Frustabbau-Thread

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  • Was heißt hier denn volllabern?

    Was sind denn die bessere Methoden?

    Das katastrophale Auftreten war Mentalitätssache und hatte mit Mannschaftssport überhaupt nichts zu tun.

    Ich denke, dass man schon die Kinder darauf aufmerksam machen sollte, warum sie überhaupt Fußball spielen.

    Die Frage ist: Kann ich 7/8-Jährigen durch einen Vortrag etwas beibringen, was sie durch die Ergebnisse der Spiele nicht schon selbst gelernt haben? Kannst Du stattdessen im Training dafür sorgen, dass sie sich nie zu sicher sind? Wie wär's mit Provokationsregeln in Spielformen, die das Ergebnis immer wieder schnell kippen lassen können?

    Dass sie sich nach einer "Siegesserie" für die Könige halten, ist doch vollkommen normal. Evtl. wird das durch das Umfeld sogar noch gefördert. Das siehst Du auch im Senioren- und sogar im Profibereich. Wie oft stolpert eine Mannschaft nach einer Serie gegen einen Abstiegskandidaten? Das kommt immer wieder vor.

    Das Ergebnis war mir egal, aber die Einstellung hat mich so extrem gewurmt, dass ich nach dem Turnier für eine Zeit nicht mehr mit den Kindern gesprochen habe.

    Hmmm... Was war passiert? 7/8-jährige Kinder hatten an einem Tag nicht so gut Fußball gespielt, wie es sich ein Erwachsener gewünscht hatte...

    Wie findest Du das mit ein paar Tagen Abstand?

  • In dem Monolog sagte ich auch, dass mir meine Zeit zu schade ist, wenn die Kinder machen was sie wollen. Dann lies ich sie noch 1-2 min. für sich alleine

    Das habe ich auch mal gemacht, Fjugend damals.. 1-7 bei einem Turnier verloren, unnötig hoch. Ich sah auch ein -Einstellungsproblem -

    Da habe ich einen Monolog gehalten und gesagt, dafür sei mir die -zeit zu schade-.

    Als ich dann zu den Eltern ging, sagte jemand: genau richtig, die müssen auch mal ne- harte Ansage- kriegen.... :huh:

    Als ich das hörte habe ich die Kids zusammengeholt und mich bei Ihnen entschuldigt....

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Das Ergebnis war mir egal, aber die Einstellung hat mich so extrem gewurmt, dass ich nach dem Turnier für eine Zeit nicht mehr mit den Kindern gesprochen habe.

    Was machst du mit den Kindern, wenn mal was wirklich extremes passiert?

    Das ignorieren oder der "Liebesentzug" einer absoluten Bezugsperson ist eine extreme Maßnahme für ein Kind.

    Wenn nicht gar eine der schlimmsten.

    Und das alles, weil sie nach langer Zeit mal wieder einen schwachen Tag hatten?

    Gibt wahrlich schlimmeres...

    Mit solchen Mitteln wäre ich sehr vorsichtig.

    Auf Zickigkeiten und Aggressivitäten wirst du ja vermutlich mit ausreichend Pausen während der Spiele schon reagiert haben.

  • Das habe ich auch mal gemacht, Fjugend damals.. 1-7 bei einem Turnier verloren, unnötig hoch. Ich sah auch ein -Einstellungsproblem -

    Da habe ich einen Monolog gehalten und gesagt, dafür sei mir die -zeit zu schade-.

    Als ich dann zu den Eltern ging, sagte jemand: genau richtig, die müssen auch mal ne- harte Ansage- kriegen.... :huh:

    Als ich das hörte habe ich die Kids zusammengeholt und mich bei Ihnen entschuldigt....

    Das kenne ich zu gut :D Wenn man von manchen Eltern Zuspruch bekommt, weiß man, dass man etwas falsch gemacht hat und sich besser mal reflektieren sollte.

  • Altes Thema aber leider immer wiederkehrend.

    E-jugend, jetzt wieder einen Schreitrainer als Gegner gehabt, der von der ersten Sekunde an seine Kinder anschrie und regelrecht beleidigte.

    Der (sehr gute Schiri) bekam ebenfalls sein Fett weg und letztlich begann er meine Kinder zu bepöbeln.

    Ich bin immer recht ruhig und lasse viel durchgehen aber hier war der Bock endgültig fett, ich hab dem Typen meine Meinung gesagt im Spiel und mit sofortigem Abbruch gedroht.

