raten, sehr gelassen mit der Situation umzugehen. Die Saison 2024/2025 ist ja noch sehr lange hin und wenn dein Sohn weiterhin sehr gut ist und auffällt, wird er sicher noch mehr Angebote bekommen. Ich würde daher schauen, welches NLZ oder welche Mannschaft für euch die beste und nächste Lösung ist und dann, wenn es soweit ist, versuchen dorthin zu gehen. Hohen Aufwand, der sich negativ auf euren Alltag ausübt, würde ich an deiner Stelle nicht in Kauf nehmen. Gleichzeitig musst du dem NLZ ja nicht absagen, du verpflichtest dich und dein Kind ja jetzt noch zu nichts. Und wenn es dann in 1,5 Jahren nicht passen sollte, kannst du immer noch absagen. Das gleiche gilt natürlich für das NLZ, wenn es für die in 1,5 Jahren nicht mehr passt, werden sie dein Kind wahrscheinlich auch nicht nehmen.

    nero: Eine Frage: wie entscheidet ihr, welche Kinder ihr aufnehmt? Denn offensichtlich habt ihr die Kinder vom Nachbarverein ja aufgenommen, obwohl ihr andere nicht aufgenommen habt.

    Es gibt ja außerdem nicht immer nur positives zu berichten, sondern man will sich auch mal über Dinge austauschen, die aus eigener Sicht nicht so gut laufen. Dann fühlt man sich vielleicht wohler, wenn man vorher nicht den konkreten Verein genannt hat.


    Bei der Gelegenheit: Fraking: Vielen Dank für den interessanten Bericht aus dem NLZ. Klingt wirklich nach einem vernünftigen Ansatz, der dort gefahren wird. Deinem Sohn weiterhin alles Gute dort!

    Ich verstehe total, dass es etwas tolles ist, die Augen seines Kindes leuchten zu sehen. Ich würde dieses Feuer nur nicht zu krass von außen weiter anfachen, nicht dass der Kleine irgendwann überfordert ist. Bspw. sollte es erst einmal komplett irrelevant sein, ob man als Rechtsfuß oder als Linksfuß die besseren Chancen in einem NLZ hat.


    Ich bin irgendwann einmal auf den Pianisten Elisha Abas aufmerksam geworden. Er ist ein Urenkel des russischen Komponisten Skrjabin und galt als absolutes Ausnahmetalent am Klavier. Mit 4 Jahren bereits studiert, mit 11 Jahren an der Carnegie-Hall zusammen mit Leonard Bernstein aufgetreten. Und dann hat er mit 14 Jahren aufgehört, weil er sich musikalisch ausgebrannt gefühlt hat. Er hat sich dann seinem anderen Hobby zugewandt und ist …. Überraschung: Fußballprofi geworden (in der 1. Israelischen Liga). Mit 28 hat er wegen einer Verletzung aufgehört und jetzt spielt er wieder Klavier.


    Ich will damit rüberbringen, dass man wirklich sehr damit aufpassen sollte, vor allem die ganz Kleinen nicht zu sehr mit Erwartungen und Pensum zu überfrachten. Es kommt nicht darauf an, dass man als 6-, 11- oder 14-jähriger der Überflieger und Superstar im eigenen Umfeld ist, sondern dass man die Tätigkeit mit Spaß, Leidenschaft und Disziplin ausübt. Und dann ist die Wahrscheinlichkeit auch am höchsten, dass man in den Jahren, auf die es ankommt, an der Spitze steht, im Fußball ca. mit 20 – 30. Was dann am Ende rauskommt, ist aber letztlich egal und es stellt kein Scheitern dar, wenn man für sich das Maximale rausgeholt hat, ohne ganz an der Spitze zu landen


    Und das müssten letztlich auch die NLZs verstehen, vor allem wenn die Ergebnisse (was den Output angeht) offensichtlich nicht stimmen.

    Einerseits könnte man da jetzt eine gesellschaftliche Debatte aufmachen, dass es uns in Deutschland einfach zu gut geht und dadurch auch der absolute Wille im Sport (und auch anderweitig) fehlt Top-Top-Leistungen abzuliefern. Ein bisschen Wahrheit ist sicher dran.

