Fehlende Motivation, Leistungsbereitschaft und Respekt

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  • Hallo zusammen,


    Ich möchte gerne einmal eure Meinung zu folgendem Thema hören:


    Ich bin Trainer einer B Jugend im Breitensportbereich. In unserem Verein gibt es ab der C Jugend, den Leistungsbereich und den Breitensport.

    Zu Beginn der aktuellen Saison habe ich mich breitschlagen lassen, die B Jugend Mannschaft meines Sohnes zu übernehmen. Also habe ich meine Bambini Mannschaft an einem Vater übergeben Und zur neuen Saison die B Jugend übernommen.

    Anfänglich hatten wir relativ wenig Spieler nur zwölf oder 13. Das hat sich dann aber innerhalb 2-3 Wochen geändert, da viele Jungs in der Schule für unsere Mannschaft Werbung gemacht haben. So ist unser Kader relativ schnell auf 20 Spieler angewachsen.

    Es kam sogar ein Turner dazu, der vorher noch nie in seinem Leben Fußball gespielt hat.

    Mich hat das ein Stück weit stolz gemacht, da wir eine super Truppe zusammen hatten und das Training Spaß gemacht hatte.


    Zu Beginn der Saison in der Vorbereitung, hatte ich jeden Spieler gebeten,

    1. ein persönliches Ziel zu notieren

    2. ein Mannschafts Ziel zu notieren.

    3. Einen Bereich zu benennen, in dem er sich verbessern möchte.

    Hier waren viele tolle Ziele dabei, die auch verrieten , dass sich die Spieler selbstkritisch mit ihren Schwächen auseinandersetzen.


    Die Hinrunde in der untersten Liga der B Jugend, der so genannten Kreisstaffel, hatten wir mit Platz 6 von 12 zur Winterpause beendet.


    Irgendwas hatte sich im Verlauf der Hinrunde und dann auch in der Winterpause verändert. Einige Spieler kommen nur noch sehr unregelmäßig ins Training. Wenn wir Stabie Übungen machen, wird mit mir über die Anzahl der Wiederholungen gefeilscht. Da ich die Mannschaft ohne Cotrainer betreue, kann ich sie beim warm laufen oder bei Kraftübungen nicht aus den Augen lassen, da sie sofort Blödsinn treiben. Begrifflichkeiten wie Hurensohn, Bastard, Digger, Alter… Fallen ständig und müssen unterbunden werden.

    Mittlerweile haben wir auch einige Langzeit Verletzte und einen Spieler, der für ein halbes Jahr nach Kanada gezogen ist .

    Somit ist der anfänglich recht große Kader zu einer überschaubaren Größe geschrumpft.


    Wenn wir Testspiele am Ende des Trainings gegen die A-Jugend bestreiten und dann 2:0 oder 3:0 auf die Mütze bekommen, Ist das unfair!

    Trainingsgruppen sind von mir unfair eingeteilt und wenn man mal 2-3 Wochen sich im Training mit der Defensive beschäftigt, finden die Offensivspieler das Training langweilig.


    Höhepunkt des ganzen war unser erstes Rückrundenspiel am vergangenen Freitag. Wir hatten gegen den vorletzten gespielt. Eine Mannschaft mit vier Punkten aus der ganzen Hinrunde. Da die beiden von mir ausgemachten Testspiele in der Rückrunde leider jeweils vom Gegner abgesagt wurden, dachte ich noch an einen vermeintlich leichten Einstieg in die Rückrunde.

    Es haben ganze zwölf Spieler für das Spiel zugesagt.

    Einige Spieler haben sich krankgemeldet, andere waren auf dem Geburtstag der Oma und ein Spieler war sogar lieber auf das Spiel Lautern gegen Sandhausen gefahren.