    Zumindest meine Spieler hat er dann in Ruhe gelassen.

    So langsam hab ich die Schnauze aber wirklich voll vom Kinderfussball!

    Nicht nur dieser Trainer, auch viele andere zuvor, fordern ihre Spieler richtig zum unfairen Spiel auf. "hau ihn endlich um" ist fast noch das harmloseste..

    Und die Kids gehorchen, treten zu bis geheult wird.

    Und das ist nicht mit einmal Trikotziehen oder mal ein Bein stellen getan, nein, da kommt aus vollem Lauf die blutgrätsche, fieses nachtreten wenn zu langsam usw.

    Echt bitter.

    Ein guter Schiri greift dann zwar auch ein, aber mal ehrlich... Wie viele gute gibt es denn??Und wenn dann auch noch der Schreiarsch ein Heimspiel hat mit Heimschiri... Ist alles aus.

    Bin seit sechs Jahren dabei, Frust ist groß.

    Nächste Saison guck ich mir das noch mal an mit der klaren Vorgabe für mich, bei weiteren solchen Vorfällen den Platz zu verlassen.

    Kriegen wir halt punktabzug und der Brüllaffe freut sich, mir jedoch total egal dann.

    In diesem Sinne... Schönen Tag allen.

  • Ich würde mir überlegen - wenn sowas wirklich zum Punktabzug führt - an die örtliche Presse zu gehen. Sicherlich nicht positiv für das Image des ,,Brüllaffen'' Klubs.

    Tatsächlich eine gute Idee!

    Ich will ja auch niemanden vorführen oder "anzeigen" oder bloßstellen.

    Obwohl genau das diese Typen verdient haben, denn sie machen nichts anderes Spieltag für Spieltag mit den Kindern und teils Erwachsenen.

  • Na ja, es scheint ja für die Brüllaffen einen Markt zu geben. Oder warum laufen die Spieler nicht in Scharen davon?

    Mein Vorgänger war und ist vermutlich immer noch Brüllaffe.

    Ich hab mir sein G-Jugendtraining angesehen und gesagt da geht mein Kind nicht hin. Jedoch fehlten mir realisierbare Alternativen.

    Zeitlich könnte ich es bei keinem anderen Verein realisieren.

    Also ging mein Kind zum Brülltrainer und Strafrunden schicker...

    Weil er unbedingt Fußballspielen wollte.

    Ich habe dem Trainer relativ deutlich gesagt was ich von seiner Art und Kollektivstrafen halte.

    Mein Sohn und die restlichen Jungjahrgänge hat er von seinen dusseligen Strafmaßnahmen dann ausgenommen. Da hat ein finsterer Blick von mir gereicht.

    Was ich aber sagen will...

    Für die Kids war es normal... Sie kannten es garnicht anders.

    Daher hatten sie auch kein Problem damit.

  • Warum gehen dann nicht mehr Eltern auf die Barrikaden?

    Warum greift der Verein nicht ein?

    Warum wird das alles akzeptiert?

    Weil es sonst keiner machen möchte oder kann.

    Traurig aber wahr.

    Das schlimme ist, der Brüllarsch selber weiß überhaupt gar nicht wie dämlich, falsch und asozial er rüberkommt.

    Der glaubt tatsächlich, er ist der Größte und Beste.

    Ätzend ?

  • Auf welche Barrikade willst du den gehen?

    Es gibt viel mehr Kindermannschaften als engagierte und gute Kindertrainer.

    Und wenn bei Dir im Ort der Brülltrainer den Altersbereich deines Kindes macht wird es schwierig.

    Bei meinem stand ich vor der Wahl Brülltrainer oder kein Vereinsfußball...

    Es ist dann nach 12 Monaten Vereinsfußball mit Papa als Trainer geworden.

    Aber das ist die Ausnahme.

    Viele haben weder Zeit noch die Voraussetzungen (sportlich und menschlich) um das auszufüllen.

    Eine grundlegende Änderung in der Qualität sehe ich erst, wenn die Wertigkeit des Traineramtes eine breitere Akzeptanz erfährt.

