Beiträge von Powerzwergenpapa

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    Es ist ja nun nicht so, dass nicht bereits Geld im Spiel wäre. Auch im Kifu gibt es Trainerwechsel. Nicht selten wegen Zoff und Querelen.


    Aber oft genug auch, weil ein anderer Verein besser zahlt.


    Andersherum gibt es ja auch Papa-Trainer, die ohne Trainerschein, aber mit großem Herz gute Arbeit machen.

    Zitat

    das viele Vereine beim Tennis (auch im Breitensport)

    Tennis ist m. W. kein Breitensport.


    Eine Bekannte von mir spielt Tennis (zugegeben, auf hohem Niveau). Sehr einfache Verhältnisse. Das geht, weil sie einen Sponsor hat, der ihr das bezahlt!!!

    Meiner Meinung nach gibt es ein Problem in der Breite, nicht in der Spitze. Wenn die Breite besser ist, ist auch die Spitze besser.


    In der Breite wird nach meiner Wahrnehmung zu schnell zu stark selektiert. Natürlich kommt das teilweise auch von den Eltern, die ihr Kind im besten Team sehen wollen, weil sie meinen, nur dort kann es sich zum künftigen Superstar entwickeln. Dadurch kommt es im Kifu zu merkwürdigen Konstellationen, wo etwa eine Mannschaft einen Wettbewerb komplett dominiert. Aber auch innerhalb der Teams wird imo zu schnell über Talent oder Nicht-Talent der Stab gebrochen (wenn es schon im Kifu eine "Stamm-11" gibt...). Zu schnell wird fußballspezifisch trainiert, Koordination kommt allgemein zu kurz; und dann kommt der Wachstumsschub und man wundert sich, wo das fußballerische Talent auf einmal hin ist...

    Zitat von MightyReds

    Bei den (zugegeben: wenigen) Hallenturnieren, die wir diese Saison bestritten haben, konnte ich eine recht entspannte Atmosphäre beobachten.

    Ja, kann ich bei den Trainern auch bestätigen. Ich war jetzt gerade auf einem sehr hochklassigen Turnier mit etlichen NLZ-Teams. Auch die Nicht-NLZs waren sehr entspannt, alle Kids haben gespielt, gutes Miteinander, Fairplay wurde groß geschrieben. Klasse.


    Nur bei den Eltern, naja. Gerade in den Finalspielen, es wurde aggressiv reingerufen, sich gegenseitig beschimpft. Wenn die Leistungen der Kinder nicht den Erwartungen entsprachen, gab es hinterher eine innerfamiliäre tränenreiche Nachbesprechung. Zum Fremdschämen.


    Gerade bei NLZ-Kindern steht häufig eine ganze Familie dahinter, bei denen man die Dollarzeichen in den Augen zu erkennen meint. Da findet man dann Papa, Mama, Oma, Opa, Onkel, Tante plus bester Freund, dazu die kleinen Geschwister - alle hängen sie den ganzen Tag in so einer stickigen Turnhalle ab; jedes Spiel des kleinen Juwels wird fachkundlich seziert, oft inklusive Videoanalyse. Wie hoeness2 schon geschrieben hat, es wird immer verrückter.

    Ich finde das ja superinteressant, jemanden mit Erfahrungen aus Spanien hier im TT zu haben. Ich selbst habe mir aus Interesse schon viele YT-Videos von Kinder-Fußballspielen aus Spanien angeschaut. Nicht nur das Drumherum, auch der Fußball, der auch von den Kleinen schon gespielt wird, wirkt auf mich sehr viel "erwachsener".


    Ich habe dazu eine Theorie. Ich denke, dass in Spanien das technische Niveau bei den Kindern insgesamt sehr viel höher ist als in Deutschland. Die Kinder beschäftigen sich - vielleicht nicht zuletzt wetterbedingt - sehr viel mehr mit dem Ball. Sie haben eine bessere Technik und dadurch eine ganz andere Souveränität im Umgang mit dem Ball. Das ist mein Eindruck.


    Dadurch bekommt das Fußballspiel eine viel höhere Bedeutung. Es wird mehr und besserer Fußball gespielt. Weil die Kinder nicht oder weniger mit dem Ball kämpfen, können sie ganz anders dem Drumherum ihre Aufmerksamkeit widmen. Weil sie eine ganz andere Souveränität im Umgang mit dem Spielgerät haben, sind sie nach meinem Eindruck viel besser in er Lage, dieses "loszulassen" und einen Pass auf den besser postierten Mitspieler zu spielen. Sie sind freier im Umgang mit dem Spielgerät und können sich auf den Fußball und darauf, zielgerichtet und erfolgreich Fußball - miteinander -"zu spielen", konzentrieren. Dadurch herrscht nach meinem Eindruck eine ganz andere Kultur auf dem Fußballplatz.


