U12 Leistungsteam außerhalb der NLZs

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  • Trainer E

    Volle Zustimmung. Über eine volle Spiellänge hätten wir mit einer Ausnahme vermutlich keine Chance gehabt. Ihr kennt das sicherlich auch, wenn Ihr gegen einen -auf dem Papier- unterlegenen Gegner spielt: In den ersten 10 Minuten will einfach kein Tor fallen. Vielleicht liegt man durch einen Konter sogar zurück. Ist das erste Tor dann einmal gefallen, fallen die nächsten wie von selbst. Wenn das Spiel aber nur 10 Minuten dauert,...

    Ein wichtiger Aspekt ist auch, dass der Sichtungsradius der NLZ im Grundlagen- und Aufbaubereich deutlich kleiner ist. In diesem Alter sind die späteren NLZ-Top-Spieler oft noch in unseren Vereinen.

  • Jedenfalls sollte es, wenn man mal gg. ein Nlz spielen kann/darf, m.e. nicht das Ziel sein das Tor zu zu mauern,

    jedenfalls nicht im Bereich bis U12, sondern mitzuspielen, auch wenn das meist ergebnistechnisch nach hinten los geht. ein 0-6 mit 4,5 eigenen Chancen ist mir da doch lieber, als ein 0-1 mit Mauer-taktik- pur. Der Lerneffekt ist höher, und den NLZ ist das auch mal ganz lieb.

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Was unterscheidet den die NLZ von den kleineren, idR schwächeren Vereinsteams? Erstens idR gute Trainer, häufig B oder A Lizenztrainer mit eigener Fußballervergangenheit über der Kreisklasse, ein gut organisiertes Umfeld mit Betreuer/n und Co Trainer/n, etwas mehr finanzielle Möglichkeiten Fahrten u. Ausrüstung zu sponsern, mind. 3 mal pro Woche Training und die Möglichkeit einfach aufgrund des Namens Spieler aus anderen Teams rauszuholen. Schlussendlich die Bereitschaft der Spieler und deren Eltern, einen höheren zeitlichen Aufwand zu investieren, weil sie sonst halt raus sind.


    Und genau das haben die bei Makkabi eben selbst mit viel persönlichem Einsatz für sich selbst aufgebaut. So was haben wir hier in Berlin auch in einigen Teams. Ich halte das absolut für möglich, dass die auf dem Niveau der NLZ Teams spielen. Nachhaltig ist es letztlich am Ende idR nicht, weil es an einer Person hängt und die Talente (ob es welche sind weiß niemand, sie sind halt gut ausgebildet) halt abgeworben werden.


    Dennoch können es Spieler über solche Teams in den Profibereich schaffen, wenn sie im C oder B Jugendbereich dann in die großen Vereine wechseln. Ich sehe das positiv und alle haben Spaß. Einziger Satz der mich nachdenklich gemacht hat ist die Aussage, sie kämen idR mit einem Ballkontakt aus. Das wäre im Jg. 2007 nicht mein Ziel.

  • Einziger Satz der mich nachdenklich gemacht hat ist die Aussäge, sie kämen idR mit einem Ballkontakt aus. Das wäre im Jg. 2007 nicht mein Ziel.

    Aber genau das ist es, was ich hier bei uns bei den überragenden Mannschaften beobachte. Sie spielen viel mehr miteinander, d.h. sie spielen öfter und schneller an ihre Mannschaftskollegen ab und so gewinnen sie ihre Spiele. Sie versuchen jedem Zweikampf aus dem Weg zu gehen, nicht weil sie schlecht darin sind, sondern weil es effektiv ist. So habe ich es zumindest beobachtet.

  • Das ist wohl so, und offen gestanden hätte ich es auch öfter mal ganz gerne, dass meine Jungs einen Pass mehr spielen würden und auch mal schneller abgeben würden, weil ich gern gewinne. Ich fordere das aber idR nicht ein. Individualität und spielerische Klasse wird aber sicherlich mit dem schnellen Passpiel nicht entwickelt. Das ist eigentlich mittlerweile allgemeiner Konsens.

  • Die Bezeichnung Stützpunktspieler ist auch kein eindeutiges Kriterium. Ich habe in den letzten drei Jahren sehr viele Stützpunktmannschaften in Niedersachen gesehen (insgesamt sind es - glaube ich - 36). Das Gefälle ist riesig. Da gibt es etliche Teams, die sind schwächer als die besten "normalen" Mannschaften aus dem Großraum Hannover. Dann gibt es einige wenige Stützpunkte, die können mit den vier niedersächsischen NLZs mithalten.


    Die Vereinsmannschaft meines älteren Sohnes (kein NLZ) hat in der U12 und U13 öfter gegen NLZs gespielt, auch gegen den gleichen Jahrgang. Da wurden auch Spiele über 60 Minuten (oder mehr) gewonnen. Und natürlich auch (teilweise haushoch) verloren. Es macht halt eines riesigen Unterschied, ob man gegen Paderborn/Braunschweig/Magdeburg spielt oder gegen Wolfsburg/96.