  • Sehr gutes Heilmittel ist ein Video zu machen und dem betreffenden zu schicken. Ich hatte eine Vater der gegenüber von mir auf der Linie auf und abgelaufen ist und seinem Sohn lautstark jeden Schritt angesagt hat. Egal was ich ihm sagte , er meinte immer das ist gar nicht tragisch bis er einmal seinen Sohn filmte und dann selbst hörte wie er sich verhält. Der war danach der friedlichste Kerl und sein Sohn blühte auf :thumbup:

  • Mal -anderer- Frust. Gestern abend sagt der Gegner vom letzten Saisonspiel am Samstag ab.

    Wegen des örtlichen Schützenfestes bekämen Sie keine Mannschaft zusammen. Der macht das direkt offiziell mit der Bitte das Spiel für uns zu werten. Kein Trainer meldet sich bei mir. Nun hatten wir in der Rückrunde schon diverse -Problemgegner-. Einmal mit zuwenigen angereist(spiele ich auch mit weniger-ganz klar!). Einmal Verletzung(nehme ich natürlich Spieler von mir runter -ganz klar). Einmal heillos überfordert (probiere ich zu korrigieren Positionsrotation etc. Endstand dann in Absprache -frei- eingetragen/ brauch kein 20-0 oder so für mein Ego).

    Was mich an der Absage also ärgert. Ich bin sicherlich bekannt dafür, das ich mit weniger Spielern spiele nur damit die Kids spielen können. Außerdem reise ich auch ohne Auswechselspieler an und stelle meinen besten MF-Spieler ins Tor, weil eben die Torhüter nicht können, auch wenn es ein -Spitzenspiel- ist. Verliert man eben mal.

    Schlimm ist dabei nur, das ich auf der einen Seite Kindern Spielzeit nehme, aus Fairplaygründen, und andere lapidar absagen weil, höchstwahrscheinlich 2,3 -gute- fehlen, und damit MEINEN Jungs Spielzeit nehmen!!!

    Zumal ich kaum glaube, das das Schützenfest 2 Tage vorher terminiert wurde||

    der erste offizielle Termin ist übrigens um 15h bei diesem Schützenfest. Spiel wäre um 13h gewesen (und vorverlegen bei 3 Rasenplätzen ist bei uns kein Thema).

    Hinspiel ging 5-1 für uns aus. war super fair, alles gut. hatten Chancen satt, schönes spiel insgesamt. die waren etwas unterlegen, haben aber immer versucht mitzuspielen.(wurden aber von Ihrer starken E1 unterstützt die nun zeitgleich spiel haben:/)

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Schlimm ist dabei nur, das ich auf der einen Seite Kindern Spielzeit nehme, aus Fairplaygründen, und andere lapidar absagen weil, höchstwahrscheinlich 2,3 -gute- fehlen, und damit MEINEN Jungs Spielzeit nehmen!!!

    Dem Trainer kannst du hier in den seltensten Fällen einen Vorwurf machen. Gut möglich, dass sich der Großteil der Eltern "ganz plötzlich" dazu entschieden, aufs Schützenfest zu gehen und dem Trainer erst kurzfristig bescheid gegeben haben. Vielleicht war er deswegen so gefrustet, dass er keine Spielverschiebung wollte. Mich würde es auch ärgern, wenn die Eltern davon ausgehen, dass ich meine privaten Termine ändere, weil ihnen ein bestimmter Spieltag nicht passt. Der Trainer macht das doch gerne ;)

    Ich richte mich ja auch nach dem Spielplan, wie er zu Beginn herausgegeben wird.


    Ihr könntet den frei gewordenen Termin doch zum gemeinsamen Kicken nutzen. Da kämen deine Kids zumindest auf ihre Spielzeit.

  • Ihr könntet den frei gewordenen Termin doch zum gemeinsamen Kicken nutzen. Da kämen deine Kids zumindest auf ihre Spielzeit.

    das mache ich ohnehin! nur hätte ich bei frühzeitiger absage ein FS spiel organisieren können... ist eben saisonabschluss.

    in der d1 ist dann ein -richtiges- spiel schon wichtig.

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Leider bin ich jetzt mal dran.


