Was nervt Euch an Eurem Job als Jugend-Trainer am Meisten?

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  • Einfach mal raus hauen, was Euch am Trainerdasein am Meisten nervt ^^


    Meine Top 4:

    1.) ständig Schuhe binden (manche Kids kriegen es trotzdem immer wieder hin, dass die aufgehen)

    2.) Eltern, deren Kinder kaum oder nie zum Training erscheinen und die trotzdem immer wieder fragen: "Warum darf mein Kind nie spielen?"

    3.) mangelnde Kompromissbereitschaft anderer Jugendtrainer im Verein (z.B. Materialmangel wie Tore & Hütchen, Trainingstermine / Platzbelegung)

    4.) Unpünktlichkeit (Spieler, Eltern, Co-Trainer)

  • pieters81

    Hat den Titel des Themas von „Was nervt Euch an Eurem Job als Trainer am Meisten?“ zu „Was nervt Euch an Eurem Job als Jugend-Trainer am Meisten?“ geändert.
  • Was nervt?


    Wenn wir in Unterzahl zu nem Auswärtsspiel fahren, weil jemand, der zugesagt hat, ohne Absage einfach nicht auftaucht.


    Alternativ auch, wenn wir in Unterzahl spielen müssen, obwohl wir fünf Spielerinnen auf der Bank haben, die aber alle nicht spielberechtigt sind, weil die Pässe nicht fertig werden, weil der Verband allen Ernstes Fifa- Anfragen nach Syrien oder in den Irak stellt, obwohl die Protagonistinnen von dort als Vierjährige wegrennen mussten.


    Gegnerische Trainer, die Fairplay für ne Waschmittelmarke halten.


    Vereinsverantwortliche, die Anforderungen stellen, als hätte man ne Vollzeitstelle oder wahlweise, als wäre der Dorfklub der Nabel der Welt, aber auf Fragen nach Equipment oder Ausrüstung für das Team immer sagen: Kein Geld .


    Spieler:Innen, die beim fünften Durchlauf einer Übung immer noch präsig wie in den vier Durchgängen zuvor von den beiden möglichen Richtungen immer die falsche nehmen, obwohl es jedes Mal vorher nochmal erklärt wurde und es wirklich einfach ist. Nein, sogar unfassbar einfach.


    Wenn man sich monatelang um die Spielberechtigung von Flüchtlingskindern bemüht hat und dann kommt das Amt und weißt denen eine neue Wohnung zu, von der aus man keine Chance hat, mit öffentlichen Verkehrsmitteln in zumutbarer Zeit zum Training zu kommen.


    Mir würde noch mehr einfallen....

    Die meisten Menschen sind Münzen, nur wenige sind Prägestöcke.


    Wilhelm Raabe (1831 - 1910)

    Einmal editiert, zuletzt von Kröte ()

  • 1) Ich binde nie Schuhe. Nie. Ich fordere die auf das selbst zu lernen und wenn jemand kommt schick ich ihn zu den Eltern. Wenn jemand im Spiel offene Schuhbänder hat wird er direkt ausgewechselt und wenn es ein zweites Mal passiert spielt er nicht mehr in dem Spiel. Wenn Eltern meckern erklär ich es beim ersten Mal und wenn die weiter nerven gibts ne Verwarnung und ansonsten lass ich die vom Verein abmelden.
    2) Wenn ein Kind zu oft im Training fehlt spreche ich das klar bei Kind und Eltern mit Warnung an. Wenn sich das nicht bessert lass ich das Kind vom Verein abmelden. Wir sind keine Kinderbetreuung wo man sein Kind abgeben kann wenn man Lust hat.
    3) Kauf dir die wichtigsten kleinen Materialien selbst. Platz und Tore konsequent bei der Jugendleitung ansprechen und ansonsten die Konsequenz ziehen und falls Möglichkeit besteht den Verein wechseln.
    4) Siehe oben.


    Btw. bzgl. Materialien, ist natürlich Aufwand, aber die Stadt bzw. der Bezirksausschuss sponsorn oftmals Tore oder Equipment wenn man das dann Fotografiert und z.B. auf die Homepage packt. Einfach mal nach nachfragen.

