Beiträge von ruffy85

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    Ich bin inzwischen dazu übergegangen in 1vs1 Situationen immer ein Dribbling zu fordern bzw. dazu zu motivieren ("den packst du", "sei mutig"). Manchmal auch bei 1 vs 2 Situationen, aber ab drei Gegenspieler versuche ich zu unterstützen, indem ich mögliche Anspielstationen nenne ("Noah ist dabei", "kannst zu Jakob", "Finn hilft dir"). Deshalb wäre es ja so wichtig, dass die Kids nicht nur Dribbeln, sondern eben auch mal den Ball abgeben (passen) können.

    Mir fällt dazu ein:

    Wieso gibst du eine Lösung vor und nimmst so die Entscheidungsfindung?


    Steuernd können wir Trainierende durch Gleichzahl entweder Dribbling und Zweikämpfe oder durch Überh/Unterzahl Passpiel in den Fokus stellen und so indirekt das freie Spiel unserer Zielsetzung anpassen.


    Weitere Möglichkeiten, die ich gerne verwende, um zum einem die freie Entscheidung zu lassen und zum anderen dennoch Schwerpunkte zu setzen:

    Tore durch Aufgaben freischalten, Provokationsregeln, "wer den Ball ausschießt, holt ihn", Wechsel der zu bespielenden Tore.


    Mit all solchen Besonderheiten - schaut auch mal Icon League & Co. - wird das simple Spiel massiv aufgewertet und der häufig fehlende Straßenfußball in den Verein geholt.


    Und früher gab es mehr dieser Fußballer und dadurch gewann Deutschland die Titel. Nicht durch besondere Taktik wie Ballhalten & Co.

    Thomas0815-2

    Woher stammt deine Annahme, dass alle Dribbler sein sollen?


    Es geht nicht um den Baustein Dribbling, wieso alle wieder mehr wie Wirtz, Müller oder Musiala sein sollen.


    Diese Spieler besitzen eine sehr starke Spielintelligenz und sind Handlungsschnell. Sie sind klassische oder moderne Pöhler und zeigen das auch in ihrem Spiel.


    Jonathan Tah ist ähnlich ausgebildet worden, weil er das Glück hatte, im modernen Hamburger Fußballverband groß geworden zu sein.


    Die moderne Ausbildung stellt neben den Bausteinen Dribbling, Torschuss, 1v1 & Pass die Nähe zum echten Spiel mit vielen Ballaktionen für jedes einzelne Kind in den Vordergrund.


    Daher soll in kleinen Gruppen ein Ausschnitt eines Spiels und nicht eine statische Übung mit hoher Wiederholungszahl trainier werden.


    Hier ein Beispiel:


    Statisch:

    4 Kinder spielen im Viereck einen Pass und laufen dem Ball hinterher.


    Dynamisch (modern):

    Die Kinder spielen auf einem Feld 3v3 mit tiefem Anspieler. Es entstehen immer 3v2 Überzahlsituationen und das Passspiel wird spielnah trainiert.

    Ich persönlich denke, dass die Kinder in der F-, E- und D-Jugend keine taktischen Beschränkungen auferlegt bekommen sollten.

    Frei nach dem Zitat von Konfuzius: Sage es mir und ich vergesse es. Zeige es mir und ich werde es vielleicht behalten. Lass es mich selbst erfinden und ich werde es beherrschen. Ich bin mir auch bewusst, dass ich mit meiner Meinung fast ganz alleine da stehe.

    Einschränken in der Wahl der Mittel sollte vermieden werden. Verschiedene Mittel beibringen bzw. erleben lassen hingegen gehört für mich ab der U9/U10 dazu, weil die Kinder in diesem Alter sich als Gruppe verstehen und gemeinsam Erfolge erleben wollen.


    Ein Beispiel meiner U9, das nun 2-3 Wochen zurückliegt. In einem Hallenturnier stehen wir im Finale, wir spielen gegen ein Team, gegen das wir schon einmal im Turnier gewannen, und die Kinder sind aufgeregt.


    Wir Trainierende geben den Tipp mit, dass zwei Kinder immer direkt den Ball erobern sollen, wenn der Gegner den Ball hat. Zwei andere Kinder sollen hinten aufpassen, dass kein Gegner zwischen ihnen und unserem Kind im Tor ist.


