Frustabbau-Thread

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  • Ich provoziere mal wieder - ich kenne im Fußball keine leistungshomogenen Trainingsgruppen im Breitensport. Wenn wir nämlich nach Leistung gehen würden, dürften die nicht alle 2 Jahre aufgrund des Wechsels der Jugend anders aussehen. Es wäre die Leistung das Kriterium und nicht das Alter.

    Mache ich Jahrgangsmannschaften ist das Kriterium eindeutig und kann langfristig beibehalten werden - und ich glaube nicht, dass dies bis zur E-Jugend verhindert, dass ein Spieler später Profi wird bzw. er in seiner Entwicklung blockiert wird (ansonsten wäre auch die Grundschule ein großes Hindernis auf dem Weg zum Nobelpreis).

  • Die "richtige" Zusammenstellung von Mannschaften und Trainingsgruppen variiert von Verein zu Verein je nach Anzahl, Leistungsvermögen der Spieler, Verfügbarkeit, Leistungsvermögen der Trainer etc.

    Ich verstehe worauf let1612 hinaus will, finde aber hier ist wie auch bei den neuen Spielformen Flexibilität und sinnvolle Adaption an die Rahmenbedingungen wichtig.

    Grundsätzlich wollen sich auf im Breitensport alle weiterentwickeln sowohl die stärkeren als auch die schwächeren.

    Deshalb spricht in meinen Augen auch nichts dagegen im Training immer wieder die Gruppen zu mischen.

    Mal Leistungshomogene Gruppen innerhalb einer Altersklasse, mal heterogene Gruppen innerhalb dieser Klasse.

    Es spräche auch nichts dagegen gelegentlich Altersklassenübergreifendes Training anzubieten, damit die Spieler körperlich öfter auf Augenhöhe agieren können.

    Wichtig ist, dass der Verein bzw. die Jugendleitung und die Trainer einheitlich agiert und dahinter steht.

    Im Breitensport wird meiner Meinung nach das Thema Mannschaft zu hoch gehängt. Viel wichtiger ist doch die langfristige Identifikation mit dem Verein, dem man möglichst lange erhalten bleiben soll / will. Am Ende ist das Ziel ja, dass möglichst viele ehemalige Jugendspieler in den Seniorenmannschaften über viele Jahre aktiv sind. Da ist die Denke der 1 oder 2 Jahrgänge umspannenden Jugendmannschaften einfach zu eng...

  • Danke für die zahlreichen Antworten. Ich denke es ist ein komplexes Thema das auch nicht pauschal beantwortet werden kann. Prinzipiell habe ich für mich erkannt, dass es so nicht mehr weitergeht da einfach alle auf der Strecke bleiben. Daher wollen wir ja auch für die Zukunft was ändern und die Jugendleitung zieht mit. Andere Vereine in der Umgebung praktizieren das Konzept bereit seit Jahren erfolgreich. Also funktioniert es auch. Mein Problem ist aktuell nur, dass ich mir für den Rest der Runde nicht mehr viel dafür kaufen kann :) und irgendwie schauen muss wie ich die Motivation noch irgendwie hochhalte für die letzten 2 1/2 Monate.


    Einen Anfang habe ich gemacht und die Eltern zu einem Elternabend eingeladen und teilweise gutes Feedback erhalten. Leider verstehen jedoch immer noch einige nicht das Fußball auch ein Hobby ist bei dem man verlässlich sein muss und auch etwas investiert. Vor allem Zeit an Spieltagen usw. Viele meinen einfach nur, heute hab ich mal Bock da geh ich mal hin und am nächsten Tag sieht es wieder anders aus und dann bleib ich lieber zu Hause. Verlässlich wie das Wetter. Leider habe ich nur ca. 8 Kids die die richtige Einstellung haben und auch von zu Hause entsprechend motiviert und animiert werden (auch an den Tagen wo man vielleicht mal keine Lust hat).


    Ich glaube die Kunst bei den Breitensportvereinen wird es in Zukunft noch mehr sein, diejenigen zu finden und bei der Stange zu halten, die die richtige Einstellung an den Tag legen. Nur darüber kommt dann auch eine Identifikation zu Stande und irgendwann in 10 Jahren auch mal der ein oder andere 1./2. Mannschaftsspieler im aktiven Bereich.


