Sichtungstraining

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  • Hallo zusammen,

    habt Ihr schon mal ein Sichtungstraining für U11 Spieler durchgeführt?

    Welche Übungen habt Ihr gemacht?

    Wir wären vier Trainer und können daher vier Gruppen und Stationen machen.

    Vielen Dank schon mal für Eure Ideen.

    Gruß

    Loddar

  • Für was sichtet ihr denn?
    Ich würde an mindestens 2 Stationen Spielformen anbieten(1 Funino, 1 etwas anderes).

    Dazu noch eine Station, wo ein Parcours durchlaufen werden muss, ohne und mit Ball.

  • Was wollt ihr denn Sichten? Geht es um bekannte Spieler die in A und B Team geteilt werden sollen oder unbekannte Spieler die zu euch ins Team möchten?


    Im ersten Ansatz würde ich mich an den Sichtungen des DFB-Orientieren. Hierzu kann man die Unterlagen einiger vergangenen Jahre über Goggle finden. Zusätzlich sind hier auch "Bewertungsmerkmale", was soll gezeigt werden, vermerkt.


    Aufbau meist ähnlich

    - Dribbling mit TS (Beidbeiniges Dribbling, usw.)

    - 1gg1 frontal (offensiv und Defensiv)

    - 3gg3 oder 4gg4 (meist mit mehreren Toren um unterschiedlichen situationen und Handlungsschnelligkeit zu fördern)

    - freies Spiel


    Was ihr aber nicht unterschätzen solltet ist die Bewertung.

    1 Trainer pro Station ist zu wenig. Jeder sieht in der selben Situation etwas anderes. Bei offiziellen Sichtungen ist es in der regel so dass 2-4 Trainer eine Station beobachten. Bei 3gg3 hast du sechs Spieler gleichzeitig, die du einzeln, im Zusammspiel und unter Berücksichtigung des Gegners bewerten musst. Da kann es sein dass ein Team mit guten Fußballern unterlegen ist, weil der Gegner entsprechend stark ist. Ein anderes ist in ihrem Spiel überlegen im, übergreifenden Vergleich aber slchter als das unterlgene im anderen Spiel usw.


    All diese Varianten einer Einzelperson pro Station zu überlassen liefert nur bedingt aussagekräftige Ergebnisse. Da wäre villeicht eine Auswahl "nach Nase" ebenso aussagekräftig und weniger aufwändig.

    Du darfst nicht vergessen dass wir in unserem Sport generell von sehr vielen nicht direkt messbaren Kriterien sprechen z.B. Dribbling oder Pass, was ist besser? Sieht die Situation von außen genauso aus wie für den Spieler? usw.


    Daher würde ich in der Vorbereitung auch etwas über den Tellerrand gucken. Die Aussagen eines Vaters bei der letzten Sichtung haben mich hier aufgeweckt. Dessen Sohn spielt derzeit Bayernkader im Tennis, und er meinte das die Sichtungen hier viel nachvollziehbarer seien. So gäbe es viele Übungen zur Koordination und zum Planmäßigen handeln die schlicht auf Zeit bewertet werden. Ohne je dabei gewesen zu sein stelle ich mir das ganze etwas wie das nfl draft combine vor. Hier werden bekannte Übungen meist auf Zeit bewertet und dann kannst du dies, je nach Position der Spieler, mit den aktuellen Spielern vergleichen.

    Ich kann mir vorstellen dass ein Mittelweg aus beidem für den "normalen" Verein passen könnte. Ich gehe hierbei nicht davon aus dass du zur Bewertung vier A- und B-Lizenz Inhaber hast, wie es bei den Sichtungen der NLZ's und stützpunkten meist der fall ist.


    Gruß

    Torsten

    "Im KiFu gillt: Nicht das Training ist die Vorbereitung auf das Spiel, sondern das Spiel ist die Fortführung des Trainings."

    - (Quelle: unbekannt)

    "Der Grund, warum wir Fußball gucken, ist keine Zahl und kein Ergebnis, sondern ein Erlebnis."

    - (Quelle: paderball.com)

  • Wir wollen aus talentierte und "leistungsorientierte" Spieler aus der näheren Umgebung um unsere U11 zu verstärken. Ab der U15 spielen unsere Mannschaften höherklassig ohne in einem NLZ zu sein.

