Rückblick auf 5 Jahre Trainertätigkeit - von Bambini bis E-Jugend

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  • Das_Huhn


    ich find das immer so witzig wenn ich höre Probetraining in der F-E jugend....

    ich mache auch Probetrainings, bei mir ist aber das Ziel nicht, ob das Kind zu uns passt, sondern ob sich das Kind bei uns wohl fühlt. also ob wir zu dem Kind passen.

    Ich werde nie verstehen, wie man ein 7-10 Jähriges kind zu einem Probetraining kommen lassen kann und ihm dann sagt, ja sorry aber du bist nciht gut genug....ich meine wie soll ein Kind dem man sowas sagt jemals selbstvertrauen erlernen. Wie soll ein Kind verstehen, dass einmal oder wgen mir auch dreimal bei einem Training war, dass es keinen "Fußball spielen darf, weil es nicht gut genug ist???

    Vor allem die Kinder gehen doch zum Training, damit sie fußball spielen und besser werden.....


    Ich verstehe es nicht. Ich verstehe Trainer nicht die sowas machen. Selbst bei einem NLZ hält sich mein Verständnis dafür schwer in Grenzen, auch wenn sich mir die Logik (aus deren Sicht zumindest) eher erschließt.


    Ich bin nicht immer mit Andre einer Meinung (bzw. habe ich manchmal eine etwas abweichende Linie als Trainer), aber im Grundtenor hat er schon recht (aus meiner Sicht)

    "Some people think football is a matter of life and death. I don't like that attitude. I can assure them it is much more serious than that." - Bill Shankly

  • Naja, wir hatten einen solchen Fall, wo wir jemand "abgelehnt" haben. Der Junge zeigte in den drei Wochen keinerlei Interesse am Ball, in Gesprächen kam heraus, dass lediglich der Vater möchte, dass er Fussball spielen soll.(im Team spielen 2 Klassenkameraden)

    Haben ihm dann gesagt, dass in 2-3 Monaten eine dritte Mannschaft gegründet werden wird/soll und wenn dann noch Interesse seitens des Jungen! Besteht, er gerne wiederkommen darf.


    In diesem Fall hat es in unseren Augen absolut keinen Sinn gemacht.


    Davon abgesehen gebe ich Andre in diesem Fall recht, von Leistung zu sprechen , in einer E Jugend halte, ist mir zu früh.

    Bis zur D sollte man unter normalen Umständen schon in seinem Heimatverein spielen, Entwicklungsmöglichkeiten sollte man auch erst dann für (und in Absprache) sein Kind suchen.

  • Kleeblatt


    Klar, wenn das Kind eigentlich keine Lust hat und das auch sagt, dann ist es ja auch was anderes. Dann passen "wir" (also der Fußball) auch nicht zum Kind. Das kann das Kind bei einem Probetraining ja herausfinden.

    Aber, ein Kind das spielen möhte, auch wenn es wenig am Ball macht, kann, zeigt, schicke ich nicht weg, sondern versuche ihm im Rahmen meiner Möglichkeiten so viel Fußball wie möglich zu bieten....

    "Some people think football is a matter of life and death. I don't like that attitude. I can assure them it is much more serious than that." - Bill Shankly

  • also ich will das! Der Star ist das Team.
    Es ist auch nicht so, dass die Starken stagnieren sollen, aber je mehr man kann, desto schwerer und härter wird es noch besser zu werden. Und je weniger man kann - gerade als Neuling - desto größer sind in der Regel die Fortschritte. Unter idealen Bedingungen werden Unterschiedlich Starke Kinder, die im großen und ganzen vergleichbare Voraussetzungen mitbringen nach 1 Jahr angemessenen und guten Trainings, weniger weit auseinander sein als vorher.

    :thumbup::thumbup::thumbup:

    So siehts aus.

  • Moin,


    kann es sein, dass wir ein wenig vom eigentlichen Thema abgewichen sind?


    Rückblick auf 5 Jahre Trainertätigkeit...darum ging es doch eigentlich...

    Wer ist noch dabei, wer ist dazugestoßen, wer hat aufgehört...
    Was hat sich ergeben...was hat sich verändert...wie haben wir uns als Trainer vor allem entwickelt, wie unsere Schützlinge...

    Welchen Anteil man persönlich daran hat, was die Jungs jetzt können...ok...da kann/muss/darf man drüber streiten...


