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  • Ist nicht unproblematisch, wenn man wirtschaftliche Interessen verfolgt. Man bewegt sich da schnell in Grauzonen...

    Naja, der Spielbetrieb in den Ligen würde im e.V. stattfinden und die Fußballschule, Camps etc. in der Kapitalgesellschaft.

    Die Spieler würden dann halt wahrscheinlich gleichzeitig dem e.V. beitreten müssen, wenn sie in die Fußballschule wollen.

    Die NLZs der Bundesligisten betreiben den Großteil ihrer Jugendmannschaften ja auch in einem e.v., bzw. manche sogar ihre Profimannschaften. Der Gesetzgeber drückt bei König Fußball hier gerne mal beide Augen zu, auch wenn ein e.V. auf dem Papier erstmal ja keine kommerziellen Interessen verfolgen darf.

    Problematischer könnte eher sein, dass der DFB hier ein Veto einlegt um die einheimischen Vereine gegenüber den ausländischen Einflüssen zu schützen. Deswegen wahrscheinlich auch der Weg von PSG über die Kooperationsvereine.

  • Der Gesetzgeber drückt bei König Fußball hier gerne mal beide Augen zu, auch wenn ein e.V. auf dem Papier erstmal ja keine kommerziellen Interessen verfolgen darf.

    Aber in einem Verein dürfen ja Trainer hauptberuflich angestellt und die Löhne per Mitgliederbeiträge abgedeckt sein, oder? Damit ist ja noch keine Gewinnerzielung einhergehend (also aufm Papier)


    Hier in der Nähe hat eine "normale" Fußballschule einen Verein gegründet und diesen Weg beschritten.
    Allerdings haben sie sich das insgesamt leichter vorgestellt! Der Verein konnte nur mit zwei E-Jugendteams starten (alle anderen Jahrgänge sind nicht zu stande gekommen) und die wöchentlichen Zusatztrainings werden zur Zeit auch per Facebook beworben, was ich bisher auch noch nie gesehen hatte.

    Also gehen tut das.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Ich find's halt für die Gesellschaft schade. Anstatt die guten Kinder von besser verdienenden Familien einfach weiter mit allen möglichen anderen Kindern im Verein zusammen kicken, wird sich Gesellschaftlich abgekapselt.
    Engagement in einer Gemeinschaft, was ein Fußballverein in gewisser Weise immer fordert, wird einfach weggekauft.

    So geht die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinander und das nicht nur im Bezug auf Eigentum und Geld.


    Solche Fußballschulen sind vielleicht nur ein kleiner Aspekt, dieses gefühlt anhaltenden Trends, doch es ist eine Entwicklung die ich nicht gutheißen kann.

  • Man könnte auch mal etwas zynisch und überspitzt behaupten:


    Nunmehr hängen die fußballerischen Entwicklungsmöglichkeiten ähnlich der Chancengleichheit im heutigen Bildungssystem entscheidend vom Elternhaus und dem entsprechenden Bildungsstand/Einkommensmöglichkeiten ab....

  • Aber in einem Verein dürfen ja Trainer hauptberuflich angestellt und die Löhne per Mitgliederbeiträge abgedeckt sein, oder? Damit ist ja noch keine Gewinnerzielung einhergehend (also aufm Papier)

    Richtig. Wenn ein Gesellschafter dahintersteckt, dessen eingesetztes Kapital sich rentieren soll, sieht die Welt aber schon ganz anders aus. Und in diese Grauzone begibt sich ein Verein, hinter dem eine kommerzielle Fußballschule steckt.

  • Nunmehr hängen die fußballerischen Entwicklungsmöglichkeiten ähnlich der Chancengleichheit im heutigen Bildungssystem entscheidend vom Elternhaus und dem entsprechenden Bildungsstand/Einkommensmöglichkeiten ab....

    Aber das ist doch auch nichts neues:

    Wenn ein Spieler die Chance erhält, im 70 km entfernten NLZ zu spielen, dann lassen die Eltern einen Haufen Kohle an der Tankstelle, von dem restlichen Aufwand ganz zu schweigen. Das kann sich auch nicht jeder leisten.


    Wenn man 70 km fährt, um zu einer Akademie zu kommen und dann zu den Fahrtkosten noch die 99 € zu bezahlen, wirds allerdings schräg!

    Wenn ich aber die Auswahl hätte zwischen dem NLZ weit entfernt und einer teuren Akademie in der Nähe, würde ich mich für die Akademie entscheiden und das Geld lieber dem Trainer als dem Tankwart bringen. (Gleiche Förderung vorrausgesetzt)


    Ich habe hier im Forum aufgeschnappt, dass sogar NLZs sich in den unteren Jahrgängen bezahlen lassen...

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • 15€ stehen jedem monatlich für Vereinsbeiträge zur Verfügung, wenn sie so einkommensscchwach sind, dass sie vom Bildung -und Teilhabe Gesetz profitieren. Wer mehr verdient, kann sich 15€ auch leisten.


