Frustabbau-Thread

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  • A) Hummels grätscht rücksichtslos und fahrlässig in den Mann. B) Gefährdet er die Gesundheit des Spielers.

    War für mich nicht erkennbar. Aus den Wiederholungen würde ich eher vermuten es war die Intention von Hummels den Ball zu blocken.

    Anthony hatte dieses kurz vorher nicht mehr am Fuß sondern sich diesen etwas weiter vorgelegt.


    Wäre Anthony frontal weiter gelaufen, so hätte Hummels voraussichtlich den Ball gespielt. Durch die clevere Drehung des Angreifers ist Hummels Grätsche jedoch misslungen und es kam zum Kontakt.


    So können die Meinungen halt auseinander gehen.

  • Ich würde die Situation auch eher so bewerten wie von Dir dargestellt.

    Ändert aber nichts an der Tatsache, dass für einen Innenverteidiger in dieser Situation an dieser Position die Aktion die Hummels gewählt hat mit die schlechteste Entscheidung ist, die man treffen kann.

  • Und hätte Antony nicht mit der linken Sohle den Ball gestoppt, sondern wäre mit dem linken Fuß vor dem Ball aufgetreten, hätte Hummels ihn mit offener Sohle seitlich voll erwischt. Und Hummels hat damit die Verletzung des Gegners auch in Kauf genommen.

  • Am Samstag Spitzenspiel der B-Jugend Erster gegen Zweiter, um oben dran zu bleiben müssen wir gewinnen, der Gegner (in allen anderen Altersklassen Landes- oder Bezirksliga) kann im Prinzip mit einem Sieg schon die Kreismeisterschaft buchen. Gleichzeitig auch das Duell des Führenden der Fairnesstabelle (wir) gegen den letzten dieser Tabelle. Der Kreis hat für dieses Spiel einen Ü60-SR aus unserem Nachbarverein eingeteilt, mit dem ich menschlich absolut gut klarkomme, der aber der Schnelligkeit auf dem Spielfeld in diesem Spiel mit Ansage nicht gewachsen ist.

    Aus dem Grund habe ich Anfang der Woche höflich und defensiv den Schiedsrichterobmann angerufen und ihm mitgeteilt, dass ich ein wenig Bedenken habe, ob dieser Schiedsrichter der richtige für dieses Spiel ist. Mein Wortlaut war "ich möchte nicht vor dem Spiel Fairplay und Gelassenheit gegenüber dem SR predigen und nach dem Spiel zweifelhafte Entscheidungen in der Spielanalyse diskutieren müssen". Mir wurde mitgeteilt, dass entweder ein höherklassiger oder jüngerer Schiedsrichter angesetzt wird und falls nicht, würde der Schiedsrichter auf seine Aufgabe vorbereitet.


    Genau der Schiedsrichter kam dann 5 Minuten vor Anpfiff auf die Anlage und wusste natürlich von nichts, er wurde also nicht "vorbereitet". Die Spielleitung war in Ordnung, aber hauptsächlich aus dem Mittelkreis heraus. Und dann war es die 70. Minute, in der unsere beiden zentralen Mittelfeldspieler im Mittelkreis umgestoßen und umgerissen wurden, der Gegner den Ball gewann und mit einem Pass vor das Tor kam und den 1:0-Siegtreffer erzielte. Der Schiedsrichter stand drei Meter daneben, hatte beste Sicht auf die Situation und ließ laufen, obwohl zwei unserer Spieler vor seinen Augen durch unfaire Gegnereinwirkung zu Boden fielen.

    In der Realgeschwindigkeit schon eine klare Situation, im Video unserer Flutlichtmastenkamera aber noch eindeutiger zu sehen: Schubser von hinten und runterreißen am Arm.


    Tor zählte, Gegner gewinnt, wird zu 99% Kreismeister, weil er keine Punkte mehr abgeben wird und ich musste den Jungs erklären, dass wir weiterhin nicht mit Schiedsrichtern diskutieren, Fairplay vorleben und eigene Einwürfe, Ecken, Handspiele und sonst was beim Schiedsrichter melden, wenn er etwas übersehen hat.


