Alles anzeigenIch schreibe es gerne nochmal. Ich finde, dass 3 v 3 sollte optional sein und nicht verpflichtend. Die Gründe dafür habe ich bereits aufgezählt.
Mir geht es nicht darum, ob das gut oder schlecht ist. Gebe dir in vielen Punkten recht, aber mir geht es darum, dass es sich hierbei wieder um puren Aktionismus handelt, weil die Nationalmannschaft ein schlechtes Turnier gespielt hat.
Und das ist Fakt, sonst hätte man das 3 v 3 schon nach dem WM-Sieg 2014 eingeführt. Hat man aber nicht, weil man sich auf die Schulter geklopft hat.
Und da meinte man noch : Ha, das ist dir Arbeit der NLZs bzw. die Früchte des Konzeptes. Nein, ist es nicht!
Es war vorher nicht alles schlecht und nicht alles gut. Aber es hat auch zu guten Fußballern und zu Titeln geführt. Mi h nervt nur dieser Aktionismus.
Meine zweite Aussage war, dass das 3 v 3 Vorteile haben kann, aber das alles nichts bringt, wenn in den NLZs und ambitionierten Amateurvereinen Trainer arbeiten, denen es um. Ihren Job geht. Was ich nachvollziehen kann.
Ich habe mich bewusst gegen diesen Weg entschieden mit 27,weil ich nach meinem Studium einen sicheren Job wollte.
Mittlerweile ist es wirklich sehr lukrativ in einem NLZ, eines Bundesligisten, eine U19 oder U17 zu trainieren. Auch die Trainer, der U16, U15 und U14 bekommen ganz nettes Geld, aber vor allem wollen sie vorankommen und der Leiter des NLZ will Ergebnisse sehen. Wenn es die nicht gibt, dann fliegt der Trainer.
Die meisten Eltern und Spielern in den älteren Jahrgängen denken zu dem auch nur an sich und ihre Karriere. In einem NLZ ist sich jeder selbst am nächsten. Und deshalb sage ich, dass genau da das Problem liegt und nicht, ob in der F-Jugend 3 v 3 oder 7 v 7 gespielt wird.
Marko war in der F-Jugend schon überragend. Hat die Fritz Walter Medaille bekommen und war in seinem Jahrgang Jahre lang der beste Spieler in Deutschland. Woher ich das weiß? Ich habe von F bis einschließlich C-Jugend regelmäßig gegen seine Teams gespielt.
Der Junge war überragend!!! Warum? Klar hatte er extrem viel Talent, aber er hatte unglaublich Biss, eine überragende Technik und war clever. In der F-Jugend hat er seine Gegner schon am Trikot gehalten, ohne dass der Schiri es sieht, und er wusste wie er seinen Körper einzusetzen hatte.
Halten wir fest, Marco Reus war eine kleine Nummer in Gladbach als Marin da spielte. Marin spielte in Bremen und wurde Nationalspieler und unterschrieb dann einen Vertrag über 6 Jahre bei Chelsea London. Hat diese Saison wieder Champions League bei Belgrad gespielt.
Also, wenn du jetzt behaupten willst, dass er mit Funino Weltfußballer geworden wäre... Naja.
Ich gebe dir vollkommen Recht, das Handeln des DFB scheint aktionistisch begründet zu sein. Das kann man kritisieren, aber es sollte eben nicht in die Bewertung der Maßnahme an sich einfließen. Man kann auch aktionistisch und richtig gleichzeitig handeln, das mag Zufall sein, ist aber durchaus möglich. Also sollten wir hier die Maßnahme an sich und nicht ihre Entstehung, den die Art und Weise wie es zu einer Entscheidung kommt hat auf die Arbeit eines Trainers keinen Einfluss.
Du schreibst, dass die Vorteile des Funino durch NLZ-Trainer zunichte gemacht werden. Ich habe bereits dargelegt, dass ich durchaus auch für NLZ-taugliche Spieler Vorteile sehe. Deshalb verstehe ich nicht, wieso eine breite Basis von besser ausgebildeten Kindern, die den NLZs zur Verfügung stehen, keinen Erfolg bringen sollte. Du stellst Behauptungen in den Raum, gehst aber auf Argumente nicht ein, sondern wiederholst deine Aussagen, das macht es relativ schwer in eine sachliche Diskussion zu kommen.
Marko Marin habe ich nur als Beispiel angeführt, weil du ihn bereits mehrfach erwähnt hast. Aber im Grunde ist M.M. doch ein perfektes Beispiel. Deinen Beschreibungen nach, dürfte er auch auf großem Feld mit vielen Spielern viele Ballkontakte gehabt und viele Dribblings gesucht haben. So weit, so gut.
M.M. ist, denke ich, unstrittig ein herausragender Fußballer, der zu Beginn seiner Karriere eingeschlagen ist wie eine Bombe und du hast ja richtigerweise auch angeführt, das er eine gute Karriere gemacht hat. Er hat aber eben auch die Erwartungen nicht erfüllen können. Ja, er WAR Nationalspieler und er konnte sich nicht dauerhaft durchsetzen. Ja, er war bei Chelsea und er konnte sich nicht dauerhaft durchsetzen.
Ich habe nie behauptet, dass er mit Funino Weltfußballer geworden wäre. Ich weiß es schlicht nicht, vielleicht wäre er Weltfußballer geworden, vielleicht würde er heute bei ZickZack Hintertupfingen spielen. Es ist einfach nicht zu beantworten.
Könnte man bei einem solchen Spieler aber nicht auch einmal die Frage stellen, ob er nie gelernt hat einen Plan B oder C jenseits des Dribblings zu entwickeln? Ist seine Karriere nicht genau deshalb ins Stocken geraten, weil er , als er dann bekannt war, keine neuen Lösungen mehr hatte und irgendwann einfach relativ unproduktiv wurde?
Diese Aussagen sind bewusst als Fragen formuliert, denn niemand von uns hat ihn ausgebildet oder weiß mit welchen Aufgabenstellungen er in seiner Jugend konfrontiert wurde. Es geht mir nicht darum deine Arbeit oder die jemand anderes in Frage zu stellen, aber die Aussage " der Spieler war erfolgreich also haben wir damals richtig gehandelt", ist mir einfach zu pauschal und zu undifferenziert.
Ich finde es grundsätzlich wichtig auch im Erfolgsfall alles zu hinterfragen und im Grunde tust du das ja auch indem du ein Handeln des DFB auch im Erfolgsfall forderst.