    Andererseits ist es auch unsere Weichspül-Methode im Bezug auf Leistungsorientierung.

    Kinder die Bock haben nichts anderes zu tun als Fußball zu spielen werden bei uns idR in eine Schublade gesteckt, die da heißt: eindimensionales Kind über-ehrgeiziger Eltern. Die rennen nur dem Geld hinterher, vernachlässigen Schule und soziales. Aus dem kann ja nichts werden.

    Ich glaube man könnte schon sehr früh anfangen Kindern die Möglichkeit zu geben 5-7 Tage pro Woche Fußball zu spielen, wenn man ein Umfeld schafft, in dem die Schule nicht untendurch fällt.

    Dabei wäre es wichtig Leistungs- und Wettbewerbsgedanke zu trennen. Lust zur Leistung in einem Team, das sich gegenseitig pusht und motiviert, kann viel bewegen. Die Kinder sollen und müssen natürlich ihre Wettkämpfe gewinnen wollen aber eben nicht gewinnen müssen. Und schon gar nicht sollten Abstiegsgefahr oder das Risiko irgendwann aussortiert zu werden (zumindest bis 14 Jahre) Druck ausüben und die Lust an der Leistung trüben.

    Eine sehr interessante Frage. Beim Durchlesen der Autobiographie von Andre Agassi, der sich sehr über seinen Vater beschwert, habe ich mir öfter gewünscht, ihm die Frage zu stellen, ob er sein Leben als früher aktiver und jetzt ehemaliger Tennisspieler gegen eine andere Kindheit tauschen würde. Der Geiger David Garrett, der ebenfalls einen sehr ehrgeizigen Vater und keine „normale“ Kindheit hatte, hat das ganze so beantwortet, dass er seinem Vater dankbar dafür ist, was er ihm mitgegeben hat. Allerdings handelt es sich bei Geige und Tennis um sehr technische Disziplinen, bei denen ein frontales Einzeltraining absolute Voraussetzung ist, wodurch sie sich etwas vom Fußball unterscheiden.


    Beim Fußball bin ich absolut bei dir, dass es wünschenswert wäre, wenn Kinder 5 – 7 Tage Fußball spielen könnten, Betonung liegt allerdings auf Spielen. Das heißt, zusätzlich zum Training in der Freizeit raus und auf den Bolzplatz mit den Kumpels. Das wäre sicherlich ideal, ist aber leider heutzutage mit Ganztagsschule, Hort etc. alles andere als einfach.


    Wo wir übrigens bei Druck gegenüber Kindern sind. Wenn ich manchmal bei Tennisturnieren bin, denke ich mir immer was für ein Paradies die Mannschaftssportart Fußball ist. Es ist zum Teil nicht leicht anzuschauen, wie die kleinen Tennisspieler beim ersten verlorenen Punkt das Weinen anfangen.


    Da hast du mich missverstanden. Ich sehe nicht nur dieses Ziel, im Gegenteil. Ich sehe auf Seiten der Beteiligten allerdings unterschiedliche Interessen bzw. Ziele, und eines davon ist sicherlich auf Seiten der Vereine, dass ein NLZ am Schluss so viele hoch qualifizierte Spieler wie möglich hervorbringt. Und hierfür ist der Betrieb eines NLZ an U9 eben nicht einmal förderlich, geschweige denn erforderlich.


    Es ist nun einmal nicht förderlich für ein Kind, in so jungen Jahren schon den Fokus alleine auf den Fußball zu legen. Und das passiert nun mal sehr oft, wenn ein Kind so früh in ein NLZ geht. Dann doch lieber etwas länger im Heimatverein mit hoffentlich qualifizierten und kinderlieben Trainern und daneben noch andere Interessen verfolgen. Ist nicht nur besser für die allgemeine Entwicklung der Kinder sondern sogar für ihre fußballspezifische (zumindest sagt das der zitierte Professor).