    In Deutschland gibt es - so meine These - eine ganz andere Mentalität auf dem Platz, die durch die Erfahrung geprägt ist, dass bei den Spielern ein souveräner Umgang mit dem Spielgerät nicht vorausgesetzt werden kann. Schwache Spieler spielen entweder keine Pässe, weil sie dazu kaum in der Lage sind und Mühe haben, das Spielgerät unter Kontrolle zu bringen; oder sie stolpern ihre Pässe oder bolzen. Die guten Spieler spielen keine Pässe, weil sie die Erfahrung gemacht haben, dass ihre Mitspieler mit ihren Bällen nichts anzufangen wissen oder nichts zurückkommt. Der "Fußball", der gespielt wird, sieht dann oft so aus, dass der Ball möglichst zielgerichtet zu den wenigen Spielern, die etwas Fußball spielen können, gespielt werden muss in der Hoffnung, dass diese in einer Einzelaktion etwas bewegen können.


    Da die Technik weniger ausgeprägt ist, geht dafür dann die andere Waagschale in die Höhe, nämlich Physis und Athletik. Bei hochklassigen Turnieren sind es oft die Physis-Monster, die für Furore auf dem Platz sorgen. Da kann man dann Kinder herumstolpern sehen, die mit 8 Jahren Schuhgröße 40 haben. Die behaupten den Ball und sorgen für die spielentscheidenden Momente, nicht weil sie gute Kicker oder technisch herausragend wären, sondern weil sie mit ihrem Körper den Ball behaupten, durchsetzungsfähig und abschussstark sind. Das ist für die Talententwicklung natürlich alles nicht so gut.

    Ich habe den Eröffnungspost nie gelesen.


    Aber es gibt natürlich ohne Ende Möglichkeiten Kleinkinder motorisch zu fördern. Zum Beispiel Kinderturnen, Spielplätze besuchen, in den Wald gehen, über Stock und Strauch turnen lassen und über zerschlissene Hosen liebevoll hinwegsehen. Um nur ein paar wenige Möglichkeiten zu nennen.


    Und, ja, es gibt auch ballverliebte Bambini, die auch ohne Kumpels, wenn sie alleine sind, nicht vom Ball lassen können. Natürlich kann man ihnen Dinge zeigen, man kann etwa auch die Beidfüßigkeit fördern. Bei so ballbegeisterten Kindern braucht man dazu auch keinen Drill und keinen Druck, das geht ganz entspannt und mit viel Spaß ?

    Zitat von LadTorres

    Hätten wir früher wechseln sollen? Vielleicht.

    Im Dezember hatten wir ein großes Turnier mit namhaften Mannschaften. Aber ein Underdog rockte die Halle. Allerdings hat diese Mannschaft gnadenlos auf Erfolg gespielt. Am Ende war genau das das Problem. Weil ihre Starken jedes Spiel durchgespielt haben, hat man ihnen am Ende die körperliche und vor allem geistige Ermüdung angemerkt. Da sind sie dann eingebrochen.


    Weiß nicht, ob das zu dir, LadTorres, passt, aber fällt mir dazu ein.

    Zitat von Trainer E

    Auch das Abschlußspiel wird überbewertet. Ich mache gar kein Abschlußspiel.

    Ich denke, das hängt an Alter, Trainingshäufigkeit und Leistungsniveau. Bei den Kleinen, also G und F, würde ich immer irgendwie ein Abschlussspiel oder auch ein kleines Abschlussturnier machen.

    Zitat von Libra

    Eine Stunde Fahrzeit für 24 Minuten Spielzeit.

    Och, das geht doch noch. Ich hätte gestern ein Turnier haben können: Neun Stunden wäre ich da unterwegs gewesen, pro Kind wären unterm Strich 20 Minuten Spielzeit rausgekommen. Das habe ich mir aber geschenkt.

    Zitat von Marianne

    Die Ausgangsfrage war eigentlich nur die Feststellung , das Mädchen die im Fußball weiterkommen wollen und auf ihrem Niveau spielen wollen , dann doch in einen grösseren Verein wechseln müssen.

    Das würde ich nicht unbedingt so sehen. Ich kenne etliche Ex-Profis, die ihre Kinder so lange wie möglich vom NLZ-Betrieb fernhalten. Eine gute Förderung kann im Grundlagenbereich auch in kleineren Vereinen gut möglich sein, wenn die Trainer entsprechend qualifiziert sind.

    Zitat von Talvien

    Bisher war mein Hauptaugenmerk auf Technik, Ballkontrolle, An- und Mitnahme.

    Da würde ich dich auch unterstützen wollen, ich würde nur Koordination ergänzen. Das ist die Basis.


