Wie geht es Euch nach den Spielen

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  • Hallo zusammen,

    ich wollte mal fragen bzw. mich würde es interessieren wie es Euch so nach den Spielen geht.


    Ich trainiere seit September ne E-Jugend und ich muss sagen nach der Stunde bin ich im Kopf her total erschöpft und etwas schwindelig. Denke das liegt einfach am vielen Kommandos geben und mitdenken. Ist das normal oder eher nicht?

    Ich denke mir immer wie machen das denn die Trainier die eine ältere Jugend trainieren die auch noch höherklassig spielt.


    Vielleicht korrigiere ich auch Zuviel oder bin mit Zuviel Eifer dabei und sollte die Jungs einfach machen lassen.


    Danke


    Viele Grüße

  • Vielleicht korrigiere ich auch Zuviel oder bin mit Zuviel Eifer dabei und sollte die Jungs einfach machen lassen.


    Probiere es aus! Ich versuche nur hin und wieder defensiv etwas zu coachen, weil manchmal im Eifer des Gefechts alle nach vorne laufen (F Jugend), im Spiel mit dem Ball gebe ich keine Kommandos. Ich lobe aber, wenn sie etwas richtig gemacht haben und ermuntere sie wieder mitzuspielen, wenn sie abschalten. Das ist sowohl für die Kinder als auch für mich besser.


    Etwas geschlaucht bin ich aber trotzdem. Wenn man sich überlegt, dass man aber nicht nur Trainer ist sondern sich auch um das DFBnet, den Platzaufbau, die Eltern usw. kümmert und dann gegebenenfalls noch den Kaffee kocht, dann kommt schon einiges zusammen. Je nach Eltern und Verein ist man da auch in der E-Jugend schon einem gewissen Druck ausgesetzt. Ich versuche eigentlich immer zu erklären dass die Spiele und auch die Ergebnisse für mich "zweitrangig" sind und es mir eher darum geht, dass die Kinder besser werden und Spaß an der Sache haben. Man hofft dann natürlich trotzdem, dass es Erfolgserlebnisse gibt.

  • Bei mir, auch E-Jugend, kommt es immer auf das Spiel an.


    Läuft's gut, bin ich nach dem Spiel euphorisiert und freue mich riesig.


    Vorgestern war ich nach dem Spiel lange Zeit angefressen und verärgert. Weil im Spiel einfach vieles nicht gepasst hat.


    Es spielt sich bei mir somit alles eher im emotionalen Bereich ab. Körperliche Reaktionen, wie du sie beschrieben hast, hab ich keine.



    Allerdings ist die Belastungssituation vielleicht ganz anders.

    Ich versuche im Spiel so wenig wie möglich zu korrigieren.

    Läuft's gut, korrigiere ich gar nichts. Ich spreche dann eigentlich nur mit dem ausgewechselten Kindern über ihre neue Aufgabe.

    Läuft's schlecht, Frage ich einzelne Spieler auf dem Feld sicher ein paar Mal konkret zu Lösungsmöglichkeiten bestimmter Situationen.

    Läuft's weiter schlecht, sag ich irgendwann auch nichts mehr...

  • Also ich trainiere derzeit eine D-Jugend und bin mittlerweile deutlich entspannter. Ich kenne das aber. Je jünger die Truppe, desto anstrengender kam es mir vor. Allerdings habe ich früher auch mehr korrigiert und tue das heute wirklich nur noch sehr dosiert, bestenfalls nur in der Halbzeit bzw. vor und nach dem Spiel. Ich erlebe leider immer noch viele Kolleginnen oder Kollegen, die jeden Spielzug offensiv und jedes defensive Verhalten kommentieren und ansagen. Das ist komplett kontraproduktiv, verunsichert die Kids und rächt sich im "long run" sowieso. Du willst doch, dass deine Kids selbst die richtigen Entscheidungen treffen. Wir können sie vorbereiten, aber am Ende sollen sie auf dem Feld, unter Druck die richtige Entscheidung treffen. Wenn sie das lernen sollen, muss man sie meiner Meinung nach auch machen lassen, Fehler inkludiert.


