Beiträge von pieters81

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung

    Ich finde es interessant zu sehen bzw. zu lesen, dass so jeder von uns seine eigenen Herausforderungen beim Training, mit den Spielern und den Eltern hat. Aber doch sind die Herausforderungen immer die Gleichen oder zumindest ähnlich.


    Wir hatten z.B. am gestrigen Feiertag einfach die Idee, ein kleines Training zu machen. Locker, ohne Zwang. Wer Lust hatte, der konnte teilnehmen. Einfach ein lockeres Miteinander. Und doch gab es die ganze Bandbreite...


    Eltern sagten für Ihre Kinder 5min vor Beginn ab, manch einer kam gar 10min zu spät. Eltern beschwerten sich, wie man am Feiertag trainieren muss... Nein, kein muss. Ganz klar, ohne Zwang. Wer Lust hat, der kommt. Wer nicht, eben nicht.


    Dennoch waren ganze 17 Kinder da. Sogar 2 E-Jugend Spieler und 2 D-Jugend Spieler. Einer davon sogar vom benachbarten Verein.

    Wahnsinn! Die Kids und wir Trainer hatten einen riesen Spaß. Bissl Laufen war angesagt. Pass- und Techniktraining und ein großes Spiel, an dem wir Trainer zur Begeisterung der Spieler mit teilnahmen.


    Aber ich kann dann Eltern nicht verstehen, die zu so einem Termin dann meckern müssen, obwohl es kein Zwang war oder Eltern, die Ihre Kinder auch noch zu spät bringen... aber die wird es wohl immer geben.

    Wie aber, sollen Kinder z.B. Pünktlichkeit lernen, wenn sie grundsätzlich zu spät zum Training gebracht werden. Ich höre schon den Vater oder die Mutter zum Kind sagen: "wegen den paar Minuten zu spät..."

    Mein eigener Sohn macht mir mit seinen 8 Jahren jetzt schon so viel Druck, damit wir nicht zu spät zum Training kommen :D

    Einfach mal raus hauen, was Euch am Trainerdasein am Meisten nervt ^^


    Meine Top 4:

    1.) ständig Schuhe binden (manche Kids kriegen es trotzdem immer wieder hin, dass die aufgehen)

    2.) Eltern, deren Kinder kaum oder nie zum Training erscheinen und die trotzdem immer wieder fragen: "Warum darf mein Kind nie spielen?"

    3.) mangelnde Kompromissbereitschaft anderer Jugendtrainer im Verein (z.B. Materialmangel wie Tore & Hütchen, Trainingstermine / Platzbelegung)

    4.) Unpünktlichkeit (Spieler, Eltern, Co-Trainer)

    Zum Thema Grätschen...

    Also ich hatte bisher nicht einmal ansatzweise daran gedacht so etwas zu trainieren.


    Unsere Kids sollen erst einmal überhaupt lernen auf den Gegner zu gehen. Bisher konnte ich nur ein "Zuschauen" bei den Spielern beobachten. Da wird dem gegnerischen Spieler erst einmal in aller Seelenruhe zugekuckt, was der denn da so macht und dann ist er schon am Kind vorbei... Ich versuche den Kindern grade den Zweikampf zu vermitteln, ohne die Hände bzw. Arme dabei zu benutzen.

    Denn meist endet der Zweikampf mit ziehen und schubsen. Und das natürlich mit vollem Einsatz der Arme und Hände.


    Den Körper wenn möglich zwischen Ball und Gegner schieben ist gerade also das Thema. Geht gerade mit Funino sehr gut zum Üben.

    Die "Spielertraube" mit dem dazugehörigen "auf den Ball einhacken", welche man ja aus den Bambinis kennt, bin ich im Großen und Ganzen tatsächlich losgeworden.


    Aber tatsächlich habe ich einen Spieler im Team, der mit der größten Freude, jeden Ball vom Gegenspieler per Grätsche weg holt.

    Der kann aufgrund seiner zierlichen Statur kaum einen "regulären Zweikampf" bestreiten und hat für sich die Grätsche entdeckt.

    Da er das super ohne ein Foul zu verursachen hin bekommt, lasse ich ihn vorerst machen.

    Guten Morgen Zusammen,


    ich möchte einmal über mein gestriges Training berichten.

    Wie gewohnt haben wir die Tummelphase laufen lassen und die Kids erst einmal ankommen lassen. Gemeinsame Begrüßung im Kreis und das gemeinsame Warmlaufen mit der F1. Insgesamt waren 17 Kinder zum Training der F2 gekommen.