    :(:(

  • Coach1976

    Würde man misslungene/dumme Entscheidungen häufiger mit Karten ahnden, so würde wahrscheinlich kein Spiel mit 11 vs 11 beendet werden. ^^


    RedDevil

    Wie bereits geschrieben, aus meiner Sicht geht die Grätsche von Hummels nicht Richtung Gegenspieler sondern in den Raum vor ihm um den Ball zu Blocken. Solche Aktionen kommen in nahezu jedem Spiel vor um den Gegner am Schuss oder am Pass zu hindern.

    Sollte jetzt jede dieser Grätschen mit einer Karte geahndet werden weil etwas passieren könnte?

  • Coach1976

    Würde man misslungene/dumme Entscheidungen häufiger mit Karten ahnden, so würde wahrscheinlich kein Spiel mit 11 vs 11 beendet werden. ^^

    Ich habe ja nicht angezweifelt, dass die Rote Karte eine Fehlentscheidung war.

    Trotzdem muss man bei der Kritik am Schiedsrichter bzw. eher am VAR auch so ehrlich sein, dass die Aktion in Realgeschwindigkeit sehr wohl dazu verleiten kann ein grobes Foul wahrzunehmen (v.a. wenn man bedenkt von wo Hummels angeflogen kommt).

    Dementsprechend muss er auch bei allem verständlichen Frust über die ungerechte Behandlung mit dem Vorwurf leben, dass er durch diese unsinnige Grätsche dem Schiedsrichter überhaupt die Möglichkeit eröffnet hat diese Fehlentscheidung zu treffen.


    Ich finde außerdem man sollte auch noch mal über die Schauspieleinlage von Anthony sprechen.

    Selbst wenn man der Meinung ist, dass Hummels durch die brutal aussehende Grätsche eine schwere Verletzung in Kauf genommen zu haben wurde der Spieler gar nicht getroffen (im Gegenteil er hat den Verteidiger erwischt), weshalb es meiner Meinung nach grob unsportlich ist, dass er mit seiner simulierten Verletzung den Schiedsrichter in die irre führt.

  • Tor zählte, Gegner gewinnt, wird zu 99% Kreismeister, weil er keine Punkte mehr abgeben wird und ich musste den Jungs erklären, dass wir weiterhin nicht mit Schiedsrichtern diskutieren, Fairplay vorleben und eigene Einwürfe, Ecken, Handspiele und sonst was beim Schiedsrichter melden, wenn er etwas übersehen hat.

    Ich gehe mit bei Fairplay vorleben. Aber Fouls, vorallem taktische Fouls gehören einfach zum Spiel und die Menschlichkeit des Schiedsrichters wird immer ein Faktor sein. Es ist ein Kampf gegen Windmühlen, immer fair, defensiv, rücksichtsvoll und friedlich zu bleiben. Natürlich grob Unsportliches, unfaires Verhalten oder Tätlichkeiten gehen natürlich gar nicht, aber das Nicht-Ausnutzen allgemeiner Fußballgegebenheiten wird am Ende immer dazu führen, eben NICHT Meister, Pokalsieger, Relegationssieger et.al. zu werden, sich dafür aber als "fairen Sportsmann" zu titulieren.
    Außerdem: Man sollte seine Emotionen auch auf dem Platz ausleben dürfen, solange gewisse Grenzen nicht überschritten werden. Fußball ist ja nicht steril.

  • Ich bin ein wenig frustriert mit meiner B-Jugend. Wir sind toll mit 5 klaren Siegen in die Saison gestartet, da sah es richtig gut aus für die Kreismeisterschaft und einen eventuellen Aufstieg. Im 6. Saisonspiel hat sich einer unser "besseren" Spieler (war zwischenzeitlich 5 Jahre im NLZ) eine schwere Verletzung zugezogen und seitdem haben wir die letzten 4 Spiele verloren (alle nur mit einem Tor Unterschied). Man merkt, dass der eine Unterschiedspieler fehlt, der mit einer Einzelaktion ein knappes Spiel entscheiden kann.


