Beiträge von coulibaly

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    Auch wenn ich mich hier sicher unbeliebt mache, sind nach meiner Erfahrung die Trainer das Hauptproblem (im Jugendfussball was das Verhalten gegenüber Schiris betrifft). Ich habe in den letzten Jahren gut 150 Spiele meiner beiden Jungs in der Regional- und Niedersachsenliga gesehen (also C-, B - und A-Jugend). Mir geht es hier nicht darum, dass mal ein Trainer verzweifelt sagt: "Och mensch Schiri, das war doch kein Abseits!", sondern um das permanente, lautstarke Rumgeschreie mit der jede (vermeintlichliche) Fehlentscheidung kommentiert wird, und sei es ein Einwurf an der Mittellinie. Das machen mindestens 25% der Trainer. Gestern erst wieder erlebt. Dagegen sind die Spieler fast auschließlich sehr diszipliniert (eigentlich erstaunlich!). Und klar gibt es manchmal auch bescheuerte Eltern. Aber das ist nicht ansatzweise so problematisch wie das Verhalten von manchen Trainern. Und die Korrelation ist auch ziemlich hoch, will sagen, da, wo der Trainer den Schiri belöffelt, ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Zuschauer das auch tun, deutlich höher. Meine Beobachtung in den letzten sieben Jahren, vielleicht nicht allgemeingültig.

    Ich finde den Bericht auch ziemlich einseitig, trotzdem glaube ich schon, daß es Verantwortliche gibt, die denken: Was wir brauchen sind jedes Jahr ein, zwei "Granaten", die es in die erste Mannschaft schaffen (und eventuell mal für viel Geld verkauft werden können). Dann rentiert sich das Ganze. Der "Rest"? Nicht so wichtig. Erinnert irgendwie an die Logik von Wagniskapitalgebern. Damit will ich nicht sagen, daß für die überwiegende Mehrheit die Jahre im NLZ nicht eine schöne Zeit sind, auch wenn sie irgendwann "rausgeschmissen" werden.


    Kurze Story noch dazu: Ich zu einem befreundeten U14 Trainer eines NLZ: "Warum habt ihr denn diesen Spieler dazugenommen, der ist doch arg limitiert". Er: "Er ist aber 1.85 groß, ziemlich schnell und hilft uns im Moment in der Abwehr Spiele zu gewinnen. Ein richtiges Top-Talent war nicht verfügbar. Aber klar, in zwei, drei Jahren spielt der höchstwahrscheinlich nicht mehr hier." Jetzt kann man sich darüber streiten, ob man das verwerflich findet, aber irgendwie liegt das ja auch in der Natur der Sache: Man braucht halt 20 Spieler, und ich glaube nicht, daß es viele (oder überhaupt) Mannschaften gibt, wo die Verantwortlichen glauben, dass die Jungs allesamt das große Potential haben.

    Kann ich alles verstehen, die von Dir geschilderte Situation ist auch extremer, als das meiste, was ich so kenne. Ich hab auch nichts prinzipiell gegen Aufwandsentschädigungen (nur in dem von mir geschilderten Fall auf der vorangegangenen Seite fand ich es eher dreist.) Nur bei dem "wenn es nicht reicht, dann muß man es sich eingestehen und kann eben nicht so hoch spielen" bin ich komplett anderer Meinung. "Auf natürliche Weise" reicht es bei keinem Verein. Also aus der eigenen E/F. Und ich halte es für legitim und sinnvoll, daß es für sehr talentierte Spieler auch außerhalb von NLZs (da ist es übrigens dasselbe, nur eine Stufe höher), die Möglichkeit gibt überregional auf hohem Niveau Fußball zu spielen. Also daß ab der C da eine Schere aufgeht. Und die Jungs haben da auch Bock drauf. Auch mein großer, durch den ich vor 10 Jahren zum Jugendfußball und mittlerweile zur Vereinsarbeit gekommen bin. Der hätte keine Lust in seinem alten Verein in der zweituntertsten Liga zu spielen. Auch wenn er dort noch Freunde hat und jedes Jahr zum Vereinsfest geht.