    Bei Spielformen habe ich das Problem, was damit gemeint ist. Wenn es darum geht, die Einheiten spielnah, mit Wettkampfcharakter, mit Zeit-, Raum- und Gegnerdruck zu gestalten, bin ich da voll dabei.


    Wenn es nach dem Motto "Gehts rund und spielts Fußball" läuft, ist mir das zu wenig.


    Die Kinder brauchen fußballerisches Rüstzeug und das muss man ihnen zeigen, das müssen sie einüben, ja da müssen sich auch "Automatismen" einschleifen. Dass das im Training so verpackt werden sollte, dass es mit möglichst viel Spaß einhergeht, ist ja klar. Wenn man das dann "Spielformen" nennt, ist das gut. Aber es geht da ja letztlich darum, den Spaß an der Sache und die Motivation möglichst hoch zu halten. Dann lernt es sich besser ?

    Es gibt beides: falsches Dribbeln und Passen.


    Ein Pass kann noch so gut sein: wenn er eine Vermeidungsstrategie ist, dann ist er im Kifu falsch.


    Ein Dribbling kann noch so durchsetzungsstark sein: wenn es allein aus der Unfähigkeit heraus geschieht, mal den Kopf hochzunehmen und das Spiel zu beobachten, dann ist es im Kifu falsch.


    "Falsch" meint hier eine Wahrnehmungskategorie des Trainers.


    Mr. Rabona, du sprichst hier ein zentrales Problem an, das ich mit dem Hochziehen habe. Hochgezogene Kinder sind immer körperlich unterlegen. Ja, sie müssen dadurch findiger sein, ihre Technik verbessern, handlungsschneller und schlauer agieren. Aber oft werden sie einfach nur schneller den Pass spielen. Das ist für die Mannschaft gut, aber nicht unbedingt für die Entwicklung des Spielers. Da können die Pässe noch so stark sein.


    Es gibt aber natürlich auch das Umgekehrte, dass ein Dribbling Ausdruck eines Mangels an Ballbeherrschung und Technik ist. Typisches Indiz dafür ist für mich immer, wenn ein Spieler ins Aus dribbelt. Das sind dann sehr athletische, körperlich starke Kinder. Deshalb haben sie die Erfahrung gemacht, dass sie ihre Technik und Überisicht nicht zu schulen brauchen.


    In beiden Fällen sind Physis/Athletik/Koordination auf der einen und Technik/Übersicht/Spielintelligenz auf der anderen Seite aus dem Gleichgewicht geraten. Der Trainer sieht das und steuert im Training dagegen. Die Instrumente wurden hier ja etwa von Trainer E angesprochen.

    Zitat von Trainer E

    meine Eltern können die Kids anzufeuern,

    Aber was anderes haben denn die Eltern der anderen Mannschaft gemacht? Wir wissen es doch gar nicht, weil es in einer fremden Sprache war.


    Aber erstmal würde ich von @Goodies Schilderung her davon ausgehen, dass sie mitgefiebert und angefeuert haben. Vielleicht war das in einer Weise, die manche von uns als übertrieben ansehen. Aber das ist ja dann auch vielleicht eine kulturelle Fremdheit, wo ich erstmal vorsichtig in meinem Urteil wäre, zumal wenn ich gar nicht verstehe, was da genau gesagt wird, weil es in einer fremden Sprache geschieht. Aber (positiv) anfeuern ist für mich okay, egal welche Sprache.


    Ich habe einfach noch nicht das Problem verstanden. Außer dass es am Ende in einem sehr engen Spiel eine Niederlage gab. Aber laut ist es manchmal. Auch aufregend. Aber solange das im Rahmen von Fairplay und Anfeuern bleibt, ist das doch okay.



    Und wie fanden es die Kinder?

    Gute Frage. Es war eben ein Probetraining für ein NLZ. Die Stimmung war entsprechend angespannt, still und extrem konzentriert. Für mich als Außenstehenden war es total merkwürdig. Es fehlte einfach etwas, das - für mich - zum Fußball dazu gehört.

    Wieso "niederbrüllen"? Ich weiß ja auch nicht, was gerufen wurde. Aber offenbar ging es in Richtung der eigenen Kinder, sonst wäre es ja nicht in der Muttersprache gesprochen worden.


    Was war denn so "furchtbar"? Die Lautstärke? Die Atmosphäre? Ehrliche Frage, denn ich war nicht dabei und aus deinem Post erschließt es sich mir nicht.


    Ich würde erstmal sagen, dass es mal lauter wird, dass es auch in einem engen Spiel mal stressig wird, dass angefeuert wird und das vielleicht auch mal in einer anderen Sprache oder dass - die Hallensaison geht ja wieder los ? - Musik während des Spiels spielt, das ist ja normal.