Frustabbau-Thread

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung
  • 50 € ist hier leider die Regel. Für die 6 Turniere zahlt auch der Verein, bei mehr müsste ich verhandeln

    Dann bin ich aber froh das ich eine Frau habe die auch Fußballverrückt ist.

    Naja...mein älterer Sohn spielt auch. Dessen Turniere dazu, dann der Umstand dass ich im Turnusdienst arbeite und nur jedes zweite WE frei hab...da hört die Fussballbegeisterung bei meiner Frau auf ^^

  • Nach meinem Verständnis sollten die Vereine das Startgeld allerdings auch erstatten. Immerhin wird an sie ja auch der Mitgliedsbeitrag gezahlt. Und wenn nicht, würde ich das sicher nicht selber zahlen, sondern es mir von den Eltern holen.


    Und sollte das beides nicht möglich sein, dann würde ich mir ganz genau überlegen, ob ich im richtigen Verein bin...

    Ich glaube du bist da finanziell bissl verwöhnt in eurer Region/Verein. Stell dir vor man spielt 10 Turniere , jedes 50Euro - wenn das 10 Teams im Verein machen , woher sollen die 5000 Euro im Verein kommen ? Von 10 Euro Monatsbeitrag sicher nicht ...

    Ist nicht böse gemeint , wollte dir nur auf aufzeigen das viele Vereine finanziell nicht auf Rosen gebettet sind .

    @Threadersteller

    Ich würde an deiner Stelle für solche hochklassigen Turniere nur melden , wenn du dir sicher bist das dein Team einigermassen mithalten kann . Wenn du jedes Spiel 12:0 verlierst (übertrieben dargestellt^^) haben die Kids auch keinen Spass dabei , finde ich .

    Wie weit müsstet ihr denn überhaupt fahren dort hin ?


    mfg

  • 50 € ist hier leider die Regel. Für die 6 Turniere zahlt auch der Verein, bei mehr müsste ich verhandeln

    Naja...mein älterer Sohn spielt auch. Dessen Turniere dazu, dann der Umstand dass ich im Turnusdienst arbeite und nur jedes zweite WE frei hab...da hört die Fussballbegeisterung bei meiner Frau auf ^^

    Wir arbeiten auch beide, meine Frau sogar Samstags, aber trotzdem geht es von der Zeit. Aber soll auch jeder machen wie er möchte.

  • Bei den Hallenturnieren bin ich dieses Jahr auch zurückhaltender. Letztes Jahr hatten wir ein Turnier, bei dem wir fast drei Stunden in der Halle waren für 3 x 10 Min Spielzeit <X Andere Turniere zogen sich unglaublich in die Länge und um 18:30 hingen meine Kinder hungrig und schläfrig in den Seilen aber der Turniermodus hätte noch vier Partien bis zur Siegerehrung parat gehabt...


    Wir spielen dieses Jahr nur drei Hallenturniere. Dafür geht die Freiluftsaison bei uns bis in den Dezember und startet schon wieder im Februar...

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Wenn das Kind in einem NLZ spielen will, dann wird es schlicht vorausgesetzt, dass alles andere (auch die Schule) untergeordnet wird.

    Alles andere? Klar. Aber Schule? In welchem Umfang? Hast du hier Einblicke? Würde mich wirklich interessieren. Ich meine mal gehört zu haben, dass die NLZs auf Schule durchaus Wert legen, damit die, die es nicht schaffen dennoch eine gescheite Grundlage für eine Zukunft haben.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Alles andere? Klar. Aber Schule? In welchem Umfang? Hast du hier Einblicke? Würde mich wirklich interessieren. Ich meine mal gehört zu haben, dass die NLZs auf Schule durchaus Wert legen, damit die, die es nicht schaffen dennoch eine gescheite Grundlage für eine Zukunft haben.

    Was ich so an Infos und Inside-View habe:

    Jein


    Einerseits ist es richtig, dass bei NLZs ein großer Wert drauf gelegt wird, dass die Schüler stabil in ihren Noten bleiben. Wenn mit dem Wechsel ins NLZ plötzlich deutlich schlechter werden wird das schon kritisch gesehen.