    Charles De Goal Ich weiß nicht, wie es in dem Teil Deutschlands aussieht, wo Du Trainer bist, in Niedersachsen kenne ich keinen Verein vom Niveau - ich sag mal vereinfacht - "eins unter NLZ", der in der C und älter 70 Spieler in einem Jahrgang hat: Absolut typisch ist nur ein Team pro Jahrgang, also eine U14, U15, U16 usw..


    Auch wenn ich Deine Argumente verstehen kann (sie aber nicht teile, für mich ist ein 13-jähriges Kind beim Übergang zu C immernoch ein Kid und nicht etwas, worüber sich zwei Vereine einigen müssen), aber:


    Der immer wieder zu hörende Hinweis "müssen die großen Vereine eben selbst besser ausbilden" ist doch aber auch nicht zielführend. Es ist doch absolut unrealistisch, daß aus beispielsweise zwei oder gar drei Teams pro Jahrgang in der E/F 20 Spieler hervorgehen, die in der älteren C Regionalliga oder eins tiefer spielen können? Da kann die Ausbildung so gut sein, wie sie will. Wie soll das also gehen? Schon gar nicht, wenn man nicht schon ganz früh anfängt, nur die (vermeintich) besseren Spieler zu nehmen. Ich kenne z.B. einen Verein ganz gut, mit dem ich aber nichts zu tun habe, der diese Kriterien erfüllt (Männer spielen hoch, C bis A auch), der in der Nähe einer Großstadt ist und in dem bei den 12-jährigen und jüngeren die Jungs aus der unmittelbaren Umgebung spielen. (Schon allein aus praktischen Gründen, weil nicht so leicht erreichbar.) Von denen spielen dann in der U15 nicht mehr viele. Machen die deshalb schlechte Nachwuchsarbeit? Meines Wissens nicht. Die bilden die weniger talentierten genauso gut aus wie jeder andere Verein (wahrscheinlich sogar besser, weil das Niveau der Trainer im Schnitt höher ist.) Was sollen die also Deiner Meinung nach machen? Die einzige Alternative zum "Bedienen" bei anderen Vereinen ab der C wäre in der Zukunft nur noch Kreiiga oder maximal eins höher zu spielen. Dann kann man die Spieklassen in der ugend auch gleich ganz abschaffen. Aus meiner Sicht trifft Ähnliches auf mehr oder weniger jeden Verein der oben genannten Kategorie zu, nur das viele halt noch deutlich eher mit dem "Scouten" anfangen. Wenn das besser ist?

    Bei diesen Dingen gibt es immer Beispiele für Fehlverhalten auf beiden Seiten. Vor einem Jahr ist ein 2007er in unseren Verein gewechselt. Das ist ein sehr guter Spieler (Kreisauswahl, Stützpunkt), der bis dahin in einem kleinen Verein am Stadtrand gespielt hat, in dem er mit Abstand der beste Spieler war. Aber in der D spielen ja noch alle Teams in der selben Klasse, Klima ist super, Papa im Verein engagiert (Vatertrainer) etc..


    Beim Übergang zur C stellt sich aber natürlich schon die Frage, ob man 2. Kreisklasse (unterste Liga) oder Bezirksliga und in der älteren C dann Landes- oder Regionaliga spielen will. Und ja, es war so, daß der abgehende Verein Schwierigkeiten hatte, in der C den Kader vollzukriegen. Trotzdem kann man es doch einen Spieler, der nicht in die Kreisklasse gehört, nicht übel nehmen, den Verein zu wechseln? (Dann liegt es vielleicht auch an anderen Gründen: In einer Großsadt keine C-Jugend stellen zu können, liegt eher an Problemen im Verein.) Ende vom Lied: Riesenstreiterei, gesperrt, wir haben die Entschädigung bezahlt. Eine Ausbildungsentschädigung, die irgendwie eher dem Vater zugestanden hätte, der seinen Sohn sechs Jahre lang trainiert hat (natürlich ohne irgendwelche Zuwendungen). Ich frage mich wirklich, warum Leute sich so verhalten, sowas spricht sich rum, und am Ende schaden sie damit ihrem Verein deutich mehr als die paar hundert EUR Ausbilungsentschädigung kompensieren können.


