Beiträge von Chris

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    Zuerst einmal ist das ein typisches Problem einer jahrgangsjungen C-Jugend. Du bist also mit dem Problem nicht alleine und es wird im Lauf der Zeit besser. Aber ganz von alleine passiert es leider auch nicht - woher auch?


    Das ist ein mannschaftstaktisches Thema. Vermute aber, dass es bei den Spielern auch gruppentaktisch noch fehlt. Insofern solltest du neben der Mannschaftstaktik auch gruppentaktische Themen als Basis trainieren (etwa Verteidigen und Angreifen in Überzahl und Unterzahl).


    Du schreibst ein bisschen unscharf, daher war mir nicht ganz klar, ob es um offensive oder defensive Organisation geht, aber ich vermute, dass beides problematisch ist.


    Es ist auch schwierig, dir Tipps zu geben, wenn man nicht genau weiß, wie groß deine Trainingsgruppe ist (kannst du z.B. 11v11 trainieren? Hast du einen ganzen Platz?).


    Daher nur grob ein paar Ideen in welche Richtung du gehen solltest: Organisation nach Umschaltmoment, d.h. ihr gewinnt/verliert den Ball und du willst danach eine saubere Organisation des Teams haben.


    a) Wenn du kein 11v11 im Training herstellen kannst, musst du es im Spiel immer wieder coachen, d.h. Spieler wie Figuren auf der Playstation per Coaching hin und her schieben bis sie einigermaßen richtig stehen. Das ist eigentlich nicht die Art des Coachings, die ich bevorzuge, hat aber einen gewissen Lerneffekt, der sich eben nicht im Training abbilden lässt, wenn du nicht auf 11v11 kommst.


    Trainingsübungen, die in diese Richtung gehen:


    b) Umschaltspiel
    2 Teams mit allen Spielern. 2 neutrale TW in jedem Tor.

    4 Zielrichtungen, Tor 1, Tor 2, Dribbellinie links, Dribbellinie rechts

    Sobald ein Team stabilen Ballbesitz hat (den Ball in den nächsten 2 Sekunden nicht verliert), gibt der Trainer eine Spielrichtung vor - beide Teams müssen sich dementsprechend organisieren, eine der 4 Spielrichtungen zu verteidigen. Zuerst kann der Trainer coachen, er sollte die Organisation aber so schnell wie möglich den Spielern überlassen.

    Man kann z.B. eine Vorgabe machen, etwa "Fallt schnellstmöglich in ein 4-3 oder ein 4-3-1 usw."
    Dabei sollten sie sich unabhängig von "Positionen" machen, d.h. der Stürmer kann auch schnell als LV oder 6er landen, wenn sich das Team so am schnellsten organisieren kann.


    V1: Torhüter werden, sobald es NICHT AUF IHR TOR geht, also z.B. auf eine Dribbellinie oder das gegenüberliegende Tor, zum Überzahlspieler.

    V2: Mit oder ohne Abseits


    c) Zonenbesetzung

    Teile das Spielfeld in Querzonen von ca. 12,5 m Höhe und Längszonen von ca. 12-15m.

    Abseitsregel gilt.



    Vorgabe:

    Nach Ballverlust so schnell wie möglich als Team organisieren, so dass man maximal 2 Querzonen und 3 Längszonen besetzt

    Man kann eine Grundformation vorgeben, etwa 4-4


    Die Abstände hier sind relativ spielnah. Das Umschaltverhalten ist leider zu "einfach", da die Wege, die man in die Formation gehen muss, leider recht kurz sind.


    Optimal wäre fürs Training eher ein Spielfeld mit ca. 70m Länge:



    Hast du nur eine Hälfte, kannst du natürlich auch quer spielen und z.B. 6x5 Zonen wählen. Die Abstände sind teilweise etwas weniger spielnah, aber du hast längere vertikale Umschaltwege.

    Kommt auch auf die Spielfeldbreite an, wenn du eines der furchtbaren Felder hast, die nur 50 oder 55m Breite haben, funktioniert das eher nicht.


    d)

    12x16m

    4 Verteidiger in den eigenen Hälften sind in ihrem Quadrat "gefangen"

    2 Stürmer in der gegnerischen Hälfte dürfen sich frei bewegen.

    Spielziel: Pass zu einem der Stürmer, der dann in ein Minitor schießen darf.

