Ruhiger Trainer sein oder lieber ein lautstarker Motivator?

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  • Hallo zusammen


    Nach langer Pause melde ich mich auch wieder mal zu Wort.


    Nun meine Frage: Ich bin tendenziell ein ruhiger Trainer der nicht viel zum Spiel sagt und möglichst wenig coacht. Mein Vater, welcher etliche Erfolge mit Juniorenmannschaften feiern konnte, ist das genaue Gegenteil von mir. Er komentiert, ruft drein und versucht die Jungs zu puschen.


    Da ich selber Fussball spiele finde ich die Variante mit rein rufen nicht so der Brüller, da ich weiss was alles hängenbleibt vom Gesagten. Und das ist, finde ich, nicht viel.


    Ich bewerte das Spiel lieber in der Pause.


    Was findet Ihr die bessere Variante? Sollte man ruhig auf der Bank seine Gedanken machen oder das Spiel ständig komentieren? Was habt Ihr für Erfahrungen gemacht? Und bleibt bei den Jungs mehr hängen vom Gesagten als bei den 'Grossen'?


    Ich danke für eure Rückmeldung. :)


    Euer Diego27

    Man lernt eine Zeile von einem Sieg
    und ein Buch aus einer Niederlage.

  • Ich finde die Mischung machts. Es spricht nichts dagegen, daß Team lautstark anzufeuern. Im positiven Sinne.
    Es bringt auch nicht viel das Team in schwierigen Situationen im Stich zu lassen und vor sich hin zu schweigen.


    Ein no go ist natürlich, daß Team verbal zu demütigen und jeden Fehler lautstark. .ironisch/sarkastisch /beleidigend zu kommentieren.


    Wie so oft..gibt es mehr als schwarz und weiß.

    Versuche im jeden Training 1 Spieler gezielt besser zu machen und du hast in einem Jahr/einer saison, VIEL geschafft!

  • DIego27:


    Ich finde Deine variante besser, aus den schon von Dir angeführten Gründen. Man müsste natürlich die Kinder fragen, wie viel bei Ihnen von den anweisungen und teilweise dem Gebrüll der trainer wirklich ankommt. Ich weiß es von den meinigen, dass sie vieles nicht aufnehmen bzw. wenn sie in der Nähe des Trainers sind, durch anweisungen abgelenkt oder in ihren Entscheidungen beeinflusst werden.


    Ich meine, die Kinder sollen selbst ihre Entscheidungen im Spiel treffen, auch wenn es falsche sein sollten. Es ist ihr Spiel und nicht das des Trainers.


    Von vielen Trainern höre ich blödsinnige Anweisungen, wenn ein Kind dribbelt oder die 1gg1 Situation sucht. Was soll zum Beispiel die Anweisung "Spielen" ??? Hört man ständig. Aber was soll das Kind damit anfangen ?
    Es sieht vielleicht gerade den freien Mitspieler nicht. Vielleicht hat es altersbedingt noch nicht den Überblick oder kann ihn nicht sehen, weil er seitlich ein stück hinter ihm läuft ? vielleicht sieht es ihn nicht, weil es sich noch auf den Ball konzentrieren muss, was der Trainer nicht muss. was macht das Kind nach dem Kommando "Spielen" ? es spielt ab. Zu wem ? Egal .... Irgendwohin !


    diego: Lass Dich nicht von "Mannschaftserfolgen" anderer Trainer blenden. Ob da jemand einmal irgendwelche Meisterschaften gefeiert hat, ist für Dich und auch für Deine Kinder völlig unwichtig und damit uninteressant und sagt nichts über die Qualität des Trainers. wichtig ist, dass Du Deine Jungs dabei unterstützt, besser zu werden. Und dabei meine ich nicht in erster Linie als Mannschaft besser zu werden, sondern dass sich vor allem jeder einzelne weiterentwickelt.
    Wenn Du, wie Du schreibst, in der Pause und nach dem Spiel einige wenige Dinge kurz ansprichst, sollte das reichen. An allen anderen Dingen kannst du im Training arbeiten und in Trainingsspielchen auch einmal die eine oder andere Situation "einfrieren", um dort zu erfragen, welche Lösungsmöglichkeiten die Kinder hier sehen würden.


