Beiträge von Follkao

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    Mit wird schlecht vom Lesen dieses Bla Blas. Und zu allem Überfluss nerven die nun auch bei meiner U8 herum.


    Ich finde, es sollte eine Altersuntergrenze, die bei 14-16 liegt, bundesweit eingeführt werden.


    Dürfen Kinder nicht mehr Kinder sein ohne dass sie sir schon im Grundschulalter in Versuchung geführt werden? Bzw. ihre Eltern.

    Also aus meiner Sicht haben alle Seiten davon mehr als von einem Wechsel im Kleinfeldalter.

    So wissen alle später besser, was sie erwartet.

    Ich finde man muss ehrlich zu sich selber sein.
    Du willst mit deinem Team Erfolge vorweisen.

    Das ist nicht verwerflich.

    Sehe ich anders. Wem gegenüber sollen die Erfolge denn vorgewiesen werden? Gibt es entsprechende Vorgaben seitens der Vereinsführung? Und wie werden Erfolge überhaupt definiert?
    Ich habe in meinem Trainerdasein manch Turnier und manch Meisterschaft gewonnen. Sind das Erfolge? Sind es nicht die wahren Erfolge, wenn Spieler, denen man es in der E-Jugend nicht zugetraut hätte, in der B-Jugend plötzlich Achsenspieler sind?



    ich würde dir empfehlen die schwachen zu selektieren und neue Spieler anzuwerben

    Wirklich Dein Ernst?

    Ich kann jetzt nur von mir sprechen aber eigentlich denke ich das jeder irgendwie zumindest im Kopf eine gewisse Bewertung vornimmt.

    Und abstempeln tue ich keinen ..gerade draußen spielen alle und möglichst auch zu gleichen Teilen. Trotzdem ist es so das natürlich weiß wenn ich jetzt Kind X einwechsele dann lahmt die Abwehr oder Defensive. Und dann hast du auch Spieler die seit 4 oder 5 Jahren Fußball spielen aber keine wirklichen Fortschritte machen. Wie gesagt es geht nicht darum was man zu den Kind oder Eltern sagt sondern einfach darum was im eigenen Kopf so vorgeht..

    Ja, all diese Kinder gibt's.
    Ich habe halt auch welche gesehen, die 4 oder 5 Jahre keine Fortschritte gemacht haben. Einer davon fing in der D-Jugend an durchzustarten. In der C-Jugend war's noch schwer für ihn. In der B-Jugend war er Stammspieler in der Bezirksliga. In der E-Jugend hatte er dieselben Spielzeiten wie die Toptalente bekommen... Als er in die B-Jugend kam waren die Toptalente aber schon nicht mehr bei uns...

    Weil wenn du eine Gruppe um ihre Meinung fragst, dann bekommst du die der Teamleader. Und nicht die aller. Wer stemmt sich schon dagegen? Entweder haben die Schwächeren einen Fürsprecher bei den Besten (etwa beste Freunde) oder eben nicht und so fällt die Entscheidung dann pro oder contra "alle spielen".

    Das ist ein ganz wichtiger Punkt.
    Eine echte Teamentscheidnung wirst Du nur selten haben. Abgesehen davon, kann ich in diesem Alter die Meinung der Kinder durch meine Fragestellung schon in meine gewünschte Richtung lenken.

    Da ich die Erfahrung nicht habe würde mich folgende Frage mal interessieren:

    Wie viele von den Spielern wo ihr in der E denkt (natürlich nicht ausgesprochen) : Das wird nichts bzw. das wird kein Fußballer habt ihr in der C Jugend oder später noch?

    Nach meiner Erfahrung kommt das darauf an, ob ihnen in der E schon die Lust auf Fußball genommen wurde oder eben nicht.


    Hinzu kommt ein weiterer Aspekt:
    Mit der Einschätzung "Das wird kein Fußballer" hätte ich viel zu oft komplett danebengelegen. Du schreibst, dass Du die Erfahrung nicht hast. Dann solltest Du auf keinen Fall das Risiko eingehen, Kinder jetzt schon als talentfrei abzustempeln. Zu oft habe ich gesehen, dass in der D-Jugend jemand plötzlich durchstartete.


