Formation / Aufstellung

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  • Was halten die Experten hier in der Runde von einer Grundaufstellung 3:3 - bereits ab der G- oder F-Jugend ?


    Bevor wieder alle auf mich eindreschen - jeder Trainer muss doch seiner Mannschaft versuchen eine gewisse Grundordnung auf dem Spielfeld beizubringen - oder sagen alle zu den Kids: Stellt Euch im Kreis an der Seitenlinie auf ?


    Alles sollen Tore schießen und verteidigen...


    Danke und einen schönen Sonntag

  • 3:3 und die Haltung, dass alle angreifen und alle verteidigen sollen, passt.


    Da wird auch ausnahmsweise niemand hier auf dich eindreschen, da sollten eigentlich so ziemlich alle mit einverstanden sein =) .

  • Ich weiss, dass das andere anders sehen.


    Würde ich eine Minis begleiten.....so wirklich vom Anfang an....würde ich beim Spiel so Dinge erklären, wie sie einer der C-Schein-Ausbilder propagierte.


    Er verlangte bei den Minis nichts ab....und versetzte sie in eine Phantasiewelt.


    Da ich HEUTE der Auffassung bin, dass die Minis hinsichtlich ihres natürlichen Spielverhaltens auf dem Spielfeld in der gröbsten Urform des modernen Spiels im Raum praktizieren, würde ich dieses HEUTE nicht mehr zu lasten eines Positionsspiels abgewöhnen, sondern genau dieses Verhalten erhalten und fördern und langsam zur F in Bahnen lenken.


    Ein "böser" Onkel (Fußballbaron) nannte es mal Schwarmverhalten oder so ähnlich. Dieses Schwarmverhalten ist für mich die besagte Urform des Spiels im Raum.


    Zur F würde ich HEUTE dieses Schwarmverhalten so hinleiten, dass man im Spiel z.B. ein leicht zu verstehendes 3:3 ....unterlegt...ohne es abzuverlangen. Dazu würde ich einen Mensch-Ärger-Dich-nicht-Würfel nutzen. Die Sechs auf den Boden legen und dann nach nach vorne...hinten...zur Seite....schieben. Beim Spiel würde ich es nicht abverlangen...es ganz locker sehen. Für mich spielt die Zeit da mit. Es könnte für einige im Team zuviel Theorie sein. Deshalb würde ich das ja locker nicht abverlangen, sondern im Training über viele Spielformen versteckt schulen. Hierzu würde mir HEUTE die Philosophie von Horst Wein sehr dienlich sein.


    Die Spieler müssten im Gespräch über Fragestellungen meinerseits ein Ergebnis erarbeiten, dass sie folgend in der Spielform üben sollten.


    Mir fehlt hier die Praxiserfahrung, weil ich das damals noch halt anders gemacht habe. Ziel wäre halt....dass sie im Prinzip ein 3:3 spielen/oder Halle ein 2:1:2 /die FÜNF auf dem Würfel....welche sich variabel automatisch in Richtung Ball verschiebt, wobei jeder letztlich eine dieser Räume variabel deckt (Rotation)....und man aus eigener Spielintelligenz nach Balleroberung die gleiche variabele Spielformation in die Breite führt (breit macht).


    Die Kunst daran/die Herausforderung wäre für mich, das möglichst ebend nicht verbal zu erklären oder vorzugeben, sondern...dass sie das über meine Übungen und vorherigen Fragestellungen selber mit der Zeit (ab der F) erarbeiten und focusieren....im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Im Prinzip...wir greifen bei Ballbesitz alle an und wollen alle Toreschießen...und bei Ballbesitz des Gegner....der Ballnaheste versucht den Ball im 1:1 zu erobern....und der Rest lauert wie eine Meute hungrige Krokodile in Ballnähe (macht so den Raum im Rahmen der Positionen) eng und man lauert auf den Ball...weil man ja weiss, dass der Gegenspieler entweder durchbricht...oder unter purem Stress den Ball hecktisch abspielt...was die Chance des nächsten Mitspieler zur Eroberung wäre.


    Nichts muß, alles kann...ohne Zwang...spielerisch hinleiten...ohne es exakt beim Namen zu nennen. DAS wäre heute meine Philiosophie im Bereich Minis...F und E.


    Deswegen wäre meine Antwort nochmals auf den Nenner gebracht...


