F-Jugend: Körpereinsatz?!

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  • Hey,


    bin seit einiger Zeit stiller Mitleser, aber jetzt doch einmal eine Frage, wie ihr das behandelt.


    Bei uns in der F-Jugend gibt es 3 herausstechende Spieler, die im Spiel (Trainings- wie Freundschaftsspiele) auch den Körper bereits recht gut einsetzen können.
    Klassiker eben: Sie beobachten es bei den Großen und kopieren das.


    Allerdings haben wir im Trainerkreis mitunter Diskussionen:


    Lager A:
    Geht gar nicht, da auch schwächerer Spieler "unsanft" vom Ball getrennt werden und sich manchmal auch jemand weh tut (Ausnahme, der übliche sterbende-Schwan-Spieler, der bei jeder Berührung theatralisch fällt). Der Rempler eben mit der Schulter, der das andere Kind dann zum Fallen bringt. Abgesehen davon, gibt es ja dann auch sich beschwerende Eltern, dass das andere Kind so grob sei...


    Lager B:

    Solange es regelkonform ist, den Körpereinsatz akzeptieren, da Fußball eben auch ein Kontaktspiel ist. Sie finden, dass die Gefahr besteht, dass Körpereinsatz abtrainiert werden könnte.
    Nicht regelkonformer Körpereinsatz dagegen sollte verwarnt und bei Wiederholung auch sanktioniert werden.


    Das einzige, wo wir uns alle einig sind, ist "Grätschen" im Training (auch wenn regelkonform der Ball gespielt wird). Das Verletzungsrisiko ist einfach zu groß.


    Wie handhabt ihr das mit dem Körpereinsatz in der F-Jugend?

  • Hallo,


    solange der Körpereinsatz regelkonform ist, finde ich nicht, dass man das unterbinden sollte.


    Bei uns wurde das Thema relevant, nachdem wir ein Spiel gegen eine Mannschaft gemacht haben, die Körpereinsatz "trainiert" hatte, da sind ein paar meiner Jungs ordentlich geflogen. Danach haben das auch einige meiner Jungs verstärkt gemacht und im Training ausprobiert.


    Wir haben in dem Zusammenhang ganz deutlich darauf hingewiesen, was erlaubt ist und was nicht erlaubt ist. Im Training gibt es da auch den ein oder anderen Freistoß damit sie ein Gefühl dafür bekommen, was noch im Rahmen ist und was zu weit geht. Häufig sind eben doch die Hände im Spiel mit denen gehalten oder geschoben wird. Im Spiel werden die Regeln nicht ganz so häufig durchgesetzt, da die Kinder das ja selber regeln sollen. Hier greifen wir nur ein, wenn es ein sehr deutliches Foul war.


    Im Bezug auf grätschen verfahre ich genauso, grätschen am Gegenspieler sind bei mir untersagt. Zumal die Jungs da auch immer mit offener Sohle und gesträcktem Bein zu Werke gehen.


    LG Atzeikke

    Einmal editiert, zuletzt von Atzeikke ()

  • Ganz klar B.


    Wie du richtig schreibst in Fußball ein Kontaktsport. Ich versuche auch meinen Kiddies zu erklären was geht und was nicht. Aber Körpereinsatz pauschal zu unterbinden ist für mich kontraproduktiv.

  • Ich gehe sogar noch weiter, dass B wichtig ist und ssgar traniert werden sollte, nicht nur "nicht abtrainiert".


    Fussball ist ein Kontaktsport und der richtige Einsatz des Körpers, diesen zwischen Ball und Gegner zu bringen, das ist so eine wichtige Komponente, die extreme Niveauunterschiede ausmacht.



    Mich hat es früher eher genervt, dass in der U9 bei absolut normalem "Körperreinstellen" manche Spieler hingefallen sind, geweint/gejammert haben und dafür oft einen Freistoß bekommen, obwohl das nicht mal nahe an einem Foulspiel war.

    Teilweise meckern Trainer/eltern dann sogar das Kind noch an, obwohl es nichts gemacht hat, nur weil dem Gegenüber Körperstabilität fehlt. Das dieser sofort weiterspielen konnte ist selbstredend.

