Beiträge von CoachT

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    Liegt das nicht auch an den Positionen?

    Der zentrale Stürmer oder die Außenverteidiger .... und andere

    Irgendwie kommt auf diesen Positionen weniger.

    Sicherlich auch ein Teil des Problems, dass man in DE eher einen standardisierten "Einheitsbrei" ausbildet.
    Ein langsamer klassischer 9er wie Klose? Wird eher im NLZ aussortiert, weil er nicht athletisch genug ist.
    Reine AVs haben es schwer, weil teilweise in den NLZs auch viele Trainer aktuellen Trends nacheifern (3er-Kette mit Schienenspielern)

    Das kommt noch on Top. Da geb ich dir recht

    Es kommt nur nicht "on Top", es ist eines der Hauptprobleme.
    Wir haben sehr gute Jungspieler in den Jahrgängen und grdsl. ja auch eine solide/ gute Ausbildung in DE (auch wenn ich da mehr als genug kritisiere).

    Wir hätten viel mehr davon, wenn die Ausbildung besser wäre.

    Ich sage 70 % des Problems liegt nicht in der Ausbildung, sondern daran, dass Spieler in diesem Alter in DE keine richtigen Chancen erhalten.
    Da dürfen 18 Jährige zwar eine Vorbereitung mit machen, werden aber danach nicht mehr beachtet. Dass Jahr für Jahr verliehen, bis die dann von der Liga immer weiter abrutschen.
    Und einen Jugendspieler die letzten 5 Minuten mal einwechseln, wenn das Spiel durch ist, ist keine Chance geben!

    DAS machen die von dir genannten Länder allesamt besser als wir

    Also zum 1. Punkt (mit bisschen Punkt 2)
    NLZs rechnen sich jetzt schon nicht, wenn man die aktuellen Situationen betrachtet.
    Der große Fehler ist halt, wie man in DE aktuell Spieler, die aus der U19 kommen betrachtet im Verhältnis dazu, wie die Lizenzabteilungen der NLZ arbeiten und erwarten. Das passt einfach nicht zusammen. Man muss sich endlich mal offenkundig eingestehen, dass Spieler, die aus dem Jugendbereich kommen halt keine fertigen Spieler sind. Um zu solchen zu reifen, brauchen sie Raum und Zeit. Raum für Fehler und Zeit für Entwicklung (Spielzeit). Die gewährt man aber in DE aktuell kaum welchen. Nur hier und da kommt mal ein "Wunderkind" wie Musiala oder Wirtz in diesen Genuss. Und auch diese Spieler machen Fehler usw. Da heißt es dann aber immer "die sind jung, die müssen auch mal Fehler machen". Wenn aber ein Jamie Gittens mal nicht performt, ist er danach komplett weg vom Fenster (nicht der beste Spieler als Beispiel).
    Und genau das sieht man von der Buli bis runter in die Regio. Ein Tom Bischof kann doch jetzt nur zu Bayern wechseln, weil er als Jungspieler bei Hoffenheim genau diese Chancen bekommen hat nach der U19. Wäre er direkt aus der Bayernjugend gekommen, hätte er niemals den Wechsel in den Profikader geschafft, weil er nicht diesen Raum und die Zeit wie bei Hoffenheim bekommen hätte, weil er da ja unbedingt direkt funktionieren muss.
    Der Out-Put aus den NLZs ist nicht scheiße, weil die NLZs nicht gut vorbereiten oder weil wir nicht genügen Qualität in den deutschen Nachwuchsteams haben, sondern weil die Stufe dadrüber es nicht gut aufnimmt und nicht weiß, was sie damit anfangen sollen.
    Das wäre so, als wenn ein Betrieb Azubis ausbildet und nach der Ausbildung die vor die Tür setzt, weil man lieber den älteren Gesellen von nebenan holt, der halt da direkt übernommen wurde.
    Das ist eigentlich wirtschaftlich betrachtet total dumm aber im deutschen Fußball leider Normalität.