    Minis...spielen lassen...denn es sind alle Krokodile die den Ball erobern wollen...und alle wollen bei Ballbesitz ein Tor schießen und entsprechend einfach spielen lassen.....dann als Minialtjahrgang...langsam in die Richtung trainieren, wie oben beschrieben (ab der F das 3:3 einführen wie beschrieben/sie erarbeiten es vielleicht sogar...über die Fragestellungen/über das angepasste Spieltraining usw)...immer im kopfhabend...dass ich einfach spielen lassen will und nichts wirklich abverlange und nichts großartiges erwarte.


    Ich würde hier wirklich auf Zeit setzen...denn desto öfter ich das mit denen so frei übe und versteht thematisieren, desto mehr Erfahrung tanken sie in der Breite durch Spielpraxis und desto eher setzen sie das dann irgendwann (ich denke ab zweites Jahr E/anfang D spätestens) um.


    Also hin zum 3:3 ab der F...das sie sich so erarbeiteten...


    Hierzu empfehle ich das Buch von Horst Wein "Spielintelligenz im Fußball" mal unter die Lupe zu nehmen.

  • Wir spielen komplett ohne Grundaufstellung bei den Bambinis und sind sehr zufrieden damit, was die Jungs draus machen.
    Häufig starten sie natürlich im 6-0, aber sie passen sich selbstständig dem Gegner an. Wir sind natürlich auch anfällig für Konter und in Ballnähe ist es eng.
    Wir stellen uns eher die Frage, wann wir mit einer Grundaufstellung anfangen sollten. In der F werden wir erstmal so weiter machen.


    Zum Thema eindreschen:


    Wir haben schon mindestens 50 G-JugendMannschaften spielen sehen, vom JederDarfMitmachenDorfteam bis zur BundesligaU7 und wir waren das einzige Team ohne Grundaufstellung, ohne 1,2 oder 3 Verteidiger. Genauso hab ich außer unserem Team noch keine Mannschaft mit rotierendem Torwart gesehen, höchstens zwei verschiedene Torwarte pro Turnier und dann auch nur 4 Spiele der eine TW, ein Spiel der andere.


    Rotierende TWs und Mannschaften ohne Grundaufstellung scheinen (außer uns) im nördlichen Niedersachsen und Bremen nicht zu existieren. Jemandem deswegen Vorwürfe zu machen scheint mir daher ziemlich unangebracht. Wir haben mit beidem allerdings beste Erfahrungen gemacht




    Rotierende TWs und G-Jugendmannschaften scheinen im Norden Niedersachsens und Bremen (von uns abgesehen)

  • Dann gibt es hier noch eine Mannschaft in Niedersachen - wir wechseln regelmäßig den Torhüter und Jungs wechseln auch die Positionen.


    Einfach aus dem Grund, da es aus unserer Sicht auf jeder Position verschiedene Spielsituationen gibt.


    Die "eigentlich Grundordnung" ist nach wenigen Minuten ohnehin verloren, alle rennen zum Ball.


    Es ging mir auch eher um die Frage, ab wann es Sinn macht eine Aufstellung/Grundordnung einzuführen - aktuell macht es bei uns keinen, da wie gesagt ohnehin alle "der Rudelbildung" nachgehen.

  • Ich weiß, da gibt es schon etliche Theras zu, ich habe deshalb auch keinen neuen aufgemacht. Aber einklinken muss ich mich in dieses Thema aufgrund meiner aktuellen Erfahrungen auch mal. Unsere Mannschaft ist eine junge F.


    So wie ich das sehe, wird bei uns in der Region bei den Mannschaften im F-Jugend-Bereich i.d.R. mit zwei Defensiven Spielern gespielt. Drei Abwehrspieler wie vom DFB vorgeschlagen kann ich mir auch i'wie in der Praxis nicht so gut vorstellen. Sind drei Defensivspieler nicht einer zuviel?


    Bei uns war das Spiel"system" ein 2-1-2-1. So würde ich das nennen.


    Zwei Spieler hinten, beide älter und größer und vlt. auch etwas weniger talentiert(?!). Dann der Trainersohn im Zentrum, natürlich mit allen Freiheiten. Zwei Spieler auf außen, die stur die Außenbahn besetzen mussten. Und schließlich ein zentraler Offensivspieler, auch mit vielen Freiheiten ausgestattet, jedenfalls war das Sturmzentrum nicht konsequent besetzt.


    Was haltet ihr davon?