  • Bei unserem NLZ ist es so, dass man sich bis C - Jugend in der Region bewegt.

    Ab B - Jugend wird es dann international und die Spieler kommen von überall her.


    Somit halte ich es für möglich bis C - Jugend gegen ein NLZ zu gewinnen.

    Ab B-Jugend glaube ich nicht daran.

  • Es gibt im Rhein-Main Gebiet einige solcher Teams. ich kenne auch E-Jugend Teams und Trainer die sehr erfolgreich kicken lassen. Viele lösen sich leider ab der D-Jugend auf. Was will der Autor uns mit der Geschichte den erzählen? Hey schaut, auch du als Papa kannst ein tolles Team aufbauen und dich mit den Besten messen weltweit. Wie er das macht, verrät der Artikel nicht, sondern hält sich im Schweigen über die Magierkünste des Trainers aus einem normalveranlagten Kind ein Topspieler in 5 Monaten zu formen. Artikel kommt sicher gut an bei ambitionierten Eltern und der Verein kann sich wahrscheinlich über den Zulauf nicht beklagen.

  • Darf ich fragen welchen Verein du trainierst im Raum NRW?


    Wir haben in der U9-U10 paar NLZ geschlagen und auf Turniere öfters und dort zb Everton ein 1:1 abgenommen etc.


    Mit den Jahren wirds immer schwieriger um mitzuhalten musst du regelmäßig Scouten,Scouten und Scouten...


    Und dafür gibts zuviele Kooperation'svereine die, einfach Spieler geschoben bekommen...


    Dazu erwähnt..Werbe ich als Trainer ungern Spieler ab. ?

  • Ich wundere mich doch, wie viele hier super Ergebnisse gegen Topklubs, NLz etc. abliefern können und wieviel davon berichtet wird. Meine ERfahrung aus 5 Spielen gg. solche Teams (AC Mailand, VFL Bochum etc.) im U9 / U10 Bereich (danach habe ich es gelassen) ist, das ich wir keine Chance hatten mit unserem Spiel. Die anderen Mannschaften bei diesen Turnieren, die es enger halten konnten (auch da gab es keine(!) die gewonnen hat), haben sich zum Teilzu 5 Leuten verbarrikadiert und die Bälle rausgekloppt auf den einen der vorne stehen blieb. Darin sehe ich aber keinen Mehrwert. Für uns war es lehrreich in der flachen Spieleröffnung ganz früh Druck zu kriegen etc. und den Respekt einiger dieser Teams.

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Wie gesagt, es sind Ausnahmesituationen!


    1.) Der VfL Bochum ist kein "schwaches" NLZ, das muss man ganz klar sagen, die sind Leistungsstark! Gegen die gewinnt man nicht im gleichen Jahrgang!

    2.) Es ist ja die Frage wann bzw. wo spielst du gegen die Teams. Wir hatten mal ein U13 Turnier, welches mit Regionalen Teams besetzt war. Dort trat dann als NLZ Preußen Münster an. Die haben auch die U13 geschickt, aber nicht die besten Spieler. Es war ein Kleinfeldturnier, die Spielzeit natürlich auch nicht 2x 30 Minuten. Da sind die für leistungsorientierte nicht NLZ Teams durchaus mal schlagbar.


    Wäre das ein "Bundesligaturnier" hätten sie die erste Garde geschickt, dann würde das wieder ganz anders aussehen.


    Wie berichtet, die sind nur schlagbar in kürzerer Spielzeit, wenn man selber ergebnisorientiert spielt (ob das Sinn macht..............) oder wenn sie selber mit den guten kleinen Zockern antreten und man dem Gegner trotz gleichen Jahrgangs atletisch überlegen ist.

  • Wie er das macht, verrät der Artikel nicht, sondern hält sich im Schweigen über die Magierkünste des Trainers aus einem normalveranlagten Kind ein Topspieler in 5 Monaten zu formen. Artikel kommt sicher gut an bei ambitionierten Eltern und der Verein kann sich wahrscheinlich über den Zulauf nicht beklagen.

    er sagt eben -nur- , das es es sich nicht um ein Toptalent handelt, das er in 5 Monaten an das Niveau heranführt.

    Er sagt aber nicht das es ein normal veranlagtes Kind ist. Es sind mit Sicherheit Kids, die schon die Anlagen mitbringen um ein hohes Niveau erreichen zu können. Wie schon geschrieben, die wesentlichen Attribute muß ein Kind schon mitbringen, ansonsten schafft es das auch auch nicht mit dem Pensum(oder es schafft schon das Pensum und die Intensität nicht).