    V1: Tor muss direkt erzielt werden

    V2: Zur Torerzielung braucht es einen Direktpass von Stürmer auf Stürmer, der ebenfalls direkt abschließen muss


    e) Blau startet im Ballbesitz und greift die 2 Minitore an. Bei Ballverlust muss im blauen Viereck (25m Höhe, 35m Breite, der 5er gehört dem TW!) verteidigt werden. Wenn Rot ein Tor erzielt und nicht alle Blauen im Viereck sind, zählt das Tor doppelt/dreifach.

    Abseits gilt für Rot im Angriff.

    Spielfeld ist 50m breit und 40m hoch.



    f) 6v6+2

    (kann auch 7v7 oder 8v8 sein)


    Außenzonen gehören den beiden neutralen Flügelspielern (grün).
    Diese dürfen von außen in den Strafraum dribbeln (Variation) oder nur flanken (Startaufgabe)

    Das verteidigende Team darf den Raum zwischen türkiser und blauer Linie erst mal nicht besetzen. Dieser wird entweder von einer vorher fest definierten Nr 9 gehalten (falls es sonst zu schwierig wird) oder flexibel aus dem Spiel heraus besetzt (finde ich besser).


    Spielziel: Pass auf Stürmer. Dieser MUSS einen der Flügelspieler einsetzen. Danach dürfen alle in den gegnerischen Strafraum. Verteidigendes Team muss also Kompaktheit herstellen, um den Pass auf den Stürmer zu verhindern. Sobald das gescheitert ist, wird man überspielt und muss sich im Strafraum neu formieren, um die Hereingabe von Grün zu verhindern.




    Soll erst mal als Anregung reichen. Insgesamt habe ich mich jetzt auf Herstellen von Kompaktheit nach Umschaltmoment fokussiert, da ich das als euer größtes Manko verstanden habe.

    Das Verhalten der B2-Trainer ist in vielerlei Hinsicht blockierend und negativ, so wie du es beschreibst. Aber gemeinsames Training muss sehr, sehr gut abgestimmt sein, damit es eine hohe Qualität hat. Wie habt ihr das denn bis dahin gemacht in der Vorsaison? Ad hoc auf dem Platz geht das eh nicht - insofern war doch nach wenigen Wochen klar, dass das nichts werden wird.


    Was ich nicht ganz verstehe: Wieso habt ihr in der B1 so viele Jungs, die so wenig spielen, dass sie frustriert aufgehört haben. Dann stimmt da doch die Aufteilung nicht ganz?


    Wie steht ihr/beziehungsweise die B2 denn da, in welcher Klasse spielt diese? Aufteilung nach Ortsteilen ist natürlich Quatsch...

    Die anderen sind genervt, weil am Ende des Trainings immer umfangreich die Bälle gesucht werden müssen und immer wieder Kids die Bälle auch vergessen.

    Kenne beide Modelle, bin eher Anhänger dessen, dass jeder Spieler einen eigenen (aber für alle identischen) Ball hat und mitbringt.

    Den Teil hier versteh ich aber nicht bei deiner Beschreibung: Wenn es Bälle des Vereins wären, müssten die doch am Ende des Trainings genauso gesucht werden? Oder lässt man die dann einfach liegen :)

    Beides/weder noch.


    Der weitaus größte Teil der späteren Profis spiel mit 13/14 entweder in Akademien oder "Leistungsvereinen". D.h., dass nur dort in der Regel das sportliche Niveau hoch genug ist, um Profi zu werden.


    Dass selbst aus diesem Pool nur ein niedriger einstelliger Prozentanteil oder sogar nur Promilleanteil Profi wird, spricht erst mal nicht gegen das System, das ist reine Mathematik (benötigte neue Profispieler/Nachwuchsspieler).


    Trotzdem ist für mich der Druck auf Spieler in diesen Formen viel zu hoch. Und ob das System wirklich gut ist für Spieler, die es am Ende NICHT schaffen, würde ich in der Summe auch bezweifeln.