    Gibt es auch im F-Jugend-Bereich Erfahrungen ohne so starre Positionsbeschreibungen? Ich finde insbesondere die strikte Besetzung der Außenbahn eine Verschwendung von Spielpotenzial, da das Spiel doch ohnehin immer nur über eine Seite gehen kann; also warum sollen dann beide Außenbahnen strikt besetzt sein? Ich würde mir daher ein liberaleres Spiel"system" wünschen.

    "There is only one ball, so you need to have it." (J. Cruyff)

  • wie spielen komplett ohne Grundaufstellung. Alle greifen an,alle verteidigen.
    Der TW wird alle 10 Min gewechselt. (6+1 2x20min)


    Wir spielen in der höchsten Staffel, dieses Jahr F-Jugend (2008er). Spielbetrieb startet am Freitag, bisher sind wir damit sehr zufrieden.
    Jeder Spieler traut sich ins Dribbling, jeder schießt mal ein Tor (manche natürlich öfter als andere).
    Allerdings sind wir natürlich extrem konteranfällig, wenn dann mal wieder 6 Spieler ganz vorne sind und der lange Ball auf dem gegnerischen Stürmer geht.
    Aber mittlerweile erkennen sie das auch schon recht oft.
    .PS: wir sind recht klein und im Durchschnitt im 3ten Quartal geboren. Wichtige Zweikämpfe tuen natürlich weh, wenn man keine Absicherung hinten hat

  • @Powerzwergenpapa
    Diese Mannschaften kenne ich noch aus meiner Zeit als Trainer Mini- E. Von diesen Mannschaften und auch deren Trainern siehst Du ab C kaum noch jemand. Mit dieser Art der "Ausbildung" bist du bis zur E noch erfolgreich. Schulterklopfer an allen Ecken. Dann ab D bleiben die Erfolge mehr und mehr aus und die Mannschaften deren Spieler individuell ausgebildet wurden, sind aufgrund ihrer gut aufgestellten Breite und Vielseitigkeit schon deutlich überlegen. Ab C wird es dann so gravierend, dass einem die Spieler schon fast leid tun können.


    Das Problem im Bereich der Bambini bis einschließlich E ist, dass zu wenig Individualtrainer und zu viel Mannschaftstrainer unterwegs sind. Schulterklopfer gibt es nunmal nur für Erfolg. Und den definieren zu viele mit Gewinn und nicht mit nachhaltiger Ausbildung. Die Früchte ernten später andere. Als Jugendtrainer muss mir das aber egal sein.

  • wie sind sehr zufrieden mit der individuellen Entwicklung unserer Spieler, aber da wir die einzigen sind, die komplett ohne Aufstellung und ohne Aufgaben spielen, bleibt manchmal die Sorge, dass sie etwas verpassen.


    Glaubt ihr, es ist ein Nachteil, wenn die Jungs vor der E-Jugend noch keine Aufstellung und keine Positionen kennengelernt haben?

  • Bei uns war das Spiel"system" ein 2-1-2-1. So würde ich das nennen.

    Die Grundformation im Kleinfeldbereich wird für mich oft überbewertet. Es ist relativ egal, aus welcher Ordnung heraus man gemeinsam Tore schießt und Tore verhindert.
    Schädlicher sind für mich zwei andere Punkte:

    • Spieler spielen immer auf derselben Position
      Hier wird langfristig Kreativität verhindert. Später im 11er Fußball gibt es 10 Feldspielerpositionen. Warum soll man sie jetzt schon auf Positionen festlegen, die es so später nicht mehr gibt?
    • Spieler werden auf ihren Positionen festgeschraubt
      Sieht man oft bei kräftigen Abwehrspielern, die den Ball möglichst weit rausbolzen sollen und sich von der eigenen Torauslinie maximal 20 Meter entfernen dürfen. Hier wird Spielintelligenz verhindert, da diese Spieler z.B. nicht sich bietende Räume für Vorstöße erkennen werden.


    Diese Mannschaften kenne ich noch aus meiner Zeit als Trainer Mini- E. Von diesen Mannschaften und auch deren Trainern siehst Du ab C kaum noch jemand.

    Fairerweise muss man sagen, dass es dafür einen weiteren Grund gibt. Diese Mannschaften leben oft von einem oder zwei Spielern, die dann auch durchspielen. 2 von 7 können mehr ausrichten als 2 von 11... Abgesehen davon sind diese Spieler oft weg, sobald es Spielklassen oberhalb der Kreisebene in der Nachbarschaft gibt.