    Übrigens halte ich auch wenig davon, seine Kinder ständig anzufeuern und damit pushen zu wollen. Das ist auf Dauer ermüdend und die gewünschte Wirkung verpufft. Anfeuerung gibt es in der Regel schon durch Eltern und andere Zuschauer. Als Trainer selbst würde ich damit dosiert umgehen und davon nur in wenigen Situationen Gebrauch machen, wo es auch den gewünschten Effekt für den Einzelnen hat oder ich den Eindruck habe, dass die Mannschaft genau in dem Moment einen Weckruf oder das Pushen braucht.


    Das ruhige Verhalten am Spielfeldrand kann auch noch andere vorteile haben. - Man verlässt das Spiel nicht mit hochrotem Kopf, wie vielleicht andere Kollegen. Man hat Zeit gefunden, einige Dinge zu notieren, die vielleicht, obwohl schon geübt, noch nicht so klappten und auf die man vielleicht in den nächsten Trainingseinheiten verstärkt achten möchte. Man hat Zeit gefunden, rechtzeitig und gerecht Spieler und Positionen wechseln zu lassen. Und vielleicht hat man auch zu einem unproblematischen und rein sportlichen Verlauf des Spiels beigetragen.

  • Ich finde auch das es die Mischung macht !
    Man muss immer abwegen mit welchen Spieler Charakteren Arbeitet und wie die Spieler die Unterschiedlien Varianten aufnehmen.
    Mit meiner E Jugend zb. hab ich eine gute ausgewogene Mischung gefunden .
    Bei meiner C Jugend ist es eher so das Ich Lauter und Ernergischer an der Seiten Linie Agiere was die Jungs auch brauchen.


    Jeder sollte für sich selbst wissen wie er mit seiner Mannschaft Sprechen kann.

  • @Diego32


    Warum hast du dieses Thema in der Rubrik "Konflikte" gepostet?


    Trainer sind ganz normale Menschen und entsprechen als Gruppe dem Querschnitt der Bevölkerung. D.h. es gibt ruhige und weniger ruhigen Personen, die in ihrer Art jedoch autentisch sind! Da gibts auch keinen Schalter, an dem man eine Stimme lauter oder leise stellen könnte.


    Wenn ein Trainer sich so geben darf, wie er ist, dann ist es doch O.K. oder?


    Konflikte können ja nur (bei Spinnern oder total Introvertierten) entstehen, wenn die Erwartungshaltung von Trainer, Kinder, Eltern, Vereinsverantwortliche sehr weit auseinander gehen!

  • Von vielen Trainern höre ich blödsinnige Anweisungen,


    z.B. "weg mit dem Ball" oder "geh selber" sind oft kopflose Anweisungen, die den zuvor im Training gelernten Dingen widersprechen.
    Beim Spieler entsteht dadurch Verwirrung .


    Ich finde, die Spieler sollen lernen ihre eigenen Entscheidungen zu treffen, ihren eigenen Konzentrationslevel zu erreichen und diesen aufrecht zu erhalten, ihre eigene Motivation einzusetzen.
    Außerdem behindern oder verhindern die ständigen Traineranweisungen die Kommunikation innerhalb der Spielergruppe.


    Engagement des Trainers zeigt sich nicht durch die Anzahl der gebrüllten Anweisungen. Kinder haben oft "feinere Antennen" als wir meinen.


    Wenn ein Trainer sich so geben darf, wie er ist, dann ist es doch O.K. oder?


    Finde ich nicht ! Wie ist man denn ?
    Ist jemand, der aufgrund von erworbenem Wissen und Erfahrung, sein Verhalten geändert hat, nicht mehr er selbst ?


    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe und eine die wir beide nicht sehen.

  • Das Team emotional motivieren, anfeuern und loben- taktische Anweisungen an einzelne Spieler sollten eher ruhig an der Seitenlinie besprochen werden. Ansonsten auch lieber mal die Klappe halten und ein bisschen zur Ruhe kommen :D Die Spieler müssen ja auch mal Fehler und Erfahrungen machen

  • Ich versuche es so zu halten, dass ich in der Regel eher ruhig bin und dann vor allem in der Halbzeitpause, aber auch mal gezielt an einzelne Spieler Hinweise gebe während des Spiels. Das aber in der Regel nicht ins laufende Spiel rein, sondern während einer Unterbrechung. Ins laufende Spiel rein höchstens mal sowas, wie dass die Kette zu tief steht und nicht mehr hinten raus kommt. Ansonsten bin ich eher zurückhaltend; sehr präsent versuche ich bei Rückständen oder nach Gegentoren zu werden bzw. auch wenn es generell nicht gut läuft. Dann stelle ich mich bewusst ganz eng ans Spielfeld und versuche auch verbal aufzumuntern.