    Der Witz war: Der Junge hätte natürlich auch schon eher zu uns kommen können (ohne die Sperre), aber weil der Vater meinte, bis Ende D sollte man im Heimatverein bleiben, gabs den ganzen Ärger. Weniger für uns als für die Famile, vor allem vor dem Hintergrund, daß Undank der Welten Lohn ist.

    Das kann ich Dir leider nicht erklären.

    Vielleicht orientiert nab sich an den Grundschülern?

    Mit 12 ist man in dere Regel in der 6. Klasse

    Das ist aber reine Spekulation.

    Das kann man wahrscheinlich nicht verallgemeinern, aber wenn ich mir meinen älteren Sohn anschaue: Bis zur E-Jugend, im Vorstadtverein, da kamen praktisch alle Kids aus derselben Schule. Jetzt (C-Jugend Landesliga), da kommen die Jungs aus der gesamten Stadt + Umfeld, da hat man 22 Kids, die in 22 verschiedene Klassen (und mindestens 12 verschiedene Schulen) gehen. Das ist - denke ich - schon ein Unterschied. Und selbst in seiner alten Mannschaft im Vorstadtverein sind die Jungs mittlerweile auf alle möglichen Schulen veteilt (mehrere Gymnasien, IGS, Realschulen, einer geht auf eine kirchliche Schule usw..) Könnte mir vorstellen, daß solche Überlegungen da eine Rolle spielen.

    Bei den Stützpunkten, wo ich das in den Jahrgängen 2006 bis 2009 einigermaßen beurteilen kann (Niedersachsen), sehe ich nicht, daß man nur körperlich weit entwickelte Spieler fördert, im Gegenteil! Bei den Teams, bei denen ich die Geburtsdaten kenne, sehe ich auch eine vergleichsweise gleichmäßige Verteilung über das Jahr. Auf den Leistungstests wird seit einiger Zeit auch eingetragen, in welchem Quartal man geboren wurde.


    Bei den NLZs scheint es verschiedene Philosophien zu geben: Da gibt es welche, wo (übertrieben gesagt) kein 14-jähriger mehr kleiner als 1.80 m ist, bei anderen haben die Spieler eher Durchschnittsgröße.

    Natürlich gibt es dafür Gründe. Trotzdem muss man ja deshalb keine Regel einführen, die insbesondere für die Kinder von Nachteil ist.


    Es mag sein, daß das früher (oder in manchen Fällen auch heute noch) üblich ist, daß NLZ so auftreten, wie von Dir beschrieben, ich kenne das aber nicht so (von allen NLZs hier in Niedersachsen und auch bei Bremen). Und auch in den anderen Fällen ist es üblich, daß der Verein, der Interesse hat, den bisherigen Verein anschreibt. Da gibt es vielleicht auch mal ne Ausnahme, aber die großen Vereine machen das. Es sind mir ehrlichgesagt mehr Fälle bekannt, bei denen das andersherum lief: Also Verein A (C1 in Regionalliga) schreibt Verein B (C1 Bezirksliga) wegen Spieler XY an, und B sieht keine Veranlassung, das XY weiterzuleiten. Und dann wundert man sich, daß Vereine dann die Spieler oder ihre Eltern direkt kontaktieren.

    let1612: Mag ja sein, ich sprach ja auch von meinen eigenen Erfahrungen, hier (Kreis Region Hannover) ist es nur üblich, daß der Verein/Trainer informiert wird. Da braucht es keine Genehmigung, deshalb habe ich das auch noch nicht gesehen, außer bei Kids, die in Wolfsburg oder Bremen vorgespielt haben. Aber halt nicht von den Truppen, wo die 1. Herren relativ hoch spielt (Regional- oder Oberliga) und schon gar nicht in anderen Fällen. Hier ist es übrigens auch üblich, auf die Aufwandsentschädigungen zu verzichten (also bei den größeren Vereinen untereinander, außer natürlich bei einem Wechsel in ein NLZ).