  • @Powerzwergenpapa
    Starre Positionen werden leider von vielen Kindertrainern gefordert. Gerade die von dir angesprochenen Verteidiger sieht man bis zur D fast überall im Breitensportbereich. Auch den typischen Stoßstürmer erlebe ich sehr häufig. Der wird dann mit langen Bällen aus der Abwehr bedient und knallt die Bälle aus jeder Lage dann ins Tor.
    Starre Außenspieler habe ich so oft noch nicht gesehen. Bei 2008ern sollte es viele noch in die Mitte und zum Ball ziehen, da scheint der Trainer doch ziemlich feste Vorgaben gemacht zu haben.
    Ich hatte letztens mit meiner U10 ein Spiel gegen eine U11. Gegner war körperlich deutlich überlegen, stand aber konsequent, selbst bei eigener Ecke, mit 3 (kräftigen) Verteidigern am eigenen Strafraum. vom Trainer wurde auch konsequent "schlagen" gefordert. Was meinst Du was passiert, als die Verteidigern Gegnerdruck bekamen und den Ball nicht schlagen konnten? Sie wussten nicht was sie machen sollten! 2006er die nicht in der Lage waren, zu dribbeln oder den Ball kurz zum Torwart zu spielen.
    Jüngst habe ich mir das Spiel einer befreundeten U9 angesehen. Zwei Verteidiger konsequent am eigenen Strafraum, trotz deutlicher Überlegenheit. Der Torwart musste die gesamten 40 Min. im Tor bleiben. Er hatte 2 Ballkontakte, jeweils Abstoß nach Schuss am Tor vorbei. Der eine Verteidiger hatte 3 Ballkontakte und zwei Zweikämpfe, der andere 5 Ballkontakte und drei Zweikämpfe. In 40 Minuten, bei rund 1,5 Std. Fahraufwand.
    @Trainero
    Ihr spielt komplett ohne Aufgabe? Du benennst den TW und die ersten 6 und dann geht's los?

  • Wir spielen komplett ohne Grundaufstellung bei den Bambinis und sind sehr zufrieden damit, was die Jungs draus machen.
    Häufig starten sie natürlich im 6-0, aber sie passen sich selbstständig dem Gegner an. Wir sind natürlich auch anfällig für Konter und in Ballnähe ist es eng.

    Sobald man ein Grundgerüst oder eine Formation vorgibt besteht die Gefahr, dass man als Trainer zu positionsspezifisch denkt, aufstellt oder ausbildet. Daher gefällt mir euer System sehr gut. :thumbup:
    Wie es bei euch weitergeht, also wenn ihr dann eine Formation vorgebt, würde mich sehr interessieren...


    @All
    Ich habe seit der F das 3-3 spielen lassen. Als Einstieg "Es gibt den Angriff und die Abwehr" finde ich es optimal. Schwierig wird es wenn man dann Spieler hat, die fragen ob sie Mittelfeld spielen können, weil das ihre Lieblingsposition ist. Da muss man dann erst wieder Überzeugungsarbeit leisten. Zwischendurch habe ich es auch mit 2 Abwehrspielern versucht, weil mir 3 manchmal zu viel waren. Daran werde ich kommende Saison weiterarbeiten...


    Gruß,
    sb

  • Es gibt bei uns eine gemeinsame Aufgabe. Spezielle Aufgaben entstehen dann im Spiel. Keine festen Positionen - folglich rotiert auch nur der TW. Unsere Tw-Rotation ist in der G von Spiel zu Spiel. In der F von Halbzeit zu Halbzeit. Allerdings habe ich zwei Jungs die leidenschaftlich gerne im Tor stehen, die dürfen das dann öfters.
    Das Positionsgedöns habe ich anfangs kurz versucht aber schon nach meinem zweiten Turnier als kindercoach als katastrophal für die Kinder wieder verworfen. Meine Meinung: Jedem, dem seine gesamte Mannschaft und alle Jungs am Herzen liegen - und nicht nur ausgewählte und das Ergebnis - sollte das erkennen.

  • Vielen Dank für die Rückmeldungen.