    Somit stand es zur Halbzeit null zu eins für den vermeintlich leichten Einstiegsgegner. Meine Mannschaft hat gespielt, als würden sie das erste Mal in ihrem Leben auf dem Fußballplatz stehen. Nichts von dem, was wir uns vorgenommen haben oder in den letzten Wochen im Training behandelt haben, war auf dem Platz zu sehen . Ein bisschen ratlos und mit Wut im Bauch sind wir in die Kabine zur Halbzeit. Dort haben sich alle Spieler mit den oben genannten Begrifflichkeiten beschimpft und der eine hat dem anderen die Schuld am Gegentor gegeben.

    Ich habe mich bemüht, ruhig und sachlich in meine Ansprache einzusteigen . Ich habe die Spieler darauf hingewiesen, was wir momentan nicht gut machen und was wir dringend verbessern müssen.

    Und während ich versuche, die Jungs zu motivieren und mit Tipps und Verbesserungen das Spiel herumzureißen, lachen mich drei Spieler einfach aus…


    Ganz ehrlich, das ist schon das zweite Mal gewesen, dass Spieler meine Halbzeitansprache „sehr lustig“ fanden.


    Ich habe daraufhin wortlos die Kabine verlassen und auf dem Platz wieder auf der Trainer Bank Platz genommen. Ich war frustriert, ich war gekränkt, und einfach nur unendlich traurig. Die Vorfreude auf endlich wieder Fußball, war komplett verflogen.

    Ich habe kein Wort und keine Anweisung mehr in das Spiel gerufen. Es fiel das 2:0 und etwas später das 3:0 .

    Die Jungs haben es sogar geschafft, noch zwei Tore zu schießen. Der Endstand drei zu zwei.

    Ich habe den gegnerischen Trainer beglückwünscht und die gegnerischen Spieler ab geklatscht. Wir hatten verloren. Verdient!


    Seit Freitag trage ich dieses Spiel mit mir herum. Seitdem denke ich über verschiedene Trainings nach, in dem sich die Spieler unverschämt und teilweise sehr respektlos verhalten haben.

    Ich habe entschieden, dass ich für eine solche Mannschaft kein Trainer mehr sein möchte.


    Was haltet ihr davon? Wie würde dir euch verhalten?

  • Beende die Saison ehrlich mit den Jungs, laß sie nicht mitten in der Saison im Stich.

    Würde eine gemeinsam Aussprache was bewirken?
    Gibt es ein Kernteam?
    Was sind eure gemeinsamen Ziele als Team?
    B-Jugend Sohn und Trainer ist i.d.R nicht unproblematisch.

  • Die Saison mache ich zu Ende. Aber es wird kein Training im bisherigen Sinne geben. Es gibt nur noch eine Spielstunde mit Ball und Leibchen.


    Unser gemeinsames Ziel war es unter die ersten 4


    Ich wäre auch lieber bei den Bambinis geblieben. Aber leider wollte kein anderer die Mannschaft betreuen und so habe ich mich breitschlagen lassen.

  • Ganz ehrlich.... meine Ansprache zur Halbzeit oder zum Spiel lustig finden....passiert einmal. Danach hätten die Jungs nichts mehr zu lachen. In der B - Jugend kannst Du auch direkt und lauter werden. Beim Training wäre der Ball zwar mit dabei, aber immer in der schnellsten Gangart. Hört sich so an, als wenn die Jungs Dir den Schneid abgekauft haben. Du bist nicht mehr der "Chef", sondern Mitläufer. Allgemein sagt man dazu: Du hast die Kabine verloren.


    Aussprache, klare ehrliche Worte von Dir für die Zukunft.


    Entweder das Team zieht mit oder es bleibt auf der Strecke

  • Ich denke auch, dass man bei einer B-Jugend-Mannschaft mit halbstarken, selbstbewussten und "coolen" Spielern einfach der Boss sein muss.


    Die brauchen eine Führungsfigur. Sei konsequent und schmeiß´ diejenigen aus dem Team, die solche Ausdrücke wie Hurensohn verwenden. Bei Alter und Digger wäre ich kulanter, das ist ja nix Schlimmes. Aber lass Dir nicht alles gefallen. Lass sie laufen im Training, durchaus als Straftraining. SEI DER BOSS.