    Was die Einzelanweisungen an Spieler in konkreten Situationen anbelangt hat ein Trainerkollege mir vor einer Weile erzählt, dass da etwas in einer Zeitschrift drüber gestanden hätte, ich meine in Fußballtraining. Da wurden in relativ großem Maßstab Spieler danach befragt, was sie von Anweisungen halten und der recht eindeutige Tenor in dem Bereich war, wenn ich mich recht erinnere, dass das nur nervt und irritiert. Also sowas wie "spiel" oder "1 gegen 1". Finde ich auch plausibel. Als Spieler kann ich mich nicht so dran erinnern, wie sowas gewirkt hat, ich glaube ich habe einfach so ziemlich alles ausgeblendet was von außen kam.

  • 1) Kurze, motivierende und altersentsprechende Worte vor dem Spiel und in der HZ, jeweils direkt vor dem Herausgehen des Teams.


    2) Lobende Worte während des Spiels, wenn zb Lernziele aus dem Trainingsblock umgesetzt wurden.


    3) Ansonsten eher ruhig, vor allem während der Anfangsminuten



    Damit fahre ich seit Jahren am besten :thumbup:

  • Wenn ein anderer frei steht und der spieler droht sich festzudribbeln greif ich statt spielen auch lieber zu Kopf hoch, aber ich denke nach einiger zeit mit der mannschaft verstehen die spieler deine anweisungen.



    Ich denke allerdings, dass wir den Spielern nicht ständig die entscheidungen abnehmen sollten. Es ist wichtig, dass die Kinder das selbstständig machen und so ihre fehler machen und daraus lernen können.

  • Kinderbereich = bitte Ruhe am Spielfeldrand!
    Ich sehe es so, da es im Kinderbereich eh nicht um Erfolge gehen sollte, ist es doch egal ob Spieler A jetzt den Fehler macht oder nicht
    Okay nein,es ist sogar nicht egal. Ich möchte den Fehler haben!! Ich möchte das man dann aus den Fehlern lernt.
    Dies kann man ruhig in der HZ und beim Training besprechen - Im Training werde ich auch mal lauter, aber positiv. (" Super,das ist Fußball -Klasse")
    Natürlich auch wenn die Jungs quatsch machen,was sie gerne mal machen hehe... nur nachtragend sollte man da nicht sein.


    Viel schlimmer sind im Kinderbereich doch die Eltern- Ich habe den Eltern am Saisonanfang gesagt wie ich Kinder trainiere - wenn es dann halt nicht so läuft, fangen sie an mit mir zu reden "Ich weiß nicht ob das klappt mit deiner Idee,dass sie das Spiel selber lesen können"
    Ich denke mir dann, na und - dein Kind hat Spaß hier, und ob wir jetzt gewinnen oder nicht...


    Ein Segen war ein gegnerische Trainer vom "Leistungsverein" in unserer Stadt - er hat nichts gesagt, und dann kamen die Eltern danach zu mir "Der sagt ja auch nichts, du hast anscheinend recht"
    Aber wie Karl, auch schon geschrieben hat, genießen die Kinder die Ruhe, machen dann aber den Trainer verantwortlich dafür,dass sie nicht gewonnen haben, weil er nicht laut war .
    Sie kennen es halt nicht anders, und haben letztes Jahr ergebnisorientierten Fußball gespielt. Dass man jetzt 2 Ligen höher spielt, ist nicht drin in den Köpfen hehe...


    In anderen Altersklassen C-Jugend aufwärts,kann man durchaus auch laut werden - nur so,dass man keinen runter macht o.ä.
    Das geht finde ich null..