    Es gibt auch Kids, die nicht als allgemein als Toptalente gesehen werden, weil Sie auch mehr als unzureichend ausgebildet sind, die aber alle Anlagen mitbringen. Hier wären wir wieder bei der Begabtenförderung anstatt selektion

    aktuell zu beobachtener Stärken. (das er Begabtenförderung betreibt, kann ich aber nicht beurteilen und auch nicht aus dem Artikel ersehen)

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • ...die aber alle Anlagen mitbringen. Hier wären wir wieder bei der Begabtenförderung anstatt selektion

    aktuell zu beobachtener Stärken. (das er Begabtenförderung betreibt, kann ich aber nicht beurteilen und auch nicht aus dem Artikel ersehen

    aber genau das könnte hier doch der Fall sein!

    Jemand mit Know How, Herzblut, den nötigen Verbindungen und entsprechenden finanziellen Mitteln kümmert sich intensiv um die kids, die er ausgewählt hat, anstatt wie viele große vereine zu selektieren und auf Vorrat zu halten und sei es nur drum, dass der nächstgelegene Konkurrenzclub lehr ausgeht.


    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe und eine die wir beide nicht sehen.

  • Individualität und spielerische Klasse wird aber sicherlich mit dem schnellen Passpiel nicht entwickelt. Das ist eigentlich mittlerweile allgemeiner Konsens.

    Also wenn wir die individuellen Fähigkeiten eines Spielers bewerten, ignorieren wir einfach, ob er in der Lage ist, am Passspiel zu partizipieren?


    Ich denke, genau diese Auffassung ist ein ganz gravierendes Problem in der Ausbildung (unabhängig vom Alter). Es wird viel zu häufig nur darauf geachtet, ob ein Spieler dribbeln und/oder sich im Zweikampf durchsetzen kann. Ob aber ein Spieler eine gute Spielübersicht hat, gute Entscheidungen trifft und seine Mitspieler gut einbinden kann, sollte ebenso wichtig sein. Und das sind Eigenschaften, die sehr wohl Ausdruck spielerischer Klasse sind. Auch bei Kindern.

    Und Nein! Stärken im Passspiel und Dribbling schließen sich nicht gegenseitig aus.

  • Also wenn wir die individuellen Fähigkeiten eines Spielers bewerten, ignorieren wir einfach, ob er in der Lage ist, am Passspiel zu partizipieren?


    Ich denke, genau diese Auffassung ist ein ganz gravierendes Problem in der Ausbildung (unabhängig vom Alter). Es wird viel zu häufig nur darauf geachtet, ob ein Spieler dribbeln und/oder sich im Zweikampf durchsetzen kann. Ob aber ein Spieler eine gute Spielübersicht hat, gute Entscheidungen trifft und seine Mitspieler gut einbinden kann, sollte ebenso wichtig sein. Und das sind Eigenschaften, die sehr wohl Ausdruck spielerischer Klasse sind. Auch bei Kindern.

    Und Nein! Stärken im Passspiel und Dribbling schließen sich nicht gegenseitig aus.

    Kontext beachten.

    Das hat der Nutzer nicht geschrieben.

  • Ist ja schön, dass diese Mannschaft erfolgreich ist. Die eigentliche Frage, die für mich in diesem Thread schlummert, lautet: zu welchem Preis?


    Kann ich nicht beurteilen. Gibt es Videos von der Mannschaft?


    Ich kenne Vereine, die versuchen, trotz schlechter Rahmenbedingungen "mit den Großen" mitzuhalten. Nach meiner Wahrnehmung ist das, grob gesagt, im Sinne des Ausbildungsgedankens nicht gerade hilfreich.

    "There is only one ball, so you need to have it." (J. Cruyff)

  • vangaalsnase : Im Kinderbereich werden die Spieler hauptsächlich an ihren grundlegenden Fähigkeiten und Fertigkeiten in Bezug auf den Ball bewertet (siehe auch "Die erste Fußballentwicklungsstufe" bei Horst Wein) - Dribbling, Passspiel und Torschuss (Entscheidungen mit Ball bzw. ballnahe Entscheidungen). Vernachlässigt wird aus meiner Sicht ein ganz erheblicher Teil des Spiels - ballentfernte Entscheidungen (lasse ich mich zurückfallen, wenn ein Verteidiger mitgeht; sehe ich freie Räume und Optionen, wie der Ball dort hinkommen kann; öffne ich Räume für meine Mitspieler; stelle ich mich in den Dienst der Mannschaft; Spieler, die gedanklich immer mitspielen usw.).

    Nachdem das "ballnahe" gut zu trainieren ist (u.a. Wiederholungen) holen die "ballentfernten" Spieler die anderen ein und lösen sie in ihrer dominanten Rolle ab. Das Gefühl für das Spiel bzw. Instinkt ist aus meiner Sicht nicht so gut zu trainieren, wie die Fähig- und Fertigkeiten am Ball (noch dazu können diese von der Entwicklung abhängig sein: die Kinder sehen zwar den öffnenden Pass, wissen aber, dass sie diesen Flugball noch nicht spielen können (z.B. aufgrund ihrer Kraft) und verzichten darauf).