    Und mal als Gedanke: Wäre es nicht sinnvoll Kinder ab einem gewissen Alter Alternativen anzubieten? Spontan würde mir hier das Thema Schiedsrichter einfallen.

    "Wenn Du schon nicht kicken kannst, dann Kannst Du ja wenigstens Schiri werden..."

    Was Du da wahrnimmst, ist in der Altersklasse nicht ungewöhnlich.
    Bevor Du jetzt Technik mit ihnen trainierst, macht es aber mehr Sinn, die Voraussetzungen zu schaffen, dass sie die Technik erlernen können.

    Was Du oben weiter beschreibst, sind koordinative Probleme. Geh also spielerisch die koordinativen Themen an - danach kannst Du einfache Techniken einführen.

    Mag sein, dass sich das bei der Spieleröffnung am ehesten zeigt - trotzdem glaube ich nicht, dass Dein Problem die Spieleröffnung ist.

    Aber auch bei keinem starken Pressing wird der Ball von den Kindern einfach blind nach vorne geschlagen. Meistens kriegt der "IV" den Ball von unserem Torwart und der weiß dann meistens nicht mehr wohin damit.

    Vor meinem geistigen Auge sieht das folgendermaßen aus:
    Der "IV" steht mit dem Gesicht zum eigenen Tor und mit dem Rücken zum Spielfeld. Er bekommt dann einen Ball direkt auf seine Position gespielt. Den kontrolliert er im Stand, dreht sich dann mit Ball um die eigene Achse und stellt dann fest, dass sich spätestens jetzt ein Gegner auf ihn zubewegt. Jetzt bekommt er Panik und bolzt den Ball möglichst schnell weg. Wenn Du jetzt Spieleröffnungen gruppentaktisch trainierst, wirst Du vielleicht einstudierte Abläufe bekommen - die Grundfehler bleiben aber bestehen.

    Ziel der E-Jugend sind Grundtechniken und Individualtaktiken. Wenn Du daran arbeitest, wird sich auch die Spieleröffnung verbessern.
    Das heißt konkret an diesem Beispiel:

    • Offene Spielstellung für alle Ball erwartenden Spieler
    • Ballmitnahme statt Ballannahme
    • Pass in den Fuß statt Pass irgendwo auf den Mitspieler
    • Alle Spieler machen sich anspielbar, indem sie sich immer wieder aus dem Deckungsschatten herausbewegen


    Das Problem hierbei ist auch, dass unser Torwart immer den gleichen Spieler anspielen will und die gegnerischen Kinder das natürlich irgendwann merken.

    Meinst Du das bezogen auf die Person oder die Positin des Spielers? Auf jeden Fall sollten alle auf mehreren unterschiedlichen Positionen spielen.

    Vor allem finde ich, dass es ihm nicht übel zu nehmen ist da sein Kernkompetenz Gebiet der Profi Fußball ist.

    Dennoch fühlt er sich berufen, sich zum Kinderfußball zu äußern.

    Wenn man keine Ahnung, einfach mal die Fr.... halten.


    Mir kommt bei der ganzen Diskussion ein wichtiges Zitat zu kurz:

    "In Deutschland gibt es schon für unter Zehnjährige ein Ligensystem, wohingegen das in England bis zur U18 nicht üblich ist. Da hat man viel weniger Druck und mehr Zeit, sich zu entwickeln, man kann viel freier spielen."


    Wer das gesagt hat? Jamal Musiala.

    Das ist der Typ, der in der 89. Minute des 34. Spieltags seinen Verein mit einer Einzelaktion zur Meisterschaft geschossen hat. Kann er trotz oder wegen des Verzichtes auf Tabellen in seiner Jugend mit solchen Drucksituationen offensichtlich ganz gut umgehen?