  • Also: Wofür und wen?
    Zusätzlich: Wieviele Spieler sind bei der Sichtung und was (Sichtungskriterien) ist Euch wichtig?

    Die Anzahl der Spieler können wir natürlich nur bedingt beeinflussen, da wir nicht genau wissen, wie viele an dem Tag zu uns kommen. Unsere eigene Mannschaft wird natürlich da sein. Wir wachen auf unserer Anlage Aushänge und stellen es auf unsere Homepage.

    Die Kriterien sind recht einfach... Er muss kicken können... :)

  • Den Sinn eines solchen "Sichtungstrainings" für die U11, da frage ich mich als Außensteher, was denn die eigene Nachwuchsabteilung so treibt, wenn man sich vom fremden Buffet bedienen muss, mal dahingestellt, würde ich in der Altersgruppe mehrere kleine Spielfelder, evtl. mit verschiedenem Aufbau und Bedingungen (Tore, Maße, Provokationsregeln) anbieten, auf denen möglichst kleine Teams spielen. Da würde ich zumindest am ehesten sehen, wer mehr oder weniger nach durchschnittlich 4-6 Jahren organisierten Fußballtraining gut kicken kann.


    Die schwächeren kann man ja dann mit der Begründung heimschicken, dass es leider nicht reicht, in 4 bzw. 5 Jahren höherklassig zu spielen und man daher von einer "Verpflichtung" absieht, da mit spätestens 11 Jahren die fußballerische Entwicklung abgeschlossen ist.

  • Ihr wollt talentierte Spieler für eine U11 sichten, die ab der U15 höher spielen sollen und habt mit 4 Trainern kein Konzept fürs Sichtungstraining:/?

    Es steckt doch bestimmt irgend ein Konzept oder Idee hinter der ganzen Sache.

    Deswegen richtet sich doch auch das Auswahltraining danach.

    Ich würde mich erstmal hinsetzen und überlegen, was mir wichtig ist bzw. welchen Entwicklungsstand ich von Kindern in dem Alter erwarte.

    Danach würde ich das Training aufbauen um dieses bewerten zu können.

  • Damit die kleineren Vereine dann miteinander Spielgemeinschaften bilden müssen (z.T. 3 Vereine bei uns in der Gegend), um den Mannschaftsbetrieb für die "talentfreien" aufrechtzuhalten ?

    Wieso beobachtet ihr denn nicht die Entwicklung in den Heimatvereinen der Jungs/Mädchen?

    Wechseln können die später immer noch. Wenn ihr Trainer was auf den Kasten habt, bietet den umliegenden Vereinen doch an, Training vor Ort abzuhalten ( 1x zusätzlich pro Woche) und verfolgt deren Entwicklung. Die Kinder können weiterhin mit Ihren Freunden kicken, druckfrei aufspielen und sich entwickeln.

    Habt ihr schonmal drangedacht wie es eurem eigenen derzeitigen Nahwuchs (U11) geht, wenn die checken, daß ihr weitere Spieler sucht?

  • Ich habe ja einen leicht sadistisch angehauchten sportpolitischen Vorschlag für den Umgang mit Vereinen, die sich für freie Kapazitäten die Rosinen herauspicken wollen: Entzug der Gemeinnützigkeit sowie eine betriebswirtschaftlich durchgerechnete Vollkostenrechnung bezüglich der genutzten kommunalen Sportanlagen unter Berücksichtigung von Gebäude- und Grundstückswerten. Monatliche Mitgliedsbeiträge von (phantasiert) 500,- Euro wären da eine feine Sache.

  • Loddar2 Im Grunde müsst ihr euch für die Sichtung überlegen, welche Qualitäten ihr mehr gewichten wollt und welche weniger. "Er muss kicken können" ist als Bewertungsgrundlage wohl etwas dünn. Ich denke, dass viele Trainer, speziell im KF dazu neigen, sich lieber fertige, technische starke Spieler auszusuchen. Das ist immer ein zweischneidiges Schwert, denn letzten Endes ist in der U11 ja nicht die Frage was ein Spieler JETZT kann, sondern was er beim Übergang in den Leistungsbereich KÖNNEN WIRD. Durch ein hochwertiges Training sind Technik, Individualtaktik und (eingeschränkt) Entscheidungsfähigkeit besser beeinflussbar als (Antritts-)Schnelligkeit (!!!), Laufbereitschaft (Aktivität), Kreativität und Bewegungsfähigkeit. Entsprechend meines gewünschten Spielerprofils würde ich auch meine Stationen wählen. Ich selbst würde z.B. in jedem Fall die Sprintgeschwindigkeit (kurze Distanz, da Antritt>Endgeschw.) der Spieler messen. Weiter wäre es vielleicht sinnvoll für euch, wenn ihr die Sichtung auf Video filmt, um im Nachhinein nochmal drüberschauen zu können. Der größte Fehler den ihr machen könnt, wäre Spieler auszuwählen, die aus kurzfristigen Leistungskriterien Erfolg bringen, langfristig aber wenig Entwicklungspotential haben (insb.: Spieler die körperlich weit sind ohne sonst herauszustechen)