    Je höher das Nievau auch in der U9, desto weniger passiert das, weil alle körperbetonter spielen.



    Ich habe sogar mal in ener U9, vlt U10 im Training bei jedem "auf dem Boden fallen" Freistoß für den Gegner gepfiffen. Primär, weil viele keine Körperstbilität hatten und sogar beim Passspiel oder Torschuß danach umgefallen sind - hatte das Team übernommen und das war mir deutlich zu extrem - , aber bei der Zweikampführung hat das auch geholfen.

    Das schnelle und idR falsch eiingesetzte Grätschen unterbindet man so auch.



    Viele wissen heutzutage, dass man auch Koordination trainieren muss, aber leider wird das vielfach auf Rhythmisierungsfähigkeit reduziert, so dass "Stangenlaufen" mit Koodination gleichgesetzt wird. Das ist aber nur ein kleiner Teil der Koordination, 1/7 um genau zu sein. MM nach dazu eher fast das, was am wenigsten Teil im Koordinationstraining sein sollte, maximal aber eben 1/7.

    Körperstabilität oder "Gleichgewichtsfähigkeit" sind mindestens genauso wichtig, eher wichtiger.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Faires, körperbetontes Spielen finde ich ab der F-jugend vollkommen in Ordnung.


    Wichtig ist mir, dass nicht diskutiert wird, wenn der Gegner es als zu heftig / unfair empfand. Es wird die Hand gereicht und das Spielgerät geht an die gegnerische Mannschaft.

  • Ich bin auch absolut bei B.


    Allerdings ist dies meiner Beobachtung nach ein absolutes Streitthema auf den Plätzen. Teams, die bereits sehr körperbetont spielen, werden im Nachwuchsfussball häufig als Treter verschriehen.

    Gerade wenn ein Jungjahrgangsteam, welches ja meist körperlich etwas unterlegen ist, gegen einen körperlich spielenden Altjahrgang spielt, hast du häufig Trainer und Eltern der Jungjahrgangsmannschaft erbost am Platze.


    Meiner Meinung nach wird dieses Thema im Nachwuchsfussball häufig extrem vernachlässigt. Ich sehe immer wieder Teams, die quasi überhaupt nicht körperlich spielen. Wo die Kids quasi im Abwehrverhalten nur nebenher laufen und hoffen, dass sie entweder schneller sind oder der ballführende Spieler einen Fehler macht.

    Dabei ist das Zweikampfverhalten etwas, was man in so gut wie jeder Spielform verbessern kann, weil es meist immer eine attackierende Mannschaft und eine verteidigende Mannschaft gibt. Wenn man aber die Trainer beobachtet, wird meist nur die offensive Mannschaft gecoacht. Die verteidigende Mannschaft wird meist nur mit platonischen Aussagen wie "Mehr Einsatz". "ran da!" oder "schneller" gecoacht. Explizite und hilfreiche Tipps für das Zweikampfverhalten oder das Stellungsspiel gibt es kaum.


    Um mal etwas weiter auszuholen - man sieht dies auch bei der deutschen Nationalmannschaft!

    Wir sind seit vielen Jahren für tollen Offensivfussball bekannt, beklagen uns aber bei quasi jedem Ausscheiden über zu viele Gegentore und mangelndem Defensivverhalten. Das liegt sehr häufig daran, dass wir bei Zweikämpfen zu spät sind, im Zweikampfverhalten uns ungeschickt verhalten oder zu passiv sind. Die letzten Turniere, wo uns Offensivschwäche vorgeworfen wurde und wir defensiv eher unsere Stärken hatten, da hatten wir noch Rudi Völler, Erich Ribbeck oder Berti Vogts als Bundestrainer.

    Danach drehte es bei uns immer um zu viele Gegentore und Defensivschwächen, mit Ausnahme 2014

  • Dabei ist das Zweikampfverhalten etwas, was man in so gut wie jeder Spielform verbessern kann, weil es meist immer eine attackierende Mannschaft und eine verteidigende Mannschaft gibt. Wenn man aber die Trainer beobachtet, wird meist nur die offensive Mannschaft gecoacht. Die verteidigende Mannschaft wird meist nur mit platonischen Aussagen wie "Mehr Einsatz". "ran da!" oder "schneller" gecoacht. Explizite und hilfreiche Tipps für das Zweikampfverhalten oder das Stellungsspiel gibt es kaum.