    Wenn die Vereine diesen Betrag ausreizen würden, hätten sie schon ein wenig mehr Spielraum, um ihre Trainer zu bezahlen und das ohne jemanden auszugrenzen.


    Vielleicht ist es ja die Chance, dass Trainer mal ein paar Euros bekommen und man sie so auch an ein Konzept binden kann

  • Beispielhaft ein Zitat aus der Spielordnung des NFV:

    Zitat


    Teilnahmeberechtigung von Vereinen am Spielbetrieb
    (1)Voraussetzung für die Teilnahmeberechtigung am Spielbetrieb ist die Mitgliedschaft im NFV (§ 9 Abs. 1 Verbandssatzung).

    (2)Gegen Mannschaften von Vereinen, die keinem Landesverband des DFB angehören, dürfen Spiele ohne Erlaubnis nicht ausgetragen werden. In Ausnahmefällen kann die Erlaubnis durch die jeweils zuständige spielleitende Stelle nach schriftlichem Antrag erteilt werden.

    (3)Spiele gegen Betriebssportgemeinschaften sowie Spiele gegen Bundeswehr-, Hochschul-, Schul-oder Polizeimannschaften können ohne besondere Erlaubnis ausgetragen werden.

    Und das heißt letzten Endes, dass ich gegen die gar nicht spielen darf und sie auch nicht an Turnieren teilnehmen lassen darf.
    Die Ausnahmen werden unter (3) geregelt. Und nein - eine Fußballschule ist keine Schulmannschaft.

  • Das war hier doch schon Thema. Die Vereine haben kein Geld um qualifizierte Trainer für die Kinder zu beschäftigen, also machen es Väter, Opas oder wer sich sonst so findet.


    Da wird dann lieber dem A Liga Trainer jeden Monat 400- 650 Euro in die Hand gedrückt, der Jahresbeitrag für Kinder liegt bei 60 Euro.


    Die Ausbildung der Kinder gleicht einer Wundertüte. Argument: Kindertrainer haben noch nie was bei uns bekommen und die Eltern sind nicht bereit mehr zu zahlen.


    Offensichtlich ein Trugschluss. PSG bedient einen Markt dem andere sich verschlossen haben.


    Ende vom Lied, sie werden vollends abgehängt.

  • Beispielhaft ein Zitat aus der Spielordnung des NFV:

    Und das heißt letzten Endes, dass ich gegen die gar nicht spielen darf und sie auch nicht an Turnieren teilnehmen lassen darf.
    Die Ausnahmen werden unter (3) geregelt. Und nein - eine Fußballschule ist keine Schulmannschaft.

    von Turnieren steht da doch garnix, oder?

  • Beispielhaft ein Zitat aus der Spielordnung des NFV:

    Und das heißt letzten Endes, dass ich gegen die gar nicht spielen darf und sie auch nicht an Turnieren teilnehmen lassen darf.
    Die Ausnahmen werden unter (3) geregelt. Und nein - eine Fußballschule ist keine Schulmannschaft.

    Sollte man - wie alles - recht leicht umgehen können, wenn man das denn will.
    Das Deutsche Fußball-Internat Bad Aibling nimmt doch auch am Ligabetrieb teil. Ich denke, PSG dürfte dann vielleicht in eine ähnliche Richtung gehen oder andere Schlupflöcher finden. Fände ich rein sportlich auch nicht verwerflich. Die Ausbildung dürfte qualitativ und strukturell besser (Stichwort Jugend-Konzept) als in den durchschnittlichen Dorfvereinen sein, was letztlich den Kindern zugute kommt.

  • Sollte man - wie alles - recht leicht umgehen können, wenn man das denn will.
    Das Deutsche Fußball-Internat Bad Aibling nimmt doch auch am Ligabetrieb teil. Ich denke, PSG dürfte dann vielleicht in eine ähnliche Richtung gehen oder andere Schlupflöcher finden. Fände ich rein sportlich auch nicht verwerflich. Die Ausbildung dürfte qualitativ und strukturell besser (Stichwort Jugend-Konzept) als in den durchschnittlichen Dorfvereinen sein, was letztlich den Kindern zugute kommt.

    Sehe ich anders. Letztendlich könnten sie diese bzw. eine bessere Ausbildung auch im Dorfverein bekommen, sofern sie bereit wären dort den gleichen Beitrag zu leisten. Im vorgestellten Modell dürfte ein nicht unwesentlicher Teil in die Marketingaktivitäten und eben nicht in die Ausbildung fließen.

  • Sehe ich anders. Letztendlich könnten sie diese bzw. eine bessere Ausbildung auch im Dorfverein bekommen, sofern sie bereit wären dort den gleichen Beitrag zu leisten. Im vorgestellten Modell dürfte ein nicht unwesentlicher Teil in die Marketingaktivitäten und eben nicht in die Ausbildung fließen.

    Wäre theoretisch denkbar, aber der Jahresbeitrag darf ja auf keinen Fall über 100€ liegen!!!