    Es ist halt wie generell in unserer Gesellschaft aktuell...jeder fordert nur noch, will alles geschenkt und ohne großen Aufwand erreichen und wehe wenn nicht, dann wird gejammert und jeder ist Schuld nur nicht man selbst.


    Ich für mich ziehe es jetzt weiter durch und hoffe auf eine Besserung in der nächsten Runde mit hoffentlich funktionierendem neuen Konzept.

  • Training junger F-Jahrgang. Eins meiner Kinder spielt in diesem Team, daher bin ich indirekt betroffen.


    Seit März steht die Gruppe ohne festen Trainer da, da der bisherige Trainer umzugsbedingt aufgehört hat.


    Unter der Federführung einer Mama, die alles organisiert, haben wir Eltern das Training bis zum Ende der Saison übernommen und wechseln uns ab, da niemand die Zeit hat, sich zu 100% um die Kinder zu kümmern.


    So weit so gut. Wenn da nicht dieser eine Papa wäre, der früher "Höher gespielt hat" und Inhaber einer B-Lizenz ist.

    Da werde ich noch wahnsinnig...

    Ich kannte ihn bisher nur als Anweisungsbrüllender Joysticktrainier während der beiden letzten Spiele der Kinder, und da war es schon eher zum Fremdschämen.

    Meine Bitte, die Kinder doch in Ruhe spielen zu lassen, verpuffte mit dem Hinweis auf seine Erfahrung einfach.


    Heute hatte ich erstmals die Möglichkeit das Training zu erleben:


    Runden Laufen und Dehnen zum Warmmachen. Im Anschluss 2 Übungen: Torschuss, er legt ab.

    Passviereck mit "klatschen lassen und gehen" (fand ich sogar ganz interessant, was die Kinder daraus gemacht haben - er eher nicht so)

    Und dann ein Abschlussspiel 8:8 bei dem er selber eingreift, den Kindern Beinschlüsse gibt und sich tierisch darüber freut...

    Inklusive der Anweisungen in Dauerbeschallung und nur Lob, wenn der angewiesene "Raus damit"-Ball auch wirklich weit genug weggebolzt wurde.



    Der Frust bezieht sich aber eigentlich auf das Dilemma, wenn man kurzfristig keine Trainer findet und dann eben nehmen muss, was man bekommen kann. Immerhin beschimpft er die Kinder nicht und könnte ihnen sicherlich auch viel beibringen.

  • ScuBac

    Das geschilderte Verhalten war vor 30 Jahren genauso falsch wie es das heute ist.


    Welche Ansprechpartner gibt es in dem Verein deines Sohnes? Auf ein derartiges Fehlverhalten würde ich als Papa aufmerksam machen.


    Besser kein Trainer und keine Mannschaft als jemand, der auf dem Papier hoch qualifiziert ist und Kindern die Freude am Sport nimmt und sich massiv negativ auf die kindliche Entwicklung auswirkt mit seinem Verhalten.

  • Sehe ich zum Teil genauso.


    Bin selbst Trainer in dem Verein und hab auch einen guten Kontakt zum Verantwortlichen. Kommt schon zur Sprache, keine Angst. Er soll dann entsprechend positive Impulse bei ihm setzen bzw. ihm aufzeigen, was man besser machen könnte. Oder er sagt: sind ja nur noch Mai und Juni. Den Rest zeigt dann die Zeit.


    Was ich in unserem Fall nicht so sehen kann, und was mich entsprechend frustriert, ist vielmehr:

    Es gibt in unserem Fall aktuell keine Alternative.

    Es ist der einzige Verein am Ort.

    Das bedeutet im Endeffekt:

    Variante A) eventuell langfristig ein paar Kinder verlieren, weil sie die Lust verlieren

    Variante B) sicher sofort alle Kinder verlieren, weil es gar kein Fußball für sie gibt.


