Beiträge von Don Quijote

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    Sind wirklich ALLE NLZs für die Nachwuchsliga gesetzt, völlig egal in welcher Liga die 1. bei denen spielt?

    Also könnte theoretisch auch 5. Ligist sich als NLZ lizensieren lassen und dann in dieser Nachwuchsliga mitspielen?

    Bislang dachte ich immer, es geht dabei nur um die NLZs der 1. und 2. Bundesliga

    Ja, es geht um das (zertifizierte) NLZ als Eintrittsvoraussetzung:

    In der U 19 und U 17 DFB-Nachwuchsliga spielen Bundesligisten und Amateurvereine von Beginn an in einer Liga. Alle Vereine mit einem Leistungszentrum (LZ) sind sportlich dauerhaft für die DFB-Nachwuchsliga qualifiziert.

    FSV Frankfurt und OFC sind ja explizit genannt und auch "nur" Viert-Ligisten.


    Grüße

    Oliver

    Über Ostern haben wir unseren Sohn in Kalifornien besucht, daher kann ich wieder ein paar Infos geben. Während unserer Zeit waren zwei interne Testspiele, also Team A gegen Team B, der Kader ist ja groß genug. Das Niveau fand ich recht übersichtlich, ehrlich gesagt. Regionalliga war das nicht. Es kann sein, dass das täuscht, da es halt kein offizielles Spiel war, aber insgesamt doch eher schwach. Auf beiden Seiten gab es große Probleme beim Spielaufbau. Generell wurde sehr viele Einzelaktionen versucht, z.B. 6er geht ins Dribbling gegen zwei Gegenspieler, statt einen Pass zu spielen. Mein Sohn meinte, dass das daran liegt, dass jeder Spieler versucht, eine möglichst eindrucksvolle Situation mit Ball zu haben, um den Trainer zu beeindrucken. Ob’s funktioniert?! Die Spielweise führt dazu, dass es sehr viele Zweikämpe gibt, aber nur wenig Spielfluss. Die Zweikämpfe werden sehr körperlich/ruppig geführt, obwohl das ja wie gesagt nur interne Trainingsspiele waren. Was mir zudem negativ aufgefallen ist: Selbst im Trainingsspiel gibt es diese Unsportlichkeiten, um Zeit zu schinden, also Ball wegschlagen, obwohl abgepfiffen ist, schnelle Ausführung der Freistöße wird verhindert, Ball für den Gegner wird nicht geholt usw. Das hat mich wirklich überrascht. Aber mein Sohn meinte, der Trainer fordert das auch so ein. Very strange! Einmal gab es sogar eine Rudelbildung, so hoch kochen die Emotionen…Der Trainer des Teams ist Typ „alter Haudegen“, also sehr autoritär. Mein Fall wär’s nicht, aber mein Sohn kommt soweit ganz gut mit ihm klar.


    Es wird jetzt in der Spielfreien Zeit sehr viel trainiert, erstes Training meist um 8:00 morgens, danach Krafttraining. Das war letztes Jahr noch anders, da wurde weniger trainiert. Nachmittags/abends sind dann die Vorlesungen im College, manche Kurse gehen bis 22:00! Aktuell laufen die Planungen für das kommende Semester. Die Sportler haben separate „academic adivsors“, die die Kursplanung mit den Spielern machen. Ein großer Vorteil ist, dass die Sportler als erste ihre Kurse wählen, damit das zu den Trainingszeiten passt. Dadurch besteht kein Risiko, dass die Sportler nicht in stark nachgefragte Kurse reinkommen, das trifft dann erst die regulären Studenten. Die Uni fand ich erstaunlich aufgeräumt, alles sehr „clean“, ganz anders als ich das in meiner deutschen Uni vor 30 Jahren erlebt habe. Es gibt Studentenwohnheime direkt auf dem Campus, aber mein Sohn wohnt in einer Sportler-WG in unmittelbarer Nähe zum Campus. Wie alle dort hat er sich jetzt einen E-Scooter zugelegt, weil die Wege an der großen Uni per Fuß recht weit werden. Er überlegt auch, sich mit einem Freund ein Auto zu kaufen, da der ÖPNV nicht wirklich gut funktioniert und Taxi/Uber auf die Dauer auch teuer wird.