  • Als Einsteiger in dieses Forum möchte ich zu diesem Thema auch gerne meinen Senf dazu geben. Ich denke auch, dass es die Mischung macht. Darauf kommt es natürlich auch an, in welcher Altersklasse man Trainer ist. In der G o F o E Jugend ist es für die kleinen Kids noch ziemlich unverständlich, was man von einem Möchte. Aber ab der D Jugend, verstehen viele schon, was man sagt. Man sollte nicht alle 10 Sekunden rein rufen und jegliche Aktionen kommentieren. Aber positive Kritik und das Loben während des Spiels ist meiner Meinung nach schon wichtig. Weil die Aufgabe des Trainers nun einmal das Coachen ist. Viele wissen wenig über das korrekte und richtige Coachen, weil sie sich damit sehr wenig befassen. Trotzdem ist jeder Trainer anders. Nur weil man ruhig oder laut ist, ändert das glaube ich nichts am Erfolg. Der Erfolg liegt im Konzept.

  • ...dass das nur nervt und irritiert. Also sowas wie "spiel" ...

    Da gebe ich Dir Recht. Ein Einwurf von draußen, den ich besonders liebe. Gehört zu den Top Five meiner NoGo-Liste, die jeder Trainer tunlichst aus seinem Repertoire streichen sollte. Es sind nämlich einige Faktoren vorher entscheidend. Ein sehr komplexer Bereich. Ich will das mal an einem positivem Beispiel erklären, was ich vor kurzem bei einem Testspiel zweier B-Mannschaften der Landesliga gesehen habe. Möchte es aber absolut nicht auf diese Altersklasse beschränkt sehen.
    Der eine Trainer hatte eine hohe Frequenz an Coachings. Kaum ein Spielzug ließ er unkommentiert. Könnte man sofort denken: Lass sie selbst Erfahrungen machen.
    Das Entscheidende war für mich, was und wie er es gemacht hat. Immer individuell, zeitnah und punktgenau. In einer Situation hätte er wie im vorliegenden Fall "spiel" rufen können. Hier aber hat er vor dem Ballverlust eben genau gar nichts gesagt. Kurz danach aber zum Spieler: "Marvin, du hast vorher nicht geguckt." Treffer ! Der Spieler hatte in der Tat vorher nicht seine Umgebung gescannt. "Kopf hoch" hört man oft bei der Ballannahme. Für mich viel wichtiger, dass sie dies vor der Ballannahme machen.
    Für mich sind sehr guter Spieler, die bei der Annäherung des Balles diesen kurz fixieren und bei der eigentlichen Annahme den Kopf oben haben.
    Außergewöhnliche Spieler sind für mich die, die vorher den Kopf oben haben und diesen Kreisen lassen. Und damit sollte man in der E anfangen. Ein "aus der Masse" herausragender Spieler weiß was er mit dem Ball macht, bevor er ihn bekommt. Gibt es eine Unmenge an Übungen für. Auch in der E und aufwärts. Der bloße Ruf nach "Spiel" (wenn auch emotional verständlich ) ist daher eher ein Begriff von Inkompetenz des Trainers. Mag sich hart anhören. Ich sehe das aber so. Trennt sich schnell die Spreu vom Weizen.

    ...dass das nur nervt und irritiert. Also sowas wie "1 gegen 1".

    Das wiederum sehe ich anders. Dieses "Kommando" ist mMn ein Motivationsschub bzw. weiß jeder Spieler damit was anzufangen. Lass das aber mal diskussionsoffen. Für mich ein ganz anderer Bereich.

    Als Einsteiger in dieses Forum

    Willkommen und mehr davon.

    Weil die Aufgabe des Trainers nun einmal das Coachen ist. Viele wissen wenig über das korrekte und richtige Coachen

    Sehe ich genauso.

    weil sie sich damit sehr wenig befassen.

    Sehe ich strikter. Beim Lehrgang zu Lizenzen ( bis C oder jetzt B, weiter habe ich keinen Einblick ) ist dies kein Thema. Allen Anderen ( ohne dies abwerten zu wollen ) mache ich da keinen Vorwurf. Ich habe da schon so viel "Vatertrainer" gesehen, die auf diesem Gebiet richtig was auf'm Kasten hatten.