    In einer idealen Welt wäre das sicher so ähnlich, wie es dir vorschwebt.


    Bliebe nur noch das Problem, dass es ganz klar ist, dass die Jungs so ab 12, 13, 14 ins NLZ müssen, wenn man Profis ausbilden will.


    Es gibt immer Ausnahmen, aber das nimmt massiv ab, je älter die Spieler werden.


    In einer idealen Welt, würde ich jemand erst ab 16 einem NLZ mit allen Auswirkungen aussetzen wollen. Das geht aber nicht.


    Und manche entdecken ihren späteren Sport erst mit 16 und werden dennoch Profi.

    Da reden wir von einem Promillebereich im Fußball. Und die meisten dieser Beispiele waren vor der Akademien-Zeit.

    Spielformen für U14 und U15 Teams sind eine schwierige Sache.


    Wenn du bei leistungsstarken U13-Teams eingerückt und mit kleinen Toren spielst, hast du oft Spiele mit sehr wenigen Toren und Torchancen, zumal diese oft auch schon einen relativ großen Torwart haben.


    Optimal für U14 fände ich 6x2 Meter Tore, die ich schon manchmal gesehen habe.

    11v11 auf volle Breite aber von Strafraum zu Strafraum für U14 finde ich spannend. Würde ich gerne mal sehen.

    Ich glaube über die meisten Dinge sind wir uns einig.

    Wenn eine Trainingsgruppe, z.B. aufgrund von Trainermangel, nicht existiert, kann ich kein Training einklagen. Ich kann den Verein verlassen.


    Klar ist auch, dass ich niemand aufnehmen muss von außerhalb (wenn ich z.B. bereits zu große Trainingsgruppen habe).


    Die entscheidende Frage ist doch: Was ist, wenn eine Trainingsgruppe existiert? Kann ich dann einem Kind, das bereits im Verein ist, die Teilnahme willkürlich verweigern (wir reden nicht von Störern). Das ist der Punkt, an dem ich davon ausgehe, dass das nicht möglich ist.


    Bei 2 oder 3 Trainingsgruppen entscheidet der Verein, in welcher Gruppe die Spieler spielen. Das ist auch klar.

    Bist du sicher?


    Dann liege ich falsch - lerne da aber gerne dazu.


    Mein Stand:

    - Wenn jemand bereits im Verein ist, hat er ein Anrecht auf Trainingsteilnahme. D.h., wir haben 45 D-Jugendliche. Sie sind eingeteilt in D1, D2, D3. Die haben alle ein Anrecht, am Training teilzunehmen (außer disziplinarische Gründe oder andere stehen dagegen). Sie haben kein Anrecht, in einer spezifischen Mannschaft zu trainieren.


    - Sie haben keinerlei Anrecht auf Spieleinsätze.


    - Es besteht kein Anspruch auf Aufnahme in den Verein, wenn jemand von außerhalb kommt.


    Wo wir glaube ich unterschiedlicher Auffassung sind: Man kann nicht das Erstellen einer Trainingsgruppe einklagen. Aber wenn wir im Verein eine Trainingsgruppe in Sportart X für Alter Y haben: Kann man dann einem Mitglied die Teilnahme verweigern?

    Was hat das eine mit dem anderen zu tun?? Nur weil ein Verein gemeinnützig ist, bedeutet das nicht, dass automatisch jeder spielen darf.

    Du kannst gerne eine gewerbliche Fußballschule oder Club gründen! Ansonsten bitte an die Gesetze halten was für einen "Eingetragenen Verein" gilt!
    Das gleiche gilt für den DFB, dort gibt es Korruption, keine Gleichberechtigung warum soll so ein Verein etwas mit Jugendarbeit zu tun haben dürfen. Ich ernerre nochmals an das Binden Thema in Katar. Nicht mal das Tragen der Binde hat sich der DFB getraut und die Sportvereine haben auch nichts gesagt. Hier zeigt sich selbst in der BASIS herscht eine Gleichgültigkeit bei Menschenrechten, warum dard so eine Organisation Jugendarbeit betreiben dürfen!

    Ich liebe es, wenn alles bunt in einen Topf geworfen wird und man überzeugt ist, Dinge verstanden zu haben, die man nicht verstanden hat.