    Zu 2.
    Ja, das vermeintliche Bewertungssystemen in den deutschen NLZs ist totaler müll und es profitieren eventuell die falschen dadurch.
    Und sicher ist Entwicklung von Spielern nur schwer messbar, aber es wäre messbar.
    Wir führen so viele Statistiken, filmen in den NLZ-Ligen alle Spiele und haben da bereits Analysten.
    Lass die doch mal weniger sich auf den nächsten Gegner vorbereiten sondern herausfiltern wieviele erfolgreiche progressive Pässe Spieler X in dem Halbjahr 1 gemacht hat und dann im Halbjahr 2.
    Daran kann man doch zT sehen, ob ein Spieler sich in gewissen Punkten verbessert und entwickelt.
    Sicher ist das aufwendiger, wie eine Tabelle in der NLZ-Liga sich anzugucken, aber es ist ehrlicher und passender zu dem Bereich, in dem man dort arbeitet.


    Zu 3.
    Nein, das glaube ich auch nicht. Und ja selbst wir als Nicht-NLZ haben bereits seit Jahren primär in Spielformen (und auch kleineren Spielformen) trainiert, ähnlich, wie der DFB es jetzt vorsieht.
    Der DFB hat das ja auch schon so in den Trainerlehrgängen der letzten Jahren vermehrt propagiert. Also neu ist das auch nicht beim DFB.
    Nur so holt man, so wie du es schreibst, wahrscheinlich auch die letzten überehrgeizigen Dorf-Trainer (no front) ab.


    (PS: zT sind das auch Inhalte und Meinungen, die Philipp KAß auch in seinem Buch skiziert)

    CoachT

    So sehe ich es auch. Wenn ich das beste Produkt herstellen will, benötige ich das beste Personal.

    Das beste Personal bekomme ich nur wenn ich es bestmöglich bezahle.

    oder man hat Leute die es absolut aus Überzeugung tuen und intrinsisch genug motiviert sind.
    Wobei wenn man die dann vollzeit bezahlen würde mit dem nötigen Freiraum und der intrinsischen motivation, hätten wir sicher absolute top-produkte.
    Aber ich will ungern bei Jugendspielern von Produkten reden :D

    Warum gibt es immer noch keine mindestens 4500 Stunden umfassende Ausbildung zum NLZ Trainer?


    Jeder, der in Deutschland einen Beruf erlernt, verbringt mindestens diese Zeit in der Ausbildung.

    Am Ende verdienen viele NLZ-Trainer aber auch nur im Bereich, in denen ungelernte Arbeitnehmer verdienen. Also passt das ja ;)

    Übrigens, kennst Du die 3 Regelgrößen mit denen der Trainer die Intensität eines Trainings steuern kann?

    Ich kenne Regeln mit denen ich die Intensität des Trainings steuern kann, ob es aber die großen 3 sind, keine Ahnung. Weiß auch ehrlich gesagt nicht, was das hier jetzt zur Sache tut.

    CoachT


    Ganz ehrlich, ich verstehe deine Frage(n) nicht. Magst Du noch mal so für mich formulieren, dass ich die Frage(n) verstehe.

    Sorry, ich bin schon etwas älter.

    Du schreibst, dass du eher beim DFB bist und beziehst dich dabei auf die neue Trainingsphilosophie Deutschland.
    Dabei geht es ja darum, dass wir im Vereinstraining den Bolzplatz zurück holen.
    So gesehen sollen die Kids vermehrt komplett frei entscheiden dürfen und ausprobieren. So wie es auf dem Bolzplatz früher auch war.

    Du selber schreibst aber immer davon, dass du von Tag 1 an bestimmte Regeln aufstellst und so gesehen ja den Kids vorgibst, was du persönlich erwartest. Du lässt sie also so gesehen selber wenig entscheiden und regulieren.

    Ich sehe da drin ein Widerspruch.

    mir liegt dieser Ansatz des DFB mehr.

    DFB-TRAININGSDIALOG | Bolzplatzmentalität fördern

    provokant gefragt: Aber bist du mit deinen Methoden auch beim DFB?
    Eigene Regeln der Kinder, die selbst bestimmen sollen, was Foul ist und was nicht -> DU legst vorher fest, was nicht erlaubt ist


    Der DFB setzt ja bewusst auf weniger isoliertes Technik-Training, sondern auf kleine Spielformen, in denen du eigentlich permanent individualtaktische und gruppentaktische Elemente erlebst.