  • Vielen Dank für das Feedback und Eure Meinung.


    Straftraining und die härtere Gangart haben wir alles schon hinter uns. Die Saison ist ja schon 1/2 Jahr alt.

    Dann tut der Fuß weh oder man ist erkältet und bekommt keine Luft usw. Ausrede über Ausrede.

    Und wen soll ich denn rausschmeißen? Sind ja am Spieltag nur zu 12! Wenn ich jetzt noch die 3-4 besonders auffälligen rausnehme bekommen wir ja keine Mannschaft mehr zusammen und das wissen die Jungs doch auch.

    Mir fehlt irgendwie der Hebel und nach dem ganzen Desaster auch die Motivation. Wahrscheinlich ist es so das ich die Kabine verloren habe. Mir fehlt aber

    Momentan der Antrieb sie mir wieder zu holen. Ich bin weichgekocht. Es langt mir, ich habe die Schnauze einfach voll!

  • Schwierige Situation, im speziellen wenn der eigen Sohn in der Mannschaft spielt.

    Den harten Hund rauslassen, wenn die Jungs gerade eher cool und bocklos unterwegs sind bringt vermutlich auch nichts, v.a. schadest Du deinem Sohn mehr, als es dir und der Mannschaft nutzt.

    Ich finde die Idee zunächst mal "Spielstunden" zu veranstalten gar nicht schlecht. Vielleicht ändert sich dadurch die Stimmung wieder und die Jungs können den Schalter umlegen.

    Nach ein paar Einheiten ist vielleicht eine Grundlage da noch einmal miteinander zu reden und es kristallisiert sich ein Kern heraus, der mitzieht.

  • ScuBac das ist eine sehr gute Frage. An die Ziele habe ich tatsächlich immer wieder erinnert und appelliert.

    Sowohl an die Mannschaftsziele als auch an die individuellen Ziele. Wenn man dann mal konkret fragt, kommt nicht viel.


    Vielleicht ist nicht nur bei mir die Luft raus sondern auch bei den Spielern.

    Lernen für Klausuren, Abschlussprüfung Realschule, stressiger Alltag in der Lehre usw. alles auch Absagegründe warum die Spieler nicht ins Training kommen.

  • Da sind jetzt weiter oben ein paar Vorschläge dabei, von denen ich ehrlich gesagt ganz dringend abraten würde...

    Spieler in jeder Altersklasse haben bestimmte Anforderungen an den Führungsstil eines Trainers und gerade 15-17 Jährige "junge Erwachsene" müssen aus meiner Sicht eben auch (mit Einschränkungen) wie Erwachsene behandelt werden. Ein autoritärer Führungsstil (wie er z.B. bei Bambinis angemessen ist) ist hier mMn eher nicht angebracht.


    Begrifflichkeiten wie Hurensohn, Bastard, Digger, Alter… Fallen ständig und müssen unterbunden werden.

    Über die letzten Beiden Sachen kann man aus meiner Sicht streiten. Aber auch grundsätzlich wirst Du die Sprachgewohnheiten der Spieler nicht durch "unterbinden" ändern können. Erkläre den Spielern respektvoll warum Du diese Form des Umgangs nicht gut findest. Und im Zweifel gehört es dann auch dazu, dass man solche Dinge auch mal überhört. Gerade das Übermäßige sanktionieren von Dingen, die für die Spieler normal sind (und das ist diese Wortwahl in Deinem Fall) kostet Dich idR Autorität. Versuche die Lebensrealität der Spieler wahrzunehmen und diese auf Augenhöhe zu beeinflusse. Aber nicht von oben herab.

    Wenn wir Testspiele am Ende des Trainings gegen die A-Jugend bestreiten und dann 2:0 oder 3:0 auf die Mütze bekommen, Ist das unfair!