    Relativ simpel: Ein Mitglied hat (einklagbares) Recht auf Training. Manche Vereine haben darauf in der Vergangenheit mit Optionen wie der berühmten "Trainingsgruppe 2" reagiert. Kann man sich ins Mannschaftstraining einklagen? Schon schwieriger.


    Es gibt keinerlei juristisch einklagbares Recht auf Teilnahme am Spielbetrieb.

    Die Regelungen sind in allen Bundesländern anders.


    In Hessen gibt es keine klassische "Festspielregelung" wie in anderen BL (außer an den letzten Spieltagen, das hattest du ja genannt).


    Generell gilt erst mal:


    Der D2 Spieler kann immer in der D1 eingesetzt werden. Nach oben hin gibt es kein Limit (sollte er mal rein theoretisch in der C spielen, hat das auch null Auswirkungen auf Einsätze in irgendwelchen D-Mannschaften).


    Für Einsätze in der D2 gilt eine simple Regelung: Man darf zwei Spieler (ein Spieler bei 7er Feld, 3 Spieler bei 11er-Feld) einsetzen, die im letzten Pflichtspiel der D1 gespielt haben (wer im Kader war, aber nicht eingesetzt wurde, fällt nicht unter diese Rechnung). Es ist völlig egal, ob diese Spieler vorher mal in der D2 gespielt haben, welchem Kader sie angehören, usw. Schau auf den Spielbericht der D1 - und zwei Spieler, die da gespielt haben, dürfen im nächsten Spiel der D2 mitmachen.


    Wenn die D1 zwei Mal spielt, bevor die D2 das nächste Mal spielt, zählt nur das letzte Pflichtspiel.


    Komplizierter wird es in den letzten 4 (nicht 5) Pflichtspielen:


    "In den letzten vier Meisterschaftsspielen laut offizieller Terminliste von unteren Mannschaften sowie in etwaigen Entscheidungs- oder Relegationsspielen dürfen Juniorinnen und Junioren, die in mehr als fünf Rückrundenspielen einer höheren Mannschaft derselben Altersklasse ihres Vereins eingesetzt waren (§ 12 Nr. 3 Satz 2 Jugendordnung), nicht mehr in unteren Mannschaften eingesetzt werden. Als offiziell gilt die in der Rundenbesprechung festgelegte Terminliste. Eventuell notwendig gewordene Nachholtermine
    für zuvor ausgefallene Spiele der Meisterschaftsrunde sind von dieser Beschränkung nicht betroffen."

    (das wurde ins Leben gerufen, nachdem viele Vereine z.B. mit der C2 Kreismeister wurden und dann in den Aufstiegsspielen nach der normalen Saison die komplette C1 haben auflaufen lassen).


    "Eventuell notwendig gewordene Nachholtermine für zuvor ausgefallene Spiele der Meisterschaftsrunde sind von dieser Beschränkung nicht betroffen."

    Das hier macht es trickreich. D.h. zum Beispiel, wenn im Dezember ein Hinrundenspiel ausfällt, und ihr es aus irgendwelchen Gründen in den Mai legt, kann es sein, dass dieses Spiel dann zu den letzten vier Saisonspielen gehört. Es ist aber ein Hinrundenspiel und wird daher nicht mitgezählt bei dieser Regelung.

    Ich bin im Vorstand, daher ist es schlichtweg so, dass wir das Geld in der Form nicht haben, u.a. weil wir personell nicht stark genug aufgestellt sind, "umtriebig und kreativ" zu sein.

    Da ist dann irgendwo auch eine Grenze von dem, was Vereine leisten können und sollen: Nicht nur die ganzen Rahmenbedingungen klären, die notwendig sind und den Spielbetrieb usw., sondern auch noch jede Menge Sponsoren finden.

    Ehrlich gesagt artet sowas dann langsam in Halbtags- oder Vollzeitjobs aus.

    Das deckt sich 100 Prozent mit meinen Erfahrungen - und es tut so weh, diese durchaus motivierten und guten Jungs dann an Getränkehandel, Kellnern etc. zu verlieren.