    Ich finde Sir Alex hat es treffend beschrieben.
    Ich habe auch Spieler in meinen Reihen gehabt, die die Grundtechniken zwar super beherrschaft haben (in der Halbzeit-Show wären sie die Stars) aber sobald es auch um Gegnerdruck ging waren sie komplett verloren, weil sie nicht wussten, WANN sie was nutzen müssen.
    Die haben vorher jahrelang bei einem Trainer trainiert, der super viel Wert auf Ballbeherrschung, usw. gelegt hat, aber keinerlie COaching im individuellen- und gruppentaktischen Bereich.
    Diese Jungs sind dann untergegangen...

    Aber dieser Artikel, Überschrift "ohne Technik keine Taktik", ist lesenswert: Artikel – Fußballtraining

    Finde aber auch, dass man so nicht automatisch schlussfolgern kann, dass Technik ohne Taktik existiert.
    Auch beim fintieren mit Gegenspieler existiert Individual-Taktik in den absoluten Grundzügen.
    Das richtige Einsetzen von Finten ist ja ein taktisches Element.

    Einen Übersteiger in der falschen Situation einsetzen ist ja ein taktischer Fehler und kein technischer Fehler, wenn er diesen richtig ausführt.


    Es bedingt sich ja also beides schon ein wenig. Ohne Technik keine Taktik, aber auch keine Technik ohne Taktik.
    Damit meine ich im speziellen jedoch die Individual-Taktik, die bis einschließlich D-Jugend absolut im Vordergrund stehen sollte.
    Ab der C-Jugend kann man gruppentaktische Elemente trainieren und fokussieren.
    (So sieht es ja auch der DFB vor, wenn man die Trainingsbücher Glauben schenken mag)

    Am Montag ist ein neues Buch erschienen: "Die Nachwuchs Lüge" von Philip Kaß.
    Zusätzlich spricht er im Podcast "Technik vor Taktik" in der aktuellen Folge über das Buch und die Probleme der Talentförderung im deutschen Fußball.
    Die Podcast-Folge habe ich gehört, beim Buch bin ich noch dabei, ist aber sehr interessant.

    Technik muss immer sinnvoll eingesetzt werden, dass heißt einem Zweck dienen. Den Bereich Technik gibt es deshalb in der Wissenschaft auch gar nicht, er heißt technisch-taktischer Bereich und das hat einen Grund.

    Amen.

    Wobei ich mal gelernt habe, dass man Erfolge bei Spielern eher schwierig coachen kann, da der Spieler im Kopf sich nur fragt, was man von ihm will, wenn es doch geklappt hat.
    Und über Standbein passen ist manchmal durchaus nützlich und sinnvoll ;)

    Also ich habe langsam das Gefühl, dass mittlerweile hier etwas aneinander vorbei diskutiert wird.
    Ich bezweifel, dass hier irgendwer seinen Kids beibringt wir man den Gegner schubst oder böswillig umtritt.

    Was aber Fachidiot richtig schreibt, gehört zum Fußball aber auch etwas Körperkontakt. Den Ball "Behaupten" also mit dem Körper situativ dem Ball vom Gegner "abschirmen" ist wichtig und gehört ab der D-Jugend bei etlichen Leistungsteams dazu. Spätestens ab der C-Jugend wird in den meisten Oberligen und in den Regionalligen es deutlich körperbetonter.
    Auch wenn ich an ein Laufduell denke, ist es nunmal selbst vom DFB vorgegeben, dass man als Verteidiger versuchen soll beim Vorlegen des Gegners seinen Körper dazwischen zu bekommen.

    Gezielt trainiert man das nicht, höchstens coacht man das in 1v1 Situationen. Die Angst davor, sich da reinzustellen und Körperkontakte zu haben, kann man durch solche Ring&Raufen-Spiele zum WarmUp minimieren.

    PS: JA ich schreibe hier von keiner F-Jugend

    Aber: nicht der Verein hat sich geändert, sondern die Ansichten von ein paar Leuten.

    Es wurden Leute in diese Position gewählt.

    Dass das Kernproblem scheinbar deutlich weiter oben und viel weiter in der Vergangenheit sitzt, will ich nicht bestreiten. Aber das sind nunmal jetzt Tatsachen.