    Mein Sohn ist jetzt knapp 2 Jahre in den USA und überlegt aktuell, ob er nach dem Bachelor auch noch den Master in den USA machen soll. Ihm gefällt es dort also. Und als Familie war es super, das alles mal konkret vor Ort zu sehen. Nur mit dem Jetlag muss ich jetzt kämpfen :S


    Grüße

    Oliver

    Mir sind keine Mentoring Programme seitens der Vereine bekannt, sondern das fällt in die Zusammenarbeit der Trainer mit dem Jugendlichen. Im Leistungsbereich nimmt oft der Berater (wenn es ihn denn gibt und wenn er seine Aufgabe ernst nimmt) diese Mentoring Aufgabe wahr.


    Grüße

    Oliver

    Leverkusen hatte lange keine U16, hat die aber 2022 wieder neu eingeführt

    Insofern sind die jetzt gerade den umgekehrten Weg gegangen.


    Sehr viele NLZ ziehen aber gute U16 Spieler in die U17 hoch. FCB z.B. hat aktuell drei 2008er im U17 Kader. Aber dennoch hat der FCB eine U16.


    Mich wundert der Schritt, den St.Pauli und der HSV da gehen. Klar geht es den NLZ immer um die Top-Talente. Aber die Fortschritte sind nicht immer linear, d.h. das Top-Talent aus der U15 ist nicht zwingend das Top-Talent in der U19. Mit einer U16 steigt die Chance, auch Spieler im Verein zu halten (und fördern zu können), die noch Zeit brauchen (z.B. auch körperlich).


    Grüße

    Oliver

    Dass so mehr Geld von den Profivereinen in Richtung Amateurvereine fließt, finde ich gut. Allerdings finde ich es auch falsch, dass an die individuellen Wechsel von Jugendspielern zu knüpfen. Einen Grund hat Coach1976 schon genannt. Und ich finde es auch schlicht nicht gerecht, einen Verein zu belohnen, weil ein talentierter Spieler dort seine Bambini-Jahre absolviert hat, während der Nachbarklub leer ausgeht, der vielleicht sogar eine bessere Jugendarbeit macht. Ich fände es besser, die Zahlungen z.B. an der Zahl der gemeldeten Teams (oder Spieler?) festzumachen.


    Grüße

    Oliver

    „Jetzt liegt es an den Klubs, es liegt wirklich an der deutschen Fußballlandschaft, diesen Jungs die Möglichkeit zu geben, in der ersten, zweiten oder dritten Liga zu spielen.“...(Er) betonte, dass man Probleme im Übergangsbereich habe, weil Talente dort nicht genügend Spielzeit bekämen. Stattdessen werden talentierte Spieler aus Frankreich, England, Brasilien, Belgien oder den Niederlanden geholt. „Da müssen sich der Verein und die deutsche Fußballlandschaft hinterfragen. Leidtragende sind der Verband, die A-Nationalmannschaft und die U21.“


    Wer hat's gesagt? Quelle und Auflösung

    Ein Gespräch mit dem Trainer ist sicher sinnvoll. In der B-Jugend sollte das aus meiner Sicht allerdings der Spieler selbst führen und nicht seine Eltern für ihn.


    Ehrlich gesagt wäre ich aber recht pessimistisch, dass euer Sohn nach dem Gespräch mehr Spielzeit bekommt. Daher würde ich eurem Sohn empfehlen, mal nach einem anderen Team Ausschau zu halten, wo die Spielanteile breiter verteilt werden, so wie Coach1976 das vorschlägt. Gibt es denn andere Teams im gleichen Verein oder in anderen Vereinen, die potenziell in Frage kommen? Dann könnt ihr da mal forschen, wie die es mit den Spielzeiten halten. Und dann ggf. zum Ende der Saison wechseln.