    Wir spielen mit allen Großfeldjahrgängen oberhalb der Kreisebene. Während wir dafür früher 40-50% von außen zuholen mussten, machen wir das seit einigen Jahren zu 80-90% mit Spielern, die seit dem Kinderfußball bei uns sind.
    Der Trainer unseres aktuell stärksten jahrgangs hält sich z.B. zu 100% an unsere Vorgaben. Der hat sein Verhalten nach seinem C-Lizenz-Lehrgang um 180° gedreht und ist Anfang der 50er...


    Wir haben für jede Altersstufe Ziele und Inhalte definiert, die den Trainern jährlich erläutert werden. Leider sind es die "jungen" Trainer, die die Ziele des KiFu nicht vestehen. Ich habe das jung in Gänsefüßchen gesetzt, da ich damit junge Familienväter der Altersgruppe 30 - 40 meine.


    Am Ende läuft es wieder auf das Thema Bezahlung hinaus und diese muss so gut sein dass man sich die Trainer aussuchen kann...

    Das ist einer der Punkte, an denen man von der Realität eingeholt wird. Wir haben eine gestaffelte Bezahlung, die man mit einer C-Lizenz nahezu verdoppeln kann. So hoch, dass man damit locken kann, ist sie aber nicht.


    Was ich generell mit meinem Beitrag vermitteln wollte: Natürlich kann man auf Vorständen herumhacken, dass sie nur die Fäden in der Hand haben wollen. Wenn die Trainer wollen, können sie einen Vorstand aber auch am langen Arm verhungern lassen.


    "Der Verein sollte/muss" ist einer meiner Lieblingssätze...

    Wer ist denn der Verein?

    Ja. Auch mein Lieblingssatz.
    Ein Verein heißt Verein, weil man vereint (also zusammen!) etwas macht...

    Ich kenne beide Rollen: 15 Jahre Trainer, 10 Jahre Vorstand
    Ich kam in den Vorstand, weil ich ein paar mal "man müsste" gesagt hatte. Irgendwann hieß es dann "Komm zu uns und mach, was man machen müsste."
    Ja, einiges konnte ich umsetzen - manchmal wurde ich aber auch von der Realität und dem Tagesgeschäft eingeholt.


    Aber genau da sehe ich ein Problem gerade bei vielen der "alten". Sie möchten gerne die Strippen fest in der hand halten und ungern Zuviel Kompetenz abgeben.

    Ja, das ist das andere Argument, das man gerne hört:

    Alte Säcke in den Vorständen, die sich in ihrer Macht sonnen.

    Wir hatten es in den letzten Jahren geschafft, im Kinderfußball weitestgehende Gelassenheit bei Trainern und Eltern zu etablieren. Zur Zeit haben wir Trainerteams, die in eine andere Richtung gehen. Natürlich bekommen sie anderslautende Vorgaben von mir: Alle spielen zu gleichen Anteilen, alle spielen verschiedene Positionen, Ausbildung vor Ergebnis, offensives 1:1 fördern, Trainingsschwerpunkt auf kleine Spielformen setzen usw.
    Sie scheißen auf diese Vorgaben. Was soll ich machen? Sie rausschmeißen? Dann habe ich keinen mehr und müsste es selbst machen. Aus ihrer Sicht habe ich keine Ahnung und bin nur der alte Sack, der es zu sagen haben will.
    Ein Trainer sieht immer nur eine (und zwar seine) Mannschaft im aktuellen Jahr. Ein Vorstand sieht das große Ganze über einen längeren Zeitraum. Und so sehe auch ich, was dieses Vorgehen für uns als Verein in ein paar Jahren mit hoher Wahrscheinlichkeit für Folgen haben wird. Als Vorstand bin ich da aber ein zahnloser Tiger. Für mich heißt das, dass ich meine aktuelle Wahlperiode noch beende und dann jemand anderes ran soll.

    Wenn der Sponsor den Trokotsatz direkt beim Händler bezahlt und die Rechnung auf den Sponsor ausgestellt ist, handelt es sich für den Sponsor um eine Betriebsausgabe und nicht um eine Spende. Wir handhaben das meistens so.