    Auf Seiten der Kinder wäre es natürlich wünschenswert, wenn sie im Rückblick auf eine tolle Zeit zurückblicken könnten. Das kann natürlich nicht heißen, dass sie keinerlei Opfer erbringen müssten. Ab einem bestimmten Zeitpunkt bedeutet Leistungssport nun einmal, dass man sich alleine darauf fokussieren muss. Und auch das kann ja durchaus etwas positives sein, hier sind wir wieder bei dem berühmten Weg, der das Ziel ist. Aber bitte erst ab einem Alter, in dem das auch wirklich sinnvoll ist.


    Was die zitierten Zahlen angeht, habe ich sie ja nur wiedergegeben, meine Quelle habe ich genannt. Ob dort weitere Quellen hinterlegt sind, weiß ich nicht. Auch ich halte den Anteil von 55% für sehr hoch. Er hängt natürlich ganz wesentlich davon ab, wie man klinisch relevante Stresssymptome definiert. Näheres dazu weiß ich nicht, wie gesagt, ich habe sie nur wiedergegeben.

    Sir Alex: Das ist meine Antwort auf die Frage, warum in NLZ erst ab 15 Jahren selektiert werden sollte. Leistungsdruck gibt es zwar auch in Amateurvereinen, aber nicht in dieser fast schon identitätsbestimmenden Form.

    Oben wird die Luft dünn. Übrigens nicht nur im Fußball. Das wird sich niemals ändern. Jeder kann für sich entscheiden ob er sich dem aussetzen möchte!


    Das ist sicher richtig. Man muss sich allerdings die Frage stellen: Können 9-jährige Kinder wirklich schon für sich entscheiden?


    Ich denke, man muss schon die verschiedenen Interessen betrachten und schauen, wie man das insgesamt am besten unter einen Hut bringt.


    Interesse DFB/DFL: Möglichst viele Spitzenfussballer auf Weltklasseniveau.

    Interesse Vereine: Spieler für die 1. Mannschaft aus der eigenen Jugend

    Interesse Kinder/Eltern: Eine gute Zeit in der Jugend mit der Chance evtl. im Profifußball zu landen


    Ich habe das Gefühl, dass momentan keines der Interessen wirklich erreicht wird. Das heißt, man kann nicht einmal sagen: OK, einige Kinder bleiben auf der Strecke, dafür produziert das System so und so viele Weltklassekicker. Welchen Sinn hat es dann, dass ein 9-jähriges Kind mit dem Vereinsemblem eines Bundesligisten aufläuft, wenn die Chance nicht besonders hoch ist, dass er es auch nur bis ans Ende der NLZ-Laufbahn schafft. All den Kindern ist nur zu hoffen, dass sie geerdete Eltern haben, die den Ball Flach halten und dem Kind nicht das Gefühl geben, etwas besonderes zu sein oder - noch schlimmer - eigene Erwartungen draufpacken. Sonst armes Kind...


    Ich denke, bei all den Erkenntnissen könnte man wirklich etwas grundlegendes reformieren (bspw. keine Mannschaften bis U14 bei Profivereinen).

    Zu dem Thema würde ich gerne den folgenden Beitrag empfehlen. Finde ich ausgesprochen interessant.


    #24 Prof. Dr. Arne Güllich (TU Kaiserslautern / ehem. Olympiastützpunkt): Ab welchem Alter ist Talentsichtung überhaupt sinnvoll? – Kickplan


    Ich will hier nur ein paar Aussagen wiedergeben, die in dem Beitrag vertreten werden:


    Erkennung von Talent (definiert als das Potential, langfristig Spitzenleistungen zu liefern) ist in jungen Jahren nicht möglich. Aus diesem Grund muss die Entscheidung der NLZ-Trainer, wen sie in die Mannschaften holen, von vornherein fehlerhaft sein. Je später die Selektion erfolgt, desto erfolgsversprechender wird sie, bleibt aber weiterhin sehr fehlerbehaftet.


    Die Auffrischungsrate in den NLZs beträgt pro Jahr über alle Alterskategorien hinweg 25 – 29%. Von allen deselektierten Spieler haben 55% psychisch/klinik relevante Stresssymptome, die therapeutisch behandelt werden müssten. Das sind jedes Jahr 2.500 Kinder. Gerade Kinder, deren Identität sich sehr stark bis hin zu ausschließlich auf den Fußball gründet, haben im Falle der Deselektion besonders zu leiden. Es hilft Kindern daher ungemein, wenn sie abseits vom NLZ noch weitere identitätsstiftende Merkmale haben (bester Freund, Erfolg in der Schule, Zweitsportart, Musikinstrument). Andernfalls droht umso mehr, mit der Deselektion die Existenz weggezogen zu werden.