    Ich stimme dir voll und ganz zu. Dennoch habe ich die Frage: Wie coacht du denn explizit das Zweikampfverhalten bzw körperbetontes Spiel?

  • Aus meiner Sicht müssen die Kinder erst ein Körpergefühl entwickeln und die meisten Tipps der Erwachsenen können die Kinder gar nicht richtig umsetzen und somit ist es meistens ein Foulspiel (und die EM versagt da leider auch total als Vorbildfunktion (z.B. Trikot ziehen ist Foul - und da kommt es nicht auf die Stärke an)).

    Hier aber mal ein paar Beispiele für das Training:

    Ringen und Raufen (albathek.de)

    Kleine Raufspiele (Auer-Verlag)

    Ringen und Raufen (Sportjugend Niedersachsen)

  • let1612 hat schon ein paar Beispiele für Übungen von Zweikampfverhalten aufgezeigt. Dabei geht es vor allem um Einsatz des Oberkörpers, Körperstabilität, koordinative Übungen, insbesondere Übungsformen aus dem Ringen sind gut geeignet um den Einsatz des Oberkörpers und die Stabilität zu trainieren. Die Kinder haben auch sehr viel Spaß mal an solchen Übungen.

  • Die Kinder müssen definitiv lernen ihren Körper einzusetzen und es gehört dazu.


    Ich habe den Fehler ganz früher gemacht, dass ich es immer unterbunden habe, bis ich gemerkt habe, dass dies kontraproduktiv ist und die Jungs ihren Körper und den Umgang mit ihm lernen müssen und das gehört dies dazu.


    Das Problem ist leider vor allem, dass viele Trainer dort ihren (oft einzigen) Schwerpunkt setzen und nur "Körper!!" reinschreien, und Themen wie Ballbeherrschung und -technik vernachlässigen.


    Enttäuschend sind auch Teams die als Jungjahrgang sich mit Älteren messen wollen, aber immer wenn deren Kind den Zweikampf verliert, toben, dass es ein Foul sei.


    Körpereinsatz gehört zum Fußball dazu und man sollte den Kindern Freiraum geben und zeigen wenn etwas zuviel oder falsch war.

    "Kinder die nichts dürfen, werden Spieler die nichts können!"


    "Die erste Frage, die ich mir stelle ist, kann der Spieler dribbeln?

    Ich möchte nur Spieler die diese Fähigkeit haben, also suche ich immer danach.

    Ich möchte Innenverteidiger, Außenverteidiger, Mittelfeldspieler, Flügelspieler

    und Stürmer, die dribbeln können."

    - Pep Guardiola -

  • unbedingt rangeln&raufen ins Training einbinden, zum Schutz derer die sonst umgerempelt werden.

    Die Sache hat nämlich zwei Seiten: die drei, die es können sind ja nur ein Part. Die die es noch nicht können, können dererlei "Attacken" auch nicht abwehren. Denn egal, welche Haltung ihr dazu einnehmt, ihr könnt das Verhalten der Gegner ja nicht beeinflussen aber die Kinder entsprechend stärken.


    Rangeln&raufen ist zugleich Krafttraining und echt anstrengend. Also sorgsam dosieren. Neben den eher statischen Übungen sollte man auch Schulterkontakt und Schieben im stehen/gehen/joggen/laufen ohne und mit Ball ausprobieren.

    Außerdem 1vs1 Spiele wobei beide aufs gleiche Tor abschließen sollen.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Ich bin auch bei B.


    Ich hatte in der F sogar einen Spieler der sensationell Bälle abgegrätscht hat ohne Gegenspieler zu erwischen. Das habe ich auch durchgehen lassen.

    Ich habe seine Grätschen sogar gegen einen Gegner-Trainer verteidigt. Weil er nie den gegnerischen Spieler getroffen/berührt hat.


    Aber ich habe ihn immer Mal angesprochen, dass er wirklich nicht den Gegner treffen darf.


    Im Training oder Spiel war eine Grätsche mit Kontakt auch sofort ein Foul.