    Heute hatten wir das Kreispokal Finale. Ein ziemlich großer Erfolg für unsere recht kleine JSG. Hat noch nie eine Truppe in der Altersklasse seit bestehen der JSG geschafft. Schon in der Liga belegten wir einen hervorragenden zweiten Platz, dass ganze vor allem mit (insgesamt) guten Fußball. Der Meister der Liga, der ,,Leistungsverein'' unseres Kreises, welcher vom Kreisverband nach allen Regeln der Kunst gepämpert wird (darf zum Beispiel alle Kreisauswahl Trainer stellen....) und Spieler aus dem ganzen Kreis rigoros abwirbt (mittlerweile sogar über die Kreisgrenzen hinaus), konnte übrigens keines der beiden Spiele gegen uns gewinnen. Leider erlaubten wir uns zwei Ausrutscher, so dass es nicht zum Titel reichte, aber gut, so ist der Fußball halt. Kann ich mit leben. Viel ärgerlicher hier, dass sich der ,,Leistungsverein'' mehrfach Punkte durch Nichtantritte der Gegner holte, dabei jeweils die (teilweise Monate vorher erbetene) Spielverlegung ablehnte und auch maßgeblich dadurch Meister wurde. Nicht das was ich mir unter Fairplay vorstelle, aber gut....


    Im heutigen Pokalfinale ging es erneut gegen diesen Gegner. Und leider muss ich mich jetzt etwas auf den Schiedsrichter einschießen. Nach 20.Minuten steht es 2:2, eines der beiden Tore des Gegners nach einem Elfmeter der einfach nur ein Witz war, über Foul kann man diskutieren, war aber wenn überhaupt soweit außerhalb des Strafraums, hat man noch aus dem Nachbarort gesehen. Rund um die 20.Minute werden dann zwei meiner Spieler ziemlich rüde zumindest Zeitweise aus dem Spiel getreten. Jeweils mit offener Sohle voll gegen den Knöchel, dass eine Foul war schon sehr nah an Rot (wobei ich verstehen kann, dass man keine rote in der Altersklasse geben will). Reaktion vom Schiri? Keine! Selbst die gegnerischen Spieler die gefoult haben hören auf zu spielen und wollen sich bei meinen weinenden Spielern entschuldigen. Reaktion vom gegnerischen Trainer? Fordert sich aktiv auf das Spiel fortzusetzen...In der Nachspielzeit dann das 3:2 für unseren Gegner, ein klares Foul vorher natürlich erneut ignoriert vom Schiedsrichter.


    Halbzeit 2, unser Gegner ist grundsätzlich sehr Spielstark. Der Trainer leitet oftmals die Lizenz-Fortbildungen, sagte da mal ,,im Jugendbereich solle man die Kinder immer Fußball spielen lassen, sie sollen fußballerische Lösungen finden, ein Trainer sollte diese Spielweise nicht für ein reines Ergebnis anpassen''. Ja, verstehe ich sogar. Was macht der Kollege? Seine Spielstarke Mannschaft spielt in Halbzeit 2 total defensiv und schießt fast ausschließlich lange Bälle hinten raus, versucht noch etwas zu kontern. Aja, Spielweise nicht ändern. Aber gut muss er wissen, ist ja nicht verboten. Schlimmer ist eher, dass der Gegner in Halbzeit 2 ein taktisches Foul nach dem nächsten fährt (Halten, in die Hacken treten, Trikotziehen, Schubsen) und somit jeglichen Spielfluß komplett zerstört. Der Schiedsrichter? Reagiert darauf überhaupt nicht, lässt alles laufen. Kurz vor Schluß noch das 4:2 für den Gegner, nach einem Konter, klare Abseitstellung auch noch gekonnt übersehen.


    Versteht mich nicht falsch, mir geht es nicht um den Pokaltitel. Meine Jungs haben eine super Saison gespielt, sich besser entwickelt wie ich erwartet hätte. Wenn die so weitermachen, kriegen die noch viele Titelchancen (zumal einige bislang gute Gegner auf Kreislevel künftig in den Bezirk abwandern auf 11er Feld). Das Spiel war ausgeglichen, hätten wir das fair verloren, kein Ding, kann ich mit Leben. Hatte ich mich ehrlich gesagt sogar drauf eingestellt, aber die Art und Weise war halt sehr frustrierend und unverständlich, für die Kinder wohl noch mehr.


    Nach dem Spiel dann noch die zwei Krönungen, der Trainer des Gegners und der Schiedsrichter kannten sich offensichtlich persönlich und haben sich noch zu einem abendlichen Treffen verabredet...zudem hat der gegnerische Trainer auch noch die Dreistigkeit einen meiner Spieler anzulabern er sollte sich doch überlegen zu ihnen zu wechseln, wenn er ,,richtigen'' Fußball spielen will. Weil die ja auch ansonsten so gut gegen uns aussahen... hatte der Junge aber keinerlei Interesse dran.