    Die Kinder setzten das dann um, wechselten sich mit den Aufgaben ab und das immer deutlicher werdende Ergebnis motivierte sie die Tipps zu befolgen.


    Von außen war nur Anfeuern und Wechseln erforderlich, ansonsten keinerlei Coaching.


    Hätten sie die Tipps ignoriert, wäre es mir auch egal gewesen. Es waren Tipps aus der Erfahrung als Erwachsener heraus, damit die Kinder sich mit hoher Wahrscheinlichkeit für einen tollen Vormittag belohnen können und nicht verkrampfen oder frustriert aufspielen.


    Feste Anweisungen und die Erwartung, dass alle Kinder so spielen, das wäre fehl am Platz. Aber sie sollten schon lernen, welche Spielstile es gibt, damit sie diese auch anwenden können, wenn sie das wollen.

    Thomas0815-2

    Ich denke, dass die Kinder heute genauso glücklich sind, dass sie mitspielen können, wie du es früher warst.


    Hier kommen dann eher die kleineren Teamgrößen bis zur E-Jugend zum Tragen, weil mehr Kinder spielen statt zusehen können - Stichwort Meldehürde. Und am Spielfeldrand können auch Eltern begleiten, geht ja nur um Anfeuern und das regelmäßige Wechseln.

    Erinnern wir uns doch bitte mal an unsere aktive Fußballzeit als Grundschulkind zurück.


    Wir spielten am Wochenende genau ein Spiel gegen eine Mannschaft, 2x 15 Minuten oder so. Es gab einen Sieg oder eine Niederlage, das bewegte uns das ganze Wochenende und auch die folgenden Wochen trugen wir die jeweilige Tagesform mit uns herum und manche Trainierende wollten unbedingt Platz 1 über einen Zeitraum von 6 bis 9 Monaten erreichen. Ein Zeithorizont, der für uns damals nicht greifbar war und für unsere Kinder ebenfalls nicht greifbar ist.


    Heute wird - unabhängig von der Spielform - jedes Wochenende ein Turnier gespielt, dabei ist es zweitrangig, ob CL-Modus mit Auf- und Abstieg oder Jeder gegen Jeden.


    Unsere Kinder erleben mehrere Siege und Niederlagen an einem Tag, sie wissen genau, wer am Ende die meisten Spiele gewann oder das letzte Spiel auf dem höchsten Feld.


    Sie erleben aber auch individuelle Siege und Niederlagen in Zweikämpfen, Ballaktionen, usw. Und das mit einer Wiederholungszahl von der bis vor wenigen Jahren alle nur träumen konnten.


    Und nach so einem Turnier? Alles auf Null. Neue Woche, neue Chance. Als Trainerende nehmen wir das Erlebte mit und versuchen spielerisch unsere Kinder besser zu machen. Ohne verkrampfen zu müssen, ohne auf ein Ziel in 6 bis 9 Monaten hinarbeiten zu "müssen". Wir können jeden Kind die gleiche Chance geben, Sieg und Niederlage zu erleben und zu lernen.



    Da frage ich nun in die Richtung des Themenerstellers:


    Wenn du ein Kind wärst, welche dieser beiden Varianten würde dich auf lange Sicht mehr motivieren Fußball zu spielen?

    Je weniger Kinder ein Team bilden, desto mehr Ballaktionen hat jedes Kind. Bei weniger Kindern pro Team müssen alle Kinder Einsatz zeigen und können nicht nur zuschauen.


    Auch passen kleinere Spielfelder und geringere Teamgrößen im Grundschulalter besser zur motorischen und kognitiven Entwicklung der Mehrheit der Kinder.


    Und ja, man kann durchaus auch mal andere (größere) Spielformen ab der E-Jugend ausprobieren, müsste in der Regel schnell einen Aha-Effekt auslösen bei den Trainierenden.


    Problematisch ist derzeit der Stilstand im Jugendfußball ab der D-Jugend. Hannes Wolf und sein Team beißen sich mit Ausnahme der NLZ die Zähne aus, 6+1 im Twin-Modus zu etablieren.


    Im Kölner Raum zeigt sich inzwischen die Herausforderung, dass Kinder vom 4+1 in der E zum 8+1 in der D kommen. Dieser Sprung ist zu groß.