    Allerdings gibt es da nicht, die Ausrede "Ich schreibe morgen Test und muss lernen". Termine (z.B. Training) sind Pflichttermine. Die Kinder müssen ihre Schule so im Griff haben, dass sie keinen Konflikt mit dem Training bekommen.

  • Ich finde die Ausrede: "Ich schreibe morgen einen Test und muss lernen." immer fragwürdig und das kommuniziere ich auch. Wenn du es noch nicht kannst bringen dir die 2 Stunden extra zeit auch nichts. Ganz im Gegenteil, mir hat es immer genützt mich vor einer Arbeit ordentlich auszupowern, da schläft man besser und ist dann im Test weniger unter Stress und ausgeruhter



    Im NLZ kommt dazu, das die meisten Kinder noch auf eine Sportschule gehen, die mit dem NLZ kooperieren. Die Schul(trainings)zeiten sind mit dem Verein getaktet, es gibt eine Hausaufgabenbetreuung und meist ein Internat. Außerdem Schlafplätze sowie ganztägige Betreuung auch für Spieler die nicht im Internat sind. Die Eltern müssen sich nicht wirklich kümmern, zumindest bei uns ind der Gegend, da der Verein auch den Transport für seine Spieler organisiert und dann die Spieler auch schnell in einem Alter sind wo sie die kurzen Strecken allein schaffen. Du gibst dein Kind ab, siehst es fast nur am Wochenende und 7 Jahre später ist es Profi mit Abitur, so ist es zumindest geplant ;) .

    Irgendwelche Perspektivteams (U11 und drunter) sind ja nicht teil des NLZ, ist das Kind aber in diesen Teams wird es schon aufwendiger da die Eltern die Wege machen müssen und trotzdem jedes Wochenende 1 oder 2 Spiele/Turniere anstehen.

  • Ich meine mal gehört zu haben, dass die NLZs auf Schule durchaus Wert legen, damit die, die es nicht schaffen dennoch eine gescheite Grundlage für eine Zukunft haben.

    Es kommt auf den Altersbereich an. In den älteren Jahrgängen sind die Jugendlichen meist im Internat oder bei Gastfamilien untergebracht, außerdem in der Regel in einer kooperierenden Schule, d.h. Sportschule oder Ganztagsschule , eingeschult.

    Die von mir beschriebene Situation trifft vornehmlich die jüngeren Jahrgänge, bis ca. U 14 / U 15. Unterhalb U 15 werden die Kinder eher selten in Internat /Gastfamilie untergebracht. Somit müssen sie zum Spiel und zum Training pendeln. Es gibt zwar Fahrdienste, aber die decken häufig nur eine gewisse Entfernung ab. Hier stellt sich natürlich wieder die Frage nach der Sinnhaftigkeit einen 12-jährigen 70 km Anreise zum Training zu zumuten. Aber das ist ein anderes Thema.

    Von den NLZ wird dann trotz langer Anreise vorausgesetzt, dass die Trainings- und Spieltermine wahrgenommen werden. Hinzu kommen dann auch noch Termine mit Auswahlmannschaften (Lehrgänge und Spiele). Da interessiert es niemanden, ob die Hausaufgaben erledigt sind, am nächsten Tag ein Test ansteht oder die letzten beiden Schulstunden versäumt werden, weil der Spieler pünktlich zum Training/Spiel erscheinen will.

    Wenn sich Kind und Eltern in diesem Alter darauf einlassen, dann müssen sie in der Tat den kompletten Familienbetrieb auf diese Termine abstellen.

  • Ich finde die Ausrede: "Ich schreibe morgen einen Test und muss lernen." immer fragwürdig und das kommuniziere ich auch. Wenn du es noch nicht kannst bringen dir die 2 Stunden extra zeit auch nichts.

    So eine Einschätzung maße ich mir nicht an. Das kann ich nicht einschätzen. Es gibt unterschiedliche Lerntypen und manchen hilft es wirklich, sich den Stoff bis in die Nacht vorher einzutrichtern.

