Ich denke hier werden unnötigerweise Extreme verglichen. Nicht jeder, der das 7vs7 befürwortet lässt automatisch eine Stammtruppe die Meisterschaft holen und lässt die Auswechselspieler nur 5 Minuten ran.
Ich kann auch einige Aussagen von EnterTrainer absolut nachvollziehen, weil ich die gleichen Erfahrungen mache. Kinder eifern ihren Vorbildern nach, und Neymar spielt nunmal 11vs11 und nicht 3vs3. Ein Schlenzer in den Winkel sieht auch deutlich schöner aus als ein Flachpass in die Mitte des Tores wenn der TW schon geschlagen ist.
Genauso bin ich aber der Meinung, dass Kinder auch mal zu ihrem Glück gezwungen werden müssen, oder glaubt jemand dass Kinder besser dran wären wenn man ihnen die Ernährung selber überlassen würde?
Ich plädiere für eine Mischform des Spielbetriebs, bei denen sich 7er Staffeln und Funino Staffeln ergänzen.
Beispiel: Bei uns im Kreis gibt es in der F und E Staffeln mit 12 Teams, Minis 10 Teams. Davon sind 6 Teams nicht gut eingeteilt weil es lediglich möglich ist bei uns als AJ oder JJ zu melden, Spielstärke ist völlig nebensächlich. Zweistellige Ergebnisse gibt es in jeder Staffel an jedem Samstag, meist 2-3 Mal.
Wenn die Vereine nun Teams Melden könnten und dabei die Spielstärke auf einer Skala von 1-5 angeben dann wären die Staffeln wahrscheinlich fairer und man könnte immer gegen seinen Jahrgang spielen. Das Finden von gleichstarken Gegnern Klappt bei Freundschaftsspielen einwandfrei, warum nicht auch bei den Kreisen?
Dadurch werden je Halbjahr bis zu 6 Samstage frei. Im Dezember würde Ich dann gar keine Pflichtspiele mehr machen, sondern den Vereinen die Hürden für Hallenturniere senken.
In der Regel bleiben dann noch 4 Samstage für weiteren Spielbetrieb. An diesen 4 Samstag können dann die Funino Spielfeste ausgetragen werden. Dabei sollte man darauf achten, dass man die Funino Feste nicht zu spät im Jahr ansetzt, da die Kinder sonst bei Schlechtwetter auskühlen zwischen den Spielen und womöglich krank werden.
Ich würde allerdings nicht ganz auf 7er Staffeln verzichten, aus folgenden Gründen:
1. Wie schon gesagt, die Kinder wollen gerne auch auf ,große‘ Tore spielen und schießen. Dieser Umstand lässt sich mMn einfach nicht wegdiskutieren.
2. Der zeitliche Aufwand wird sich wahrscheinlich erhöhen. Natürlich machen wir das gerne für das Wohl unserer Spieler, aber nicht jeder Trainer und nicht jedes Elternteil sieht das so.
3. Es gibt leider überall in Deutschland einen Mangel an Ehrenamtlern. Dem könnte man durch Bezahlung der Trainer zumindest teilweise entgegenwirken, doch lösen lässt sich das dadurch nicht. Wenn ich nur einen Trainer aber 13 Kinder in einer Mannschaft habe, dann kann Ich beim 7er Fußball 11 mitnehmen, 2 bleiben zu Hause (löst sich meistens von selbst da bei den jüngsten immer mal jemand krank wird oder einen Termin hat) und der Trainer kann alle Kinder bespaßen.
Wenn Ich aber bei einem Funino-Fest in 3 Teams aufsplitten möchte, brauche Ich automatisch mehr Trainer, sonst wäre die Betreuung gefährdet. Klar könnte man Väter oder Mütter fragen, die Aufgabe ist ja eigentlich nur, dass die Wechsel vonstatten gehen, aber dass das keine Optimallösung ist sollte klar sein.
4. hier bin Ich auf einen Erfahrungsbericht gespannt: wie lange dauert ein Funino Turnier in der Regel? Wie lange ist zwischen den Spielen Pause? Wenn Ich mir das so vorzustellen habe wie ein 7vs7 Turnier vom Zeitaufwand, dann halte Ich das für ungeeignet in den Wintermonaten.
LG