    Hierfür können die kleineren Spielformen im Kinderfußball jedoch nichts und sollte deswegen auch in der E gespielt werden anstatt regelmäßig 6+1 - da spielen doch auch nur 3-4 Kinder aktiv und der Rest sind Zuschauer auf dem Feld.


    Und viele Trainierende neigen dazu einen auf Guardiola zu machen und denken, es braucht Gruppentaktik und Rasenschach im Kinderfußball, am besten mit Spiel auf Ballbesitz und Videoanalyse der kommenden Gegner.


    Es ist Kinderfußball. Das Ziel ist die individuelle Entwicklung der Kinder und die lebenslange Begeisterung für Sport. Alles andere gehört in den leistungsorientierten Jugendfußball.

    Was mir auffällt und ein Nachteil ist:

    Es fehlt der zweite Sport auf Wettkampfniveau.


    Nahezu alle Talente üben zwei oder drei Sportarten auf Wettkampfniveau aus und das durchaus schon im Grundschulalter.

    Siehe auch St. Pauli Rabauken. Reihe "Funino lernen". Vom 3gg0 zum 3gg3.

    Fechter

    In einer E-Jugend kann mit Chaos-Spielen und Spielformen mit geometrischen Formen und Farben das "Traube Bilden" angegangen werden und so auch die Wahrnehmung und Handlungsschnelligkeit verbessert werden.


    Zu den Bambini wurde eigentlich Alles geschrieben. tobihro lass dich nicht entmutigen von "Roboter"-Kindern gegnerischer Mannschaften und geh konsequent den Weg weiter. In 2-3 Jahren werden deine Kinder Zweikämpfe gewinnen können und auch miteinander spielen. Kinder, die zu früh auf feste Positionen gesetzt werden und meist nach einem Schema F trainieren, verlieren ab spätestens der E-Jugend den Anschluss und die Freude am Fußball.

    Drei Spielrunden in der U9 sind gespielt, einmal war es richtig toll ausgerichtet, zweimal eine Katastrophe.


    Bei einem Ausrichter Diskussion um Funino, denn das sei ja was für Kinderfußball. Und deren Kinder spielten schon richtigen Fußball, wie die Profis.


    Und heute dann der anfängliche Unwille, überhaupt ein Funino-Feld aufzubauen, erst der Hinweis auf die Spielordnung half hier weiter. Als kleine Retour-Kutsche passte der Ausrichter nicht den Spielplan an, obwohl eine Mannschaft nicht erschienen ist. So gab's neben Funino auch 4+TW Spiele, bei denen ich dann 10 Kinder hatte und mit dem Wechseln und angemessenen Spielzeiten für alle Kinder ordentlich ins Schwitzen kam.

    ScuBac

    Grundsätzlich ja. Es wird dann, so meine Erfahrung, etwas die Wechselfairness leiden und es fehlt die Motivation und der Trost von der Seitenlinie sowie eine gezielte Reflektion in den Pausen.


    Persönlich betreue ich meist 2 5er Teams (= 1 Mannschaft) alleine, Teams im Wechsel. Ob JgJ oder CL ist dabei egal.


    Aber auch das kann oder will nicht jede*r. Wir sollten nicht von uns auf andere schließen und zu schnell verallgemeinern.

    Goodie

    Können und Wollen sind zwei verschiedene Paar Schuhe.


    Mir begegnet in den nun fast vier Jahren als Kindertrainer eine Elternschaft, auch in anderen Mannschaften, die froh sind, wenn mal jemand anderes für deren Kinder zuständig ist und sie entweder Zuschauer sind oder anderen Dingen wie Einkaufen nachgehen können.

    Nicht alle Mannschaften besitzen ausreichend Spielfeldbegleiter für 3-4 Teams.


    Nicht jeder Gastgeber kann für mehr als 8 Teams (= 4 Felder) aufbauen.


    Nicht jeder Gastgeber kann vorab jeder gegen jeden Spielpläne erstellen (bis 8 Teams geeignet) oder den CL Modus konsequent durchziehen, wenn es häufiger zu wiederholenden Spielen kommt.


