Vielleicht sollte man sich hin und wieder in den „Anfänger
Trainer“ hinein versetzen, um sich so der Bedeutung der vielen Hilfestellungen,
aber auch Fehlinformationen die solch ein Forum bietet bewusst zu bleiben.
Als ich vor fünf Jahren „wie die Jungfrau zum Kind“ zum
Kindertrainer wurde, hatte ich alles nur keine Ahnung! Es war damals eine junge
F3 Jahrgang 97 und es war der „Klub der aussortierten“.
Für mich war damals u. a. klar, dass der Trainer an der
Linie stets alles zu kommentieren und zu dirigieren hat, und wenn die Spieler
mal 50 Meter entfernt sind, dann wurde dies auch mal etwas lauter. Genau so war
klar, dass die Kids natürlich auf festen Positionen zu spielen haben.
Hilfestellung vom Verein gab es keine, alle anderen machten es eigentlich genau
so.
Nach einem halben Jahr begann ich mich zu hinterfragen, und
bemühte so das Internet.
Hier traf ich dann auf drei Foren, die sich ausschließlich
mit dem Kindertraining beschäftigten. In diesen Foren war ich zunächst eben
auch „nur“ Mitleser, aber einige der Schreiber haben mir ganz weit die Augen
geöffnet, darunter auch ein gewisser Dirk
So ab dem zweiten Jahr begann ich meine magere Philosophie
zu ändern, die Kinder wurden möglichst auf allen Positionen eingesetzt und
meinen Einfluss von außen habe ich mehr und mehr zurück genommen, dieser
Prozess ging aber nicht von heute auf morgen vonstatten.
Ich war und bin davon überzeugt, dass das freie Spiel
Entschlussfreudigkeit und Kreativität fördert!! Es ist auch kein leichter Weg,
und „Meister der Ananas“ wird man so auch nicht…
Heute, als zurzeit noch junger Jahrgang D, beschränkt sich
meine Ansage bei Spielen auf die erste Aufstellung – die sich immer wieder
ändert – und auf den Hinweis Tore schießen und Tore verhindern. Was ich immer voraussetze,
ist Laufbereitschaft, denn wer nicht Laufen will, der kann auch nicht Fußball
Spielen.
Ich behaupte dass dies für die Ausbildung und Spielfreude
der Kids EIN richtiger Weg ist, die meisten sind nun in der Lage offensiv und
defensiv zu Spielen, ein guter Indikator ist, dass es beim Tore schießen keinen
gibt der da deutlich raus sticht, wenn wir sechs Tore machen ist es fast immer
so, dass es dann 4-5 verschiedene Torschützen gibt. Soll heißen, die Mannschaft
ist von keinem Spieler abhängig, wie es eben meistens bei Jugendmannschaften
gang und gäbe ist.
Ich bin absoluter Fan vom Straßenfußball, und behaupte: Wenn
es den Straßenfußball von damals noch geben würde, könnte es sogar ein Fehler
sein, vor dem D Jugend Alter einem Verein beizutreten. Eben weil die Kids dann
schnell mit Positionsidiotie, Joystick und viel zu viel Krawall an der Linie
konfrontiert werden.
Letztlich habe ich beim Einkaufen einen Erwachsenen gesehen
mit einem T-Shirt:
BAMBINI MEISTER