    Du musst sie nicht mal voll "bezahlen", also äquivalent zu dem, was sie in ihren kleinen Jobs verdienen. Eine Kombination aus "etwas geringerer Lohn als beim Jobben" + "Spaß am Jugendtraining" würde dann diese kleinen Jobs schlagen.


    Würstchen + Spendenquittung + Spaß am Jugendtraining reicht eben nicht gegenüber "ein bisschen Geld muss ich auch noch verdienen".


    Und die wirklich gut ausgebildeten Trainer wollen eben auch etwas Geld verdienen damit - was auch legitim ist, bei dem Aufwand, den man betreibt.

    Ja. Mehr Geld wäre definitiv ein Ansatz zur Lösung (nicht die Gesamtlösung).


    Mehr Geld würde es uns ermöglichen, ältere Schüler/jüngere Studenten/Azubis als Trainer zu gewinnen und zu halten.


    Für die alle ist Geld ein starkes Argument, ihre (gegenüber vor ein oder zwei Jahrzehnten) knapper gewordene Freizeit einzusetzen.


    Ich konnte mehrere Jungtrainer zuletzt gewinnen (~18), aber werde die vermutlich nicht halten können, da ich ihnen viel zu wenig zahlen kann, als dass Geld ausreichend motiviert. Den Einstieg haben sie gefunden über Spaß am Fußball, Spaß am "Lehren" und Weitergeben. Irgendwann stellen sie fest, dass die Regelmäßigkeit des Trainerseins beanspruchend ist. Könnte ich ihnen ausreichend Geld zahlen, würde die Gesamtmotivation aus "Spaß am Lehren und Weitergeben" sowie "Und X Geld springt für mich auch noch raus" dafür sorgen, dass ich einige dieser Trainer behalten würde - und sie machen das inhaltlich wirklich sehr gut.


    Man könnte als Verein Sonderprämien für Trainer an die Teilnahme an Trainerlizenzen/Weiterbildungen koppeln. Oder an Standards wie "Trainer, die einen Jahrestrainingsplan erstellen und uns in der Jugendleitung Rückmeldung über die Durchführung geben, erhalten eine Sonderprämie", usw.


    Geld ist kein Allheilmittel. Aber es würde viele, viele Optionen öffnen.

    Ich hatte mal einen ähnlichen Fall - einen sehr begabten Spieler (der wurde in der D-Jugend bundesweit in die NLZs eingeladen, mehrere 100 km entfernt). Irgendwann Mitte/Ende der D beschwerte er sich mal, dass ich andere Mitspieler für Dinge lobe und ihn nicht (mehr).


    Und im Kern hatte er recht. Ja, er war klar besser als viele Andere und ich habe Andere für Dinge gelobt, die bei ihm selbstverständlich sind. Ich bin dann natürlich nicht dazu übergegangen, ihn für Dinge zu loben, die er schon sicher beherrscht, aber ich habe mich dann darauf konzentriert, ihn wieder öfter für seine sehr guten Aktionen auch im Training zu loben.


    Menschen (egal welchen Alters) lieben in der Regel Lob und brauchen es auch. In dem Fall hatte ich unterbewusst meinen besten Spieler weniger gelobt ab einem gewissen Punkt als die meisten Anderen.

    Ich bin bei dir, dass es keine 5 Absteiger geben darf in einer Liga mit 14 Teams. Egal in welcher Alterslasse. Das ist einfach nicht verhaeltnismaessig.


    Das sieht in manchen Jugendligen noch extremer aus. Kann aus der aktuellen Saison bei uns bieten: 7 von 16 oder 6 von 16.

    Was ist aber mít meiner Aussage, dass sich die "Profis" so noch weiter von der Basis entfernen?

    Was definitiv der Fall sein wird... Denn es gibt keine Ligaspiele der NLZs und Amateure mehr gegeneinander. Hier bei uns gibt es eigentlich nur ein NLZ, das regelmaessig Bundesliga spielt. Die anderen spielen eine Liga darunter (mal ein, zwei Jahre BL, dann wieder darunter).

    Ich glaube wir haben in den letzten 2 Jahren mit meinem Team ca. 15 Spiele gegen NLZ gemacht, einige davon waren im Ligabetrieb, die meisten davon Testspiele und LVs. Dazu braucht es nicht zwingend den Ligabetrieb. Und da entfernt sich doch nichts voneinander bzw. ist näher beieinander, wenn Viktoria Köln U19-Bundesliga spielt.