  • Zum "1 gegen 1". Das ist als Anweisung sicherlich eine Stufe besser als "spiel", weil es zumindest präzise ist, jedem klar sein sollte, was gemeint ist. Dennoch kann auch das problematisch sein, weil es zwar als Ermunterung gemeint ist und auch so ankommen kann, wenn der Spieler ein 1 gegen 1 in Erwägung gezogen hatte - es kann aber wiederum auch verwirren, vor allem wenn der Spieler schon eine andere Entscheidung getroffen hat. Ansonsten müsste die Ansage sehr frühzeitig kommen, dann sehe ich aber die Gefahr, einen Gegenspieler schon vorab darauf hinzuweisen, was jetzt wahrscheinlich kommt, was ich bei einem 1 gegen 1 auch wieder möglicherweise schwierig finde. Ich meine auch, dass der Kollege mir von der Befragung erzählt hätte, dass explizit eine solche Anweisung auch von der überwiegenden Zahl der Spieler als negativ eingestuft wurde. Ich habe den Kollegen mal gebeten, mir den Artikel mal rauszusuchen, vielleicht kann ich dann daraus noch was beitragen.

  • Ich finde man sollte in der Situation ruhig bleiben, hinterher kann man die Situation kommentieren, aber bitte nicht zu inflationär.


    Ich finde es eher wichtig auf das einzugehen was die Spieler nicht so einfach sehen können wie Feinheiten im Stellungsspiel. Fußballspielen können se im Endeffekt ja, und als Trainer geb ich sowieso nur die Ordnung vor, warum soll ich dann auch viel anderes kommentieren

    "Der Chef auf dem Platz ist die Spielsituation" (Karsten Neitzel)

  • ´ Revilo


    Du hast es knapp und gut auf den Punkt gebracht!


    Aber wenn man ehrlich ist, in den Anfangstagen als Trainer macht man da noch so allerhand an Fehlern im Coaching.


    In anderen Altersklassen C-Jugend aufwärts,kann man durchaus auch laut werden - nur so,dass man keinen runter macht o.ä.


    Kannst du uns mal erläutern, welche besonderen Lernerfolge durch die Lautstärke des Trainers erzielt werden könnnen?

  • Meine Sichtweise aus der Ausbilder Perspektive..
    Die Klausur ist eine Lernzielkontrolle. Kein Lehrer gibt den Kindern Tipps wie sie ihre Klausur schreiben sollen.
    Lehrer beurteilen das Ergebiss des einzelnen Schülers.
    Für mich heißt es:
    Meine Lernzielkontrolle ist das Spiel.
    Ziel ist immer: Können die Kinder/Jugendlichen den Trainingsschwerpunkt um Wettkampf eigenständig umsetzen.
    Um das zu beurteilen, muss ich die einzelnen Spieler beobachten. Da ich kein Gedächnis wie ein Elefant habe, muss ich mir einen Beobachtungszettel machen und diesen während des Spiels ausfüllen.
    Richtig beobachten kann ich nur wenn ich keine oder nur sehr geringe Emotionen als Trainer habe.
    Der Zettel hilft mir, mich auf meinen Job als Beobachter zu konzentrieren.
    Wenn ich meine Spieler über Lautstärke pushen muss, habe ich in meiner Trainer-, Betreuerarbeit vieles falsch gemacht.
    Hier muss ich dafür sorgen, dass die Kinder aus "intrinsischer Motivation" zum Fußballspielen kommen.
    Dann brauche ich sie nicht zu pushen.

    Ein Kind trainieren heißt nicht, eine Vase zu füllen, das heißt, ein Feuer anzuzünden

  • Ich bin erst seit kurzem Trainer einer B Juniorinnen Mannschaft und hab da bis jetzt die Erfahrung gemacht
    das die Mädels schon ab und zu Anweisungen von Aussen brauchen. Ich versuche das in ruhuger Form rüber zu bringe. Lob bei gelungenen Aktionen und aufbauen bei misslungenen Dingen sind bis jetzt meiner Meinung nach gut angekommen. Bei Stille am Spielfeldrand gibt es doch grössere Probleme.


    Aber ich stelle auch fest das es im Spiel nicht bei allen gleichermassen ankommt. In der Halbzeit und nach dem Spiel werden noch einige Dinge angesprochen.


    Es ist bei uns leider nicht einfach Spielsituationen im Training nachzustellen da die Trainingsbeteidigung sehr schlecht ist und der Kader auch sehr klein ist. Somit muss doch noch viel im Spiel korigiert werden.