Beiträge von Coach_Chris

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung

    Beim Hessischen Fußball Verband (HFV) kann ich eine solche Regelung in der Jugendordnung nicht finden. Ich finde so etwas aus Trainersicht zwar gut, halte es aber nur schwer oder nicht umsetzbar.

    Am Ende sollten alle mit offenen Karten spielen. Dann gibt es solche Probleme nicht. Leider ist das nicht immer der Fall.

    Die vorbereitenden Diskussionen auf diese "Reform" sind ja schon einige Jahre im Gange. Ich war damals F-Junioren Trainer und mein Sohn spielte in dieser Altersgruppe. Ich habe ihn damals tatsächlich gefragt, ob er sich es vorstellen kann, im Spielbetrieb weg von 7vs7 ins Funino mit 2vs2, 3vs3 etc. zu gehen. Er war schockiert. Ich denke, dass die Kids, die mit dem 7vs7 aufgewachsen sind, das vermutlich mehrheitlich ablehnen würden. Deshalb findet aber sinnvollerweise ein Start des neuen Systems von unten an. Und da sie es nicht anders kennen, wird die neue Spielform für die neue Generation nicht "revolutionär", sondern schnell "normal" sein. Und jetzt seien wir ehrlich. Die Kids passen sich doch neuen Spielformen eh ständig an. Im Training sind kleine Spielformen doch schon seit Ewigkeiten "normal", auch auf mehrere Tore sollte für einen Jugendtrainer jetzt keine Neuheit sein. Und wie HansUwrat schon beschrieben hat... auf dem Bolzplatz kommt ständig einer hinzu, geht wieder heim, Unterzahl, Überzahl, mit/ohne TW, TW-Wechsel, große/kleine Tore, Tore aus Pullis und Caps und und und. Da werden die Kids variabel, haben ständig Aktionen und vor allem: Treffen ihre eigenen Entscheidungen, ohne Papa/Mama oder Trainer am Spielfeldrand.


    Wir reduzieren die "Reform" in diesem Beitrag gerade etwas auf den Spielbetrieb der G- und F-Jugend. Am Ende verbringen wir doch wesentlich mehr Zeit auf dem Trainingsplatz. Und gerade da finde ich es gut, Trainern mit an die Hand zu geben, dass auch in der D, C, B oder A Jugend kleine Spielformen viele Aktionen bringen und damit gut Aspekt schult, die oben schon ausgiebig beschrieben worden. Sowohl offensiv als auch defensiv. Es gibt nämlich noch genügend Trainer, bei denen nur "geübt" wird und anschließend eine großes Abschlußspiel stattfindet.

    Ich brauch nur an unser gestriges D Jugend Training denken. 4vs4, kurzes, breites Feld, unterschiedliche Anreize. Anspieler in den Ecken, auf der Torauslinie. Da gibt es endlose Möglichkeiten, die Intensität ist so enorm und die Torhüter sind sowohl spielerisch als auch TW-spezifisch ständig gefordert. Das Ergebnis war 7:7, ist mir allemal lieber als ein 9vs9 Trainingsspiel, was am Ende 2:2 ausgeht. Das "klassische" Abschlußspiel vermissen die Kids auch nicht mehr.

    Also ich trainiere derzeit eine D-Jugend und bin mittlerweile deutlich entspannter. Ich kenne das aber. Je jünger die Truppe, desto anstrengender kam es mir vor. Allerdings habe ich früher auch mehr korrigiert und tue das heute wirklich nur noch sehr dosiert, bestenfalls nur in der Halbzeit bzw. vor und nach dem Spiel. Ich erlebe leider immer noch viele Kolleginnen oder Kollegen, die jeden Spielzug offensiv und jedes defensive Verhalten kommentieren und ansagen. Das ist komplett kontraproduktiv, verunsichert die Kids und rächt sich im "long run" sowieso. Du willst doch, dass deine Kids selbst die richtigen Entscheidungen treffen. Wir können sie vorbereiten, aber am Ende sollen sie auf dem Feld, unter Druck die richtige Entscheidung treffen. Wenn sie das lernen sollen, muss man sie meiner Meinung nach auch machen lassen, Fehler inkludiert.


