Nervenaufreibendes Training ab Minute 1

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  • Hallo zusammen,


    kennt ihr so Trainingstage - U9 Breitensport - , wo ein Training von Minute 1 an komplett zum Vergessen ist sich bis zum Ende der Einheit als nervenzerfetzend erweist? Ich hab 7 Kinder gehabt und 2 kleine Felder aufgebaut, wo ich Funino (2:2, 2:1) spielen ließ, ein 1:1 Wettkampfspiel auf Minitore und eine einfache Übungsform 2:1. Vom Trainingsinhalt her mMn alles andere als langweilig. Die Kinder selbst von der Sorte 'eher fussballinteressiert', also diese Übungen sonst immer machbar.

    Dennoch hab ich von Minute 1 gemerkt, dass bis auf 2 Kinder alle völlig neben der Spur oder Null-Bock-Mentalität zeigten. Angeblich die "Hitze" von 25 Grad, aber da haben ein zwei schon gejammert, bevor es losgegangen ist. Auf alle Fälle habe ich vom Begriffsstutzigen (sonst einer meiner am weitest Entwickelten), bei dem 3 Mal vorzeigen nichts half, über das 'Ich höre in 2 Monaten sowieso auf, drum Null-Bock' Mädchen über 2 Tratschtanten und ein müdes Mädchen alles dabei gehabt. Den Begriffstutzigen und das Null-Bock-Mädchen hab ich schon beim Aufwärmspiel 5 Minuten rausgeschickt, weil sie sich in die Wolle gekriegt haben und zum Rangeln und Raufen begonnen haben.

    Ich war teilweise so frustriert, dass ich dem Begriffsstutzigen nach der x-ten Erklärung und x-ten Vorzeigen leider mal von hinten angetaucht habe,damit er losläuft und endlich macht- was mir leid im Nachgang tut,auch weil mein Nervenkostüm offenbar gestern auch dünner war als sonst.

    Abschlussspiel war dann nur mehr 10 Minutem freies Funino und am Trainingsende eine deutliche Ansprache von mir, dass sie auch bei diesen Temperaturen laufen, spielen und kämpfen können müssen und es mich nicht interessiert beim nächsten Punktspiel ein 0:10 gegen einen an sich gleichwertigen Gegner zu kassieren, weil es niemanden laufen und spielen freut.


    Habt ihr solche Trainings gehabt? Kann das gelegentlich vorkommen in einer U9 Breitensport oder muss ich mir Gedanken machen, dass etwas nachhaltig nicht stimmt?

    Einmal editiert, zuletzt von Oesi81 ()

  • 1 wie läuft es sonst ab ?


    Ansonsten kann ich dich beruhigen. Bei meiner U11 habe ich so Tage wo alle aufgedreht sind. Manchmal ist es halt ein Ventil mit dem Training

  • Ich habe das Phänomen schon öfters nach den Ferien und längerer Abwesenheit beobachtet.

    Wenn die Kids unkonzentriert sind und gar mit Raufereien beginnen, dann unterbreche ich das Training. Wir setzen uns alle gemeinsam hin und besprechen was los ist. Meist hilft es für eine kurze Zeit, bevor ich vielleicht wieder unterbrechen muss. Nach dem Training dann noch mal zusammensetzen und die Kinder lieb daran erinnern warum wir überhaupt auf dem Platz sind.

    Habe das Training auch schon mal 15 Min. früher beendet, weil nicht mehr viel ging. Die nächsten Trainingseinheiten werden dann erfahrungsgemäß deutlich besser.

    Nicht vergessen, dass es Kinder sind. Die müssen auch mal Blödsinn machen. Man muss nur immer wieder klar stellen, dass alles seine Grenzen hat. Das Argument mit der 0:10 Niederlage beim nächste Punktspiel interessiert sie glücklicherweise nicht, weil sie noch gar nicht so weit denken können, wollen und sollen.

  • Beitrag von Oesi81 ()

    Dieser Beitrag wurde vom Autor gelöscht ().
  • 1 wie läuft es sonst ab ?


    Ansonsten kann ich dich beruhigen. Bei meiner U11 habe ich so Tage wo alle aufgedreht sind. Manchmal ist es halt ein Ventil mit dem Training

    Die meisten Trainings laufen disziplinierter ab. Manche Trainings richtig gut, wo fast alle auf Training eingestellt sind und sie mit Spaß dabei sind. Manchmal so la la, wo das Null-Bock-Mädchen ihre zickigen 5 Minuten hat oder plötzlich Räder schlägt oder 3 privat sehr gut befreundete Kinder in den Tratschmodus verfallen und dann ein Mal im Monat gefühl ein Katastrophentraining wie gestern. Nur die Hälfte der Kinder da und diese bis auf 2 überhaupt nicht auf Fussball Training eingestellt und spielen als ob sie nie zuvor gemeinsam Fussball gespielt haben.