    Wo ich bei dir bin, wenn freitags die Aussage kommt, ich kann 16:30 Uhr nicht zum Training kommen, weil ich lernen muss. Bei Schulschluss 13:30 Uhr und dem ganzen Wochenende ohne Termine habe ich dann auch kein Verständnis mehr.

  • Gestern war ich als Zuschauer bei einem F-Jugend Turnier.


    Dabei ist mir folgendes aufgefallen.

    Es gab wirklich mehrere Mannschaften die bestimmte Spieler gar nicht oder bzw. nur 1 Minute spielen lassen.

    Das geht doch nicht. Oder bin ich zu stark Gutmensch?


    Schaut man dann auf die Homepage der Vereine, gibt es ein Konzept und immer steht drin "alle müssen spielen".

    Alles klar...

  • Alle müssen spielen bedeutet leider noch lange nicht alle müssen gleich viel spielen. Und die Trainer hatte sicherlich gute Gründe für die Selektion. Wahrscheinlich gab es größere Medaillen für den dritten als für den vierten. Und nicht zu vergessen der niemals endende Ruhm für die Trainer beim Turniersieg!


    Gleichzeitig bedeutet ein Statement auf der HP leider noch nicht das dies den Trainern auch vorgegeben und vielleicht sogar eingefordert wird.


    Ich sehe es wie du, das geht gar nicht! Vor allem nicht über ein ganzes Turnier. Leider kann man sich die Gegner nicht immer aussuchen. Wenn nun ein Spieler komplett überfordert ist und ich wirklich keinen Ausbildungszweck (außer vielleicht Frustrations-Toleranz) erkennen kann ist es in einzelnen Spielen vielleicht noch zu erklären. Aber dann spielt der Spieler in den anderen Spielen entsprechend länger, ganz klar. So hab ich das immer gehandhabt und handhabe es auch jetzt in der E1 noch so.


    Gruß

    Torsten

    "Im KiFu gillt: Nicht das Training ist die Vorbereitung auf das Spiel, sondern das Spiel ist die Fortführung des Trainings."

    - (Quelle: unbekannt)

    "Der Grund, warum wir Fußball gucken, ist keine Zahl und kein Ergebnis, sondern ein Erlebnis."

    - (Quelle: paderball.com)

  • Manchmal muss man vorsichtig sein wenn man von außen guckt.


    Wir z.B. nehmen zu Turnieren immer alle Kinder mit und wenn es zu viele sind, dann müssen die Kinder je ein Spiel ganz aussetzen. (15 Kinder, 3 Spiele -> 10 spielen, 5 gucken zu)
    Ich tu mich inzwischen schwer, die Kinder einzusetzen, die sich sowieso nicht bewegen (wollen). Die zum TW gehen um zu quatschen oder die Hände in den Hosentaschen haben. Da denke ich mir immer: sorry, aber in der F-Jugend kann ich die Blümchen auch am Rand pflücken. Manchmal kommen die Kinder auch nach 3 Min. wieder angerannt und können nicht mehr.


    Und ja, ich bin auch so ein Gutmensch auch wenn sich das stark mit meinem sportlichen Ehrgeiz beißt aber es siegt natürlich die Vernunft. Ich gucke nicht exakt auf die Uhr aber bei mir spielen die Nixkönner.


    <frustabbau-on>

    Mir tun inzwischen in die Kinder leid, die richtig wollen. Denn wenn ich zwei Blümchenpflücker aufm Platz habe, spielen sie manchmal defakto 4:8 weil die Anfänger halt immer zum Ball laufen und damit den ballführenden Mitspieler stören, ja manchmal sogar angreifen.
    Wir hatten am WE so ein Spielfest. Das Team zur Hälfte F3, die andere F4 (die Teams spielen derzeit noch gemeinsam, sind aber schon zugeordnet und werden nach der Weihnachtsfeier getrennt). Im ersten Spiel haben die Jungs super gespielt und sich nur "dank" des Torwartes um den Erfolg gebracht. Der TW hat drei Schüßchen durch die Beine kullern lassen. Statt unentschieden also 6:3 verloren.
    Wir hatten insgesamt 5 Anfänger und davon 3 Nixkönner dabei und haben alles verloren...