    Dafür sind aber halt auch Wahlen für Jugendvorstand da.
    Da können Leute sich wählen lassen, die Ideen haben, wie sie diesen Bereich im Verein voranbringen wollen. Man kann sich da ja als Gegenkanditat aufstellen und andere Pläne vorbringen.

    Wer aber bei sowas nicht teilnimmt oder Initiative zeigt, muss sich mMn am Ende nicht wundern, wenn dann da Leute sitzen, die ihre Ideen voranbringen und einem das selber nicht passt.

    Wie wird so oft hier im Forum geschrieben:
    Fußball im Verein ist nicht nur eine Dienstleistung, die du billig in Anspruch nehmen kannst, sondern da gehört auch noch mehr dazu (aktives Vereinsleben).

    Menschen schließen sich zu einem Verein zusammen weil sie was gemeinsam unternehmen wollen.

    Das ist doch genau der Knackpunkt.

    Wenn sie einen neuen Verein gründen (sich also zu einem Verein zusammenschließen), können sie ja es so tun, wie sie wollen.

    Wenn sie aber einem bestehenden Verein beitreten, in dem sie nicht den Vorsitz haben, müssen sie sich nunmal an die Rahmenbedingungen halten, die denen vorgesetzt werden.

    wenn es mir nicht passt, dann passe ich nicht zu diesem Verein und muss mir einen suchen, wo meine Vorstellungen (jeder kann machen was er will) halt teilt.
    Im Zweifel muss ich dafür meinen eigenen Verein gründen

    Krasses Beispiel was das für ander Sportarten bedeuten könnte:


    In der Formel 1 fahren die Autos jetzt auch viel schneller und auf engeren Pisten.

    Wir sollten unsere Kinder unbedingt mit 7 Jahren den Führerschein machen lassen und mit 8 sollten ihre Go-Cards schon mindestens 120 km/h fahren können/müssen.


    Wie würde es beim Boxen, Karate, Judo usw. dann wohl aussehen?

    Ich sage mit keiner Silbe, dass man 8 Jährigen gezielt beibringen soll, wie man bodychecks verteilen soll.

    Hier wurde eingeworfen, also Contra-Punkt, dass man ja nicht Manndeckung spiele, ich habe das lediglich nüchtern und sachlich korrigiert.

    Für mich und für die LA-Trainer in meinem Bundesland gehört es aber zum fußballerischen Können dazu, zu wissen, wie man auch seinen Körper nutzt, um Bälle behaupten oder erobern zu können.
    NOCHMAL der klare Hinweis: Ich sage nicht, dass das ein F-Jugendlicher können muss.
    Nur verschließen vor Körperkontakt halte ich ebenso für falsch, genau so wie das explizit einzufordern.

    Irgendwer wird ja den Jugendvorstand gewählt haben ;)

    Grdsl. hat ja ein Verein drei Möglichkeiten Teamzusammenstellungen vorzunehmen:
    1. Nach Jahrgängen getrennt
    2. Nach Leistung getrennt (1. = Beste, 2.= zweit Beste,...)
    3. Jeder macht irgendwie sein Ding (Vereine im Verein)


    Wenn der Verein sich in Form des Vorstandes jetzt für einen Weg entscheidet, müssen halt Spieler und Trainer halt diesen Weg mitgehen.
    Andernfalls geht man oder wird gegangen, oder das passiert halt nicht und der Verein rutscht automatisch in Option 3 rein.


    Grundsätzlich kann natürlich niemand zu irgendwas gezwungen werden, aber sowas hat ja immer Konsequenzen

    wer körperbetontes Spiel von F oder E-jugendlichen fordert ist meines erachtens selber ziemlich ratlos wie man einen ball erobern kann in einer raumdeckung oder spielen die immer noch manndeckung?

    Also grundsätzlich geht der Trend in den Profi-Ligen schon immer mehr Richtung Manndeckung, bzw stärker in eine Mischform.

    Und einen Zweikampf führen ist nun mal einer der Wege, wie man einen Ball erobern kann.
    Ob man deswegen in der F-Jugend gezielt Körper-Zweikämpfe trainieren muss: keine Ahnung.

    Was wir aber auch im KFB gerne machen sind Spielchen mit Ringen und Raufen, um einfach auch den Jungs zu zeigen (die regelmäßig gegen ältere spielen), dass sie vor Körperkontakt keine Angst haben müssen