Kleine Anekdote am Rande...
Während der Zwangspause durch das Coronavirus wollten meine Jungs weiter ein wenig Fußball spielen...klar...wir hatten Zeit...
Der Große (11) hatte sich überlegt, dass er gerne seinen „schwachen“ Fuß trainieren würde.
(Wenn ich hier von „schwache“ rede, bedeutet dies, dass er im Spiel grundsätzlich auch den schwachen Fuß einsetzt, sei es für die Annahme, den Pass oder auch mal einen Abschluss)
Auch wenn ich als Trainer sonst zu ca. 80% in Spielformen trainieren lasse, hatte ich mir zunächst ein paar ganz einfache Passübungen überlegt bzw. rausgesucht.
Das Ergebnis war niederschmetternd...da kam kein Ball über 10 bis 20 Meter sauber durch ein Hütchentor an.
Gründe waren offensichtlich:
- Standbein stand verkehrt (Fuß zu nah am Ball, Fuß zeigte in alle Himmelsrichtungen etc)
- Oberkörper war verdreht
- Der Passfuß war „labberig“
Natürlich war Stress vorprogrammiert...
Ich habe mich dann hingesetzt und überlegt, was ICH anders machen könnte, da er ja offenkundig im Spiel diese Probleme nicht hat...evtl. hätte ich mich auch gar nicht darauf einlassen sollen (wäre wohl das Beste gewesen) aber sei es drum...
Am Ende habe ich doch wieder eine Minispielform gemacht:
Mini-Funinofeld mit mehreren Zonen (vertikal wie horizontal) im Vorgarten.
Spiel 1 vs. 1 oder auch 1 vs. 2
Tore aus den unterschiedlichen Zonen gaben unterschiedliche Punkte.
Im Ergebnis lief dies deutlich besser, da hier die „Abschlüsse“ auf die Minitore situativ auch mit Links und erfolgreich durchgeführt worden sind aus unterschiedlichen Distanzen.
Sicherlich waren die Wiederholungen deutlich geringer, aber die jeweiligen Ergebnisse deutlich besser...
Daneben habe ich bei bei Stabi-Übungen auf einem Therapiekreisel (Einbeinstand) den Ball zugeworfen und er musste mir zurückgepasst werden (hier dann auch mit Augenklappe).
Zusätzlich haben wir seitliche Einbeinsprünge durch Ringe gemacht, wo nach jedem Sprung der hohe Ball gespielt werden musste („Probs“ an Trainer E der den Ball hier ins Spiel brachte) und auch die Seite gewechselt werden musste.
Mein Fazit an der Stelle also (was sich jetzt durch die Pause gefestigt hat):
Lenke vom eigentlichen Problem ab, in dem Du die Konzentration auf etwas anderes lenkst und der eigentliche Lerneffekt bei dem, was du beabsichtigst zu schulen, setzt unterbewusst ein...mache es schwer, damit das eigentliche Spiel viel leichter erscheint...
Nachtrag:
Sein neuer Trainer beabsichtigt Ihn jetzt auf dem linken Flügel einzusetzen...