    Betreiben einer anderen Sportart begünstigt die Prognose, langfristig im Fußball erfolgreich zu sein. Es reicht, wenn man sich mit 14 oder 16 auf den Fußball fokussiert. Eine frühzeitige Förderung korreliert mit dem späteren, langfristigen Erfolg sogar negativ (d.h. erfolgreiche sind später, weniger erfolgreiche sind früher in die Förderung gekommen).


    Die Kosten eines NLZ für den Betrieb sind gering. Die wahren Kosten tragen die 99,9% der Kinder, die es später nicht in den Profifußball schaffen. Kosten der Kinder sind Zeitaufwand, mangelnde Bildung, Leistungsdruck, psychische Leiden infolge von Deselektion, Trennung von den Eltern physische Langzeitfolgen auf Grund von Überbelastung.


    Seine Forderungen daher:

    • Selektion nach später verschieben (zwischen 14 und 16 Jahren)
    • Ausbildung in mehreren Sportarten fördern, wobei die zweite Sportart ebenfalls auf Wettkampfniveau betrieben wird (d.h. innerhalb von Vereinsstrukturen)
    • Erfolg des Trainers darf nicht danach bewertet werden, welchen aktuellen Erfolg seine Mannschaft hat
    • Kinder müssen nach der Zeit im NLZ sagen können, das war eine tolle Zeit


    Das ist jetzt nur eine kurze Zusammenfassung und die erscheint vielleicht ein bisschen sehr negativ. ich empfehle wirklich, die ganze Folge einmal anzuhören. Was man daraus auf jeden Fall mitnehmen kann ist, dass man als Eltern sehr gut daran tut, im eigenen Sprössling nicht den nächsten Superstar zu sehen. Mit Spaß an die Sache rangehen, nicht übertreiben (vor allem nicht in jungen Jahren) und die Kinder auf keinen Fall nur auf den Fußball fixieren lassen.

    Hab das mit dem Versicherungsschutz nie verstanden. Ist doch völlig egal, wo ich versichert bin. Wenn ich mir im Training ein Bein breche und nicht über den Verein versichert bin, zahlt halt meine Krankenversicherung. Ist mir doch egal, wer zahlt... Wo ist der Unterschied, ob ich mir beim Freizeitkick im Park oder beim Training ein Bein breche. Irgendeine Versicherung wird schon zahlen, oder? Wie gesagt, habe das nie verstanden...

    Ich finde es gut, dass er den Elfer gepfiffen hat, aber dann hätte er es bei gelb belassen sollen. Sonst bestraft er den Spieler, der sich eben nicht gleich hinfallen lässt und dem der Trainer danach sagt "in so einer Situation musst du den Elfer nehmen und dich hinfallen lassen".


    Und wirklich: wenn sich bei der Gelegenheit im Strafraum einer hinfallen lässt, wird kaum einer sagen, dass der Kontakt für einen Elfer nicht ausreicht, dafür war das Zupfen zu deutlich.

    Ich fand es ein sehr intensives und spannendes Finale. Die deutsche Mannschaft habe ich in der 2. Halbzeit (nach dem Gegentor) und in der Verlängerung etwas besser gesehen. Schade, dass sie dann so ein dummes Gegentor bekommen haben.

    Was mich total genervt hat, war das Ball in die Ecke spielen ab dem 2. Gegentor und das Umfallen nach Vorne bei jedem Versuch der Deutschen, den Ball aus der Ecke rauszubekommen. Aus meiner Sicht sollte irgendeine Regel eingeführt werden, um so ein destruktives Zeitspiel in der Ecke mit Ball-Wegsperren zu verhindern. Soll man sich halt den Ball in Tikitaka-Manier zupassen und die Gegner hinterherrennen lassen, aber dieses Ball-Wegesperren in der Ecke ist einfach nur ätzend und hat nichts mit Sport zu tun.