    Und ganz ehrlich: ich hätte keine Lust und Zeit, dauerhaft mein Kind in den nächsten Ort zum Training zu fahren. Nicht in der F-Jugend. Sollte er Talent und Bock haben, gerne irgendwann später.


    Vielleicht ist's in der kommenden Saison wieder anders. Und darauf hoffe ich jetzt einfach 😉

  • ScuBac

    Ich würde spätestens zur neuen Saison versuchen einen anderen Elternteil zu begeistern die Kinder zu betreuen / trainieren.


    Auch in der Metropole gibt's kaum noch ehrenamtliche Trainer:innen, insbesondere im Kinderalter. Mann / Frau kann sich ja nicht mit Pokalen und Erfolgen schmücken. Und private Anbieter zahlen für weniger Aufwand zumindest ein Mini-Job Gehalt.


    Andere Vereine für die Kinder - jein. Tatsächlich gibt's zu wenige Vereine und die Kapazitäten sind erschöpft. Da landen wechselwillige Kinder auf langen Wartelisten.


    Somit sind die Probleme inzwischen auf dem Land und in der Stadt ähnlich. Und solche "Zecken" wird man als Verein auch nicht mehr los ohne gleich eine ganze Mannschaft zu riskieren.

  • Ich kann nur immer wieder Danek sagen für diesen Thread.


    Aktuell überwiegt bei mir der Frust am Jugendtraining und da hilft es enorm auch einmal von Problemen zu hören die nicht meine sind. (Bin ich deswegen ein schlechter Mensch?) Die meisten Probleme lassen sich bei mir auf die Unzuverlässigkeit/Unwissenheit der Eltern zurückführen. Das ist ja auch keine neue Erkenntnis.


    Pele10 Ich hatte eine problemmannschaft, die auch auseinander zu fliegen drohte. Hohes Leistungsgefälle, fehlende laufbereitschaft, Stinkstiefel im Team, Mangelnde Selbstkritik, Erfolgslosigkeit. Das hat sich alles etas gedreht, als ich begonnen habe im Mannschaftsbus als Mannschaft zu den Spielen zu fahren und auf der Fahrt richtig Party zu machen. Das Team ist jetzt deutlich zusammengerutscht, Stinkstiefel Nr. 1 ist der Mannschafts-DJ, spielerische Erfolge stellen sich mittlerweile auch ein. Bei einem anderen Team klappt das aber leider nicht.


    Coach1976 Mich würde einmal interessieren, wie du Vereinsidentifikation erzeugen willst, ohne die Mannschaften hoch zu hängen. Ich habe eher die Beobachtung gemacht, dass Vereinsidentifikation im Fußball vor allem aus dem Zusammenhalt in der Mannschaft entsteht. Das mag später im höheren Alter passieren, wenn die 1. Herren mal anklopft.


    Hakendran Ich habe einen Spieler bei mir, der scheinbar wirklich extrem dumm ist. Der treibt mich jede Woche zur Weißglut. Der hat mit 12 un 3 Jahren in meinem Team immer noch nicht begriffen, was Abwehr oder Sturm ist. Wann Ecke oder Einwurf ist. Mit links oder rechts brauche ich nicht kommen. Der benimmt sich meistens ordentlich, aber zerstört fast jede Trainingseinheit, weil er auch im xten Durchgang die Übung nicht kapiert hat (die anderen verstehen das i.d.R. auf Anhieb, selbst der Ukrainer, der kaum deutsch spricht). Manchmal hat der Junge aber Geistesblitze und vernascht 5-6 Gegenspieler. Für mein Gemüt wäre es besser, den aus der Mannschaft zu nehmen, aber er hat ein Anrecht auf Training und Spiele, wie jeder andere Spieler auch.