    Wenn vorne das PSG, Real Madrid,etc. Logo drauf ist darfs natürlich gerne über 100€ im Monat kosten. Die Jungs werden ja schliesslich dadurch Profis!

    Schaut euch mal die Preise im DFI an. Dort zahlen Eltern bis zu 28.500€ im Jahr. Zugegebenermaßen mit Unterbringung und Privatschule, aber trotzdem einfach unglaublich was manche Eltern bereit sind zu zahlen. Einen Profi hat das Internat trotzdem noch nicht hervorgebracht.


    Wenn nur ein Bruchteil von dem was von manchen Eltern in solche Projekte versenkt wird in den Breitensport fliessen würde (über höhere Mitgliedsbeiträge), könnten die kleinen und mittleren Vereine schon eine höhere Ausbildungsqualität bieten (besseres Material, bessere Plätze, bessere Trainer etc.). Zudem würde es sich dann für Trainer mehr lohnen sich weiterzubilden und Lizenzen zu machen, da dann auch finanziell was bei rumkommt. Wenn man mit ner B-Lizenz mehr als 100€ im Monat möchte wird man schon schief angeschaut. Aber der Sohnemann soll natürlich trotzdem möglichst auf Profi-Niveau weiterentwickelt werden.


    Es wäre eigentlich mal spannend zu sehen wie sich ein Verein entwickeln würde, der bewusst einen höheren Mitgliedsbeitrag erhebt und diesen zum größten Teil in die Jugend stecken würde. Also Trainer fair bezahlen würde und das Material etc. immer auf einem guten Stand ist. Bisher kenne ich es nur so, dass zwar der Mitgliedsbeitrag manchmal angehoben wird, aber die Jugend davon nichts sieht.

  • Die meisten Anbieter suchen sich einen Kooperationsverein, weil

    - eine eigene Infrastruktur (Sportplatz, Kabinen usw.) aufbauen zu teuer wäre

    - man somit die Miete (z.B. städtische Anlagen) sich sparen kann bzw. weniger bezahlt

    - es bereits Kundenpotential gibt bzw. neu geweckt werden kann


    Zu dem Thema gibt es im Forum z.B. auch diese Posts von mir:

    Ist Nachwuchsförderung im deutschen Fußball sportlich und finanziell rentabel?

    oder

    Ist Nachwuchsförderung im deutschen Fußball sportlich und finanziell rentabel?


    Bayern und Allianz gehen nach Indien, China oder in die USA - PSG und Real Madrid halt nach Deutschland. Das nennt sich Globalisierung. Ich bin mal gespannt, ob die Dorfvereine aufwachen und sich ein eigenes Unique Selling Point (USP - Alleinstellungsmerkmal) aneignen oder ob es zukünftig so sein wird, dass der Ableger von PSG gegen den Ableger von Real spielen wird - in den Großstädten haben wir auch meistens die gleichen Ketten (H&M, McDonalds usw.), aber auch noch sehr lukrative kleinere Bekleidungs- oder Burgerläden.

  • Hallo zusammen,

    ich finde die Entwicklung mit den Akademien, wie einige hier auch, sehr bedenklich und glaube des auf Dauer dem Vereinsfussball schaden wird. Einige haben schon gute Augmente gebracht, in meinen Augen sind viele Kinder einfach auch noch zu jung, z.B.

    ich trainiere eine 2012er Mannschaft dort spielt ein 2013er mit (der Junge ist echt richtig gut), er war in den Ferien in einem Fussballcamp ist positiv aufgefallen und darf zum Elite-Training (95€ für 6 Einheiten und das Wort finde ich bei Kleinkindern blöd), die Mutter hat mir die Mail gezeigt, da standen Sachen drin wie an seinen Schwächen arbeiten usw. der Junge ist im Moment noch 5 Jahre alt.


    Ist schon Wahnsinn was da teilweise gezahlt wird, mir tun die Trainer leid in Oberhausen oder Düsseldorf, wenn du da Kinder in deiner Mannschaft hast die zu PSG gehen, denke da kommen dann so Sprüche wie morgen geht er wieder zu PSG das ist wenigstens richtiges Training usw.

  • Die Jungs aus meiner Truppe sind jetzt seit 2 Wochen bei PSG. In dieser Zeit nicht einmal beim Mannschaftstraining gewesen (obwohl vorher versprochen wurde, dass das ihnen wichtig sei).

    Die Begründungen waren eher Ausreden und zum Spiel wären sie natürlich dabei gewesen.


    Ich denke, dass 3 mal die Woche plus Vereinstraining einfach zu viel ist. Es bleibt keine Zeit Freunde zu treffen und einfach mal Pause zu haben. Zudem kommt noch, dass wir kein Verein in der Nähe der Academien sind, sondern mindestens 40min Fahrzeit dazu kommt.


    Trotzdem sind Eltern bereit das auf sich und die Kinder zu nehmen.