    Warum kommen Kinder, die augenscheinlich zu Hause noch nie vor einen Ball getreten haben, zum Fußball? Die brechen sich fast die Beine beim Versuch einen Ball zu schießen.
    Warum haben Eltern kein Einsehen, wenn ihre Kinder am Platz stehen, bedröppelt auf den Boden gucken, beim Spiel nicht mitmachen, sich augenscheinlich nicht wohl fühlen... Und das nicht 2-3 mal sondern das dritte Jahr. Gefragt, ob ihnen Fußball überhaupt Spaß macht, schütteln sie den Kopf.
    Also ich würde mein Kind auch ein Stück weit vor sich selber schützen, wenn es komplett talentbefreit wäre. Obwohl, wenn meine Kinder was nicht wollen, dann wären mir meine Nerven eh zu schade, sie wo hinzudrängen. Da bringt mich mein Jüngster mit dem Thema Schwimmen lernen schon immer an meine Grenze
    <frustabbau-off>

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Warum kommen Kinder, die augenscheinlich zu Hause noch nie vor einen Ball getreten haben, zum Fußball? Die brechen sich fast die Beine beim Versuch einen Ball zu schießen.
    Warum haben Eltern kein Einsehen, wenn ihre Kinder am Platz stehen, bedröppelt auf den Boden gucken, beim Spiel nicht mitmachen, sich augenscheinlich nicht wohl fühlen... Und das nicht 2-3 mal sondern das dritte Jahr. Gefragt, ob ihnen Fußball überhaupt Spaß macht, schütteln sie den Kopf.

    Ich denke das sind aber zwei verschiedene Themen. Kinder die daheim noch nie gespielt haben kommen in den meisten Fällen doch weil ihre Freunde auch da sind. Das bedeutet ja auch nicht das Sie nicht in ein paar Monaten den Bezug zum Fußball und Spaß haben.


    Warum Kinder weiter gebracht werden wenn Sie schon seit längerem keine Lust mehr zeigen kann ich allerdings auch nicht verstehen. dann lieber in den kleinen Jahren einfach mal aussetzen. Viele dieser Kinder sind bei uns auch nach ein paar Monaten wieder dabei, dann aber wieder mit Lust!


    Gruß

    Torsten

    "Im KiFu gillt: Nicht das Training ist die Vorbereitung auf das Spiel, sondern das Spiel ist die Fortführung des Trainings."

    - (Quelle: unbekannt)

    "Der Grund, warum wir Fußball gucken, ist keine Zahl und kein Ergebnis, sondern ein Erlebnis."

    - (Quelle: paderball.com)

  • Warum redet Ihr nicht mit den Eltern, wenn Kinder erklären, dass ihnen Fußball keinen Spaß macht? Und wenn ihnen das Spiel keinen Spaß macht, sie sich sogar unwohl fühlen, zwinge ich sie doch als Trainer nicht auch noch dazu. So wird aus einem guten Ansatz "alle Kinder sollen spielen". Nach Deiner Schilderung steht es ja fest, dass sie keinen Spaß haben.

  • Habe da leider auch so zwei Kandidaten, die viel lieber in den Himmel starren, Eine Art Judo miteinander spielen. Einerseits nervt es mich(Training wird unterbrochen), andererseits sagen selbst die ambitionierten Kinder mittlerweile warum sie dann beim Fussball sind..?

    Alle paar Einheiten machen sie dann mal wieder komplett aufmerksam mit, Spaß scheint es zu machen, aber der Spaß am Fussball ist eher nebensächlich für die beiden.


    Weiß echt nicht, was mit denen anfangen soll.

  • Bei den Bambinis hatten wir das natürlich auch und das war vollkommen ok. Aber Zweitklässler? Ich weiß nicht.

    Mit so manchen Eltern kann man halt nicht reden. "Doch, der kommt gerne, spielt auch ganz viel im Garten mit seinem kleinen Bruder, man muss ihn halt nur richtig anfassen und motivieren und mein Mann war auch schon hier im Verein" ahhhh ja, Little Prince soll hofiert werden. Geht nicht, gibts nicht! Beim letzten derartigen Gespräch hat die Mutter mich mit Blicken erdolcht. Eine Stunde später sagte sie: "du hast recht, ich hab ihn gefragt und er hat keine Lust, ich melde ihn ab."