  • Meine nervigsten Punkte im Leistungs-Jugendfußball sind definitiv die Eltern und manchmal auch die Spieler:


    Ja, bevor die Diskussion los geht, es ist Jugendfußball und am besten sollte jeder gleich viel spielen, ABER wir spielen in unserer Altersklasse in der höchstmöglichen Liga in Deutschland, DAS ist nun mal auch Leistungssport, was den Kids bewusst ist.


    Und es bekommt auch jeder Einsatzzeiten, aber Jungs die nun mal nicht die Leistung wie andere bringen, spielen halt seltener (nicht) von Beginn an, sondern werden in der Regel eingewechselt.


    Und dann gibt es da manche Eltern oder Spieler die dann eine komische Erwartungshaltung haben. Vor der Saison offen angekündigt, dass wir primär dieses Jahr nach Leistung aufstellen und es kommt immer wieder vor, dass da dann Missgunst entsteht, obwohl offensichtlich in Spielen erkennbar ist, dass deren Jungs Aufgaben nicht umsetzen keine positiven Aktionen bringen jedes Spiel die selben (angesprochenen und korrigierten) Fehler machen. Und dann kommt die Frage "Wieso spiele ich nicht von Anfang an?"...


    Es wäre ja ok, wenn die Spieler selber das Gespräch suchen und man dass dann mit denen erörtern kann, aber wenn die Eltern losgeschickt werden per WhatsApp da Stunk zu machen, ist das kacke; nehmt ruhig die Eltern mit zum PERSÖHNLICHEN Gespräch, aber sprecht es selber bei uns an, ihr seid alt genug...


    Anderer Punkt ist definitiv der Leistungsdruck.

    Ein Ligensystem ohne Abstiege wäre super für die Entwicklung, man muss da nur gute Umsetzungsmöglichkeiten finden

  • Die Anerkennung, daß man als Trainer sich sozial und ehrenamtlich engagiert und man wird als Dienstleister angesehen vom Vorstand & Eltern . Es klafft definitiv eine dicke Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Wenn Amateurvereine anfangen Bundesliga like zu agieren und die Last bei den vereinen auf 3-4 Schulter trägt und man sich verschuldet, obwohl die Kasse leer ist. Bin gespannt in welche Richtung es weitergeht. . Wenn viele Vereine sich dem Kommerz hingeben und wir Mitgliedsbeträge in Ballungszentren von 250-400 EUR pro Jahr haben. Man wundert sich dann, daß sich die lokalen Sponsoren (eher Gefälligkeit) sich zurückziehen.

  • - Eltern, die den Fußballsport als Dienstleistung, vergleichbar mit einem Fitnessstudio, verstehen


    - Ausreden im Verein, wieso die verfügbaren Finanzmittel nicht für bessere Ausstattung der Kinder und Jugendliche verwendet werden kann


    - "alte, weiße Männer" in verantwortlichen Positionen im Sportverein


    - Trainer*innen, die ihren eigenen Erfolg über Ergebnisse und Platzierungen definieren anstatt über die Entwicklung ihrer Kinder und Jugendlichen

  • - "alte, weiße Männer" in verantwortlichen Positionen im Sportverein

    Ich bin nicht sicher, ob es junge, farbige Frauen machen würden.


    - Ausreden im Verein, wieso die verfügbaren Finanzmittel nicht für bessere Ausstattung der Kinder und Jugendliche verwendet werden kann

    Das ist in der Tat ärgerlich. Frage doch mal an, wie hoch der Anteil der Jugendlichen an der Mitgliedsbeitragssumme des Vereins ist.

  • - Ausreden im Verein, wieso die verfügbaren Finanzmittel nicht für bessere Ausstattung der Kinder und Jugendliche verwendet werden kann

    Das ist in der Tat ärgerlich. Frage doch mal an, wie hoch der Anteil der Jugendlichen an der Mitgliedsbeitragssumme des Vereins ist.

    Dabei darf man nicht nur den Mitgliedsbeitrag berücksichtigen. In Bayern z.B. zählen bei der Berechnung der staatlichen Zuschüsse für Sportvereine Kinder deutlich mehr als für Erwachsene.


    Insofern wäre das zusätzlich ärgerlich

  • - "alte, weiße Männer" in verantwortlichen Positionen im Sportverein

    Das Problem ist nicht, dass es alte, weiße Männer sind, sondern dass sich viele wie diese verhalten.