    Das klassische Los eines B-Trainers, aber das gestern war ein negativer Ausreißer, der mich zum Nachdenken brachte.

  • Ich hatte am Montag eine der schlechtesten Trainingseinheiten seit sehr langer Zeit mit meiner U16 und das, obwohl wir noch am Freitag drei Tage vorher ein sehr überzeugendes Testspiel hatten. Ich glaube, dass es einfach die Voraussetzungen waren. Osterferien sind eh relativ lang und der erste Tag nach den Ferien ist immer schwierig. Da ist es erfahrungsgemäß egal, ob man in den Ferien trainiert hat oder diese komplett frei waren. Die Umstellung von Ferien auf Schule nimmt viele Kinder/Jugendliche mit, da ist am Abend oft nicht mehr so viel Konzentration übrig.

    Dann war der Montag (zumindest bei uns in Oberbayern) deutlich wärmer als die Tage davor. Das macht nochmal einen deutlichen Unterschied bei den meisten Spielern.

  • Meiner Erfahrung nach laufen die Trainings nach den Ferien oder langen Pausen am Besten. Da sind die Jungs wieder motiviert und voller Tatendrang.


    Ich kenne es so, dass die Zeit kurz vor den Sommerferien, also nach der Saison und vor den Ferien, immer schwierig ist, weil teilweise die Highlights fehlen wie Punktspiele, Turniere etc. und die Winterspielpausen mitunter anstrengend sein können.


    Die Phase vor den Ferien versuchen wir teilweise mit Impulsen zu versetzen. Also bspw. die Teams schon neu einzuteilen oder Trainingsspiele zu organisieren

  • Hatte Montag auch so ein C-Jugend-Training (Breitensport). Einfache Übungen nicht verstanden, vom Kopf her gar nicht bei der Sache.

    Z.B. einfache Überzahlspiele in einem großen Feld, aber alle Spieler stehen auf engstem Raum, anstatt die Unterzahlspieler laufen zu lassen.


    Im Abschlussspiel fehlte mir völlig der Ehrgeiz und die Motivation. Mehrere Spieler waren albern und unaufmerksam.


    Ich habe am Ende des Trainings den Jungs auch mitgeteilt, dass ich überhaupt nicht zufrieden war und bis auf 2-3 Spieler alle sehr schlecht mitgemacht haben.

    Zu Hause hat mir mein Sohn dann aber ganz schnell aufgezählt, dass wohl eher die Hälfte aller Spieler ordentlich mitgemacht haben. Habe mich aber sehr über die andere Hälfte aufgeregt. Aber halt nicht objektiv.


    Als Fazit zum Punkt ist es bei mir aber so, dass die Jungs immer mal wieder ein sehr schlechtes Training abliefern. Häufig wirklich dann, wenn die Temperaturen plötzlich gestiegen sind ;)


    Eigentlich bleibe ich auch ruhig dabei und sage den Jungs am Ende des Trainings mit einem leichten Grinsen, dass das Training so gar nichts war. Das ist dann von mir auf jeden Fall auch besser als zu motzen. Zumal die Botschaft auch mit einem Grinsen ankommt.

  • Meiner Erfahrung nach laufen die Trainings nach den Ferien oder langen Pausen am Besten. Da sind die Jungs wieder motiviert und voller Tatendrang.


    Ich kenne es so, dass die Zeit kurz vor den Sommerferien, also nach der Saison und vor den Ferien, immer schwierig ist, weil teilweise die Highlights fehlen wie Punktspiele, Turniere etc. und die Winterspielpausen mitunter anstrengend sein können.


    Die Phase vor den Ferien versuchen wir teilweise mit Impulsen zu versetzen. Also bspw. die Teams schon neu einzuteilen oder Trainingsspiele zu organisieren

    Grundsätzlich ist es bei mir so, dass nur die Pfingstferien komplett frei sind und dann am Montag direkt wieder das Training startet. In allen anderen Ferien wird i.d.R. trainiert (ausser Weihnachten, da hängt es ein bisschen von der LHM ab). Da fällt diese motivationale Komponente vmtl. weg.

    Es wäre ja mal interessant zu wissen, ob Du üblicherweise montags (nach den Ferien) trainierst oder das erste Training erst Dienstag/Mittwoch ist. Ich kann mir gut vorstellen, dass das ebenfalls einen Einfluss auf die Trainingsleistung hat.