    Warum soll ein NLZ, das alle zwei, drei Jahre "nur" 10 von 14 in einer Liga wird, dann mal 5 und mit Ausnahmen dann mal unter den ersten 3 landet... Warum soll dieses NLZ dann in dieser "Superliga" spielen?

    Weil sie gewisse Strukturvoraussetzungen erfüllen und einhalten, die langfristig gesehen für bessere Arbeit stehen sollten. Dass das nicht immer der Fall ist, ist mir auch bekannt. Für das Gesamtsystem überwiegen trotzdem die Vorteile, wenn man es so ändert, wie es geplant ist.

    Zudem spielen die NLZs zumeist einen bestimmten "Stil", da es einfach gewisse Vorgaben gibt. Allerdings kommt es in der U19 nicht nur auf "Spielzuege" und einen vorgegebenen Spielaufbau an.

    Die NLZs versuchen zumeist (ich rede von der U19) immer den gleichen Spielaufbau.

    Das ist ziemlicher Unsinn. Da gibt es große Unterschiede, auch wenn man auf die jeweilige Tabellensituation und das Spielermaterial schaut. Der Fehler, den viele machen, ist, von ihrem eigenen Umfeld daraus zu schließen, dass das dann bundesweit auch so sein muss.

    Funktioniert das nicht, wird es auf die individuelle Klasse der Spieler ankommen, aber was ist mit der Tatsache, dass sie sich gegen die Amateurvereine adaptieren muessen? Gegen verschiedene Spielweisen antreten muessen?

    Wo bitte soll da der fundamentale Unterschied sein? Bitte mit nachvollziehbaren Argumenten (und die wird es nicht geben). Nach der Logik müsste es ja aktuell toll funktionieren, weil man da auf die Amateurvereine mit ihren vielseitigen Spielstilen trifft.


    Jetzt zu deinem Punkt mit den Englaendern.


    Erst einmal halte ich es fuer schwierig nur ein Beispiel bei einer Nation anzufuehren, die deiner subjektiven Meinung nach, gerade besser ausbildet als Deutschland.

    Meine "subjektive Meinung" ist aktuell weltweiter Konsens, und zwar auf den höchsten Ebenen. Findet man auch schnell raus, wenn man sich mal für 10-15 Minuten mit der Materie beschäftigt.


    Bei der U21 EM sieht es noch schlechter aus..


    Seit 1990 war man nur ein einziges Mal im Finale. 2009.


    Gewonnen hat man diesen Wettbewerb nie. Von welcher ueberragenden Jugendarbeit redest du genau?

    Wie gesagt, mal genauer damit beschäftigen. Nebenbei ist es fragwürdig, alleine auf Titel zu schauen, da z.B. viele englische U21-Nationalspieler schon direkt A-Nationalmannschaft spielen und damit der U21 nicht zur Verfügung stehen. Sonst wäre da vermutlich zuletzt auch der eine oder andere Titel rausgesprungen.


    U21 EM-Halbfinale.

    U20 Weltmeister 2017

    U19 Europameister 2017 und 2022

    U17 Weltmeister 2017


    Viel interessanter ist aber die Anzahl an zweifelsohne sehr gut ausgebildeten Spielern, die es direkt schaffen, in der Premier League oder der Bundesliga Fuß zu fassen.


    Bei der Liste von Coach1976 fehlt spontan, ohne dass ich groß nachdenken muss, noch Rice, und Musiala muss, was Ausbildung betrifft, auch der englischen Seite zugeschrieben werden.


    Nenn mir doch seit 1990 die Titel, die Deutschland und Deutschland U21 geholt haben, bei WM und EM?

    Ich verstehe nicht, wie man unfundierte Behauptungen aufstellt, die innerhalb von 3 Minuten googlen widerlegt werden können.