    Wir hatten ein Funino-Feld und 2 Dribbling- / Passfelder aufgebaut. Auf dem Funino-Feld habe ich 4 gegen 4 spielen lassen und der Rest der Truppe hat Dribbling und Passen geübt. Beim Dribbeln und Passen konnten wir so agieren, damit keine Warteschlagen entstehen.

    Wir konnten gestern zum ersten Mal ein richtiges Funino-Spiel einbauen, da der Verein endlich 2 weitere kleine Tore organisiert hatte.

    Wir waren positiv überrascht, wir haben Kinder beim Funino laufen und spielen sehen, die sonst immer nur auf dem Feld rumstehen und Löcher in die Luft gestarrt hatten.

    Danach wurden die Teams gewechselt und die 2te Gruppe konnte spielen und die 1te Gruppe Passen und Dribbeln.

    Nach Trainingsende haben wir dann nochmals ein Abschlussgespräch mit der F2 geführt. Die Resonanz der Kinder war überragend gut.

    Die haben sich vor Euphorie fast überschlagen.


    Einige Spieler sind gestern von ganz alleine aus ihrer Komfortzone ausgebrochen und haben endlich mal gezeigt, was sie können.

    Haben sich untereinander geholfen und erklärt. Aber auch darauf hingewiesen, wenn zu viel Blödsinn gemacht wurde.

    Dadurch mussten wir als Trainer etwas weniger eingreifen. Was ich super finde. So regelt sich die Mannschaft in Sachen Disziplin etwas eigenständiger.


    Auch beim Aufräumen lief das fast wie am Schnürchen. Anstatt sich mit den Eltern einfach zu verkrümeln, waren sie mit vollem Eifer dabei, jedes einzelne Hütchen und jeden Ball einzusammeln.

    Hallo und erst einmal ein Danke an Alle für die Tipps und Anregungen.
    Wir bieten den Kindern im Training eigentlich immer den gleichen Rahmen an, auch um feste Rituale zu erhalten.

    Im Grunde dürfen die Kids in der Tummelphase sich auf dem Platz frei mit dem Ball bewegen. Wenn dann das Training offiziell beginnt, fangen wir mit dem Begrüßungskreis an. Daran nehmen alle Trainer und alle Spieler gleichermaßen teil. Die F1 und die F2.

    Ein bisschen quatschen, Turniere oder Spiele ein wenig reflektieren, etc.

    Dazu muss man sagen, lassen wir die Kinder ihre Eindrücke schildern. Was fanden sie gut an dem Spiel, was nicht usw.

    Den Ball muss jeder Spieler hinter sich legen. So sind diese aus dem Blickfeld verschwunden. Das funktioniert sehr gut.


    Dann laufen sich alle Spieler gemeinsam warm. Ebenso F1 wie F2. Danach teilen wir die Spieler in Gruppen ein und beginnen die Übungen. Ca. 20 Minuten vor Trainingsende versuchen wir fast immer ein Spiel mit 2 Mannschaften zu gestalten. Je nach Anzahl der Kinder und wie viele kleine und große Tore wir zur Verfügung haben. Große Tore sind meist Mangelware, da z.B. Dienstags die E-Jugend ebenfalls auf dem Platz trainiert.

    Die Übungen versuchen wir abwechslungsreich und interessant zu gestalten. Schlangen werden wir jetzt mal verstärkt darauf achten zu vermeiden.


    Mein Problem aktuell ist, egal wie einfach ich die Übung gestalte, es hört immer nur die Hälfte zu. Selbst wenn ich ein einfaches Fangspiel mit den Kids machen möchte, weiß die Hälfte nicht, was sie tun soll. Eben weil sie gedanklich ganz wo anders unterwegs ist.

    Ich hatte schon an mir selbst gezweifelt, ob es an meiner Art zu erklären liegt... aber dem Co-Trainer geht es dann ins seiner Gruppe genauso und die anderen Kids verstehen ja was man ihnen erklärt.

    Mir fällt z.B. immer wieder auf, dass einzelne Kids irgendwo in der Gegend umher schauen während man etwas versucht zu erklären.

    Da ist man dann ständig mit beschäftigt die Aufmerksamkeit des betreffenden Kindes auf seine eigenen Erklärungsversuche zu lenken.

    Erklärungen halte ich so kurz und knapp wie möglich. Mache eine Übung selbst vor oder lasse es von einem der Spieler vormachen.

    Leider oft ohne Erfolg. Die Aufmerksamkeit ist wo anders.


    Ich persönlich bin der Meinung die Aufmerksamkeit während des Trainings ist essentiell wichtig. Wenn diese wiederholt oder bei manchen immer fehlt, dann muss ich mir schon Gedanken machen, ob das Kind überhaupt ein Interesse am Fußball und dem damit verbundenen Training hat. Wie ich oben schon berichtet hatte, war das gleich beim ersten Kind, dass letzte Woche während des Trainings vom Platz musste, genau der Fall. Die Eltern haben mit dem Kind gesprochen und es hat sich herausgestellt, dass dieses gar keine Lust hat Fußball zu spielen.