  • Off Topic an: Erfahrene Vorstände/Jugendleiter pflegen den Umgang mit Trainern und zeigen Wertschätzung für die Arbeit der Trainer und sind immer auf der Suche nach möglichen Anwärtern und haben ein Netzwerk. jedoch haben ich schon häufig gesehen, daß der Vorstand bei Spielen der Herrenmannschaft schon mal schnell 2 x Pulle Kisten Bier am Spielfeldrand stellt, wegen der Geselligkeit. Hätte er doch besser in die Fortbildung der Jugendtrainer investiert. Off Top aus

  • Coach1976 Mich würde einmal interessieren, wie du Vereinsidentifikation erzeugen willst, ohne die Mannschaften hoch zu hängen. Ich habe eher die Beobachtung gemacht, dass Vereinsidentifikation im Fußball vor allem aus dem Zusammenhalt in der Mannschaft entsteht. Das mag später im höheren Alter passieren, wenn die 1. Herren mal anklopft.

    Das wäre sicher ein Lernprozess.

    Ich erlebe es aber beim unterschiedlichen Vereinen im Umfeld (egal ob Dorf oder Kleinstad) wo man auf Spielgemeinschaften angewiesen (nicht mit einem festen Partner, sondern je nach Konstellation mit unterschiedlichen) ist und oder die Spieler aufgrund von Personalmangen zwischen den Altersklassen springen.

    Durch gute offene Kommunikation der Jugend-/ Vereinsleitung mit Eltern und Sportlern gelingt es, dass sich die Familien trotzdem als klarer Bestandteil des Heimatvereins sehen, obwohl die Kinder vielleicht schon seit Jahren beim Kooperationspartner trainieren und spielen.

    Warum? Auch wenn nur zwei Spieler auswärts untergebracht werden, schaut immer wieder jemand aus dem Verein dort vorbei. Wenn möglich werden die Spieler neben der Spielgemeinschaft ab und zu bei den älteren Teams im Heimatverein integriert.

    Sportart- und altersklassenübergreifende Events wie Grillfeste, Trainingswochenenden, Zeltlager ... runden das Bild ab.

    Dazu benötigt es eine sehr rührige Mannschaft im Orga-Team des jeweiligen Vereins. Das kann ein Trainer nicht stemmen, wenn der Gesamtverein das nicht vorlebt. Es benötigt aber natürlich auch eine Kultur unter den Mitgliedern (Eltern, Kinder, "normale" Erwachsene Mitglieder) die das annehmen und mit Leben füllen.

    Zugegebenermaßen ist das vermutlich eher die Ausnahme als die Regel, wo es gelebt wird funktioniert es aber hervorragend und transportiert eben den Charakter von Vereinssport deutlich besser als eine erfolgreiche Mannschaft, die sich nur gut versteht wenn sie gewinnt.

  • ...... Die Besten gehen eh ihren Weg aber wo bitte dürfen denn mittelmäßig talentierte Kinder einfach mittelmäßig gut Sport treiben? Dreht sich echt nur noch alles um Leistung? Bei Kindern, im Breitensportverein? Wir haben alle Jugendmannschaften in der Kreisklasse...

    Habe erhebliche Zweifel daran, dass die Besten ihren Weg finden. Da gehört nämlich ziemlich viel dazu. Das ist ja hier in verschiedenen Beiträgen auch schon oft Thema gewesen. Bis zum A-Jugend bzw. darüber hinaus gehen viele verloren. Aber war ja nicht das Thema dieses Beitrages.

    Mittelmäßig talentierte Kinder können m.E. in den dritten und vierten Mannschaften (bei einigen Vereinen gibt es ja sogar 8.,9. usw. Teams) einfach nur Breitensport treiben. Das habe ich schon öfters Kindern bzw. deren Eltern angeboten, dass sie in die dritte bzw. vierte Mannschaft wechseln können und da auch mehr Spielzeiten bekämen. Komischerweise wollte das bisher fast niemand.

    Wenn es natürlich nur ein Team pro Altersklasse gibt, dann ist es schon schwierig und ein Spagat, für die Talentierteren etwas zu bieten und für die Freizeitknödler auch.

  • B-Jugend am Wochenende. Eins vorweg: wir haben das Spiel klar gewonnen, aber:


    Der Schiedsrichter ist durch einige sehr merkwürdige Entscheidungen aufgefallen, wir haben im gesamtem Spiel halb so viele gelbe Karten bekommen, wie in der gesamtem Saison (plus eine Zeitstrafe). Der Maßstab in der Bewertung von Fouls und Bestrafungen war völlig falsch und interessanterweise waren Freistöße und Standards auch das einzige Mittel des Gegners und davon haben sie übermäßig viele bekommen (ihre Tore nach fragwürdigem Elfmeter und Freistoß geschossen).