    Und das ist tatsächlich, was mich am meisten ärgert. Alle wollen verkrustete Strukturen aufbrechen, neue Wege gehen, kritisieren Ergebnisorientierung statt Weiterentwicklung, propagieren altergerechtes Training, bemängeln fehlende Vereinstreue, werfen den Verbänden fehlende Innovationen vor.

    Und dann schaut man in die Mannschaften oder Vereine. Es werden Spieler ab der E-Jugend von anderen Mannschaften abgeworben. Schwächere Spieler bekommen nur die letzten 3 Minuten Einsätze und auch nur wenn es nicht knapp ist. Laufeinheiten ab der D-Jugend. 3 vs 3 wird gleich ganz ablehnt, weil es ja kein richtiger Fußball wäre.


    In ein paar Jahren gehöre ich zu der oben genannten Kategorie. Ich hoffe aber, dass ich nie wie einer handle.

  • Manchmal passen Dinge auch nicht zusammen.

    Da wird hier kritisiert, dass Gelder nicht für die Jugend ausgegeben werden, die die Jugend einnimmt - ich verstehe nicht, warum Vereine da keine getrennten Kassen machen, bzw. lobe ich mir jene Vereine, die das eben machen - aber es wird auch viel fachkritisiert, dass Jugenspielerwechseln.

    Wäre es aber zB nicht sinnvoll und folgerichtig, wenn Jugendspieler eben drthin wechseln, wo der Beitrag (und vlt mehr) auch in die Jugend fließt?


    Ich lese hier oft von absurd niediregen Beiträgen, während bei mir in der Region 20 Euros im Monat inzwischenmehrere Vereine nehmen. Aber da geht das Geld dann auch in die Jugend, wenn es in der Jugend eingenommen wurde. Das fängt beim Trainingsmaterial an (niemand muss sich um Kleinfeldtore oder kleinere Tore streiten, wenn man zeitgleich Training hat, es sind viele Tore aller Größen vorhanden), geht bei Spielkleidung weiter und endet bei Trainern, die auch aufwandsentschädigung bekommen, damit sie mindestens nicht draufzahlen.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • SamS Einstellung finde ich gut. Zeigt nämlich, dass man mit einiger Konsequenz einen Großteil der Probleme, die nerven, selbst beseitigen kann. Gebe zu, dass ich da selbst nicht so konsequent bin. Hatte einen sehr guten Spieler in der E, dessen Vater beim Spiel immer meinte, mitcoachen zu müssen. Habe ich angesprochen und mir verbeten. Hat aber nicht lange gehalten. Hätte ich den Jungen bei weiteren Coachingversuchen des Papas konsequent rausgenommen, hätte er es sicherlich gelassen oder sich ein anderes Team gesucht. So habe ich dann irgendwann aufgegeben und ein anderes Team übernommen.

    Derzeit mit einer D nerven mich nur ca. 3 Spieler, die nicht fokussiert mittrainieren und letztlich dann auch im Spiel nicht voll dabei sind. Da wäre sicherlich auch eine Lösung, die Jungs konsequent dann nicht spielen zu lassen. Da man die Liga halten will, aber etwas schwierig.

  • Noch mal zurück zu den "alten weißen Männern" Ich zähle mich dazu. Kann weder für mein Alter (Ende 50) noch für meine Hautfarbe


    Beim letzten Ligaspiel fragte mich ein Junge aus meinem Team, warum denn die Shiris immer "so" seien. Damit meinte er wohl auch alt und gut genährt. Ob er auch das "Weiß" meinte glaube ich eher nicht.

    Die Antwort kam spontan. Ja, weil eben keine anderen das machen wollen. Insofern muss man den alten weißen Männern tendenziell eher dankbar sein, als sie weg zu wünschen. Und mit der Alterspyramide in Deutschland wird das vermehrt so werden. Es sind tatsächlich die, die vieles hier im Lande noch aufrecht erhalten. ich würde mir auch mehr junge Leute als Trainer, Shiris, im Ehrenamt oder in den Ausbildungsberufen wünschen. Is nun mal aber nicht so, dass junge Farbige dort Schlange stehen.