    Trainingsgruppen sind von mir unfair eingeteilt und wenn man mal 2-3 Wochen sich im Training mit der Defensive beschäftigt, finden die Offensivspieler das Training langweilig.

    Hier ist es ein bisschen so wie oben. Gehe auf die Bedürfnisse Deiner Spieler ein. Wenn die Offensivspieler von Deinem Training gelangweilt sind, dann solltest Du es so gestalten, dass auch die wieder gerne ins Training kommen. Das Selbe gilt für die Spiele gegen die U19 und untereinander: Die Spieler müssen Spaß am Training haben. Und wenn das offensichtlich durch diese Dinge eingeschränkt wird, würde ich mir überlegen das zu ändern.

    Ganz ehrlich, das ist schon das zweite Mal gewesen, dass Spieler meine Halbzeitansprache „sehr lustig“ fanden.

    Komischer Vorschlag: Aber hast Du die Jungs mal gefragt, was genau sie lustig fanden? Also gar nicht vorwurfsvoll, sondern einfach aus Interesse. Vielleicht hilft das Dir ja in Zukunft Deine Ansprachen anders zu gestalten.


    B-Jugend ist sicher kein super einfaches Alter, gerade, wenn man noch nicht so viel Erfahrung mit älteren Jugendmannschaften hat. Der Umgang, der Dir hier teilweise nahegelgt wird, ist in meinen Augen völlig unpassend für dieses Alter. Jugendliche wollen ernst genommen und respektiert werden. Du musst ganz sicher nicht "der Boss" sein, sondern Du musst die Bedürfnisse Deiner Spieler ernstnehmen und mit diesen auf Augenhöhe umgehen. Das ist zumindest meine SIchtweise.

  • Ich finde die Idee zunächst mal "Spielstunden" zu veranstalten gar nicht schlecht. Vielleicht ändert sich dadurch die Stimmung wieder und die Jungs können den Schalter umlegen.

    Finde ich auch eine gute Idee. Ansprechen, dass Du nicht bereit bist mit den gegenwärtigen Respektlosigkeiten 'richtiges' Training zu machen und dass es an Ihnen liegt, ob es sich wieder ändert.

    Dann nach Trainingsbeteiligung evlt. ein kleines 2:2 / 3:3 etc. Miniturnier vorweg, falls die Teilnehmerzahl es zulässt. Und dann 'großes' Spiel und fertig. Würde ich vielleicht in 15 Minuten Blöcken mit wechselnden Besetzungen spielen.


    Immer noch besser als viel Zeit zu investieren in Vorbereitung und sich dann über die mangelnde Motivation zu ärgern. Und ganz ehrlich, nach 15 Jahren als Trainer im Jugendbereich frage ich mich manchmal ob man im Breitensport nicht einfach im Training 'den Straßenfußball' geben soll, zumal nebenbei ja kaum einer kickt. Ist doch gar nicht das schlechteste Training, wenn man zumindest durch kleine Mannschaften in Turnierformat für jeden viele Aktionen sicher stellt.

  • Wenn man die B-Jugendlichen auf Augenhöhe und mit Erwachsenen-Mindset begegnen will, dann kommt eben das Beschriebene bei raus. Wenn man nicht der Typ ist, um autoritär aufzutreten, dann wird es tatsächlich schwierig.

    Ich würde sogar eher sagen, dass gerade bei Bambini kein autoritärer Führungsstil gefragt ist, im Gegenteil. Aber so unterschiedlich die Meinungen sind, so wenig wissen wir über die tatsächlichen Gegebenheiten vor Ort. Meine Vorschläge passen zu der Art und Weise, wie sich die Mannschaft aktuell gibt.