    Ich bin aber trotzdem auch voll dabei, baue die Kids auf, spreche ihnen gut zu und so weiter, halte mich aber "taktisch" sehr zurück. Dann kommst du auch entspannter nach Hause. Aber das hat bei mir auch ein paar Jahre gedauert. :)

    Also ich habe da ähnliche Erfahrungen mit meinem 2012er Jahrgang gemacht. Wir haben dann auch die Gruppen getrennt und entsprechend einzeln oder in kleineren Gruppen, die extra trainiert, die fußballerisch weiter waren.

    Wir haben die Kids aber immer wieder auch in den älteren Jugenden mitspielen und -trainieren lassen. In diesem Jahr haben wir uns dann dazu entschieden, alle spielstarken 2012er schon in die D Jugend mitzunehmen.

    Ich war anfangs auch unsicher, ob das richtig war. Aber ich muss nach der Hinserie sagen, dass es sowohl aus Trainer- als auch aus Vatersicht die absolut richtige Entscheidung war. Die Jungs haben sich unter 2010 und 2011ern top integriert und spielen sogar in der D1. Der Weg ist sicher nicht pauschal immer richtig, in unserem Fall war er es so, zumindest für die spielstarken Kiddies.

    Zur ganzen Wahrheit gehört aber auch, dass 2 Kids den Weg in die E Jugend zurück gegangen sind. Die wollten erst mit hoch, der Schritt war aber doch zu groß. Am Ende ist es wichtig den richtigen Weg zwischen Fördern/Fordern und Spaß am Spiel zu finden und dabei sind die Wege aller Kinder sehr individuell.

    Hat jemand Erfahrungen mit den Camps des FC Bayern Kids Club und der Real Madrid Clinic? Bei dem von Real Madrid wird ein Konzept zumindest promoted. Ich habe auch schon Einheiten von denen im Training benutzt und mag sie. Ob das am Ende fußballerisch wertvoller ist bzw. jemand Erfahrungen bei dem einen oder anderen Camp hat, würde mich interessieren. Es geht mir nicht um eine generelle Diskussion "kommerzieller Anbieter" vs. lokaler Verein. Mein Sohn tut sich mit der Entscheidung schwer. Da er sehr ambitioniert ist, stehen bei ihm die Inhalte im Fokus, trotz Bayernfan. :) Beide Camps gehen 5 Tage, das von den Bayern wäre mit Übernachtung.

    Hi Community, mein erster Beitrag. :)


    Also ich habe mir die Frage auch immer mal wieder gestellt. Ich trainiere einen 2012er Jahrgang seit der G Jugend in einem Breitensportverein in Nordhessen. Bei meiner Fragestellung ist auch immer wieder ein Thema, dass mein Sohn Teil der Mannschaft ist. Anfangs dachte ich immer, ab der D Jugend ist spätestens Schluss und das Team, mein Sohn und ich brauchen alle eine Veränderung. Wir haben aber zu dieser Saison den Sprung in die D Jugend ein Jahr früher gewagt, weil unser 2012er Jahrgang leistungsmäßig dem 2011er nicht nachsteht. Dadurch gab es im gesamten Trainerteam Veränderungen, jedoch bin ich für die 2012er als Konstante geblieben.


    Ich denke, dass man da nur schwer einen genauen Zeitpunkt nennen kann, aber Veränderungen im Leben sind in der Regel sehr fruchtbar und wichtig für die Entwicklung der Kinder. Ich versuche mich auch regelmäßig selbst zu reflektieren - bin ich noch motiviert und höre in die Mannschaft. Können die mein Gesülze noch hören, haben wir noch Spaß beim Training? Aber auch mein Sohn ist für mich ein wichtiger Indikator. Würde er mir Zeichen geben, dass er persönlich lieber einen anderen Trainer hätte oder er Signale innerhalb der Mannschaft merkt, würde ich mich eher zurückziehen.


    Ansonsten bin ich natürlich auch mittlerweile ein andere Trainer. Als Vater mit Fußballhintergrund gestartet, habe ich mittlerweile meine C Lizenz und habe die Augen und Ohren für neue Anreize immer geöffnet. Auch die langsame Abkehr vom Kinder- zum Jugendfußball und ein etwas leistungsorientierteres Denken und Handeln geht damit einher.


    Ich kann mir mittlerweile durchaus auch vorstellen, unabhängig von meinem Sohn, eine andere Jugendmannschaft zu übernehmen!!