    Ich halte eigentlich recht wenig von Bestrafungen auf dem Platz, schon gar nichts von einer "Kollektivstrafe". (Einer baut Mist die ganze Zeit und alle müssen laufen.) Das geht gar nicht.

    Dennoch geht es im Fußball und Mannschaftssport bzw. jeder Sportart um Disziplin. Ich schaue mir lange an, wenn einer Blödsinn macht und beobachte genau. Denn genau das dürfen die Kinder in dem Alter noch. Auch einfach mal Blödsinn machen.

    Aber wenn es anfängt unser Training zu sehr zu beeinträchtigen und sich andere Kinder schon beschweren, dann muss ich eingreifen.

    Dann gibt es eine Strafrunde. Die ist in meinen Augen völlig in Ordnung. So wird überschüssige Energie abgebaut und es ist langweilig. Die Erfahrung hat gezeigt, die meisten Kids schlagen dann nicht mehr über die Stränge. Denn sie wollen zum Einen nicht da langweilig um den Platz gurken und sie wollen mit den Anderen weiter am Training teilnehmen.


    Ich finde aber, die Bestrafung eines Fehlverhaltens sollte immer in Relation stehen. Den Ausschluss vom Training, sehe ich nur im Extremfall. Ich glaube Bestrafung ist hier auch das falsche Wort. Ich würde es eher Disziplinierung nennen.


    Ich schreibe definitiv auch kein Kind ab, weil es kein Vollblutfußballer ist. Ganz im Gegenteil. Wie ich im vorhergegangen Post schon geschrieben habe, habe ich da diesen einen Jungen. Hat in seinen 7 Jahren schon 2x den Kindergarten und 3x die Schule wegen seines Verhaltens wechseln müssen. Vater ist Drogenabhängig, der Mutter alles scheißegal. Die große Schwester kümmert sich mit ihren glaub grade mal 14 oder 15 Jahren um den Bruder. Bringt ihn immer zum Training, wartet bis er fertig ist und bringt ihn wieder heim.

    Der kam die letzten Wochen in normalen Straßenschuhen zum Training. Jetzt haben sie (wahrscheinlich seine Schwester) Kickschuhe gekauft. Hallenschuhe!!! oh man...

    Ich wurde vorher schon gewarnt, man könne mit dem Kind nicht auf dem Sportplatz arbeiten. Gerade wegen seines Verhaltens.

    Es wurde beleidigt, getreten, geschubst, geschrien und geschlagen.

    Aber nach wenigen Wochen habe ich bei ihm eine Veränderung bemerkt. Er ist ruhiger geworden, hört aufmerksam zu, setzt die Übungen meist ohne Probleme um. Es ist nicht perfekt und er ist auch nicht das Top Talent.

    Ich gebe dieses Kind in jedem Fall nicht auf, weil ich weiß da steckt soviel Potenzial drin.

    Danke für dein Feedback. Völlig deiner Meinung.

    Ich musste leider schon einige Male die Erfahrung machen, dass Eltern ihre Kinder für den Fußball anmelden und sich dann nicht weiter darum kümmern. Ob das Kind überhaupt Fußball spielen möchte, ist bei diesen Eltern im ersten Moment völlig egal. Nach dem Motto, mein Kind ist jetzt ne Stunde+ aus dem Haus und beschäftigt. Das erkennt man meist an dem "Rauswurf" und dem "Einladen" des Spielers auf dem Parkplatz. Autotür auf und zack wieder weg.

    Wir versuchen schon so gut wie keine Wartezeiten oder Schlangen zu haben. Wenn ich aber schon bei den einfachsten Erklärungen bei manchen Kindern scheitere... wie z.B. du passt den Ball dem Co-Trainer, er legt ihn dir auf und dann wird direkt auf das Tor geschossen.

    Kind 1 macht es wie vorgegeben. Kind 2 dribbelt beinahe über die Torlinie anstatt zu schießen. Kind 3 passt nicht und läuft mit dem Ball am Tor vorbei.. etc.

    Das ist die Aufmerksamkeit und Konzentration an die wir gerade nicht ran kommen. Also lasse ich das Kind, welches die Übung falsch macht, diese umgehend wiederholen. In der Hoffnung, die nachfolgenden Kinder haben es nochmal gesehen und machen die Übung richtig. Aber dem ist leider nicht so.
    Also mache ich die Übung selbst noch einmal vor und wieder passt nur die Hälfte auf.