    Ich halte es für einen ziemlichen Unsinn, daß Vereine Probetrainings verhindern können. Denn dieses Training dient ja nicht nur dem aufnehmenden Verein sondern auch dem Spieler. Ich habe es es zumindest schon erlebt, daß nach ein, zwei Probetrainings und einmal Mitspielen bei einem Freundschafsspiel o.ä. der Spieler nicht wechseln wollte, weil es nicht passte, der Trainer komisch war, oder was auch immer. Wenn der Wechsel dann "blind" vonstatten gegangen wäre, hätte man eine unschöne Situation, die man durch "Beschnuppern" hätte vermeiden können.

    Zustimmung zu deinem Posting, aber einen Hinweis zu diesem zitierten Satz: Es gibt Landesverbände, die ein unangemeldetes Probetraining verbieten. D.h. der Verein, der einen Spieler probehalber mittrainieren lässt, muss sich von diesem die schriftliche Genehmigung des Stammvereins des Spielers geben lassen, da sonst Sanktionen vom Verband drohen. Vollkommener Humbug in meinen Augen, zumal im Nachwuchs. Aber leider Realität....

    Okay, ich dachte immer, daß der Verein informiert wird, ist einfach eine Frage des respektvollen Miteinanders. Manche NLZs haben auch Vordrucke, in denen der aktuelle Verein seine Zustimmung gibt. Bei einem Nicht-NLZ-Verein habe ich das allerdings noch nie gesehen. Ist halt (wie alles) in jedem Verband anders.

    Laut NFV (https://www.nfv.de/recht/entschaedigung/fuer-amateurspieler/) komme ich bei deinem genannten Beispiel auf 700 Euro. Die 1.400 Euro wären für einen U16-Spieler fällig.


    Wir können aber festhalten, dass ich mit den in den Raum geworfenen 200€ wahrscheinlich zu niedrig gegriffen habe, es aber auch keine Rolle spielt, da die Abmeldung seitens des Threadstarters ja nun schon durch ist.

    Sorry, stimmt, das Beispiel, das ich im Kopf hatte, war nach der C-Jugend, also U16.

    In Niedersachsen (und wahrscheinlich auch sonst), können das auch mal mehr als 1000 Euro sein, wenn die erste Herren des aufnehmenden Vereins entsprechend hoch spielt (bei Regionalliga und Wechsel nach dem ersten Jahrgang der C sind das etwa 1400 Euro...).


    Gründe für Vereinswechsel kann es viele geben: Das fängt bei unfähigen, cholerischen Trainern an (davon gibt es ja leider mehr als genug), geht über die Bedingungen im Verein (z.B. Training im Winter: Einmal pro Woche ne halbe kleine Halle oder dreimal die Woche draußen auf Kunstrasen?) und schlicht die Spielklasse. Ich weiß ja, daß es einige Trainer gibt, die Wechsel irgendwie grundsätzlich blöd finden, aber warum sollte z.B. ein 13 jähriger guter Stützpunktspieler in der C plötzlich unterste Liga spielen, wenn er ergeizig ist und drei Klassen höher in einer guten Mannschaft ein Leistungsträger sein kann? Aus den letzten Gründen ist mein älterer nach dem erstn D-Jugend Jahr gewechselt, er will halt möglichst viel Fußball auf gutem Niveau spielen, das war in seinem ersten Verein ab der D nicht mehr möglich.


    Ein Probetraining zu verbieten halte ich im übrigen für eine völlig unangemessene Verzweiflungstat. Meiner Meinung nach kann man auch niemanden verbieten, mal woanders mitzutrainiere, ich wüßte jedenfalls nicht, wie. (Höchstens natürlich indirekt, indem man den Jungen dann abstraft und ihn nicht mehr spielen läßt, was noch unangemessener ist.) Wenn in eigenem Verein alles in Ordnung ist, dann gibt es auch keine Massenabwanderung. Und mit Wechsel in höherklassige Mannschften muß man halt leben, die sind auch völlig legitim.

    Doch, leider ist es meiner Erfahrung nach doch so, dass vielfach Eltern das Hobby des Kindes mit dem eigenen Hobby verwechseln und mittels des Hobbys des Kindes ihre eigene - nicht erfolgte - Laufbahn erleben wollen.

    Und das im Fußball auf fast jedem Talentniveau.