    Ohne mich jetzt auf eine Grundsatzdiskussion einzulassen:


    lobinho Drucklos aufspielen zu können wird für eine langfristige Entwicklung der Spieler nicht ausreichen. Damit ein Spieler weiter kommen kann muss entsprechend mit ihm trainiert werden. Meine Erfahrung ist dahingehend übrigens, dass die Teams bei denen der Trainer wirklich was auf dem Kasten hat, keine Probleme haben Spieler bis zur U13/U14 zu halten. Und wenn ein Spieler entsprechendes Potential hat höherklassig zu spielen, dann bin ich doch als Trainer stolz darauf. Im Idealfall kommt der Spieler in zehn Jahren als Herrenspieler zum Heimatverein zurück.


    Meine Erfahrung ist, dass es aus Vereinssicht durchaus günstig ist, wenn eine starke Mannschaft bereits früh zusammengesetzt wird. Neuzugänge die erst später dazu kommen haben meist signifikante Defizite bei den Basics welche erst einmal ausgeglichen werden müssen. Auch muss eine Gewöhnung an das höhere Spieltempo erfolgen.

  • Ich habe ja einen leicht sadistisch angehauchten sportpolitischen Vorschlag für den Umgang mit Vereinen, die sich für freie Kapazitäten die Rosinen herauspicken wollen: Entzug der Gemeinnützigkeit sowie eine betriebswirtschaftlich durchgerechnete Vollkostenrechnung bezüglich der genutzten kommunalen Sportanlagen unter Berücksichtigung von Gebäude- und Grundstückswerten. Monatliche Mitgliedsbeiträge von (phantasiert) 500,- Euro wären da eine feine Sache.

    Kam jetzt etwas zu spät: Im Grunde haben die Rosinen ja die freie Wahl, oder? Wenn der eine Verein (mutmaßlich) mehr bietet, warum sollte man den Spieler dann den Wechsel madig machen?

  • Ich verstehe eines nicht. Die "großen" Vereine dürfen das, aber wenn es die kleinen machen, dann wird dies sofort als Negativ gesehen. Warum bilden die "großen" Vereine denn nicht ihre eigene Spieler ran bzw nehmen Kinder auf, die gerademal wissen das der Ball rund ist ???????

    Und kommt mir nun niemand mit der Antwort, das die es sich leisten können, da genug andere warten um bei denen zu spielen.

  • Im Grunde haben die Rosinen ja die freie Wahl, oder?

    Sichtungstrainings abseits der wirklich professionell arbeitenden Vereine finde ich irgendwie skurill. Wenn man die Rosinen will, dann sollte man sich um die Kinder bemühen und nicht anders herum.

    Die Sichtungstrainings werden darauf abgestimmt, den Trainern aufzuzeigen, welches Kind geeignet scheint.

    Keiner kommt auf die Idee, das so zu gestalten, dass die Spieler sagen: geil, da will ich hin.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • onkel1978


    Goodie hat es bereits sehr treffend zusammengefasst.

    Es geht nicht darum den kleineren Vereinen sowas zu verbieten. Jedoch müssen alle Vereine, die ein solches Aussieben von Spielern praktizieren, auch entsprechend strukturiert sein um den ausgewählten Spielern ein Mehrwert im Vergleich zu den anderen Vereinen zu bieten.


    Und bei aller Liebe... aus den bisherigen Beiträgen von Loddar2 ist ein solcher Mehrwert, zumindest für mich, nicht erkennbar.

  • Die Kriterien sind recht einfach... Er muss kicken können...