    Da es meist zwischen 12 und 16 Kids sind, werde ich mit meinem Co-Trainer mal versuchen ob wir die Jungs und Mädels aufteilen, aber trotzdem die gleichen Übungen machen.

    Hallo Zusammen,

    ich möchte auch einmal meine Erfahrung(en) zu dem Thema mit Euch teilen. Ich bin seit dieser Saison in die F-Jugendmannschaft in unserem Ort als Trainer mit eingestiegen.

    Es sind dieses Jahr viele Spieler aus der G-Jugend in die F-Jugend aufgestiegen. Dies brachte unter Anderem eine neue Herausforderung mit sich. Das Problem mit der Disziplin, Konzentration und Aufmerksamkeit.

    Anfangs war ich der Meinung, an der Konzentration und der damit einhergehenden Aufmerksamkeit der Spieler arbeiten zu wollen.

    Ich musste schnell erkennen, dass ich an beidem mit den Kids nicht versuchen brauche zu arbeiten.

    60% meiner F2 wurden erst eingeschult. Konzentration und Aufmerksamkeit werden fast vollständig von den neuen Eindrücken und Aufgaben außerhalb des Sportplatzes vereinnahmt. Also hatte ich mir vorgenommen über die Disziplin an die Aufmerksamkeit zu kommen. Was bisher ganz gut funktioniert. Zumindest bei einem Großteil der Spieler.

    Einfache Verhaltensregeln mussten erst umgesetzt werden: "Wenn der Trainer redet oder erklärt, hören alle Spieler zu" oder "wir schlagen und beleidigen nicht"

    Dinge, die meiner Meinung nach Grundvoraussetzungen sein sollten.


    Dennoch habe ich ca. 3-4 Spieler bei denen das immer noch nicht funktioniert. Vor einem Kind wurde ich durch die anderen Trainer schon gewarnt. Leider kann der Spieler selbst recht wenig für sein Verhalten. Hat schon x-Mal die Schule wegen seines Verhaltens wechseln müssen. Vater ist leider drogenabhängig, Mutter relativ gleichgültig was ihren Sohn angeht, wird nur von seiner 12-jährigen Schwester ins Training gebracht und wieder abgeholt. Er hatte die anderen Kinder im Training beleidigt, geschlagen und durch sein Verhalten hat er ständig die Trainingsabläufe gestört. Nun hatte ich mehrere Möglichkeiten. Entweder ich bestrafe ihn jedes Mal für sein falsches Verhalten, dadurch bekäme er aber die gleiche negative Aufmerksamkeit wie zu Hause. Das wollte ich in keinem Fall.

    Oder ich entferne ihn aus der Mannschaft. Oder aber ich versuche mit ihm im Training individuell und im positiven Sinne zu arbeiten.

    Ich habe mich dann für die dritte Variante entschieden. Wenn ich den Spielern z.B. etwas erkläre, dann lasse ich ihn Übungen für die Anderen vor machen. Lobe ihn für seine Mitarbeit im Training etc.

    Und siehe da, nach einigen Trainingseinheiten läuft das bei ihm mit der Disziplin. Keine Beleidigungen, Schläge oder Fehlverhalten mehr. Na gut, perfekt ist es noch nicht. Aber es wird immer besser mit ihm.


    Zwei weitere Kinder musste ich leider in der letzten Woche beim Training vom Platz stellen. Beide hatten von Anfang an miteinander das Training gestört. Es wurde geschubst, über die neusten Fußballkarten lautstark diskutiert, die Übungen wurden ignoriert und man hat gemacht was man wollte... usw.

    Also gab es für beide eine Strafrunde um den Sportplatz. Danach hatte ich mit beiden gesprochen, ob wir nun normal weiter trainieren könnten oder ob ich sie raus setzen muss. Na ja, haben sich dann beide für das Raussetzen entschieden. Außen ging es dann gerade so weiter. Es wurde auf dem Boden gerungen, Trainingsmaterial durch die Gegend geworfen, etc.


    Das Ende vom Lied war jeweils ein persönliches Gespräch mit den Eltern. Sie sollten mit ihren Kindern darüber sprechen. Unter Anderem aber auch, ob die Kinder ein Interesse am Fußball und dem damit verbundenen Training haben.

    Final kann ich zu der Situation mittlerweile sagen, dass ein Kind vom Fußball abgemeldet wurde. Das andere Kind scheint soweit noch Interesse am Training zu haben. Hier werde ich sehen, wie es diese Woche weiter geht und gerne darüber berichten.


    Ich würde gerne Eure Erfahrungen zu dem Thema wissen, wie Ihr das mit der Disziplin während des Trainings handhabt???