    Jetzt geht es in die Winterpause und schlechter konnte das Gefühl dabei wirklich nicht sein. Ich glaube, dass ein neuer Impuls fehlt und einfach durch eine Änderung ein Ruck durch die Mannschaft gehen sollte, weil wir in so einen Abwärtsstrudel geraten sind. Was kann ich da tun? Neue Routinen oder Prinzipien einführen? Dass man einfach mal vom aktuellen Weg abkommt und den Kopf frei bekommt? Wir wollen jetzt weiterhin Freundschaftsspiele machen und auch 1-2 mal in der Woche in die Halle gehen (soweit möglich) und Futsal-Training machen.


    Nicht falsch verstehen, wir spielen nicht schlecht oder sind unterlegen. Auch die Beteiligung ist super (im Schnitt 17 von 22 Spielern bei zwei Langzeitverletzen). Nur - egal wie man es den Jungs verkauft - 4 Niederlagen am Stück sind dann doch blöd, auch wenn man sich noch so sehr auf Entwicklung und Spielweise versteift.

  • Was kann ich da tun? Neue Routinen oder Prinzipien einführen? Dass man einfach mal vom aktuellen Weg abkommt und den Kopf frei bekommt?

    Schwierig zusagen, wenn man die normalen Abläufe bei deiner Mannschaft nicht kennt.

    Aber ich glaube Training mit Fokus darauf, dass man wieder Motivation bekommt und Spaß hat, schadet nicht.

    Lass die Jungs in der Halle viel spielen und baue ein paar Wettkämpfe und Spielchen ein. Das hebt enorm die Stimmung

  • Moin Moin, mir ist in den letzten zwei Spielzeiten immer wieder aufgefallen, dass Jugendmannschaften und deren Eltern, während die gegnerischen Spieler enttäuscht und manchmal weinend eine Niederlage verarbeiten, anfangen Lieder anzustimmen, die den Gegner quasi noch den Rest geben. Ich meine Lieder wie "So sehen Sieger aus, schalalalala....".

    Ich persönlich unterbinde es, wenn einer unserer Eltern solch ein Lied anstimmt. Ich mag es nicht.

  • Moin Moin, mir ist in den letzten zwei Spielzeiten immer wieder aufgefallen, dass Jugendmannschaften und deren Eltern, während die gegnerischen Spieler enttäuscht und manchmal weinend eine Niederlage verarbeiten, anfangen Lieder anzustimmen, die den Gegner quasi noch den Rest geben. Ich meine Lieder wie "So sehen Sieger aus, schalalalala....".

    Ich persönlich unterbinde es, wenn einer unserer Eltern solch ein Lied anstimmt. Ich mag es nicht.

    Wie Kinder das Spiegelbild Ihrer Eltern sind, sind Spieler das Spiegelbild Ihrer Trainer.

    Wir hatten ein Vorbereitungsspiel gegen einen nahe gelegenen Verein. 0-6 verloren.

    Danach kam dann wohl ein großes Feiern mit Derbysieger, Derbysieger etc. (Ich war da noch nicht wieder eingestiegen, wollte eigentlich ein Jahr Pause)

    Paar Monate später in der Meisterschaft dann klar gewonnen... Ein Spieler meinte dann, ob wir das jetzt nicht auch machen sollten. Die anderen meinten dann, das wir sowas nicht nötig hätten. Ich fand gut, dazu nichts sagen zu müssen.

    Mit Anstand zu gewinnen, fällt manchem schwerer als mit Anstand zu verlieren.

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Ich bin ein wenig frustriert mit meiner B-Jugend. Wir sind toll mit 5 klaren Siegen in die Saison gestartet, da sah es richtig gut aus für die Kreismeisterschaft und einen eventuellen Aufstieg. Im 6. Saisonspiel hat sich einer unser "besseren" Spieler (war zwischenzeitlich 5 Jahre im NLZ) eine schwere Verletzung zugezogen und seitdem haben wir die letzten 4 Spiele verloren (alle nur mit einem Tor Unterschied). Man merkt, dass der eine Unterschiedspieler fehlt, der mit einer Einzelaktion ein knappes Spiel entscheiden kann.