    Fußball auf Kreisebene, mit der ganzen Klüngelei kann echt maximal frustrierend sein, besonders wenn man das ,,beste'' (subjektiv) für seine Jungs rausholen will. Ab nächster Saison spielen wir 11er Feld, im Kreis wird ,,Norweger-Modell'' betrieben, obwohl es dafür nicht einmal die Not gibt... nach dem letzten Kreisjugendtag habe ich dann mal nachgefragt (das große Thema dort war ,,man solle die Kinder spielen lassen, jedem Einsätze geben etc'') ob man den 11er Mannschaften z.B. bei Spielen gegen 7er Teams ermöglichen könnte mehr als die bisher erlaubten 4 Auswechselspieler einzusetzen - schließlich möchte ich ja möglichst viele meiner Spieler auch spielen lassen. Die Antwort: ,,wir können ja nicht einfach die Regeln ändern und wenn du es besser meinst, kannst du ja gerne meinen Posten übernehmen''. Aha, tolle Art und Weise auf einen konstruktiven Vorschlag um Kindern mehr Spielpraxis zu verschaffen, zu reagieren. Im übrigen, in unserem Nachbarkreis dürfen komischerweise generell 6 Auswechselspieler im Jugendbereich eingesetzt werden, komisch!

  • Mittelfeldstratege


    Ich habe mir deinen Beitrag durchgelesen und die Kommentare, die darauf folgten.


    Wenn es sich wirklich so verhalten hat, dass er seine Kinder dazu aufgefordert hat, deine Spieler umzutreten, dann geht das natürlich überhaupt nicht. Das habe ich im Kinderfußball nie erleben müssen.


    Im Seniorenbereich war das mal der Fall, als ein Vorstandsmitglied des Gegners ins Feld reinrief, dass man meinem Stürmer das Knie kaputt treten müsse.

    Da ging an der Seitenlinie dann die Post ab. Wir haben das Spiel hoch gewonnen, dennoch war mir der Spielbericht für die Zeitung anschließend egal. Ich wurde vom "Journalisten" wegen der Szene befragt und die habe ich ihm dann geschildert. Habe den Deppen auch namentlich erwähnt. Waren auch genug Zeugen anwesend.


    Im U19 Bereich habe ich auch mal den Spruch gehört: "Ali, was machst du da? Ball oder Schienbein"!

    Und das in der höchsten Spielklasse unseres Bundeslandes.


    Solche Typen gibt es leider ab und zu immer wieder, sind aber nicht die Regel.

    Diese "Schreitrainer" wie du sie nennst... Wie definierst du das denn? Nochmal, die Aufforderung zu treten oder die Spieler zu beleidigen geht nicht.


    Aber wenn ein Trainer emotional coacht, Anweisungen gibt und auch mal einen Spruch zum Schiri rüberwirft, sollte das den gegnerischen Trainer nicht interessieren. Ich mache das jetzt mehr als 20 Jahre und habe mich in der Zeit als Trainer natürlich weiterentwickelt. Nur ruhig an der Seitenlinie stehen, kann ich bis heute nicht.


    Klar, wenn die Mannschaft klar führt oder das Spiel im Griff hat, dann setze ich mich hin und mache mich locker, aber wenn das Spiel auf der Kippe steht, knapp ist, es sich vielleicht sogar um ein Derby handelt, bin ich 100% fokussiert und versuche dem Team so gut es geht zu helfen.


    Dabei kommt es natürlich auch darauf an, wie lange ich die Mannschaft schon betreue, ob es Senioren oder Junioren sind und vor allem um was es sich für eine Altersstrufe handelt. Wenn ich eine 1.Mannschaft mit einigen Ex-Profis geführt habe, war weniger coaching notwendig, als bei einer C-Jugend.


    Ich persönlich finde z. B. Trainerkollegen, die, wenn es nicht läuft für ihr Team, einfach auf der Bank sitzen und keinen Ton von sich geben, aber den Pep Guardiola raushängen lassen, wenn sie klar führen... Die finde ich seltsam.


    Mit dem coaching von Außen soll man seinen Jungs so gut wie möglich helfen... Wenn das Team 3:0 führt, muss man an der Seitenlinie aber nicht mehr den Fußball-Philosophen abgeben und jeden Spielzug ansagen.