    Mit der Erfahrung aus Köln und Hamburg - und sicher auch anderen Regionen:


    Richtet im Spielformernen-Wechsel mit gleicher Anzahl Feldspieler aus, wenn es eure Durchführungsbestimmungen erlauben, beispielsweise 3v3 & 3+TW in der F-Jugend.


    Abwechslung fördert die Entwicklung der Kinder und erhöht die Akzeptanz kleiner Spielformen bei Erwachsenen.

    Spond 😁


    Mit Ausnahme von "Zahlungen" ist das Tool kosten- & und werbefrei und DSGVO komform.


    Folgende Funktionen von der Kostenpflichtigen SpielerPlus Version bekommt man bei Spond kostenfrei:

    • keine Werbung, keine Weitergabe von Daten an Dritte
    • unbegrenzt viele Mitglieder in einer Gruppe
    • eigene Rollen & Berechtigungen
    • Benachrichtigung bei Absage von Terminen
    • Gastsspieler
    • Übersicht der Zu- & Absagen
    • Begrenzung der Teilnehmeranzahl
    • Kalenderfunktion & Kalender-Abo


    Spond verfügt über eine App für Android und iOS und einen Web-Client. Es kann per E-Mail-Adresse und/oder Handynummer genutzt werden. Die App kann, muss aber nicht verwendet werden.

    Große Verteidiger können kleine Angreifer nicht körperbetont verteidigen, weil die Schwerpunkte zu unterschiedlich sind. Hierzu gab's auch Einblicke in der WM 2014 Dokureihe.


    Körperbetontes Spielen meint doch nicht gleich Treten, Schubsen oder Schlagen. Hände landen eher unkontrolliert im Gesicht des Gegners, wenn die Koordination noch nicht so weit ist.


    KNVB Rinus gibt viele tolle Rangel-Spiele, die 1v1 Wettbewerbe darstellen und Koordination und Resilienz fördern.

    Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass Passspiel sich auch einschleifen lässt. Anfangs ist das ergebnistechnisch sogar recht erfolgreich, weil für viele Kinder schwer zu erkennen und zu verteidigen.


    ABER:

    Es bleiben viele andere Fähigkeiten und vor allem die Spielintelligenz auf der Strecke. Durchblickt eine gegnerische Mannschaft das Schema F, dann ist's vorbei mit dem "erfolgreichen" Passstaffeten und andere Fähigkeiten sind gefragt, die jedoch fehlen.


    Durch Training mit einem Bausteinsystem, bei dem ab der F-Jugend auch "dynamisches" Passspiel enthalten ist, können die Kinder spielintelligent lernen zu passen.


    Und dabei ist eine saubere Technik weniger wichtig als das Erkennen von Möglichkeiten und das Treffen von (Pass-)Entscheidungen.

    Faires, körperbetontes Spielen finde ich ab der F-jugend vollkommen in Ordnung.


    Wichtig ist mir, dass nicht diskutiert wird, wenn der Gegner es als zu heftig / unfair empfand. Es wird die Hand gereicht und das Spielgerät geht an die gegnerische Mannschaft.

    Als Partnerverein eines KPT wird man sicher nicht seinen Kindern (Mitgliedern) untersagen, an den angebotenen Trainings teilzunehmen.


    Trainerinnen und Trainer betroffener Mannschaften, die das eigenmächtig durchziehen wollen, begeben sich auf dünnes Eis.


    Ich bin kein Freund einer "Auswahlmannschaft" vor der U13, weil Kinder im Grundschulalter Sport und Fußball ohne Druck kennenlernen und erleben sollen. Die Nominierung in ein KPT kann äußeren Druck auslösen.


    Es ist ein zweischneidiges Schwert, vor allem für die Eltern (!). Ihr Kind trainiert bereits in jungen Jahren bei einem namhaften "Verein". Manche heben da völlig ab.


    Auch KPT "selektieren" nach einer gewissen Zeit, beim HSV müsste es "eine Saison" sein, die einem Kind garantiert wird.


    Besser als verbieten ist es, den Eltern transparent zu machen, was ein KPT ist und was nicht. So können sie bewusst entscheiden, ob sie ihr Kind bei einem anfragenden KPT anmelden oder nicht.


    Verbieten wäre ein fatales Signal und könnte auch dazu führen, dass die Eltern sich für einen Vereinswechsel entscheiden.