    Ich bringe mal einen Blickwinkel von einer anderen Seite:

    Zehn Jahre sind eine lange Zeit

    Verstehe ich das richtig, dass diese Jungs durch 5 Altersstufen (also 10 Jahre) mit ein und demselben Trainer gegangen sind? Also z.B. F-Jugend bis B-jugend?

    Auch wenn Du Dich fachlich sicherlich immer der jeweiligen Altersstufe angepasst hast, wollen die irgendwann auch mal 'ne andere Nase sehen.


    Zumal der Jugendleiter Anfang des Jahres bei allen vorstellig geworden ist und darum gebeten hat, dass Probleme, Wechselwünsche oder Tendenzen unverzüglich mit ihm besprochen werden, damit er im Bilde ist.

    Da hat Euer Jugendleiter die Lebenswirklichkeit der Jugendlichen in 2023 aber komplett falsch eingeschätzt. Kaum ein 17-Jähriger plant 1/2 Jahr im voraus. Soweit denken die gar nicht. Im Winter war das Saisonende für die noch unendlich weit weg.

    Doofenheinz

    Vor einigen Jahren hatte ich einen Spieler in der E-Jugend, der recht talentiert war. Dieser Spieler sah sich als Offensivspieler. Und sein familiäres Umfeld (mit Vereinsikonen gepflastert) sah ihn da ebenso. Mein Grundsatz in all den Jahren, in denen ich E-Jugend trainierte, war, dass ALLE offensiv UND defensiv spielen. Über diesen Grundsatz habe ich auch nie diskutiert. Der war ebenso gesetzt, wie der Grundsatz, dass alle zu gleichen Teilen Spielzeiten bekommen. Unabhängig davon, auf welcher Position ich später im 11er Fußball einmal lande, brauche ich offensive und defensive Fähigkeiten. Und da die 6 Feldspielerpositionen auf dem Kleinfeld wenig mit den 10 Feldspielerpositionen auf dem Großfeld gemeinsam haben, macht es einfach keinen Sinn.
    So hat dieser Junge recht bald defensive Spielzeit bekommen und durch sein Zweikampfverhalten zu ein paar Gegentreffern beigetragen. Das Spiel haben wir verloren. Wie mir später berichtet wurde, rumorte es auf der Tribüne, weil ich das Spiel vercoacht hatte :D.

    Natürlich sprach mich niemand an. Hätte auch nichts gebracht. Denn das Ergebnis des Spiels war mir vollkommen egal. Der Junge hat in diesem Spiel aber unglaublich viel gelernt und sich später defensiv stark entwickelt. Hätte er aus diesem Spiel irgendetwas gelernt, wenn ich ihn offensiv eingesetzt hätte und wir das Spiel 3:0 gewonnen hätten?

    Er ist jetzt seit einigen Jahren Innenverteidiger im NLZ, ist Verbandsauswahlspieler und wechselt jetzt in eins der deutschen Top-NLZ.
    Nein, ich schreibe mir diese Entwicklung nicht auf meine Fahne. Ich habe lediglich einen kleinen Teil zu seiner Ausbildung beigetragen. Und auch dieses Spiel war ein Teil seiner Ausbildung. Die meisten Leute werden sich an dieses Spiel nicht mehr erinnern - ich tue es aber und sehe mich darin bestärkt, mit der Positionsrotation richtig gelegen zu haben.
    Vielleicht denkst Du vor diesem Hintergrund mal darüber nach, Deine E-Jugendspieler flexibel einzusetzen.

    Im Breitensport hat man idR nicht den Luxus das starke Spieler Schlange stehen um dem Verein beizutreten. Zumindest ist das meine Erfahrung

    ...und deswegen kann man über das Mischen der Jahrgänge dafür sorgen, dass alle auf einem für sie passenden Niveau trainieren und spielen können.

    In diesem thread sehen wir ein Beispiel dafür, wie man 1/3 der Mannschaft fördert und 2/3 überfordert.
    Ziel der Jahrgangsmischung ist es, für alle das passende Niveau anzubieten.