    @Trainero, Ersatzbank: Finde ich toll und sympathisch, euren Ansatz. Ich frage mich auch, warum man da beim 6+1 Positionen kreiert, die es so auf dem Großfeld doch gar nicht gibt. Auf der anderen Seite muss man ja mit Positionsspiel irgendwann in irgendeiner Weise anfangen. Es gibt ja auch hier im Forum Trainer wie @Schimanski und @Zodiak, die hier mit ihrem Namen und ihren Teams für ihre Arbeit einstehen, augenscheinlich erfolgreich arbeiten und – so wie ich das in den Postings nachgelesen habe – nachdrücklich für ein gewisses Maß an Positionsspiel auch schon in der F-Jugend plädieren.


    Was sagen denn eure Eltern und andere Beobachter? Ich vermute, hier bei uns würde ein völliger Verzicht auf jegliches Positionsspiel für Irritationen sorgen.



    Ich sehe zwei Zonen, wo ich mich schon etwas frage, wie man damit umgehen soll bzw. wie man da den Kindern ein Gefühl vermitteln kann. Einmal die Abwehr. Niemand – auch unser Trainer – will stures Mauern. Jeder will eine spielstarke Abwehr, die auch in der Lage ist, sich vorne einzuschalten. Auf der anderen Seite soll ja die Defensive nicht blank liegen. Das ist ja ein Balance-Akt, wo die Kinder klare Vorgaben und große Freiheit zugleich brauchen.


    Das andere sind der rechte und linke Außenbereich. Irgendwie muss man ja Spieler rechts und links einteilen, oder wie handhabt ihr das? Denn zu stur darf das ja auch nicht sein. Im modernen Fußball wird gekreuzt und wenn der Ball auf links ist, darf der rechte Außenspieler ja auch gerne als Anspielstation zur Verfügung stehen.


    Wenn man Spieler vorne/hinten bzw. rechts/links stellt hat man immer diesen Balanceakt zw. Vorgaben und Freiheit, die es zur Entwicklung von Spielintelligenz und Kreativität braucht.

    "There is only one ball, so you need to have it." (J. Cruyff)

  • Interessant, dass dieses Thema immer wieder aufkommt in diesem Forum... ich finde das klasse, dass zeigt, wie komplex der Fußball ist, dass es auf eine so scheinbar einfache Frage so viele verschiedene und grundlegend unterschiedliche Antworten gibt... da gibt es wohl noch viel zu diskutieren


    Meiner F-Jugend gebe ich Positionen vor, Aufstellung meist ein 3-3. Aber die Formation ist ja nebensächlich. Positionen werden alle rotiert.
    Ich mache das, um die technischen und taktischen Fähigkeiten optimal entwickeln zu können. Wenn in dem Alter keine Positionen vorgegeben werden, kommt es zu solch komplexen "Knäuel"-Situationen, die die Kinder niemals adäquat meistern können. Durch ein Positionsspiel wird das Spiel in übersichtliche Bahnen gelenkt, die Spieler können so in altersgerechten Spielsituationen ihre Techniken einüben und erfahren durch die Übersichtlichkeit des Spieles eine taktische Intelligenz.


    Es werden ja keine taktischen Anweisungen auf den Weg gegeben, aber die Spieler müssen schon lernen, das für ein Mannschaftssport eine gewisse Absprache und Raumaufteilung vonnöten ist. In der F-Jugend müssen meiner Meinung nach die wichtigsten Individualtaktischen Dinge schon gekannt werden, um in der E-Jugend darauf aufbauen zu können.


    Da sieht man wieder, das Problem liegt im Wettkampf selbst. 7 gegen 7 in der F-Jugend - viel zu viel...

  • Ich bin bisher mit dieser offensiven Aufstellung/Taktik bisher immer sehr gut gefahren.


    eins vorne weg die Spieler tauschen bei jedem spiel oder auch mal in der halbzeit durch auch die torhüter mal.


    Also
    Der Libero: einer ist und bleibt hinten wenn wir ecke haben oder am gegnerischen strafraum sind geht er bis zur mittellinie


    Der Stürmer:einer ist immer vorne und bleibt da auch, geht bis zur mittellinie zurück nicht weiter


    Das Mittelfeld: 4 Spieler sind immer da wo der Ball ist vorne wie hinten, ist natürlich sehr laufintensiv, die auswechsler was man hat werden immer im mittelfeld ein und ausgetauscht, natürlich sollte man, das mittelfeld ein bisschen einteilen z.B. wie eine Raute, im Spiel kann man dann wareiren einer bleibt eher mit hinten bei starken Teams oder auch einer bleibt mit im Sturm, ich sage immer dazu Flexi aufstellung.