    Ich bin aber trotzdem auch voll dabei, baue die Kids auf, spreche ihnen gut zu und so weiter, halte mich aber "taktisch" sehr zurück. Dann kommst du auch entspannter nach Hause. Aber das hat bei mir auch ein paar Jahre gedauert. :)

  • Bin Bambinitrainer und nach den Spielfesten fix und fertig.


    Ich lobe die Kids halt für jede tolle Aktion offensiv oder defensiv, muss ihnen sagen dass sie erstmal wieder ins Feld kommen und muntere sie nach jedem Gegentor auf.

  • Ich finde es anstrengender zu coachen als selbst zu spielen. Aus den oben geschilderten Gründen: Erst ist man als Erster auf dem Platz, Platzaufbau, Lösen plötzlicher Probleme, Aufwärmen, Mannschaftsbesprechung etc. etc.. Das reicht eigentlich schon, aber dann kommt das Spiel, bei dem man ja auch konzentriert sein muss. Ich coache mittelmäßig viel, indem ich versuche positiv zu verstärken oder gebe den Spielern Tipps, wenn ich merke, das was nicht richtig läuft.


    Sollten wir mal gewinnen (leider derzeit sehr selten), geht es mir den ganzen Tag super. Ansonsten hängt es davon ab, wie hoch wir verloren haben. Knappe Niederlagen finde ich dabei am ärgerlichsten, das beschäftigt mich schon einige Zeit. Höhere Niederlagen gegen deutlich bessere Teams kann ich inzwischen verdauen.

  • Mir geht es ähnlich wie Coach Chris, mittlerweile bin ich viel entspannter. War aber nicht von Anfang an so.

    Ich trainiere mit 4 weiteren Trainern 22 Kinder, sprich 2 F Jugend Mannschaften (jüngerer Jahrgang). Durch die neuen Spielformen ist es nochmal vie aufwändiger geworden.

    Was mir aber hilft, ist das wir uns untereinander unterstützen und helfen.

    Beim Spiel selber versuche ich relativ wenig zu coachen. Was mir aber nicht immer gelingt. Es bringt meiner Meinung nach viel mehr in den Pausen etwas anzusprechen. Mit den Eltern spreche ich vor dem umziehen kurz.

    Nach den Spielen notiere ich mir was mir aufgefallen ist. Dann wird das mit den Kollegen abgestimmt und beim nächsten Training kurz besprochen.

    Ja, es ist aufwendig. Aber mir macht es unglaublich viel Spaß mit den Kids. Und es ist toll die Entwicklung zu erleben.

  • Ich hatte am Samstag einen funino Heimspieltag (unser erster) und ich bin gefühlt 30 km hin und her gelaufen. Da ich zwei Teams am Start hatte und Mädchen für alles war, habe ich die Kinder konsequent bei den Teambetreuern (Elternteile) gelassen und bin nur immer wieder bei beiden Gruppen gucken gewesen. Ruck zuck waren die Spielminuten rum und dann wieder alles sortieren, zusammentrommeln und so weiter.


    Ich hatte gestern Muskelkater 🙈

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Ich hatte am Samstag einen funino Heimspieltag (unser erster) und ich bin gefühlt 30 km hin und her gelaufen. Da ich zwei Teams am Start hatte und Mädchen für alles war, habe ich die Kinder konsequent bei den Teambetreuern (Elternteile) gelassen und bin nur immer wieder bei beiden Gruppen gucken gewesen. Ruck zuck waren die Spielminuten rum und dann wieder alles sortieren, zusammentrommeln und so weiter.


    Ich hatte gestern Muskelkater 🙈

    Geht mir auch so. Vergesse vor lauter Stress immer noch das Trinken dazu. Meine Frau schickt dann immer eins unserer Kids mit was vorbei wenn sie dabei ist.