    Nach dem Spiel habe ich den Schiedsrichter in seiner Kabine darauf angesprochen und ihm gesagt, dass ich die Spielleitung schlecht fand, weil er aus einem ruhigen Kreisliga-Spiel (Tabellenführer gegen Vorletzter) eine Kartenschlacht gemacht hat und total viel Unruhe reingebracht hat durch seine Entscheidungen. Seine Antwort war, dass wir eine unsportliche Mannschaft wären und selbst Schuld sind, wenn wir uns nicht im Griff haben (das hab ich jetzt zum ersten mal in meiner zehnjährigen Zeit als Trainer der Mannschaft gehört und in den Fairnesstabellen tauchen wir immer auf den Plätzen 1-3 auf).


    Es stellte sich dann aber heraus, dass der Schiedsrichter Lehrer ist und die Hälfte der gegnerischen Mannschaft unterrichtet. Man muss hier keine Parteilichkeit unterstellen, aber allein durch diese Tatsache bekommt das ganze einen Beigeschmack, den der Schiedsrichter schon bei der Ansetzung hätte ausräumen können - nämlich indem er das Spiel ablehnt. Es ist doch offensichtlich, dass er dort für die gegnerische Mannschaft in Doppelfunktion aufgetreten ist und sich profilieren muss: wie sieht das aus, wenn der Lehrer in der Schule zum Beispiel streng ist, aber auf dem Sportplatz Dinge durchgehen lässt? Und es ist auch klar, dass die eigenen Schüler ihren Lehrer bei fragwürdigen Entscheidungen in Ruhe lassen, weil sie sich das auf Grund von Folgen im schulischen Umfeld nicht trauen.


    Schade, dass es da offenbar vom Schiedsrichter im Vorfeld nicht die Erkenntnis gab, dass das keine gute Idee ist. Allein um solchen Vermutungen aus dem Weg zu gehen.

    "Diese Antwort brauchen sie mir nicht zu stellen"

  • Ich hatte am Samstag ein Spielfest der Bambinis mit vier Vereinen mit je zwei Teams im Turniermodus. Hier waren dann endlich mal die 17er unterwegs, bis auf einen (großen) Verein, der mit einem 16er Jahrgang anreiste. Ok, das muss man tolerieren, gibts halt wieder 10 Stück in 8 Min.


    ABER dieser Verein hatte zwei 2015er (F-linge) dabei und hat sie munter in den Spielbericht eingetragen.
    Ich habe die anderen Trainer darauf aufmerksam gemacht und wir waren uns einig: das geht nicht.

    Also haben wir den Trainer angesprochen und dann gings los:


    Was wir für Unmenschen seien, Kinder wegzuschicken, das seien Dezembergeborene und kleinwüchsig und die wären beim letzten Mal auch dabei gewesen und außerdem sei das mit dem Kreisjugendleiter abgesprochen... der zerrte gar zwei Kinder nach vorne, um sie uns zu präsentieren. Ein vernüftiges Wort war nicht möglich. Einsicht nicht gegeben.


    Da sich alle anderen Vereine geweigert haben gegen diese Kinder zu spielen, hat der Trainer dann die Jungs heimgeschickt. Und ich bin mir zu 100 % sicher, dass er genau wusste, dass seine "Argumente" an den Haaren herbeigezogen waren. Eine Ausnahmegenehmigung hätte er sicher schriftlich dabei gehabt, wenn es so was gegeben hätte. Aber das waren ganz normale Kinder! Nix kleinwüchsig oder so.
    Natürlich waren die Kinder am heulen doch statt sie zu trösten, zerrte der Vater eines Kindes seinen Sohn nochmal zu uns Unmenschen: "Seht was ihr angerichtet habt, der heult".
    Man hätte ihm: "bedank dich lieber bei eurem Trainer" entgegen schleudern wollen doch in so einer Atmosphäre ist ja jedes Wort zu viel.