    Ich wurde einmal von einem gegnerischen Trainer in der D-Jugend als Schreitrainer bezeichnet. Seine Jungs eine D1, meine Jungs eine reine D2, sein Team irgendwo im unteren Mittelfeld der Tabelle, wir waren Tabellenführer. Sein Team in der Fairness-Tabelle ziemlich weit hinten angesiedelt, mein Team ziemlich weit oben.

    Spiel fand auf einem Hartplatz statt, bei typischem Herbstwetter.


    Seine Jungs, fußballerisch limitiert, verteidigen engagiert und gehen auch mal etwas ruppiger zur Sache.

    Von Außen sah man mich "ins Feld brüllen" und ihn ruhig an der Seitenlinie stehen.

    Er der langhaarige (habe nichts gegen Männer mit langen Haaren) "Trainer" und Sozialpädagogik - Student und ich der aggressive Typ mit Migrationshintergrund.


    So, hat es deren Jugendleiter nach dem Spiel beschrieben. Die Realität sah aber so aus: Wir haben damals, in der D-Jugend, auf dem Großfeld gespielt. Der Platz hatte die Maximalmaße.

    Ich habe mich 0 mit seinen Spielern oder dem Schiri beschäftigt.

    Ich habe meine Jungs gelobt, ihnen Anweisungen gegeben und sie motiviert. Das auch mal lautstark. Ist schwierig einem Spieler, der 30-50 Meter weg ist, was zuzuflüstern.


    Der nette Sozialpädagogik - Student ( ich habe nichts gegen Studenten, war damals selbst noch einer im Ingenieurwesen), hat nicht laut gerufen, aber seinen Spielern "gesagt", dass sie mal etwas härter in die Zweikämpfe gehen sollen, oder meinen Spielern "gesagt", dass sie kleine Pisser sind oder dem Schiri "gesagt", dass er gerade Mist pfeift oder dem Schiri "gesagt", dass er mich mal ruhig stellen soll. Er hat ohne Ende leise provoziert. In einer Szene flüsterte er mir grinsend zu ich solle ihn doch schlagen.


    Es stand bis 20 Minuten vor Schluss 0:0, aber wir hatten kurz zuvor das 1:0 erzielt. Er wollte mich provozieren, damit ich was unüberlegtes tue und meinem Team und mir schade.

    Als dann wenige Sekunden später das 2:0 fiel, habe ich mich einen Meter vor ihn gestellt, die Arme hochgerissen und lautstark gejubelt. Und da bröckelte diese arrogante Fassade bei ihm und dann wurde ich sogar als Arschloch bezeichnet.


    Aber nur solange das Spiel lief, danach war die kleine Wurst ganz schnell von der Anlage verschwunden.


    Seine Jungs haben übrigens noch drei Zeitstrafen erhalten und dieser inkompetente Jugendleiter hat vom Schiri dann auch noch die Meinung und die Wahrheit gesagt bekommen.


    Du siehst... Man sollte immer differenziert betrachten, wenn man über "Schreitrainer" spricht. Schreien ist nicht gleich schreien. Es kommt immer auf den Inhalt an.

    Mir sind engagierte und lautstarke Trainer lieber, als diese Typen, die ein Team am Spieltag betreuen ( Trainer sind das nicht) und dabei nach Bier stinken oder während dem Spiel eine Rindswurst essen und dabei rauchen.


    Ich war oft streng zu meiner damaligen Mannschaft. Ich habe diesen Jahrgang 11 Jahre trainiert, drei Spieler sind von sich aus gegangen als sie Angebote von Profivereinen erhalten haben, aber die anderen habe ich zum Großteil in den Seniorenbereich geführt.


    Sie spielen alle jetzt noch Fußball, sind teilweise Familienväter und stehen im Berufsleben. Zu einigen Spielern von damals habe ich heute noch engen Kontakt, sie fragen auch mal nach Rat, aber alle Spieler, die ich je trainiert habe, ( nicht nur aus diesem Team) grüßen heute noch freundlich und begegnen einem mit Respekt. Selbst die Spieler, die ich in diesen zwei Jahrzehnten aus der jeweiligen Mannschaft geworfen habe.


    Warum? Weil ich immer ehrlich und konsequent war.

    "Der Coach kann!!! ein" Arschloch" sein, aber ein ehrliches und faires "Arschloch". Dieser Satz fiel mal im Seniorenbereich.