  • Eine Grätsche ist aber auch aus taktischer Sicht nicht die beste Wahl.

    1) Es ist idR keine Balleroberung

    2) Wenn man den Ball nicht erreicht (oder den Ball unglücklich in des Gegners Fuß spielt), dann ist man ausgespielt, kann nicht mehr eingreifen, man liegt ja auf dem Boden.


    Und wenn er stets den Ball klar erwischt, gar ohne den Gegner (auch) zu erwischen, dann würde er wohl jeden dieser Bälle auch anders bekommen, erobern können.


    Es ist schon wichtig, dass man das im Blick behält und so coacht und trainiert.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Führt halt in dem Alter dazu, dass die Kräftigen das Spiel machen bzw. bestimmen. Die schieben den kleineren einfach weg, wenn es nicht ein ganz fixer ist. Gefällt mir nicht so.

    Ich sehe gerade bei der EM, dass viele Körperkontakte, die bei Kindern und in der Kreisklasse als normal angesehen werden, zwischen den Strafräumen als Foul gewertet werden. Umgekehrt war ich doch überrascht, wieviel nicht regelgerechtes Gerangel im Strafraum wiederum akzeptiert wird. Das Umarmen des Gegners scheint da ja ganz normal zu werden. Mir gefällt es nicht.

  • Führt halt in dem Alter dazu, dass die Kräftigen das Spiel machen bzw. bestimmen. Die schieben den kleineren einfach weg, wenn es nicht ein ganz fixer ist. Gefällt mir nicht so.

    Ich sehe gerade bei der EM, dass viele Körperkontakte, die bei Kindern und in der Kreisklasse als normal angesehen werden, zwischen den Strafräumen als Foul gewertet werden. Umgekehrt war ich doch überrascht, wieviel nicht regelgerechtes Gerangel im Strafraum wiederum akzeptiert wird. Das Umarmen des Gegners scheint da ja ganz normal zu werden. Mir gefällt es nicht.

    Das ist einfach nur Quatsch.

    Sinnvoller Körpereinsatz hat nicht zwingend etwas mit Größe oder Masse zu tun.

    Wer gute Körperbalance und Gleichgewichtsfertigkeit hat, den kann auch ein doppelt so schwerer Spieler nicht einfach so wegschieben.

    Der muss auch nicht "fixer sein", der muss nur gekonnt gegenhalten und dabei stabil stehen.



    Kleine Spieler bekommen oft Freistöße, nur weil sie eben klein sind. Wem hilft das denn auf Dauer?

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Große Verteidiger können kleine Angreifer nicht körperbetont verteidigen, weil die Schwerpunkte zu unterschiedlich sind. Hierzu gab's auch Einblicke in der WM 2014 Dokureihe.


    Körperbetontes Spielen meint doch nicht gleich Treten, Schubsen oder Schlagen. Hände landen eher unkontrolliert im Gesicht des Gegners, wenn die Koordination noch nicht so weit ist.


    KNVB Rinus gibt viele tolle Rangel-Spiele, die 1v1 Wettbewerbe darstellen und Koordination und Resilienz fördern.

  • Ganz klar, Fussball ist Kontaktsport und taktische Fouls gehören auch zum Spiel aber wo die Grenze ziehen als Trainer.
    Bei mir ist die Grenze überschritten, wenn mein Spieler die Verletzung eines Gegenspieler in Kauf nimmt.
    Die Gesundheit ist das höchste Gut was wir haben.
    Ist jedes Mittel recht für den Erfolg durch eine härtere Spielweise?
    Was vermitteln wir als Trainer dabei für unsere Mannschaft, wohl doch eher unsere Hilfslosigkeit, weil wir ihnen keine Tools mitgeben für das Spiel.

    Jedes Wochenende pfeifft ja auch ein anderer Schiri und die Bannbreite dort ist sehr hoch wann Foul durch Körpereinsatz abgepfiffen. . Es gibt bei mir Abwehrspieler die kommen ohne Foulspiel und gelbe Karte durch die Saison , während es paar Spielertypen gibt die davon Leben die Grenzen auszureizen.