    Ich finde echt zum Brechen, dass am Ende die die Blöden sein sollen, die auf die Regeleinhaltung achten.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Ich finde echt zum Brechen, dass am Ende die die Blöden sein sollen, die auf die Regeleinhaltung achten.

    Ich finde das Durchsetzen der Regeln vollkommen richtig. Die Fehler liegen bei dem Team, dass 15er aufstellt. Alles Andere kann von euch abperlen. Die Einigkeit in dieser Sache finde ich bemerkenswert.

    Dem Vater hätte ich entgegenet "Da siehst du, was DEIN TRAINER anrichtet".

  • Dass es immer Leute gibt, die meinen, die aufgestellten Regeln gelten nicht für sie. Was für Idioten, den anderen Vereinen/Teams/Leuten die Schuld zu geben für das Versagen des eigenen Vereins/Trainers.

  • Gestern Spiel Erster gegen Dritter (wir). Der Gegner hat zwei Punkte Vorsprung. Erwähnen muss ich dabei, dass wir bis zur C bei den Juniorinnen bei uns im Kreis keine Schiedsrichter mehr gestellt bekommen und daher immer (bei uns und auch auswärts beim Gegner) ein Vereinsschiedsrichter pfeift, den man sich selbst besorgt.


    In der Hinrunde (dient nur zur Klasseneinteilung in der Rückrunde) haben wir 0:8 verloren. Wir sind in der Hinrunde Dritter geworden, aber der Gegner schlägt auch den Tabellenzweiten immer noch mit 5:0 aufwärts. Haben auch schon deutlich über 10 Tore gegen andere Gegner geschossen.


    Gestern hat unster Torwart einen Sahnetag. Die anderen haben in der ersten Halbzeit eine Vielzahl an Chanchen. Wir kommen kaum nach vorne, der Torwart von denen hat an sich nur mit weiten Bällen und Rückpässen zu tun. Könnte zur Halbzeit 0:3 oder 0:4 stehen, da dürften wir uns nicht beschweren. Aber mit dem Sahnetag vom Torwart und viel Einsatz und Leidenschaft der Feldspieler (und natürlich Glück, aber auch erarbeitet) steht es zur Pause 0:0 (im Hinspiel 0:5 zur Pause).


    In der zweiten Halbzeit können wir sie viel besser vom Tor weghalten, sie kommen kaum noch zu Abschlüssen, richtig gefährlich wird es gar nicht mehr. Und wir machen aus unser ersten richtigen Chance (Freistoß) das 1:0. Eine Viertelstunde vor Schluss ruft der Trainer rein, dass er das Spiel abbrechen wird, wenn noch eine Fehlentscheidung getroffen wird. Und ruft seine Mädchen tatsächlich zwei Minuten später vom Platz, nachdem er eine Situation anders sieht als der Schiedsrichter. Eine völlig undramatische, unspektakuläre Schiedsrichterleistung ohne spielentscheidende Unstimmigkeiten, keine nicht gegebenen Tore, keine strittigen Abseitsentscheidungen, keine Fouls vor Torabschlüssen, nichts. Der gleiche Schiedsrichter, der auch beim 0:8 der Hinrunde gepfiffen hat, auch damals ständiges Lamentieren des Gegners.


    Habe ich noch nie erlebt. Geht zur Entscheidung an die Staffelleitung. Sehr schade, dass sich die Mädchen für ihr tolles Spiel nicht belohnen durften mit Jubel beim Schlusspfiff, dafür vielen Dank an den Gegner.

  • Ich bin mittlerweile auch echt frustriert. Ich betreue mein Team seit 2018 und bin jetzt in der 5. Saison mit den Jungs (Jahrgang 2011, erstes D-Jugend Jahr). Diese Saison (und teilweise schon letzte Saison) steckt echt der Wurm drin und wir haben bisher nur 2 Saisonspiele gewonnen (von 7 insgesamt). Die Gegner waren alle auf dem selben Niveau, außer einer war klar besser. Die restlichen waren gleich auf oder sogar leicht unter uns anzusiedeln. In den Trainingseinheiten rennen und kämpfen die wie sonst was, aber wenn es ums Punkte geht kriegen die ihren Allerwertesten nicht hoch. Man geht nicht in Zweikämpfe, man läuft sich nicht frei, deckt nicht anständig die Gegenspieler, lassen ihre Mitspieler im Stich. Ich verstehe es mittlerweile echt nicht mehr.