    Grüße

    Oliver

    Sorry, interessantes kann ich nicht berichten, weil ich aktuell selbst wenig mitkriege - unser Junior macht sich zurzeit ziemlich rar. Das interpretiere ich mal als Zeichen, dass es ihm gut geht, aber Infos für's Forum fallen daher leider flach. :)


    Grüße

    Oliver

    Muss denn das neue Frauenteam wirklich ganz unten anfangen? Oder gibt es da eine Chance auf eine Sonderregelung? Die neu formierte Männer-U21 von Eintracht Frankfurt hat letztes Jahr in der Hessenliga begonnen.


    Ansonsten stelle ich mir das sportlich schon ziemlich dröge vor...


    Grüße

    Oliver

    Hier mal ein Zitat aus der Jugendordnung in Hessen:


    §11.3. Der Einsatz von Spielern einer jüngeren Altersklasse in der nächsthöheren Altersklasse ist zulässig

    D.h. E und D zusammen ist zulässig und bedarf auch keiner Ausnahmegenehmigung. Die Mannschaft spielt dann als D-Jugend.


    Vermutlich gibt es überall (also auch bei Euch) ähnliche Aussagen in der Jugendordnung, deshalb hatte ich nach dem Verband gefragt.


    Grüße

    Oliver

    Hallo Kräheneule,

    willkommen im Forum! Was verstehst du unter "gemischter Mannschaft"? Mädels und Jungs gemischt? Das geht bei den Kleinen? Oder altersmäßig gemischt? Dazu gibt es sicher Regelungen in deinem Fussballverband, in welchem bist du?


    Grüße

    Oliver

    Wie es in Hessen abläuft, ist hier in der Übersicht dargestellt:

    Talentförderung Junioren | hfv-online.de


    ab U12: DFB Stützpunkte (ohne NLZ-Spieler)

    ab U13: aus den Stützpunkten werden zusätzlich Regionalauswahlen gebildet (ohne die NLZ-Spieler)

    ab U14: Bildung der Landesauswahl aus Regionalauswahlspielern und aus NLZ-Spielern. Die NLZ-Spieler sind hier in der Mehrzahl, aber es gibt auch etliche Nicht-NLZler, die den Sprung in die Landesauswahl schaffen (und dann oft bald auch ins NLZ wechseln...)

    ab U15: Bildung der U15-Nationalmannschaft aus den Landesauswahlen


    Kreisauswahl taucht hier nicht auf, gibt es bei uns nicht (oder ist das ein anderer Name für den DFB Stützpunkt?)


    Grüße

    Oliver

    Mir ist es unbegreiflich, warum die NLZ Vereine bei der miserablen Quote der Jugendspieler die es zum Profi schaffen ( 1-3% ), nichts ändern und einfach so weitermachen!?

    Jeder leitende Angestellte in der freien Wirtschaft würde in seinem Unternehmen die Kündigung erhalten.

    Man kann über die NLZ schimpfen, aber ein Hinweis zur genannten Quote von 1-3%: Die mag stimmen, wenn man sich alle (auch die jüngeren) NLZ-Spieler anschaut, also inklusive derer, die es nicht bis in die U19/U21 geschafft haben. Wenn man sich die U19/U21 anschaut, ist die Quote erheblich höher. Wenn es 2-3 Spieler aus einem Jahrgang in den bezahlten Fußball schaffen (1-3 Liga in D + ausländische Profiligen), dann ist man ja bei ~10%. Und 4. Liga ist je nach Team eigentlich auch schon Profi-Bereich, auch wenn das offiziell als Amateurliga gilt. Und wie Nils bereits sagt, die Zahl der Plätze ist halt begrenzt. Wenn man mal grob von einer Verweildauer im Profibereich von 10 Jahren ausgeht, dann muss durchschnittlich jedes Team jährlich 2-3 Spieler aus Altersgründen ersetzen. Und um diese Plätze streiten sich die Spieler aus deutschen NLZ mit älteren Spielern und auch noch mit Zugängen aus dem Ausland.