    Ich ziehe den Abwehrspieler vor der geschickt im Zweikampf und antizipiert im Positionsspiel als ein Rowdy der sogar Verletzungen in Kauf nimmt, aber das ist wohl Ansichtssache jedes einzelnen Trainer. Nicht selten hört man in der Kabine das eine härtere Gangart gefordert wird, wenn die Mannschaft zurückliegt. Es gibt ja sogar den Leitspruch "über den Kampf ins Spiel zurückfinden".

    Bewundern wir nicht Mannschaften die vieles spielerisch lösen und selten mit Foulspiel auskommen und das Spiel ansehnlich machen.

  • Gebe Dir in vielen Dingen recht..

    Aber zwischen Kampf und körperbetont und ich nehme Verletzungen meines Gegenspielers in Kauf ist schon ein Unterschied. Und diesen Unterschied muss man den Kids beibringen.

    Kenne aber leider auch Trainer denen das egal ist.

    Da wird nach dem gewollten umtreten gesagt: ist doch Fußball, dass gehört dazu...

  • Gebe Dir in vielen Dingen recht..

    Aber zwischen Kampf und körperbetont und ich nehme Verletzungen meines Gegenspielers in Kauf ist schon ein Unterschied. Und diesen Unterschied muss man den Kids beibringen.

    Kenne aber leider auch Trainer denen das egal ist.

    Da wird nach dem gewollten umtreten gesagt: ist doch Fußball, dass gehört dazu...

    Das ist es doch.


    Körperbetont hat so gar nichts mit "Verletzungen des Gegenspielers billigend in Kauf nehmen" bz.w überharter, nicht mal harter Spielweise zu tun.

    Auch, wenn das gerne vermengt wird.


    Körpebetont bedeutet nur, der regelgerechte Einsatz des Körpers, den eigenen Körperzwischen Ball und Gegner zu bringen, aktiver Körperkontakt mit dem Gegner, wenn dieser den Ball hat, aber auch, wenn man selbst den Ball hat (denn wenn man aktiv den eigenen Körper gegen den des Gegners einsetzt, dann kann der Gegner einen schwer aus der Balance bringen.)


    Körperbetont meint OBERKÖRPER-Kontakt, weder Grätschen oder treten, auch keine Arme/Hände am Gegner. Der Oberkörper!

    Und das gehört zum Fussball dazu, das ist ab einer gwissen Niveaustufe unabdingbar.

    Ohne Körperkontakt kann jeder Kreisligaspieler den Ball gut verarbieten, jeder D5-Spieler ebenso. Es fehlt ja völlig der Zeit-und vor allem Gegnerdruck.



    Edit:

    Ist 20 Jahre hr oder so, als unser C-jugendtrainer im NLZ mal für ein Hallenturnier die U13 im Hallenturnier aushilfsweise gecoacht hat. Ich war Zuschauer und U9 Trainer oder so.

    Für mich sah das alles nach engem Decken aus, er aber meinte, dass eben das Gegenteil der Fall sei. Die waren halt alle nah dran, aber nie wirklich nah - nah dran ist Oberkörperkontakt bei der Ballannahme, nicht erst nach dem ersten Kontakt, später oder gar nicht.

    Das habe ich als Trainer danach mitgenommen, dass "eng decken, nah dran sein" was ganz anderes ist, als viele meinen. Und diese vermeindlich Nuance ist ein gewaltiger Unterschied.

    Man könnte sagen, Fussballer vs Schönwetterfussballer. letzterer sieht gut und talentiert aus, wenn nicht eng gedeckt wird,geht aber völlig unter, wenn es dch so ist. Viele meinen dann, dass dieser Spieler einen schlechten Tag hat , aber es ist fehlende Qualität.

    Technik definiert sich immer über Zeit-Und Gegnerdruck und eben nicht über die B-Note.


    Und längst sind niveauvolle U9-Spiele auch schon nicht mehr körperlos. Da wird auch schon viel enger bei der Ballannahme gedeckt, Körperkontakt mit und ohne Ball aktiv gesucht. In der U11 sowiso. Es ist alles schneller, aktiver, intensiver, körperbetonter je höher das Niveau ist. Viel höherer Zeit-und Gegnerdruck, aber deshalb noch lange nicht unfairer.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill