Spieletraining mit gemischten Mannschaften

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  • Einmal die Woche spiele ich in einer gemischten Gruppe Fußball, d.h. große Dicke, kleine Dünne und umgekehrt, zwischen 7 und 48 Jahren alt.


    Beispiel 1:


    Mir fiel auf, dass gerade die dort anwesenden F Spieler plötzlich Dinge tun, die sie weder bei ihren F Spielen im Verein machen, noch von uns beigebracht bekommen.


    Sie laufen sich frei, fordern den Ball, spielen ab und schießen Tore. Nicht das einer glaubt, dass wir sie das tun lassen, nee, bei weitem nicht. Da kickt der 7 oder 8jährige im weitestgehend körperlosen 1:1 gegen einen 45jährigen Übergewichtigen und macht ihn wirklich nass. Im Umkehrschluss zeigt der 45jährige, was man denn sonst so mit dem Ball machen kann.


    Was ich damit sagen will ist, dass die kleinen Fuzzis sich in kürzester Zeit ziemlich viel abschauen und nachmachen. Das ganze ist übrigens sehr herzerfrischend und macht richtig spass, ...aber das nur nebenbei. :rolleyes:

    Beispiel 2:


    In meinem alten Verein hat man im unteren Jugendbereich das zweite Training der Woche in ein gemeinsames Spieletraining umgemünzt. Es werden hierbei Kleinfelder abgesteckt und im 3:3 oder auch 4:4 wird dann 1,5 Stunden lang gekickt. Hierbei zeigte ein Trainer immer seinen Unmut, weil er fand, dass die Leistungsunterschiede in den gemischten Mannschaften zu groß waren. Das zeigte sich tatsächlich dadurch, dass die Leistungsstarken sich ständig bewegten und die Schwächeren nach kurzer Zeit nur herumstanden. Dann fing dieser Trainer meist an laut zu schimpfen. Irgendwann sprach ich ihn an und bat darum, einmal für fünf Minuten übernehmen zu dürfen, was mir zugesagt wurde. Ich ging an jedes Feld und richtete die Regel ein, dass immer dann,wenn ein Spieler des Gegner beim Stehen auffiel, ein Tor für die andere Mannschaft zugesprochen wurde. Zudem gab es einen Ballwechsel. Ich beobachtete die Jungs dann vom Rand und siehe da, die rannten um ihr Leben und lachten sich teilweise schlapp, weil wieder mal ein "Tor" :P fiel. Plötzlich animierten die sich gegenseitig, bloß im "Trapp" zu bleiben.


    Wenn ich nun die Erfahrung aus Beispiel 1 mit der aus Beispiel 2 verbinde, dann hätte ich meiner Erwartung entsprechend das größt mögliche Ziel, das Maximum erreicht. Ich hätte verschiedene Altersgruppen -vielleicht F1 bis D1 (incl. Mädchen)/F2 bis D2 (incl. Mädchen) usw./oder so ähnlich gemischt. Hierbei könnte vielleicht auch der Betreuer mitmachen, statt sinnlos am Rand wichtig herum zu stehen. Ist ja schließlich Spieletraining, also ....sie spielen, spielen, spielen und zwar unkommentiert.


    Zudem schaufeln wir das Beispiel 2 spätestens dann drauf, wenn welche herumstehen. Man könnte auch einbauen, dass z.B. der D Jugendliche zunächst keine Tore schießen darf, um irgendwann die Regel zu ändern, in dem nur er die Tor verwandeln darf.


    Was haltet ihr davon?

    Einmal editiert, zuletzt von Andre ()

  • Hallo
    ich finde diese idee super
    nur sollte das Spiele training nicht das normale trainining ersetzten
    aber einmal in der woche zusätzlich finde ich supper
    und des würde auch den zusammenhalt im verein fördern
    und es macht einfach spass
    lg
    hans

  • Wenn dies im Verein Unterstützung findet, machen!!


    Denn das ist nichts anders als Straßenfußball, dafür kann man auch
    ruhig mal ein "normales" Training sausen lassen :thumbup:

  • Hallo alle miteinander


    Zuerst mal Hans: Spieltraining sollte das "normale" Training ganz und gar vollständig ersetzen, zumindest in der F - und E - Juniorenklasse. Optimalerweise ist das Training in diesem Alter in mehrere Spielformen unterteilt, in denen man technische Schwerpunkte setzt.


    Andre: Ziemlich cool wenn so etwas klappt. Ich hätte jetzt gedacht, dass so eine Zusammensetzung dazu führt, dass die "Alten" den Kindern was beibringen wollen indem sie schön für sich spielen und die Jüngsten irgendwann keine Lust mehr haben, weil sie gegen die Erwachsen keine Chance haben. Die Mischung ist hier (würde ich sagen) schon wichtig. Wenn man zu große Leistungsunterschiede hat (ein bulliger, noch frischer älterer Herr gegen ein Kind, was gerade erst angefangen hat, Fußball zu spielen) macht das sicherlich keinen Sinn. Da es sich aber wahrscheinlich um ein freiwilliges, zusätzliches Ding handelt und die Eltern bzw. Kinder bzw. Erwachsenen informiert sind und wissen, dass es hierbei nur um Spaß und Heidiho geht... warum nicht.


    Grüße

    "Ihr vier spielt jetzt drei gegen zwei!" ;)


    "Der Verteidiger wurde fair vom bein getrennt!"


    "es ist enorm wichtig, dass man neunzig minuten hundertprozentig ans nächste spiel denkt!"