    Bei NLZ Spielern, extrem häufig bei den Spielern, die eine Niveaustufe darunter agieren, also sehr guter Amateurverein plus Stützpunktspieler, aber sogar in “Dorfvereinen” oder unteren E-Jugendteams.


    Das ist alles Mist, denn wenn die Jungs nur von außen, von den Eltern motiviert sind, dass passiert es irgendwann, dass die Jungs sich dem Hobby völlig abwenden und obendrauf gibt es ein sehr “unentspanntes” Vater-Sohn Verhältnis. Und das ist dann nicht mehr so leicht narbenfrei zu kitten.

    Die Kinder bei ihren Hobbys unterstützen ist etwas ganz anderes, als das, was manche wirklich mit ihrem Nachwuchs machen, weil es eben die Eltern wollen, nicht das Kind.

    Es heißt immer, in Deutschland hängt der schulische Erfolg stark vom Elternhaus ab. Das Ganze gibt es auch in Extremform. Neulich am Rade eines Stützpunktturniers gehört: "Ich habe meinen Sohn extra nicht auf ein Gymnasium oder eine andere schwere Schule geschickt, damit er mehr Zeit zum trainieren hat." Besagtes Kind (2007) ist eher unteres Mittelmaß für einen Spieler aus diesem Stützpunkt und z.B. von einem NLZ meilenweit entfernt...

    ist auch egal weil es null Aussagekraft hat und einfach nur veraltet ist.. selbiges gilt für Cooper Test und ähnlichen Müll.

    Die Tests haben natürlich keine Aussagekraft im positiven Sinne, also wenn man da extrem gut abschneidet, ist trotzdem keinerlei Prognose möglich. Allerdings ist es umgekehrt so, daß man (etwas vereinfacht gesagt) schlußfolgern kann, daß Kinder, die in diesen Tests nicht unter den besten 20% waren, "noch nie" Profi geworden. Man hat halt mittlerweile Daten von fast 20 Jahrgängen. Ist schon länger her, daß ich mich mal damit beschäftigt habe, wenn ich mich richtig erinnere, ist das relevantetse Kriterium hier die Schnelligkeit. Dazu gibt es auch entsprechende wiss. Aufsätze (ich glaube von Leuten von der Sporthochschule Köln).


    Zum Ballhochhalten: Letztendlich ist es hier ähnlich wie oben: Natürlich sagt es nichts über das Potential aus, wenn jemand hier locker alle Hütchen schaft. Wenn man aber mit 13 immernoch gerade so eins schafft, dann kann man daraus schon eine (negative) Schlussfolgerung ziehen. Die Kids, die ich kenne, und die technisch sehr gut und ansatzweise beidfüssig sind, haben mit 12, 13 diesen Test locker geschafft, auch ohne das vorher explizit geübt zu haben.

    Jounglieren war allgemein ein Reinfall.

    Nur ein Mädchen schaffte den kompletten Parcour :rolleyes::)

    Das ist absolut normal. Das schaffen sogar in der U13 bei den Jungs die wenigsten komplett. Ich hab die Zahlen jetzt nicht wirklich im Kopf, aber der Durchschnitt über alle Stützpunkte in Deutschland dürfte so 3 bis 4 Hütchen betragen. Die schwächsten 30% der Jungs schaffen gerade 0-1.

    In vielen Fälle mag das so sein, manchmal liegt es aber auch an den Verbänden:


    In Hannover ist man vor ein paar Monaten auf die grandiose Idee gekommen, in der C-Jugend alles unterhalb der Bezirksliga zusammenzulegen. Da gibt es jetzt im Herbst (eine Unmenge) bunt gemischter Staffeln, in denen der ambitionierte Kreisligist (älterer Jahrgang), der vom Niveau auch Bezirksliga spielen könnte, gegen die vierte C (schwächere Hälfte des jüngerern Jahrgang) eines anderen Vereins auf Anfängerniveau spielt. Die Folge sind Ergebnisse mit mehr als 30 Toren Unterschied (kein Witz, ein Spiel ging 60:1 aus), und ich schätze mal, mehr als ein Drittel aller Spiele enden zweistellig. Etliche Mannschaften haben schon nach ein paar Spielen zurückgezogen (vernünftigerweise). Warum man die nicht einfach weiter in der 2. Kreisklasse kicken lässt, ist mir ein Rätsel.