    Einmal editiert, zuletzt von Fechter ()

  • Es sind tatsächlich die, die vieles hier im Lande noch aufrecht erhalten. ich würde mir auch mehr junge Leute als Trainer, Shiris, im Ehrenamt oder in den Ausbildungsberufen wünschen. Is nun mal aber nicht so, dass junge Farbige dort Schlange stehen.

    Dem kann ich voll zustimmen.


    Denn solange wenige viel und viele wenig machen, wird sich die Situation kaum verändern. Dabei spielt Alter und Hautfarbe gar keine Rolle!

  • Ich mache die Erfahrung, dass es sehr viele Bewahrer*innen gibt, die sehr an ihrer Macht hängen und ungerne teilen, auch wenn sie etwas anders nach Außen kundtun.


    Treffen nun motivierte Innovator*innen auf diese Bewahrer*innen, wird's stimmungsvoll, aber nicht im positiven Sinne. 🤣

  • Treffen nun motivierte Innovator*innen auf diese Bewahrer*innen, wird's stimmungsvoll, aber nicht im positiven Sinne.

    Darin steckt viel Wahrheit!


    Da sind mir am liebsten die "weißen Männer" am liebsten, die im Herzen jung geblieben sind. Denn bei ihnen gibt es eine gute Kombination aus Erfahrung und Neugier. Man kann nicht nur von ihnen lernen, weil sie auch selbst täglich dazu lernen.


    Denn wenn sich der Fußball täglich verändert, braucht es die Neugier besser zu werden, weil man gar nicht gut genug sein kann. Dafür ist es aber wichtig, sich erst mal selbst gar nicht zu ernst zu nehmen, damit man anderen gut zuhört! Denn einen ungebetenen Rat braucht wohl niemand oder?

  • Wo anfangen, wo aufhören? Das hängt ja auch ein bisschen vom Tagesgeschehen ab. Ist schönes Wetter und haben wir gerade gewonnen, kann ich über manches hinwegsehen. Habe ich zum dritten Mal unnötig verloren und es regnet, bin ich kritischer.


    Generell nervt:

    1. Aggressive, mies gelaunte gegnerische Trainer, die an allem rummotzen

    2. Brüllaffen" - bei Trainern wie Zuschauern

    3. Unnötig ruppige Spiele mit absichtlichen Fouls

    4. Vereine mit übersteigertem Leistungsdenken - führt zu 1., 2. und 3.

    5. Die unnötig enge Taktung des Spielplans mit Spielen an jedem Wochenende und teilweise englischen Wochen

    6. Mangelnde Unterstützung aus dem Vereinsvorstand und dem Verein an sich

    7. Das Abwerben der wenigen guten Spieler, die man hat, durch Leistungsvereine, wo sie dann meistens auf der Bank sitzen

    8. Übergewichtige Schiedsrichter, die das Spiel im Wesentlichen aus dem Mittelkreis pfeifen

    9. In der Hallensaison: das Nebeneinander von Futsal und Hallenfußball mit unterschiedlichen Regelwerken

    10. Bei uns im ländlichen Raum: die langen Fahrten zu den Auswärtsspielen (bis zu einer Stunde pro Richtung)

  • 5. Die unnötig enge Taktung des Spielplans mit Spielen an jedem Wochenende und teilweise englischen Wochen


    7. Das Abwerben der wenigen guten Spieler, die man hat, durch Leistungsvereine, wo sie dann meistens auf der Bank sitzen

    8. Übergewichtige Schiedsrichter, die das Spiel im Wesentlichen aus dem Mittelkreis pfeifen

    9. In der Hallensaison: das Nebeneinander von Futsal und Hallenfußball mit unterschiedlichen Regelwerken

    Vielleicht hängt dein 7. Punkt mit dem 5. zusammen? Dir (und vielleicht auch Teile deiner Mannschaft) sind es zu viele Spiele während manche Kinder gerne mehr machen würden und deswegen dann auch zu den "Leistungsvereinen" gehen.

    Deinen 8. Punkt kann ich nicht teilen. Wir alle sollten froh über jeden Schiedsrichter sein und das auch so den Kindern vorleben.


    Es steht dir und deinem Verein frei eigene Turniere mit Regeln zu organisieren. Manchmal kann man die Regeln in der Ausschreibung vorab lesen und sich überlegen ob man teilnehmen will.