    Männer: Weltmeister 2014, 2016 Europameister wäre leicht drin gewesen, da war man die beste Mannschaft des Turniers noch

    U21: Europameister 2009, 2017, 2012, Vize 2019

    U17: Vize-Weltmeister 2007, 2011 (nur der Vollständigkeit halber)

    Nenn mir doch den Verein, der die meisten Spieler, die aus seiner Jugend kamen, bei der WM 2018 gestellt hat

    Ich kann es dir für 2022 sagen, neueste Daten:

    1. Ajax 11 in 5 Teams

    2. Deportivo Saprissa 10 in 1

    3. Al Sadd 9 in 1 :))

    4. Sporting 8 in 2

    5. Zagreb 8 in 2


    Schauen wir auf die Vereine, die den Spielern in jungen Jahren die meisten Minuten auf Top-Level geben, sieht das wieder anders aus:

    1. Ajax
    2. Real Madrid
    3. Barcelona
    4. Atlético de Madrid

    5. AS Monaco


    Viel interessanter ist doch das: Top 5 Länder, wo die meisten Spieler, die bei der WM dabei waren, ausgebildet wurden:


    1. England 73 Spieler, 19 Nationalmannschaften

    2. Frankreich 65/13

    3. Spanien 46/13

    4. Deutschland 41/14

    5. Niederlande 36/7


    Genug Beweis für überragende englische (und auch französische) Nachwuchsarbeit? Diese Länder bilden nicht nur für sich aus, sondern auch für viele andere Nationalmannschaften (gilt in geringerem Maße auch für Spanien und D und, wie immer beeindruckend, für die Niederlande).

    Nenn mir doch das Land, das gemessen an der Einwohnerzahl die meisten Top-Sportler rausbringt

    Das gibt es nicht. Dazu müsste man erst mal übereinstimmend definieren, was ein "Top-Sportler" ist.



    In England ist, siehe konschi Beitrag, "Coach the coach" schon länger ein Thema. In Deutschland eher nicht/wird es erst jetzt so richtig.

    Ich finde es gut, wenn die NLZs sich verpflichten wuerden Spieler mindestens drei Jahre im Verein halten zu muessen, wenn der Spieler njcht von alleine wechseln will. Drei Jahre keine Spieler aussortieren duerfen, sondern mit ihnen arbeiten... Das ware sinnvoll, aber nicht so eine Eliteliga

    Das wäre relativ sinnvoll. Details müsste man verfeinern.


    Der Rest der letzten beiden Beiträge mit "Mentalität", "Druck", "Oasen", "Die Spieler brauchen Ergebnisdruck, das müssen sie lernen", sind die Argumente, mit denen dieses Modell, das jetzt kommt, jahrelang verhindert wurden.


    Sie gelten mittlerweile als ziemlich deutlich widerlegt.


    Ich halte es kurz: England hat kein Ligensystem mit Auf- und Abstiegen und "klassischem" Ergebnisdruck. England hat seit ca. 10-15 Jahren bessere Konzepte als wir, u.a. eben ohne Abstiege, mit Bio Banding, flexiblen Altersklassen, übrigens auch der Verpflichtung, Spieler mehrere Jahre behalten zu müssen, wie du forderst, uvm. Ich habe vor ca. 10 Jahren prophezeit, dass England bessere Spieler ausbilden wird als wir, wenn die ihre Konzepte durchziehen. Da wurde ich ausgelacht, u.a. mit solchen Argumenten und außerdem "England bringt doch nie was zustande".


    Ergebnis? England bildet mittlerweile systematisch definitiv bessere Einzelspieler aus als wir, ich glaube das müssen wir nicht diskutieren. Warum können sie das, ohne all die wichtigen Druckerfahrungen, die du oben beschreibst? Dass gute Einzelspieler keine Titel garantieren, ist auch klar, aber sie waren die letzten Jahre mehrmals verdammt nah dran.


    Die Spieler in Akademien haben genug Druck. Sie müssen sich ohnehin in jedem Training untereinander beweisen, um Anschlussverträge kämpfen, am Wochenende um Einsatzzeiten kämpfen (ab einem gewissen Alter). Den "Druck" mit Auf- und Abstieg braucht es wohl nicht wirklich, wie Länder, die auf diese Konzepte im höchsten Jugendbereich verzichten, aber trotzdem Weltklassespieler generieren, eindeutig beweisen.