  • mein beitrag hat sich nicht speziell auf e und f jugend bezogen
    und es ging ja jetzt nicht um wie man ein training gestalten soll sondern um ein zusätzliches spieletraining
    oder nicht?


    ich finde ein f-jugendlicher sollte auf jeden fall auch ein training haben wo er nur mit gleich altrigen kickt
    des ist ja bei den spieletraining nicht der fall


    also ich kenne des so aus meinen italien urlauben
    da ist nur ein platzt da. um zehn trifft man sich und dann wird den ganzen tag gespielt
    da spielen alle altersklassen mit und auch verschieden nationen
    und die manschaften wechseln auch immer wieder da immer mal wieder wer geht und wer neues kommt


    also mir macht des immer sehr viel spass
    es ist halt so das ich zurzeit immer denen gehöre die köperlich im vorteil sind
    aber auch den jüngeren und den älteren macht es denk ich spass sons würden sie nicht jeden tag wieder kommen
    was mir aufgefallen ist besonders die jüngeren also so 7 bis 12 jährige wolle gar nie aufhören


    bei mir war es schon mal so das ich in einer woche urlaub nur einmal am meer war und da war ich bestimmt nicht der einzige weil es waren ja immer mitspieler da
    also ich glaube das des ein riesen erfolg wird


    des einzige was zum problem werden könnte ist wenn einige mitspieler da sind die überergeizig sind und dann ander spieler anschreien weil sie nicht laufen oder nicht passen oder so was
    dann ist der spass zimlich schnell weg


    lg


    hans

  • Also grundsätzlich finde ich solch ein Spieletraining eine tolle Idee. Es ist ja ausreichend bekannt und diskutiert, dass die Kinder immer bewegungsfauler werden, es treffen sich bei weitem nicht so viele Kinder wie zu früheren Zeiten auf dem Bolzplatz zum Kicken, auch wenn das nur ein gefühlter Wert ist, insofern bietet man das ganze eben organisiert an und erreicht das was man will, nämlich das die Jungs kicken. Für das Sozialverhalten ist solch eine Maßnahme von enormem Wert durch das Spielen mit den unterschiedlichsten Altersstufen, von Jung bis alt, sowie den unterschiedlichen Leistungsvermögen. Natürlich will man im Training den Kindern auch etwas beibringen wie Ball annehmen, Schusshaltung usw. Das geht bei so etwas nur bedingt, denn keiner will wahrscheinlich, dass Du das Spiel anhältst und Korrekturen bringst, das würde den Reiz des ganzen ja kaputt machen. Und der Lerneffekt durch schauen und nachmachen steht und fällt an der Stelle mit der Qualität der Mitmachenden. Insofern finde ich die Ergänzung des "normalen" Trainings durch dieses Spieletraining (oder umgekehrt ;) ) eine runde Sache. Und wenn ich einem die Durchführung von so etwas zutrauen würde, dann Dir, Andre :D

    "Sag es mir - und ich werde es vergessen. Zeige es mir - und ich werde mich erinnern. Beteilige mich - und ich werde es verstehen."
    Lao-Tse (chinesischer Philosoph)

  • Ich bin grundsätzlich ein Freund von neuen, innovativen Ideen, die dem Training neuen Schwung geben und somit Spaß und Freude vermitteln. Dazu gehört auch der Ansatz von Andre - "Spieletraining" in gemischten Altersklassen klingt gut. Wichtig ist dabei aus meiner Sicht, dass jedoch gerade die Erwachsenen das Ganze "im Auge" behalten und nich nicht als "Alleinunterhalter" präsentieren - davon gehe ich aber in Andre's Fall aus, sonst hätte wohl niemand Spaß gehabt.


    Wir machen Ähnliches immer zum Abschluss der Saison mit einem Spiel Eltern/Trainer vs. Kinder - ein absolutes Highlight auf beiden Seiten!


    Der Ansatz von Andre beinhaltet aber m.E. vor allem, dass das Wichtigste ist, eine spezielle Abwechslung zu bieten, die alle motiviert. Mit einfachsten Mitteln (hier: Gegentor bei Standfussball) kann man dies erreichen und somit in die richtige Richtung steueren. Gestern erst hatte mein "zweiter" Coach eine ähnlich gute Idee, gerade damit sich alle (übrigens 97er - 2000er) aktiv beteiligen bzw. beteiligt werden. Und zwar durfte jeder nur ein Tor erzielen (das gewertet wurde), jeder weitere Treffer musste durch einen anderen Spieler erzielt werden usw. - Resultat: diejenigen, die sonst "alle" Tore erzielen, fingen an, "Schwächere" permanent anzuspielen, damit diese treffen. Zudem wechselten Stürmer auf einmal eigenständig (!) in die Abwehr oder ins Tor, um dort das Team zu verstärken - Abwehrspieler wurden zu Stürmern und der Spaß kam nicht zu kurz - genial!


    Was ich sagen will ist, dass jegliche Abwechslung im Training Spaß und damit die fußballerische Entwicklung jedes Kindes fördern. Ob dies unbedingt in gemischten Altersgruppen sein muss, sei einmal dahingestellt - vielleicht ist es in diesem Fall auch der Effekt, dass (wie in meinem Beispiel) "innere Strukturen" hin und wieder aufgeweicht werden sollten. Wenn dies durch klevere "Spielregeln" sozusagen von "innen her" geschieht, um so besser!


    Viele Grüße