    Hatten ein Hallevent da spielte um 9 Uhr die Kleinen und um 13 Uhr die Großen, war da 7h in der Halle und war danahc einfach nur komplett durch.

  • Hatten ein Hallevent da spielte um 9 Uhr die Kleinen und um 13 Uhr die Großen, war da 7h in der Halle und war danahc einfach nur komplett durch.

    Hallenturniere, v.a. die großen fand ich grauenvoll.

    Laut, emotional überladen, viel zu viel Zeitaufwand für viel zu wenig Spielzeit.

    Kann mich auch an Turniere erinnern, in denen ich entweder erst den Jungen dann den Älteren Jahrgang gecoacht habe und dann tatsächlich 11 Stunden in der Halle verbracht habe. Rückwirkend betrachtet wäre es gesünder gewesen die Zeit mit einer längeren Wanderung oder Fahrradtour zu füllen. Der Grad der Anstrengung wäre vermutlich maximal genauso hoch gewesen, aber es hätte an der frischen Luft stattgefunden...

    Ich verstehe, dass viele Vereine diese Events auf der Einnahmenseite brauchen, aber glaube, dass es den Kindern sportlich wirklich wenig bringt.

    Ich habe in der F und E gerne "Leistungsvergleiche" bzw. Freundschaftsturniere mit einem andere Verein gemacht. Das ging dann ca. 3 Stunden. Teams wurden homogen oder gemischt gebildet, so dass für jeden Spieler im Kader ein vernünftiger Wettkampf zustande kam. Als Trainer war das sehr entspannt, weil man das dann eher als zusätzliches Training betrachten konnte und die Mannschaftskasse hat sich dabei trotzdem gut gefüllt.

  • Bei Turnieren auswärts bin ich halbwegs entspannt. Viel reinrufen, außer anfeuern/loben und Wechsel mache ich nicht (G-Jugend).

    Aber Sonntag ist aber Heimturnier und ich mache mir jetzt schon Gedanken. Wir haben ein ziemlich weitläufiges Gelände, heißt alles zum Platz schleppen. Und wahrscheinlich sind auf dem Platz nicht mal Linien, also Feldgrößen selber abzählen und mit Hütchen markieren. Und irgendwann zwischendrin muss ich noch was essen, weil ich danach selber spielen muss. Ich sehe mich jetzt schon hungrig bei meinem Spiel auf dem Feld stehen.

  • Ich will einfach dass die Kids kicken kicken kicken......

  • Ich glaube nicht, dass man im Spiel durch massives Coachen jetzt Dinge rausholt, die schlichtweg nicht automatisiert vorhanden sind.

    Daher beschränke ich mich auf wenige Wichtigkeiten. Dazu die guten Dinge loben und betonen.

    Manchmal kann man auch mal das Spiel ein paar Minuten "einfach laufenlassen".


    Wie es nach einem Spiel geht? GROSSARTIG. Ich liebe es zu, Trainer zu sein. Ich liebe es, Spiele zu haben. Ich liebe es, das Team anzuführen. Ich liebe es, den Kindern eine gute Zeit zu verschaffen. Ausserdem liebe ich Fussball.


    Es gibt eine "angenehme Erschöpfung". Aber nichts, was sich nicht mit einem Nickerchen auf der Couch beheben lässt.

    :sleeping::sleeping::sleeping::D:D:D

  • Sehr interessant.

    Auf das Richtige bin ich noch nicht gekommen.

    Ich beobachte/höre vielen Trainern während des Spiels zu.

    Meist im Erwachsen Bereich. Von der Kreisliga bis zur Junioren Bundesliga.

    Von nix bis 90 Minuten alles kommentieren und etwas dazwischen bin ich mittlerweile auf 5-6 Kommentare pro Halbzeit gekommen. Der Rest in der Kabine.

    Ständig zu labern bringt nichts und gar nichts zu sagen ist irgendwie auch falsch