    Also, wenn es so ein Trottel ist, der seine, deine Kinder beleidigt und zum Treten auffordert, dann muss man ihm die Grenzen aufzeigen.

    Aber "Schreitrainer" ist ein Begriff der mir hier zu oft fällt.


    Warum einem Schreitrainer die Kinder nicht immer weglaufen? Vielleicht mögen ihn seine Jungs. Vielleicht sehen sie ihn wie einen großen Bruder.

    Vielleicht organisiert er Teamtage im Schwimmbad auf eigene Kosten.

    Vielleicht geht er nach einem Spiel auf seine Kosten auch mal zum McDonald's mit seinem Team.

    Vielleicht gibt er einzelnen Kindern, ohne Entlohnung, auch Nachhilfe in seiner Freizeit.

    Vielleicht steht er immer hinter seinen Jungs, auch wenn er streng zu ihnen ist.


    Gruß von einem Trainer, der auch schon als Schreitrainer bezeichnet wurde.

  • Danke, Coach31, für deine offenen Worte.


    Lautes und zugleich gutes Coaching im Kinderfußball ist sehr anspruchsvoll, weil es eben ein Spiel mit zwei Mannschaften ist und die Kommunikation auf dem Fußballplatz immer zwei Adressen hat, die Botschaften unterschiedlich wahrnehmen.


    Ich beschränke mich deshalb (möglichst konsequent ?) beim Coachen auf

    - anfeuern

    - loben

    - motivieren

    - trösten

    - auffordern zum Fußballspielen (=Gebolze unterbinden, erinnern ans Training)

    - auffordern zu Fairplay

    "There is only one ball, so you need to have it." (J. Cruyff)

  • Coach31


    ich gebe dir in vielen Punkten recht, bin nicht bei allen Dinge 100% der gleichen Ansicht, aber ich finde es absolut auch mal wichtig, dass das von dieser Perspektive belichtet wird...


    Laut ist nicht immer gleich laut....und "fair" ist auch nicht immer "fair".

    habe ich heute wieder sehr schöne Beispiele beim Turnier gesehen.

    "Some people think football is a matter of life and death. I don't like that attitude. I can assure them it is much more serious than that." - Bill Shankly

  • Moin coach31, moin auch an alle anderen hier ?,


    Erstmal danke für deinen ausführlichen Kommentar dazu.

    Ich kann meine Aussage nur noch mal unterstreichen, es ging / geht diesen besagten Unmenschen nur um verbale Attacken, Schiri sowie (meine) Kinder zu verunsichern, zum unfairen Spiel aufrufen.

    Motivierendes coachen, gerne auch mal lauter... das mache ich selber gerne und gestehe dies selbstverständlich auch jedem anderen zu!

    Das kann ich sehr wohl trennen, war bzw bin selber seit 40 Jahren aktiver Spieler, ich habe alle Typen erlebt und kann diese einordnen.

    Sicherlich bin ich sogar noch etwas emotionaler dabei, weil mein Sohn ebenfalls bei mir kickt und gerade er meistens aufgrund seiner Spielweise (dribbelt viel und gerne, schnell, viele sprints über aussen) Opfer der Attacken ist.

    Ich versuche hier, als Vatertrainer, noch bewusster, mich zurückzuhalten, innerlich kocht es aber schon hoch.

    Zum Glück gibt es überwiegend sehr nette Trainer und Gegner, gar keine Frage aber die verrückten sterben nicht aus und ich oder wir werden mit ihnen klar kommen müssen.

    Wie lange ich mir das aber noch antun werde... Ich weiß es nicht.

    Ich habe einen Schreihals nach dem Spiel mal gefragt, ob er glaubt, daß seine Kinder das toll finden, von ihm bepöbelt zu werden, wenn sie Fehler machen.

    Antwort : Die Kinder lieben mich und ich bin das größte Vorbild für sie.

    Jo x da war ich dann sprachlos ob dieser selbtwahrnehmung.

    Aber gut, vielleicht hat er sogar recht, keine Ahnung, mein Kind würde ich dort niemals in Obhut geben.

    Ein anderer mieser Brüller suchte nach dem Spiel in unserer Kabine das Gespräch mit mir, im Spiel hatte ich ihn schon mal angesprochen auf sein Verhalten.

    Den hab ich kommentarlos rausgeworfen, weil er mit glühender Kippe in unsere Kabine kam...

    Es gibt viele Nette aber auch paar kaputte idioten und die machen viel kaputt.