    Jetzt geht es in die Winterpause und schlechter konnte das Gefühl dabei wirklich nicht sein. Ich glaube, dass ein neuer Impuls fehlt und einfach durch eine Änderung ein Ruck durch die Mannschaft gehen sollte, weil wir in so einen Abwärtsstrudel geraten sind. Was kann ich da tun? Neue Routinen oder Prinzipien einführen? Dass man einfach mal vom aktuellen Weg abkommt und den Kopf frei bekommt? Wir wollen jetzt weiterhin Freundschaftsspiele machen und auch 1-2 mal in der Woche in die Halle gehen (soweit möglich) und Futsal-Training machen.


    Nicht falsch verstehen, wir spielen nicht schlecht oder sind unterlegen. Auch die Beteiligung ist super (im Schnitt 17 von 22 Spielern bei zwei Langzeitverletzen). Nur - egal wie man es den Jungs verkauft - 4 Niederlagen am Stück sind dann doch blöd, auch wenn man sich noch so sehr auf Entwicklung und Spielweise versteift.

    Die Situation kenne ich ganz gut. Zunächst einmal finde ich es wichtig, als Trainer zwar stets eine Kompromissbereitschaft bezüglich des Systems und der Prinzipien etc. an den Tag zu legen, bin aber auch der Meinung, dass man stets voller Überzeugung hinter seinen Ideen stehen und nicht wegen einer Negativserie alles umschmeißen sollte. Eine Stagnation, oder gar ein Abwärtstrend, bedeutet für mich nicht zwangsläufig, dass etwas gescheitert ist und etwas neues her muss, sondern vielmehr dass die Mannschaft bereit für eine Weiterentwicklung ist. Ich zeige dann "Handlungsalternativen" auf, die nah verwandt mit unserem System sind bzw. auf unserem System basieren (banalstes Beispiel: Statt nach außen zu lenken nach innen lenken). Außerdem lohnt sich in solchen Phasen hin und wieder das Einüben von Abläufen in anderen Ordnungen, die ihr je nach Matchplan einnehmt (bei uns wäre das z.B. die Umstellung auf 3-5-2, wenn wir hinten liegen, oder 5-4-1, wenn wir gegen einen starken Gegner die Führung über die Zeit bringen müssen). So erweitert die Mannschaft ihr "taktisches Repertoire" und bekommt neue Impulse, ohne sich an gänzlich neue Dinge gewöhnen zu müssen.


    In deinem speziellen Fall würde ich außerdem versuchen der Mannschaft latent zu vermitteln, dass sie nicht von diesem einen Spieler abhängig ist. Sie müssen den Ausfall im Kollektiv auffangen und die Spieler, die bisher in seinem "Schatten" standen, haben jetzt die Chance zu glänzen. Das klingt zwar sehr "Kick it like Beckham"-mäßig, aber Fußballer sind doch eh immer "in ihrem Film".


    Du sagst ihr spielt nicht schlecht und seid nicht unterlegen, aber nach so einer Niederlagenserie ist das Team meist verunsichert. Wie äußert sich das bei euch konkret? Haltet ihr eure Verteidigungslinien nicht mehr konsequent und weicht früher zurück als gewöhnlich? Fehlt der Mut nach vorne zu verteidigen? Wird nicht mehr zielstrebig von hinten nachgeschoben? Oder ist die "einfache Fehler-Quote" höher als gewöhnlich? Das sind zumindest die Dinge, die ich in solchen Fällen bei meinen Teams beobachten konnte. Im Training habe ich dann versucht die Spielerinnen zu provozieren, den "harten Weg" zu nehmen: Spielformen im Sechs- oder Achteck mit Regeln, die das direkte Spiel in die Spitze und Duelle auf der inneren Linie belohnen. Dadurch entstehen viele Situationen, die Mut erfordern und das "Ausweichen" Richtung Safe-Zone an der Eckfahne verhindern.

  • Ich habe mal eine Frage und da auch ein bisschen Frust mitschwingt, packe ich sie einfach mal hier hinein.

    Zunächst mal zu mir: Ich trainiere eine CJugend. Zur Zeit besteht die Mannschaft zum Großteil aus einem Jahrgang der eigentlich noch DJugend spielen würde. Aus Gründen die ich aktuell nicht näher erläutern will spielen wir nun aber CJugend.
    Ich bin glaube ich ein sehr engagierter Trainer, sowohl beim Coaching während des Spiels, als auch generell. Heißt also ich nehme während des Spiels kein Blatt vor den Mund. Ich verteidige meine Mannschaft immer bis zum äußersten, wenn ich das Gefühl habe, dass sie betrogen werden oder ungerecht behandelt werden (natürlich liege ich dabei auch nicht immer richtig....).