    Klappt wunderbar in der F Jugend

  • Es gibt ja auch hier im Forum Trainer wie @Schimanski und @Zodiak, die hier mit ihrem Namen und ihren Teams für ihre Arbeit einstehen, augenscheinlich erfolgreich arbeiten und – so wie ich das in den Postings nachgelesen habe – nachdrücklich für ein gewisses Maß an Positionsspiel auch schon in der F-Jugend plädieren.

    Ich habe fast zwei Jahre, also praktisch die ganze Bambini-Zeit ohne Positionen gespielt. Wir waren übrigens weit und breit die einzigen. Vorteil war unser gutes Umschaltverhalten, Nachteil war die luftige, defensive Absicherung, die uns schon mal den Sieg gekostet hat. Heute würde ich wahrscheinlich wieder so machen, vielleicht mit der Einschränkung wie sie @ixmux vorgeschlagen hat. Einer tief, einer hoch, die anderen frei.


    (Ich muss derzeit übrigens zwei Spieler aus dem Jahrgang über uns integrieren. Beide technisch stark, aber schon früh auf festen Positionen gespielt. Sie schalten sehr träge um und auch oft ab (was natürlich auch an den Trainingsinhalten liegen kann). Grundsätzlich fehlt ihnen aber der Mut eigene Entscheidungen zu treffen und über die Positionsrolle hinaus zu denken, was jetzt in der D immer wieder negativ auffällt.)


    In der F habe ich gerne 3-2-1 gespielt, um den Abwehrspielern die Möglichkeit zu geben, ihren Dribbelinstinkt auszuleben. Die defensiven Außen haben formativ keinen Spieler vor sich, der den Raum zustellt (wie beim 3-3) und durften sich auch offensiv immer entfalten. Wenn man nur mit zwei Verteidigern spielt, sind sie zu sehr auf ihre Verteidigungs- und Absicherungsrolle reduziert -> nicht kindgerecht.


    In der E habe ich dann gerne 2-3-1 bzw. 2-1-2-1 gespielt, weil man den Raum gleichmäßig besetzt und viele Dreiecke hat, da die Jungs dann in diesem Alter auch die Übersicht und die Fähigkeiten besitzen, zu kombinieren. Das 3-3 habe ich wegen des offenen Zentrums und der flachen Staffelung nie gemocht. Trotzdem wird es in fast jedem NLZ gespielt und es ist auch eine Formation, gegen die das 2-3-1 oft schlecht ausssieht (wenn das 3-3 sehr aggressiv und kompakt gespielt wird "schluckt" es die mittlere Dreierreihe des 2-3-1 und hat oft Überzahl).


    Die Formation beeinflusst aber oft nur Nuancen. Wichtig sind im Kinderwettspiel nach meinen Eindrücken:


    - Fresse halten, spielen lassen
    - Positionsrotation
    - so früh wie möglich flachen Spielaufbau betreiben
    - Bolzen unterbinden, spielerische Lösungen loben (selbst wenn sie nicht klappen)
    - Fokus auf Angriff und nicht auf Mauern


    Gruß, Christoph

    C 1 Viktoria Buchholz


    Auf jede Mannschaft, die in Schönheit stirbt, kommen hundert, die in Hässlichkeit sterben – kein Grund also, sich auf Hässlichkeit zu fokussieren.
    Martin Rafelt



  • Aus Sicht der Ausbildung für später, kommen mir folgende Situationen:
    Warum bleibt unser Stürmer immer vorne stehen? Er hat es so gelernt. Stürmer gehen nur bis zur Mittellinie zurück. Viel Spaß das wieder aus den Köpfen zu bekommen.
    Warum geht ein Spieler nie mit in den Angriff? Er hat es so gelernt. Libero bleibt hinten wenn Ecke ist oder der Ball am gegnerischen Strafraum ist. Aber er geht nicht über die Mittellinie. Viel Spaß das wieder aus den Köpfen zu bekommen.



    So läuft es auch mit den Hütchen.
    Jahrelang heißt es bei Übungen: Stell dich ans Hütchen.


    Dann baut einer ein 4vs2 auf und er wundert sich.....4 Spieler stehen an 4 Hütchen, immer. Jahrelang gelernt.
    Enormer Aufwand das wieder aus den Köpfen zu bekommen......

  • Klasse!


    @Uwe
    Kann man das vielleicht irgendwo oben anpinnen?


    Grüße
    Oliver