    Zu mir: Ich bin eine ruhige Person und schreie nur selten. Laut werde ich ab und zu, wenn man mir nicht zuhört, ich habe die Jungs aber komplett unter Kontrolle. Da ist keiner dabei der aus der Reihe tanzt. Alles nette Kinder und eigentlich ist jeder zufrieden. Manchmal habe ich aber das Gefühl, dass die zu lieb sind und ich genauso. Ich würde mir mal so ein richtiges Drecksspiel wünschen wo die Jungs auf Zahnfleisch gehen. Das hat bestimmt auch mit mir zu tun, weil ich die Jungs quasi die Hälfte ihres Lebens schon begleite und sie es nicht anders kennen. Es ist nicht so, dass ich sie mit Wollhandschuhen behandle. Ich bin hart in meinen Entscheidungen, begründe diese aber immer wieder. Es reicht schon, wenn ich die Jungs ruhig anschaue und die benehmen sich sofort. Respekt ist also da und ich strahle trotz meiner Ruhe auch eine gewisse Autorität aus (sonst würde man es den Kindern ansehen bzw. an deren Verhalten feststellen). Daran kann es also meiner Meinung nach nicht liegen.


    Was ich jetzt getan habe sind knallharte Regeln einzuführen, damit die Jungs wissen dass das kein Kindergarten mehr ist. D Jugend gehört für mich schon zum Jugendfußball und ist kein Kinderfußball mehr. In den ersten Jahren von der F bis zur E war ich extrem gerecht und mir waren die Ergebnisse immer zweitrangig. Jedes Kind hat ungefähr gleichviel gespielt. Vielleicht muss ich diesen Gerechtigkeitssinn etwas ablegen, weil ich das teilweise immer noch versuche jedes Kind gleich viel spielen zu lassen, was uns am Ende aber Punkte kostet.

    Ich habe jetzt folgende Regeln eingeführt (gerne Feedback von euch):

    - wer die komplette Woche nicht zum Training erscheint spielt am Wochenende auf gar keinen Fall

    - Regelverstoß im Training (nicht zuhören, falsches Ausführen von Übungen trotz mehrfacher Erklärung etc.) führt zur gelben Karte, beim zweiten Verstoß sitzt das Kind das restliche Training draußen. Wenn das Kind 2-3x vom Training ausgeschlossen wird, gibts ein Gespräch mit den Eltern und das Kind wird aus der Mannschaft ausgeschlossen und kommt in die untere Mannschaft (mit der wir teilweise zusammen trainieren). Es kann sich durch gutes Benehmen wieder für unsere Mannschaft empfehlen

    - Zu den Spiele nehme ich maximal 12 Kinder mit (3 Auswechsler), nominiert wird nach Trainingsleistungen, nicht-nominierte Spieler können bei der unteren Mannschaft aushelfen, falls Bedarf besteht

    - wenn ein Kind nicht zum Training kommen kann (aus welchen Gründen auch immer) hat es sich telefonisch bei mir abzumelden (keine WhatsApp Nachricht oder Sprachnotiz und keine Meldung von den Eltern; das Kind muss es selbst machen)


    Diese Regeln sind komplett neu und hatte ich vorher nicht so gehandhabt. Ich muss und werde das aber jetzt so handhaben bis zum Saisonende und schaue wie das ankommt. Entweder muss ich weiter verschärfen oder ich kann das beibehalten. Bin mal gespannt wie das wird.


    Ich habe mir auch Feedback von den Eltern und unserem sportlichen Leiter geholt. Die Meinungen haben sich alle gedeckt. Mein Außenauftritt ist immer sehr gut und kommt auch gut bei allen an. Selbst von meiner Ruhe sind sie beeindruckt und wie ich die Kinder mit einer solchen Art so gut beisammenhalte. Trotzdem hätten sie nichts dagegen, wenn ich mal richtig laut werde, wenn überhaupt nichts passt.