  • Uff,


    hab von Freitag ein Training, das passt hier nahtlos so rein. Einige, nicht alle, haben Freitag übelst gelabert, Witze gemacht, sich schlapp gemacht, nix richtig mitgemacht, bei Ansprachen sich schlapp gelacht, frei spielen nicht richtig mitgemacht usw. usw. Habe extra weil so mieses Wetter war, nur frei spielen lassen als eine Art Wettbewerb, einmal Funino Feld 3gg3 und einmal auf Jugendtore 3gg3 im Wechsel jeweils, aber statt sich darüber gefreut wurde, wurde nur rumgenörgelt, sich gegenseitig angeschissen, Laufbereitschaft bei der Hälfte der Truppe ging gegen 0 usw. usw.

    Ist bei mir eine D-Jugend. Ich überlege dann auch immer. Habe dann die Faxen dicke gehabt und eine kleine "Konditions"-einheit fussballspezifisch für ALLE kurzfristig zwischenzeitlich angehangen, aber auch da, Katastrophe.

    Leider leider sind es auch mitunter immer die selben die die Gruppe sprengen durch ihren Quatsch. Und ich bin jetzt eigentlich soweit zu sagen, komm, Kollektivstrafen sind immer kacke irgendwie, weil es auch immer mehr als ne handvoll Spieler gibt, die sich selbst über diese Kids aufregen und immer alles geben.

    Also bin ich eher geneigt dazu im nächsten Training mit den engagierten weiterhin ein spielformbasiertes Training aufzuziehen und die anderen, die die wiederholt und oft nur "Kacke" bauen mal ein Training lang in ein "isoliertes" Technik, Koordinations und Konditionstraining zu jagen, damit sie merken wie die Alternative wäre zum spielformbasierten Training. Weil wie gesagt, ich sehe es eigentlich nicht ein alle dafür zu "bestrafen" weil es einige einzelne killen. "Strafen" find ich grundsätzlich scheisse, aber so könnte man es verpacken find ich, was meint ihr?

    LG

  • Aus meiner Sicht ist es wichtig, es als Trainer nicht persönlich zu nehmen.

    Ich bin jetzt mehrere Jahre im B- und A-Jugendbereich unterwegs.


    Zu Beginn meiner Zeit bei den "Großen" hatte ich eine ähnliche Truppe wie von Dir beschrieben.

    Ich habe vieles ausprobiert und geplant.

    Der Plan war meist top, aber oft musste ich improvisieren.

    Als Beispiel Training Viererkette geplant, nicht umzusetzen da von 6 möglichen Spielern nur zwei da waren.

    Die Trainingsbeteiligung ging auch zum Beginn der Rückrunde drastisch zurück, warum weiß ich bis heute nicht.


    Heute habe ich eine Truppe die zuhört, ins Training kommt und auch beim Spiel brennt.

    Verändert habe ich an meinem Verhalten nichts.


    Meine "erste" Mannschaft bei den Großen ist mittlerweile bei den Herren und auch dort ist das Verhalten wie bei mir in der Jugend.

    Liegt, aus meiner Sicht, also nicht am Trainer. Manchmal, auch wenn Sie bezahlt werden, tun mir die Seniorentrainer leid, da sie doch an der Tabelle gemessen werden und eigentlich nichts dafür können.


    Korrigiere Deine Ziele, ziehe durch bis zum Saisonende und schau welcher Jahrgang dich nächstes Jahr erwarten würde.

    Alles ins Positive zu drehen wird aus meiner Sicht schwierig bis unmöglich

  • Das ist ein schwieriges Alter und auch bei meiner B-Jugend erlebe ich immer wieder solche "was soll das denn?"-Momente.


    Die äußeren Umstände in dem Alter sorgen dafür, dass man immer mehr wie ein Erwachsener behandelt wird, aber mental werden da leider erst die ersten Gehversuche als Erwachsener gemacht. Bei Schule, Fahrschule und vielleicht schon im Berufsleben sind die von einem Tag auf den anderen "erwachsen", aber haben noch ihre jugendlichen Gewohnheiten im Kopf. Das kann man auch niemandem vorwerfen, da gibt es einfach Lernbedarf.