    Irgendwie ist das beim Fußball merkwürdig. Den Anspruch, alle mitzunehmen, gibts in dieser Ausprägung sonst wohl nirgends. Ich kann auch nicht zu einem Orchester marschieren, sagen "ich will jetzt hier mitspielen" und noch nie ein Instrument in der Hand gehabt haben.
    Aber sag mal Eltern: dein Kind macht bei den Spielen erst mit, wenn er seine Mitspieler nicht mehr angreift und weiß, in welche Richtung der Ball muss.
    Dann hörst du dir was an von "das sind doch Kinder" blabla...

    am WE hab ich eine Mutter eines Anfängers mit zum Umziehen helfen in die Kabine geschickt. Sagt sie: "der ist schon fertig umgezogen." Ich habe sie dann darauf hingewiesen, dass es ein einheitliches Trikotset gibt...

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Goodie: Ich bin teilweise bei dir. Finde aber auch den Hinweis von totog richtig, dass man schon etwas Zeit geben muss.


    Bei mir ist es so das diese Kandidaten aus zwei Gründen weiterhin kommen:


    a) Wie schon genannt, der Papa oder die Mama möchte es

    b) Seine Kumpels aus der Schule sind auch dort. Mit denen kann man doch super an den Reckstangen rund um das Fußballfeld turnen. Für diese Kinder bin ich eine Art Babysitter während diese miteinander quatsch machen und das Training stören. Fußball ist dabei weitestgehend uninteressant.


    Bald ist das erste halbe Jahr um. Wenn ich diese bis dahin nicht motivieren kann wegen dem Fußballspielen zu kommen werde ich das mit den Eltern besprechen. Zumal die Jungs auch stören.

  • Alles Gut und schön mit dem Grundsatz alle gleich lang spielen zu lassen. In der Praxis ist das gar nicht möglich und nur im Bambini Bereich und vllt. Jüngeren F Jahrgang auch praktikabel. Ab da muß man schon schauen, ob die Jungs überhaupt spielfähig sind.

    Ich hatte in der letzten Saison(Rückserie) so ein Beispiel: Junge kommt zum Fußball, weil Freund auch trainiert. Kann leider überhaupt nichts (koordination null). Vater fragt nach 2 Monaten wann er denn mal spielt. Wenn wir Ihm die Grundlagen beigebracht haben, war meine Antwort. Anfang dieser Saison wechselte er nach Absprache in unsere E2. (Hatte das Schwimmen angefangen, was auch noch mit einem Trainingstag bei uns kollidierte). Da hat er dann -zu früh- gespielt. Es war leider sehr schlimm, auch für den Jungen. hätte eben noch 1,2 Monate trainieren müssen. Hat noch ein zweites Mal gespielt, und nun mit dem Fußball aufgehört ;-(....

    Das passiert leider wenn Eltern einfordern, das Ihre Kids SOFORT spielen müssen.

    Auch wenn jemand wochenlang nur 50% beim Training war, kann man Ihn aus Goodwill mitnehmen, dann spielt er aber nur ein paar Minuten, das mag auch für den Außenstehenden blöd aussehen. Beim Musikverein etc. etc. würde er nicht die Chance haben dann noch 2 Minuten beim großen Konzert mitzuspielen. Das ist allen Eltern klar. Bei uns muß man sich rechtfertigen. Irgendwie ist das alles paradox.

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Trainer E

    Ehrlich gesagt entsteht gerade beim lesen des Frustabbau-Threads etwas Frust. Ich finde deine Vergleiche hinken gewaltig. Das große Konzert des Musikvereins wird in der Regel von Erwachsenen bestritten. Und wenn das Kind vorher 3-Monate in der Gruppe ist wird es bei den Kindern des Vereins auch seinen Platz erhalten!


    Deine Schilderung beschreibt das der Junge bereits 2 Monate trainierte (bei dir) und dann nach dem Wechsel nochmal 1-2Monate trainieren sollte. ERNSTHAFT!?!?