    Nun zu meiner Frage:

    Wir hatten am Wochenende das Spiel gegen den ungeschlagenen Tabellenführer. Wir als zu junger Jahrgang spielen bisher sehr gut mit in der Saison, aber verlieren meist knapp. Daher sind wir eher im unteren Mittelfeld.
    Wie dem auch sei.... am Samstag machen wir ein phänomenales Spiel und halten super dagegen. Gehen dann auch mit 3:1 in Führung. Dann die erste unfaire Szene. Mein Torwart hat bei einem unsicheren Ball die Hand auf dem Ball und der Gegner schießt den Ball dann unter der Hand weg ins Tor. Schiedsrichter ist sich nicht sicher und gibt das Tor. ich bin in der Aktion ruhig geblieben und sage meinen Jungs: weiter machen.


    Dann in der zweiten Hz schießt der Gegner aus Abseitposition ein Tor, ein Tor nach Freistoß (nach Schwalbe) und ein Tor wo einer meiner Spieler verletzt auf dem Boden liegt.


    Beim letzten Tor ist mir dann die Hutschnur geplatzt und ich habe mir mit einem Kommentar, dass man ja unfairer kaum noch sein kann Luft gemacht.


    Habe auch den Schiedsrichter danach erklärt, dass aus meiner Sicht 4 Tore sehr fragwürdig waren. das erste Tor und das Abseitstor irregulär und der Freistoß zumindest sehr fragwürdig. Das mit dem Verletzen spieler ist nicht die Schuld des Schiris, aber auch da hatte er bestimmt 2 minuten zeit zu unterbrechen....


    Nun meine Frage: inbesondere beim letzten Fall, wenn ein Gegner verletzt auf dem Boden liegt, wie handhabt ihr das? Sagt ihr eurer Mannschaft direkt, dass sie den Ball ins aus schießen sollen. Lasst ihr noch eine Situation weiter laufen. Oder vielleicht interessiert es auch auch gar nicht?


    Würde mich mal interessieren.

    "Some people think football is a matter of life and death. I don't like that attitude. I can assure them it is much more serious than that." - Bill Shankly

  • Ich kann Deinen Frust verstehen. Es ist ärgerlich, wenn man gegen einen körperlich überlegenen Gegner, der vermutlich als Tabellenführer auch einigermaßen spielstark ist gut dagegenhält und dann durch vermeintliche Benachteiligung doch verliert.

    Bei Deiner Frage zur letzten Situation hätte ich vor ein paar Jahren immer geantwortet: spielt den Ball immer ins Aus wenn jemand verletzt ist.

    Mittlerweile bin ich Fan von der Regel, die ja auch bei den Profis Einzug gehalten hat:

    der Schiedsrichter entscheidet, ob er die Partie unterbricht und dann mit Schiri-Ball fortsetzt oder ob er weiterlaufen lässt.
    Warum?: dieses ungeschriebene Gesetz der Fairness (Ball immer rausspielen, wenn jemand verletzt ist) wurde egal ob im Profi, oder Amateurbereich in der Vergangenheit zu oft Missbraucht, um Umschaltsituationen des Gegners zu unterbinden. Da wird dann mal ein Wadenkrampf simuliert oder nach einem verlorenen Zweikampf schmerzt der Knöchel so stark, dass man liegenbleiben muss. Nach der Blitzheilung sieht der betroffene Spieler aber nicht einmal die Notwendigkeit zumindest den Schiedsrichterball von der Seitenlinie zu verfolgen.

    Natürlich sind die meisten Kinder (jugendliche schon) meist noch nicht so gewieft, sich das zu Nutze zu machen, aber auch hier bleibt gern einer mal aus Frust heulend liegen, weil er den Zweikampf verloren hat etc.. Ich finde es von der Ballführenden Mannschaft dann zu viel verlangt den möglichen Gegenangriff zu unterbrechen bzw. zu entscheiden hat der sich jetzt wirklich ernsthaft verletzt und braucht Hilfe, oder hat er einfach keine Lust aufzustehen und hinterher zu rennen. Für diese Entscheidung gibt es nun mal den Schiedsrichter.