    War/Ist jemand in einer ähnlichen Situation und hat jemand Ratschläge?

  • In den Trainingseinheiten rennen und kämpfen die wie sonst was, aber wenn es ums Punkte geht kriegen die ihren Allerwertesten nicht hoch. Man geht nicht in Zweikämpfe, man läuft sich nicht frei, deckt nicht anständig die Gegenspieler, lassen ihre Mitspieler im Stich. Ich verstehe es mittlerweile echt nicht mehr.


    Ich ziehe jetzt bewusst diesen einen Satz raus. Hast du denn grundsätzlich eine ordentliche Trainingsbeteiligung und ziehen alle mit? oder hast du ein paar "Schönwetterfußballer" die nur ab und zu wegen ihren Freunden da sind und dann das Spiel kippt, wenn diese nur halbherzig mitspielen und eine Gruppe motivierter Kids, die immer alles geben?

  • In den Trainingseinheiten rennen und kämpfen die wie sonst was, aber wenn es ums Punkte geht kriegen die ihren Allerwertesten nicht hoch. Man geht nicht in Zweikämpfe, man läuft sich nicht frei, deckt nicht anständig die Gegenspieler, lassen ihre Mitspieler im Stich. Ich verstehe es mittlerweile echt nicht mehr.


    Ich ziehe jetzt bewusst diesen einen Satz raus. Hast du denn grundsätzlich eine ordentliche Trainingsbeteiligung und ziehen alle mit? oder hast du ein paar "Schönwetterfußballer" die nur ab und zu wegen ihren Freunden da sind und dann das Spiel kippt, wenn diese nur halbherzig mitspielen und eine Gruppe motivierter Kids, die immer alles geben?

    Die Trainingsbeteiligung ist immer ordentlich. Von 14 Kindern die ich habe sind 10-14 eigentlich immer dabei.

    Schönwetterfußballer habe ich aber einige, die meinen nur für sich selbst zu spielen.


    Ich habe 3 Spieler die IMMER kämpfen, egal was ist - die spielen auch immer. Dazu gibt es 2-3 bei denen die Tagesform entscheidet, aber auch 3-4 die extrem viel dribbeln und oft Ballverluste haben. Ich habe aber seit Jahren die Schwierigkeit denen das abzugewöhnen.


    Ich versuche mal aufzumalen wie ich spiele und wie die jeweilige Einstellung ist:


    ---------------- TW ----------------

    -- RV ---------- IV ---------- LV --

    -- RM ---- ZM1 - ZM2 -- LM --

    ----------------- ST -----------------


    RV: Tagesformentscheidend .. setzt seine Aufgaben relativ gut um, ist aber keiner der das Spiel an sich reißt und immer kämpft

    IV: absoluter Kämpfer und auf ihn ist immer Verlass

    LV: relativ faul, hat Angst vor dem Ball und nicht der schnellste

    RM: auch ein absoluter Kämpfer, schnell, dribbelstark

    ZM1: mein Kapitän und auf ihn ist in der Regel auch Verlass, zeigt fast immer Leistung

    ZM2: absoluter Alleingänger, spielt nur für sich selbst und dribbelt so lange bis er den Ball verliert, an sich ist es ein Spieler der eine extrem gute Übersicht hat. Das sieht man im Training oder wenn er mal einen guten Schnittstellenpass spielt

    LM: abgehoben, eingebildet - spielt sehr viel alleine, ist aber an sich ein starker Spieler, aber sehr lauffaul

    ST: Tagesformentscheidend, spielt in der Regel ganz ok und ist mein schnellster Spieler und abschlussstark


    Unter meinen Auswechselspielern habe ich einen der immer im Training ist und immer kämpft, aber fußballerisch der limitierteste ist. Dazu noch 1-2 Schönwetterfußballer und 2 Kinder die relativ kräftig sind um es vorsichtig auszudrücken.