    Wenn das Euer einziges Kriterium ist, macht es wohl kaum Sinn, etwas anderes zu überprüfen.

    "Höherklassig" ist natürlich immer eine Frage der Sichtweise. Für einen Regionalligisten ist Bezirksliga sicherlich nicht höherklassig, für einen Kreisligisten schon.

    Euer Vorgehen wirkt dabei konzeptlos: Ihr ladet groß zum Sichtungstraining ein und lasst Euch überraschen, wer denn so kommt. Nach dem Motto: Wenn genug kommen, werden schon ein paar dabei sein, die was können.

    Was macht Ihr, wenn 100 Kinder kommen? Da seid Ihr mit Euren 4 Sichtern doch vollkommen überfordert.

    Es ist ja vollkomen legitim, mit den großen Hunden pinkeln zu wollen. Aber dann muss man auch dafür sorgen, dass man das Bein hoch genug bekommt.

    Könnt Ihr den neuen U11-Spielern irgendetwas besonderes bieten oder nur die Spielklassen Eurer A/B/C?
    Ihr bekommt gerade mal 4 Trainer für Eure Sichtung zusammen, die dann noch nicht einmal ein Konzept haben, was ihnen wichtig ist. Wie wollt Ihr den Mehrwert bieten, den auch schon SG-Nr8 und Goodie suchen?

    Es gibt definitiv Spielklassen auf dem Großfeld, die kaum ein Verein aus dem eigenen Kleinfeldbereich komplett bestücken kann. Da ist es dann auch vollkommen normal, dass Spieler aus den umliegenden Vereinen ggf. diese Herausforderung suchen. Wenn Ihr punktuell in der U13/14/15 diese Spieler ansprecht und den Verein über Eure Ansprache informiert, wird Euch das deutlich mehr Respekt in der Umgebung einbringen.

  • Sichtungstrainings abseits der wirklich professionell arbeitenden Vereine finde ich irgendwie skurill. Wenn man die Rosinen will, dann sollte man sich um die Kinder bemühen und nicht anders herum.

    Die Sichtungstrainings werden darauf abgestimmt, den Trainern aufzuzeigen, welches Kind geeignet scheint.

    Keiner kommt auf die Idee, das so zu gestalten, dass die Spieler sagen: geil, da will ich hin.

    Exakt. Ich würde mal die Sichtweise auch wechseln wollen. Wenn irgendjemand meinen Sohn -entdeckte- weil er eventuell nicht ganz untalentiert ist, dann würde mich doch zuallererst interessieren, wie die meinen Sohn(10) entwickeln möchten.

    Dazu gibt es anscheinend ein Ziel. Also sollte die Zielstellung (In der C höherklassig spielen) formuliert sein. Dann die Vorraussetzung um das zu können. (Spielfertigkeitsparameter die dazu notwendig sind um das zu erreichen) und nicht zuletzt sollte der WEg dahin klar definiert sein (Wir erreichen das DURCH .......). Dann sollte die Fähigkeit da sein dem Kind die Perspektive aufzuzeigen. (Ich sehe in Dir die Fähigkeit Dich dahin ..... zu entwickeln).

    Wenn ich das alles für mich im Kopf und auf Papier habe, weiß ich auch welche Spielertypen dafür in Frage kommen könnten. In der U11 sicher nicht der, der schon auf eine Position festgelegt ist.(Nur als Beispiel) Der würde dann auch nicht kommen, denn wenn z.b. eine komplette Ausbildung vorgesehen ist, werden die Eltern, deren Kind der ,bis jetzt unentdeckte, Stürmerstar ist, Ihr Kind lieber zu einem Verein schicken, die Ergebnisorientiert Positionsbezogen Spielen.


    Wahrheit-Klarheit ist hier schonmal sehr hilfreich.

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • ...würde ich in der Altersgruppe mehrere kleine Spielfelder, evtl. mit verschiedenem Aufbau und Bedingungen (Tore, Maße, Provokationsregeln) anbieten, auf denen möglichst kleine Teams spielen. Da würde ich zumindest am ehesten sehen, wer mehr oder weniger nach durchschnittlich 4-6 Jahren organisierten Fußballtraining gut kicken kann.

    in diesem Sinne hat jetzt auch der bayerische Verband sein Sichtungsgebahren für den RTalentsichtungstag umgestellt.



    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe und eine die wir beide nicht sehen.