    Ich würde mir folgende Frage stellen:

    Hätte eine Reduzierung der Intensität ( Training / Spiel / Druck ) positive Auswirkung auf die obige miserable Quote?

    Kann es sein, dass die derzeitig Intensität genau der Grund für die schlechte Quote ist? Das 99% der Jugendspieler nach der U19 im Kopf platt sind? Das dann der letzte Wille, die Kraft und der Spaß komplett im NLZ gelassen wurden?

    Kann sein, aber genau so gut kann sein, dass die Reduzierung der Intensität die Quote noch weiter absenken würde. Zumindest körperlich müssen die meisten Jugendspieler beim Übergang zu den Senioren ordentlich zulegen. Und wie gesagt, so schlecht ist bei vielen NLZ die Quote gar nicht. Man darf aber nicht immer nur auf die ersten Mannschaften der Bundesligisten schauen. Bayern z.B. bringt viele Profis hervor, auch wenn die wenigsten davon beim FCB spielen.

    Obwohl ich schon öfters kommuniziert habe das ich gerne etwas mehr verantwortung übernehmen möchte und in Wichtige entscheidungsprozesse mit eingebunden werden möchte ist kaum bis wenig passiert.

    Ich pick mal diesen Satz heraus. Hast du das eurem Jugendleiter deutlich gemacht, dass du den aktuellen Stand nicht weiter mitmachen willst und sogar über einen Vereinswechsel nachdenkst? Und was bedeutet "mehr Verantwortung" und "Einbindung"? Willst du Chef-Coach sein? Dann sag das deutlich, ist ja vollkommen ok. Irgendwie habe ich den Eindruck, dass dein Jugendleiter noch nicht begriffen hat, wie ernst es dir ist (wenn es dir so ernst ist, wie du hier schreibst).


    Grüße

    Oliver

    Der Verein ist dazu aber verpflichtet, er muss das innerhalb von 2 Wochen erledigen:


    Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass der abgebende Verein verpflichtet ist, auf eine ihm nachweislich zugegangene Abmeldung oder auf eine dem Spieler ausgestellte Abmeldebestätigung zu reagieren: Er muss

    -... den Spieler online abmelden.
    (Abmeldetag ist dabei entweder das Datum der Posteingangsbestätigung des Abmelde-Einschreibens (bei der Post), der vom abgebenden Verein eindeutig und unstreitig bestätigte Abmeldetag oder der Tag der vom aufnehmenden Verein im Rahmen eines Vereinswechsels online vorgenommenen Abmeldung (die Benachrichtigung an den abgebenden Verein erfolgt in diesem Falle über das Postfach-System Zimbra)).
    Bei der Online-Abmeldung (bzw. auf dem Spielerpass – bis 30.06.23) muss der abgebende Verein eine Erklärung über die Zustimmung oder Nicht-Zustimmung, über den Tag der Abmeldung und über den Termin des letzten Spiels (Privat- oder Verbandsspiel) abgeben.
    Wird die Online-Abmeldung (bzw. der Pass – bis 30.06.23) nicht innerhalb dieser Frist durchgeführt (bzw. an den Spieler bzw. an den neuen Verein ausgehändigt oder dem BFV zugesandt oder eine Erklärung über den Verbleib des Passes abgegeben – nur noch bis
    30.06.23 möglich), gilt der Spieler auch bei einer Nicht-Freigabe-Erklärung des abgebenden Vereins als freigegeben.

    § 31 Entfall der Wartefrist

    Das sofortige Spielrecht wird erteilt,

    a) wenn ein Juniorenspieler nachweislich sechs Monate nicht mehr gespielt hat.

    Entsprechende Bestätigung des abgebenden Vereins ist zusammen mit dem

    Antrag auf Spielerlaubnis einzureichen.

    "Gespielt" ist meines Erachtens eindeutig. Wer auf der Bank sitzt, spielt nicht. Aber du musst das auch gar nicht auslegen. Der aufnehmende Verein soll den abgebenden Verein um die geforderte Bestätigung bitten.


    Grüße

    Oliver