    Ich weiß nur, daß der Junge in der Nähe von Hannover aufwuchs, dann sehr früh zu St. Pauli wechselte und anschließend zu Hannover 96. Mit 14 oder so ging es nach Leipzig. Es hieß damals, er hätte überall hingehen können, 96 habe keine Chance, ihn zu halten und daß da richtig Kohle geflossen ist (wie auch immer). Vor einem Jahr dann nach Amsterdam. Inwieweit diese individuelle Laufbahn nun wirklich beweist, daß in deutschen NLZs was schiefläuft, ist meiner Meinung nach eher zweifelhaft.

    Ich habe solche Situationen auch schon öfter erlebt, auch in die andere Richtung (Spieler in der D1 meint, nicht genug zu spielen, will lieber in die D2 -> kein Problem). Die Spieler bleiben so wenigstens im Verein und wechseln nicht. Das kann man doch flexibal handhaben und auch berücksichtigen, was die Kinder wollen. Auch wenn letzteres manchmal unverständlich ist, ohne Grund sträubt sich sicher niemand, in einer anderen Mannschaft zu spielen.


    Und man darf auch nicht vergessen, daß man das nie richtig beurteilen kann, ohne die handelden Personen zu kennen. Mein Kleiner hat in seinem Heimatverein in der F1 gespielt, wenn der in die F3 "versetzt" worden wäre, dann häte ich das nicht mitgemacht, einfach weil der Trainer dort ein Choleriker vor dem Herrn war, der noch dazu mit Methoden von 1970 trainiert hat. (F1 und F3 älterer Jahrgang, F2 und F4 jüngerer Jahrgang).

    Trainer E, das sehe ich im Prinzip auch so. Ab zwölf sollten sich die Kids da selbst drum kümmern und nicht die Eltern. Mein Sohn mußte im Stützpunkz auch von Anfang an selbst telefonisch absagen, und jetzt ist er untere C, da wird es im Verein mit der App auch so gehandhabt wie bei Dir. Allerdings sind die Anrufe meist vergeblich, weil die Trainer (verständlicherweise) im Job nicht ständig private Gespräche annehmen (können). Was das Ganze dann irgendwie auch wieder sinnlos macht.

    Ich finde das mit den Aufwandsentschädigungen im Prinzip richtig. Allerdings gibt es auch Situationen, in denen es zumindest fragwürdig ist. Das Folgende ist sicher ein Extrembeispiel, ich habe hier aber mal die Situation bei einem Verein mitbekommen, wo es eine Mannschaft gab, die praktisch autark gelaufen ist. Die Trainer: zwei Väter, einer mit langjähriger Erfahrung, der andere Neuling. Die haben die Kinder wirklich toll ausgebildet und hatten eine Top-Mannschaft. Der Verein hatte - leicht übertrieben gesagt - damit nichts zu tun, außer dass er den Platz gestellt hat. Bezahlt haben alles die Eltern, sogar die Trikots. Aufwandsentschädigungen für die Trainer gab es auch keine. Dann kam das Ende der D-Jugend (bis dahin wollten die beiden Trainer das durchziehen und haben es auch gemacht). Die C-Jugend dieses Vereins spielt in der untersten Liga. (Bis einschließlich D kann man die Mannschaften der Spielstärke angemessen melden, die Spielklasse hat also nichts mit der des Jahrgangs höher zu tun.) Mindestens 2/3 der Kids konnten locker Bezirksliga spielen und da der Verein Bezirksliga nicht wollte bzw. sich keiner gekümmert hat (es hätte wohl die Möglichkeit für eine Wildcard gegeben), haben sich fast alle Kinder entschlossen, den Veien zu wechseln. Auch die Trainersöhne. Jetzt witterte man das vergleichweise "große Geld" und es kam zu der absurden Situation, daß der eine Trainer, der jahrelang Zeit und Geld investiert hat, für seinen Sohn die Hälfte der Auswandsentschädigung gezahlt hat (den Rest hat der neue Verein übernommen).