    Dass Viktoria Köln in der U19 nicht mehr in der "Bundesliga" spielen darf, ist tragisch für den Verein. Aber nicht wirklich wichtig für das System der Nachwuchsförderung in Deutschland.

    Entweder ganz oder gar nicht.
    Nur die NLZ mit den Bundesligen zu bevorzugen führt zu einer zwei Klassengesellschaft.
    Entweder so wie du es da beschreibst, dass die nicht-NLZ-Leistungsvereine auch unterstützt werden oder gar keine Sonderreglung.

    Sehe ich auch so. Die NLZs haben in den Sonderspielrunden der jüngeren Jugenden bereits einige Freiheiten eingeräumt bekommen, von denen wir in normalen Vereinen nur träumen dürfen. Das ganze Restsystem des JuFu in Deutschland gehört nun analog ebenfalls reformiert. In der höchsten D-Jugend-Liga in meinem Bereich gab es mal 5 Absteiger bei 14 Teams. Was für ein Druck auf 10-12-Jährige, die "gegen den Abstieg" spielen. Ich finde das absolut pervers. Mittlerweile ist das Verhältnis ein wenig besser, aber das Grundproblem ist immer noch dasselbe, führt auch auf dieser Ebene zu weniger Einsatzzeiten von Spielern, dazu das Spieler bevorzugt auf ihren "besten" Positionen eingesetzt werden, usw.


    DAS GEHÖRT WEG!

    Der Grundgedanke ist, dass die NLZ-Nachwuchsmannschaften ohne Abstiegsdruck in ihren Topligen spielen können, so dass der strukturelle Druck, den abstiegsbedrohte Trainer an ihre Spieler weitergeben, möglichst verschwindet, mehr ausprobiert werden kann, auch im Hinblick auf andere Positionen, längere Spielzeiten für retardierte Spieler usw.

    Das ist sehr zu begrüßen (auch wenn es natürlich nicht direkt und perfekt so umgesetzt werden wird) und ist definitiv wichtiger, als allen Vereinen Durchlässigkeit zu gewähren.


    Ich würde mir das (kein Auf- und Abstieg) sogar für alle höherklassigen Jugendligen wünschen.


    Stufe 1 NLZ

    Stufe 2 Regionale nicht-NLZ-"Leistungsvereine", oder, was ich als Modell ganz gut finde, sowas wie die BFV-NLZ

    Ich denke beides trifft zu.

    Für Deutschland ist ein Turnier (normalerweise) erst dann in Ordnung gelaufen, wenn man mindestens ins Halbfinale kommt. Viertelfinal-Aus ruft Unzufriedenheit hervor. Dumm aber, dass diesen Anspruch immer mehr Teams haben. So hat Southgate, Englands Trainer, kürzlich gesagt, dass sein Ziel immer ist, dass sein Team ins Halbfinale kommt. Diese Anspruch haben die Engländer so noch nicht so lange. Ähnliches trifft auf andere Teams zu. Der Kreis der Teams, die hohe Ansprüche formulieren, ist schon größer geworden.


    Ansonsten sehe ich es aber auch so wie Sir Alex : Man muss schon sehen, was ein Trainer für einen Plan verfolgt und der muss zu seinem Team passen. Ansonsten könnte man da auch einen drittklassigen Coach hinstellen, wenn es eh nur auf die Spieler ankommt. Und in dem Bereich ist Deutschland aktuell ziemlich schwach drauf.

    was mir bei der ganzen Frustdiskussion über Vorstände oft fehlt ist, dass das auch nur Ehrenamtliche und Menschen sind... (man merkt schnell, ich sitze im Vorstand :)).


    "Der Verein sollte/muss" ist einer meiner Lieblingssätze...

    Wer ist denn der Verein?


    Auch nur Ehrenamtliche (i.d.R.) mit Familien, Jobs, anderen Verpflichtungen usw.
    Und wer ist schon scharf auf so ein Vorstandsamt?


    Was natürlich klar abzulehnen ist, sind diejenigen, die Initiativen mitzuhelfen/etwas zu bewegen direkt abwürgen ("Haben wir schon immer so gemacht"). Aber da gibt es glaube ich auch keine zwei Meinungen.