  • Habe auch den Schiedsrichter danach erklärt, dass aus meiner Sicht 4 Tore sehr fragwürdig waren. das erste Tor und das Abseitstor irregulär und der Freistoß zumindest sehr fragwürdig. Das mit dem Verletzen spieler ist nicht die Schuld des Schiris, aber auch da hatte er bestimmt 2 minuten zeit zu unterbrechen....


    Nun meine Frage: inbesondere beim letzten Fall, wenn ein Gegner verletzt auf dem Boden liegt, wie handhabt ihr das? Sagt ihr eurer Mannschaft direkt, dass sie den Ball ins aus schießen sollen. Lasst ihr noch eine Situation weiter laufen. Oder vielleicht interessiert es auch auch gar nicht?


    Würde mich mal interessieren.

    MMn ist es in fast allen Fällen die Aufgabe des Schiedsrichters das Spiel zu unterbrechen, wenn ein Spieler am Boden liegt. Besonders, wenn es (so zumindest scheint es hier), die Situation unmittelbar Torgefährlich ist, immerhin hat der Gegner ja auch daraus ein Tor erzielen können.

    Klar, ist es eine nette Geste, den Ball ins Aus zu spielen, aber eine Erwartungshaltung kann sich imho daraus nicht ergeben. Immerhin gibt es ja doch einige Dinge, die in dieser Situation wichtig sind:
    -Wie ernsthaft ist die Verletzung gerade (Zeitspiel vs. Kopfverletzung)

    -Wie gefährlich ist die Situation für den am Boden liegenden Spieler (z.B: wenn ein Spieler nach einem Eckball im Strafraum liegt)

    -Kann unmittelbar ein Tor erzielt werden?


    Ich sehe ehrlich gesagt nicht, dass ein Spieler, der sich gerade in einer Spielsituation befindet und dementsprechend sicher noch einiger andere Dinge im Kopf hat, diese Komponentnen adäquat überblicken können muss. Und dann auch noch die richtige Entscheidung trifft...


    Ich sage meinen Jungs, dass sie erstmal weiterspielen und auf den Pfiff des Schiedsrichters warten sollen. Das hat bis jetzt auch ehrlich gesagt noch nicht zu Diskussionen geführt.

  • ja klar, ich würde den Ball von meiner Mannschaft verlangen das Ding ins aus zu kicken.
    Als Trainer kannst du es verlangen, aber ob deine Spieler das auch machen (C-Jugend) ist eine andere Frage.

    Ein Spieler war bei mir verletzt und humpelte, ich habe den Schiri darauf hingewiesen , jedoch hat der abgewungen und sah darin keine Notwendigkeit das Spiel zu unterbrechen. Der Ball war noch gefühlt 3 Minuten im Spiel.

  • Für mich gilt Safety first. Wenn also die Gefahr besteht, dass sich ein Kind verletzt hat, muss das Spiel unterbrochen werden.

    In der C-Jugend wird das Spiel schneller, das Feld ist groß und die auf einander prallenden Körper werden auch immer schwerer. Und der SR ist meist auch Laie. Ich finde es da aus Sicht des vielleicht schlimm verletzten Kindes fahrlässig zu sagen: warten wir mal was der Schiri sagt. Der muss das nämlich gar nicht mitbekommen haben.

    Ein ernsthaft verletztes Kind braucht so schnell wie möglich vorallem emotionale Unterstützung! Da tickt ein 14 Jähriger genau so wie ein 9 Jähriger. Das geht sogar den meisten Erwachsenen nicht anders.


    Und wenn es nicht so schlimm war... was hat man sich denn vergeben?

    Ich würde immer das Rausspielen fordern. Es ist Hobby, es sind Kinder!