    Dass die Trainingsleistung auch davon abhängt, wie wichtig/attraktiv das kommende Spiel ist, kenne ich aber auch. Und auch den Effekt, dass die Intensität in den komplett spielfreien Phasen deutlich abnimmt. Das betrifft sicher eher ältere als jüngere Kinder.

  • Ich komme zwar vom Handball, aber auch hier stelle ich fest, dass folgende Trainings oftmals sehr unkonzentriert sind:
    - Abendtrainings in den Ferien (die Kids hängen den ganzen Tag rum und können sich dann abends schlecht konzentrieren)
    - 1. Training nach den Ferien (neue Schule/neue Klasse, oder manche kommen aus dem Urlaub zurück und es muss sich erstmal über die verpasste Zeit ausgetauscht werden)
    - starke Temperaturwechsel von kalt/kühl zu warm/heiß (Körper muss sich erst wieder an die doppelte Belastung durch Training und Hitze gewöhnen)

    Ab dem 2. Training nach den Ferien geht es meist dann wieder. Wenn man in den Ferien ein Trainingslager macht und z.B. morgens und mittags trainiert, ist das auch kein Problem. Auch an die Hitze gewöhnen sich die Spieler schnell nach ein paar Tagen und so 1-2 Trainings.

  • Ich sehe häufiger Zusammenhänge mit dem Mond. Drei Tage nach Neumond ist Springtide, also der Tag wo sich das Meer besonders weit zurückzieht.

    Ihr könnt mich für nen Spinner halten aber ich sehe da regelmäßig Zusammenhänge.


    Ein mieses Training macht noch keine Krise. Manchmal hilft auch Abbruch des Geplanten und die Kinder fragen, was sie wollen. Zur Not mal ne Runde Schlafkönig. ;)

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Was ist denn Schlafkönig?


    Da in unserem derzeitigen Team ein Kind mit ADHS und 2 Meckerziegen sind, ist jedes Training eine kleine Herausforderung.

    Ist zwar über die Saison deutlich besser geworden, aber ich freue mich auf das Saisonende!

  • Ich habe fast immer 15 Minuten konzentriertes Training gemacht, dann 5 Minuten Quatsch und danach gings in dem Rhythmus weiter

  • solche Tage hat auch mal der Trainer und auch die Spieler dürfen das haben, wir sind doch keine Maschinen die auf Knopfdruck funktionieren müssen wie die Profis oder die Jungstars in den Leistungszentren die honoriert werden.
    U9-U11 ist mir aufgefallen das kaum Fangspiele gemacht werden - warum auch immer. Die Spieler machen Aufwärmprogramm wie die Profis mit komisches Dehnübungen und da dreht sich mir im wahrsten Sinne der Magen um.

  • Was ist denn Schlafkönig?

    Schlafkönig?
    alle liegen auf dem Bauch und stellen sich schlafend. Der Trainer darf die Kinder "ärgern", erstmal mit Worten (zum Beispiel zum lachen bringen) und später auch mit Berührungen. Wer zuckt ist wach und raus. Sie dürfen helfen, die anderen zu wecken. Gewonnen hat der, der sich am Längsten nicht bewegt.

    in dem Stil:

    Möhren ziehen: Alle liegen auf dem Bauch und bilden einen Kreis. Die Kinder haken sich fest unter. Dann packt der Trainer einen Spieler an den Füßen und versucht ihn aus dem Verbund zu ziehen. Das klappt beim ersten nicht. Aber man arbeitet sich vor und zieht an immer mehr Füßen, bis sich der erste nicht mehr halten kann.


    Raufen:
    immer zwei stehen Rücken an Rücken (Schulter an Schulter) und versuchen sich gegenseitig über eine Linie zu schieben
    Als Vierfüßler versucht man sich gegenseitig auf die Hände zu patschen
    im stehen versucht man sich gegenseitig auf den Hintern zu patschen.

    einer liegt auf dem Bauch, der andere quer auf seinem Rücken. Der untere muss sich umdrehen, der obere versucht das zu verhindern.


    Karatekid:

    wer kann am längsten auf einem Bein stehen?


    Sortieren:
    alle stehen auf einer Linie. Dann müssen sich die Spieler zum Beispiel nach der Größe (ABC der Vornamen, Geburtstag etc) sortieren. Natürlich darf man die Linie nicht verlassen sondern muss umeinander herum ohne "runter zu fallen". Wenn man ne Bank hat, geht das natürlich noch besser.