    Du lässt Kinder 4 Monate trainieren ohne Spiele da sie in deinen Augen nicht gut genug für die E-Jugend eures Strahlevereins sind? Sorry, aber das geht gar nicht! Und wenn ich als Trainer und Verein diesen Druck auf Kinder aufbaue "Du spielst nur wenn du gut genug bist! Fehler sind nicht erlaubt!", das ist nämlich was bei den Kindern ankommt, brauche ich mich auch nicht wundern wenn Kinder nach den ersten Gehversuchen den Weg abbrechen. Aber euch bleiben ja immer noch die guten, ihr glücklichen. Ihr müsste ein enormes Einzugsgebiet haben. Wenn Kinder Monate nicht spielen dürfen brauche ich mich aber auch über nur 50% Trainingsbeteiligung nicht wundern.


    Deine Geschichte erinnert mich irgendwie an einen Schwimmverein hier der sich ganz dem Leistungssport verschieben hat. Hier werden Kinder in den ersten acht Wochen bewusst mit ausschließlich Beinübungen getriezt welche selbst bei den langjährigen Schwimmern sehr unbeliebt sind (Anstrengend, langweilig, monoton). Offizielle Begründung "das gehört zu den Grundlagen auf die wir dann aufbauen können". Inoffizielle Begründung unter den Trainern "nur wer das durchhält hat auch den Biss mal erfolgreich zu werden". Auf alle anderen wird also bewusst verzichtet bzw. die werden bewusst aussortiert.

    Fazit: Nur wer schon mit Freude an unserem Sport und ausreichend Vorwissen/Können zu uns kommt ist willkommen!


    Die andere Variante wäre den Jungen ab der ersten Wochen mitzunehmen. Wenn auch nicht für die selbe Spielzeit, aber er kann sehen und lernen wofür trainiert wird. Gleichzeitig kann ich dem jungen und dem ganzen Team lernen das Fehler nicht schlimm sind und wir gemeinsam (auch gemeinsam mit den neuen) unsere Erfolge feiern oder verlieren. Denn wenn ich auch in der C-Jugend nur noch beschränkt Einfluss auf gruppendynamische Prozesse habe, kann ich in der E-Jugend noch jede Form von Mitspielerbeschimpfungen und ähnlichem durch meine Vorbildfunktion und klare Ansprachen unterbinden, wenn ich das denn will.


    Gruß

    Torsten

    "Im KiFu gillt: Nicht das Training ist die Vorbereitung auf das Spiel, sondern das Spiel ist die Fortführung des Trainings."

    - (Quelle: unbekannt)

    "Der Grund, warum wir Fußball gucken, ist keine Zahl und kein Ergebnis, sondern ein Erlebnis."

    - (Quelle: paderball.com)

  • Ehrlich gesagt entsteht gerade beim lesen des Frustabbau-Threads etwas Frust.

    Bei mir auch.

    Breitensport bedeutet Sportangebot für Jedermann. Wenn ein Kind regelmäßig (diszipliniert) trainiert, dann hat es auch ein Recht darauf, eingesetzt zu werden.

    Wenn wir Ihm die Grundlagen beigebracht haben, war meine Antwort.

    Genau so eine - Entschuldigung - dusselige Antwort hat ein mir bekannter Trainer einem Kind auch gegeben. Was soll das Kind damit anfangen? Wann beherrscht es denn die Grundlagen? Was sind überhaupt die Grundlagen?

    Nach meiner Erfahrung entwickeln sich Kinder (die wollen) am schnellsten, wenn sie regelmäßig gegen vergleichbar starke oder leicht stärkere Kinder spielen. Vom Zusehen wird wohl kaum ein Kind besser werden.

    Bei dem bekannten Trainer war es dann so, dass er Kinder auch nach 6 Monaten noch nicht gut genug fand. Überraschenderweise sind die Kinder aber bei ihm geblieben. Und als er sie wegen Spielermangel einsetzen musste, waren sie vollkommen überfordert. Obwohl er ihnen doch monatelang die Grundlagen beigebracht hat.