    Passt zum Thema: ein Spieler der C, großer kräftiger Junge, checkt aus vollem Lauf seinen Mitspieler weg und bekommt die gesamte Wucht und Energie selber ab. Richtig übel, man sah schon in der Entstehung das das nicht gut ausgehen kann. Der Spieler bleibt benommen liegen. Die gegnerischen Eltern fordern lautstark "weiter spielen, der ist doch selber schuld". <X

    Ich bin bei solch empathielosen Hirnbesitzern (in Abgrenzung zu Hirnbenutzern) immer komplett fassungslos und hoffe auf Karma, Wiedergeburt als Amöbe oder das Fegefeuer - halt irgendeine Instanz, die am Ende abrechnet.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Passt zum Thema: ein Spieler der C, großer kräftiger Junge, checkt aus vollem Lauf seinen Mitspieler weg und bekommt die gesamte Wucht und Energie selber ab. Richtig übel, man sah schon in der Entstehung das das nicht gut ausgehen kann. Der Spieler bleibt benommen liegen. Die gegnerischen Eltern fordern lautstark "weiter spielen, der ist doch selber schuld". <X

    Ich bin bei solch empathielosen Hirnbesitzern (in Abgrenzung zu Hirnbenutzern) immer komplett fassungslos und hoffe auf Karma, Wiedergeburt als Amöbe oder das Fegefeuer - halt irgendeine Instanz, die am Ende abrechnet.

    Zum Glück entscheiden die Eltern nicht, ob weitergespielt werden soll oder nicht ;)


    Aber so wie Du den Fall schilderst, da sind wir uns glaube ich alle einig, dass das Spiel unterbrochen werden muss. Und wenn ein Schiedsrichter wie hier, bei einer Kopfverletzung (?), das Spiel nicht unterbricht, dann würde ich natürlich auch von meinen Spielern fordern, dass sie den Ball rausspielen (bzw. eigentlich sollte es bei einer entsprechend schweren Verletzung auch egal sein, ob der Ball im Spiel ist oder nicht...)


    Aber diese Implikation, dass der Schiedsrichter das nicht entscheien könnte, finde ich schwierig. Vor ein paar Wochen habe ich hier eine Diskussion darüber geführt, ob der Schiedsrichter immer recht hat (und wie man mit ihm reden soll), jetzt geht es darum, die Entscheidungen des Schiedsrichter einfach zu ignorieren. Bei kleinen Verletzungen, wo es nun wirklich nicht um jede Sekunde geht, kann man da mE schon die Verantwortung von den Kindern nehmen und dem Schiedsrichter geben.

    Bei Kopfverletzungen, oder Verletzungen bei denen ein Krankenwagen kommen muss, würde ich das natürlich nicht so handhaben. Aber da wäre es mir, wie oben angedeutet, auch egal, ob der Ball im Spiel ist.

    Sowas kommt dann jedoch zum Glück vielleicht einmal im Jahr, eher seltener, vor.

  • Wir hatten am Wochenende ein C-Jugend Spitzenspiel. Beim Gegner sind bekannt das 2 Jungs rustikal zu werke gehen und auch eine Verletzung in Kauf nehmen. Angeblich war es ein erfahrenerer Schiri der auch höherklassig pfeifft.
    2 mal ohne an den Ball zu kommen werden meine Spieler im vollen Tempo weggerammt, also bildlich gesprochen ein LKW kommt von der Seite und rammt den PKW von der Spur. Keine gelbe Karte oder Ermahnung.
    3. Szene. Torwart schlechtes Timing , da unser Stürmer extrem schnell ist , mein Spieler spitzelt den Ball am Torwart vorbei und dieser haut meinen Spieler außerhalb des Strafraum eben mal um und verletzt sich fast dabei selber. ich muss meinen Spieler rausnehmen , da kurz benommen. Auch in dieser Szene konnte ich nicht glauben, daß der Schiri kein Foul sah. Und diese Sachen passieren in letzter Zeit immer mehr. Ich glaub fest daran, daß die Schiris selber Angst haben durchzugreifen und wollen lieber ihre Ruhe und stressfrei spiel leiten. . Normal wäre für mich eine rote Karte für den Torwart, da 100% Torchance und Foul außerhalb des Strafraums.


    Durch diese beiden Szenen waren meine Stürmer ein wenig Angst um ihre Gesundheit und sind nicht mehr in 1 vs 1 gegangen, da der Schiri nicht unternommen hat meine Spieler zu schützen. Ich wünsche mir das die Schiris härter durchgreifen. Sie müssen ja die Spieler schützen und nicht wir Trainer.