    All solche kleinsten Spiele sind geeignet, etwas zu durchbrechen. Klappt nicht immer aber häufig.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • ...

    Als Fazit zum Punkt ist es bei mir aber so, dass die Jungs immer mal wieder ein sehr schlechtes Training abliefern. Häufig wirklich dann, wenn die Temperaturen plötzlich gestiegen sind ;)


    Eigentlich bleibe ich auch ruhig dabei und sage den Jungs am Ende des Trainings mit einem leichten Grinsen, dass das Training so gar nichts war. Das ist dann von mir auf jeden Fall auch besser als zu motzen. Zumal die Botschaft auch mit einem Grinsen ankommt.

    So geht es mir in den letzten Wochen mit meiner D-Jugend auch. Ich vermute ja die einsetzende Pubertät bei meinen, denn man merkt mittlerweile eine aufkommende Aufmüpfigkeit und das verstärkte austesten von Grenzen.


    Jetzt komme ich ehrlicherweise mit einem Lösungsansatz für den ich vermutlich Prügel einstecken muss (und von dem ich grundsätzlich auch kein Fan bin):


    Wir sind in den vergangenen Wochen dazu übergegangen, die Jungs eine Platzrunde mit Ball (manchmal aber auch ohne) laufen zu lassen. Jeder in seinem Tempo und mit dem expliziten Hinweis, dass das Tempo so sein sollte, dass sie sich während dieser Runde miteinander unterhalten können und vor allem sollen. Im Anschluss starten wir dann mit einem Wettbewerb (da gibt es ja verschiedenste Übungen für, sowohl mit, als auch ohne Ball). Die Erfahrung war bislang so, dass das Training im Anschluss dann deutlich entspannter lief.


    Diesen Weg gehen wir in der Regel dann, wenn wir bei der Ankunft schon merken, dass irgendwo, irgendwie, irgendwas schief hängt. Seien es die gerade vergangenen Ferien und der damit verbundene Start in die erste Schulwoche, der Schultag lief möglicherweise suboptimal oder aber wir waren "zu erfolgreich" am letzten Wochenende. (also z.B. widererwartend oder auch zu locker)

  • ... Die Spieler machen Aufwärmprogramm wie die Profis mit komisches Dehnübungen und da dreht sich mir im wahrsten Sinne der Magen um.

    Das habe ich am vergangenen Wochenende erst bei unserem Gegner gesehen. War total baff. Da wurden ausgiebigst Dehnübungen durchgezogen. Von den 12 Minuten Aufwärmzeit (die kamen erst kurz vor Spielbeginn) gingen bestimmt 10 Minuten nur dafür drauf. Danach ganz kurz auf´s Tor schiessen und fertig.

    Bislang Tabellenletzter gewesen mit 0 Punkten. Gegen uns haben Sie dann einen guten Tag erwischt und ihre ersten Punkte geholt.

  • solche Tage hat auch mal der Trainer und auch die Spieler dürfen das haben, wir sind doch keine Maschinen die auf Knopfdruck funktionieren müssen wie die Profis oder die Jungstars in den Leistungszentren die honoriert werden.
    U9-U11 ist mir aufgefallen das kaum Fangspiele gemacht werden - warum auch immer. Die Spieler machen Aufwärmprogramm wie die Profis mit komisches Dehnübungen und da dreht sich mir im wahrsten Sinne der Magen um.

    Dehnübungen haben wir inzwischen auch im Aufwärmprogramm integriert. Ich hatte mich immer gewundert, warum man das im Kindertraining macht. Ich dachte immer, Kinder sind sofort von Null auf Hundert, auch ohne großes Auswärmen und Dehnen. Erst beim Orthopäden habe ich neue Erkenntnisse gewonnen. Die Muskeln der Kinder werden beim Training durch die Belastungen gestaut/verformt/gedrungen/gekürzt. Mit Dehnübungen wirkt man dem entgegen.

    Ich war bei diesem Orthopäden-Termin, nachdem wir ca. 9 Monate lang wenig Aufwärmen und Dehnübungen gemacht hatten. Da sie uns beim Trainerlehrgang erklärt haben, dass Kinder eigentlich gar kein Warmmachen benötigen, da nicht verletzungsanfällig. Ich dachte, dann kann ich etwas Zeit sparen, indem ich das Aufwärmen kürze und manchmal auch wegließ. Am Ende hatte ich eine schmerzhafte Entzündung im Fuß bekommen.

    Tja, Kinder benötigen es vielleicht nicht. Aber ich als Trainer halt schon, wenn ich beim Training mitmache.