    Gib ihnen etwas Zeit, diese Erfahrungen zu machen, du kannst ihnen nur den richtigen Weg zeigen - gehen müssen sie ihn selbst. Da muss es nur einen im Team geben, der dann mal sagt "unser Trainer macht so viel, gibt sich immer Mühe und ihr macht nur Mist", das drängt dann die Unruhestifter zum Nachdenken.


    Ich hatte die schlimmste Winterzeit mit der schlechtesten Vorbereitung, die ich in 25 Jahren Fußball erlebt habe (natürlich auch äußere Einflüsse), aber abgesagte Testspiele (von beiden Seiten), schlechte Beteiligung (Im Schnitt acht Spieler) und akute Unlust waren wirklich nervig. Jetzt in der letzten Woche vor dem Saisonstart stehen plötzlich wieder 14 Leute beim Training und ziehen bei jeder Einheit voll mit, selbst der Ball läuft wie geschmiert und es gibt Lob untereinander. Heute Abend erstes Rückrundenspiel und 16 Spieler kommen, vielleicht hat sich das Problem durch die Situation, dass es jetzt einfach wieder ernst wird (und wir müssen Punkte holen, wir sind Tabellenführer und wollen aufsteigen), selbst gelöst.

    "Diese Antwort brauchen sie mir nicht zu stellen"

  • Steve-o - Tipps hast du ja viele bekommen von Kabine verloren, Straftraining usw. bis so ist das eben im Breitensport.

    Wie weiter oben beschrieben es liegt nicht immer am Trainer und da sein Sohn mitkickt, bis du auch noch einer Zwickmühle.
    Das mit der Spielstunde finde ich persönlich gut und wahrscheinlich trägt es ein bißchen dazu bei das

    eingetretene Konfrontationen mit ein paar Spielern vermindert oder aufgelöst werden und ein wenig das miteinander im Vordergrund steht. Ich persönlich würde auch eine Mindestanzahl an Spieler vorgeben, damit das Training stattfindet. Den Ball zurückwerfen an die Spieler und das es ihr Team ist und nicht dein persönliches Ego.

  • Wenn man die B-Jugendlichen auf Augenhöhe und mit Erwachsenen-Mindset begegnen will, dann kommt eben das Beschriebene bei raus. Wenn man nicht der Typ ist, um autoritär aufzutreten, dann wird es tatsächlich schwierig.

    Ich würde sogar eher sagen, dass gerade bei Bambini kein autoritärer Führungsstil gefragt ist, im Gegenteil. Aber so unterschiedlich die Meinungen sind, so wenig wissen wir über die tatsächlichen Gegebenheiten vor Ort. Meine Vorschläge passen zu der Art und Weise, wie sich die Mannschaft aktuell gibt.

    Aber sowas von.


    Ein autoritäter Bambinitrainer sollte meiner Meinung nach sofort aufhören. Als Bambinitrainer ist man Quatschmacher, Freund und Vorbild.


    Ab der D Jugend sollte sich das duchaus in Respektsperson wandeln. B jugendliche sind alles, aber sicher nicht erwachsen und brauchen sicher eine klarerer Hand und Ansagen.

  • Ein wenig Off Topic: Was ich bisher so mitbekommen habe in meinem bescheidenen Umfeld ist, daß viele Vereine überhaupt froh sind, wenn Sie ein funktionierende B und A-Jugend haben, während man von G-D Jugend sich kaum vor Kindern retten kann und welche sogar ablehnen muss, weil entweder keine Trainer, keine Plätze oder der Spieler nicht gut genug ist. Nur in Top geführten Vereinen klappt es noch gut mit der A-B-Jugend die entsprechend auch hoch spielen in ihren Landesklassen und immer wieder gute Kicker anziehen.

    Viele Breitensportvereine lassen gerade A- und B-Jugend verkümmern warum auch immer oder zeigen wenig Interesse oder bieten etwas an für die Altersklasse neben dem reinen Fussball. Die Jungs bekommen Trainingszeiten nach 19 Uhr oder müssen sich mit einem 1/4 Platz begnügen.