    Ich persönlich denke, dass man "nur" in Nuauncen dazu beitragen kann...das diese Kleinigkeiten dann aber tatsächlich deutlichen Einfluss auf die weitere Entwicklung haben können, einfach weil es sich um entscheidende Stellschrauben handelt, wie z. Bsp. das Spielen mit beiden Füßen statt nur mit dem starken Fuß.


    Das sich dieses "Erleben" von Möglichkeiten von alleine irgendwann einstellt, ok, da wird Andre gerade bei talentierteren Spielern Recht haben, die erarbeiten sich diese Lösungen mittelfristig wohl von alleine...der eine früher, der andere später...jeder in seinem Tempo...

    Aber wenn ich hier vielleicht in spielerischer Form ganz OHNE Druck schon vorher etwas stimulieren und dadurch Erfolgserlebnisse und damit Selbstvertrauen schaffen kann (und dieses unabhängig von Talent durch unterschiedliche Varianten), dann finde ich das nicht schädlich, so sich denn meine Schwerpunkte am Ausbildungskonzept des DFB orientieren...

  • interessant wie sich das entwickelt hat.


    Ich habe es ja auch schon mehrfach geschrieben, der Einfluß des Trainers im Kleinfeldbereich ist aus meiner Sicht bei max. 30%.


    Den Erfolg daran festzumachen, wie viele ins NLZ wechseln halte ich auch für gewagt.

    Ein Nachbarskind ist ein NLZ-Spieler. Er spielt aber auch in der Freizeit zu jeder freien Minute Fußball, egal ob mit Freunden oder alleine. Ob da die 3 Stunden Training viel dazu beitragen? Zuhause wird er wahrscheinlich mindestens 15 -20 Stunden in der Woche spielen.


    Ein kleines Beispiel. Ich habe in meinem 10er Kader genau 2 Spieler die etwas mit hohen Bällen anfangen können. Der Rest macht Karate oder hat Angst. Da alle das gleiche Training genossen haben, kann ich mir den Erfolg der 2 Spieler leider nicht auf die Fahne schreiben.



    Noch etwas zum Thema Probetraining. Ich halte einen Wechsel in ein NLZ in der E-Jugend, sogar noch in der D-Jugend für verfrüht.

    Warum? Ganz einfach, macht das Kind in der C-Jugend nicht früh genug den körperlichen Schub wird aussortiert...

  • Ich gebe hier beiden Seiten (Andre und das Huhn) Recht. Die Entwicklung hängt hier von 3 Komponenten ab:

    1. Wie viel Sport/Bewegung hat das Kind
    2. Motivation
    3. Verbesserung der fußballerischen Qualität

    Ich gebe Andre völlig Recht, dass der Trainer maximal 10% der fußballerischen Qualität beeinflussen kann. Allerdings sorgt er bei vielen Kindern auch für deutlich mehr Sport statt Playstation. Zusätzlich kann er durch Spaß und Motivation den Geist mit entwickeln. Bei Kindern die sonst viel zuhause sitzen kann er daher bestimmt bis zu 40-50% beeinflussen. Einen talentiertes Kind das mit Begeisterung auch zuhause in jeder freien Minuten Fußball spielt wird er maximal 5-10% beeinflussen, weil es die o.g. Dinge schon selbst erfüllt.

    Hieraus wird dann auch deutlich warum Funinio ein solches Erfolgsmodel ist. Es sorgt für viel Bewegung und viel Spaß. Im Gegensatz zu den veralteten langweiligen Übungen.

    Ein guter Trainer, kann daher schon einiges bewirken, auch wenn die Talente sich weitestgehend selbst entwickeln.


    Das sind zumindest meine Rückschlüsse aus dem bisher erlebten, dem hier diskutierten und dem von Horst Wein und DFB gepredigtem.

  • Danke für das Statement,...genau das ist im Kern meine Aussage. 10 gefühlte Prozent für den guten Trainer...wo er fussballerisch was machen kann ist viel. Das sind 10% Kostbarkeit...die man durch vermeidbare Fehler als solche pflegen und schützen sollte.


    Zudem schützt die Einsicht darauf alle Beteiligt


    und


    es öffnet die Möglichkeit des Verantwortlichen bei den anderen Prioritäten die Machbarkeiten zu favorisieren und zu stärken....das öffnet im Ganzen eine andere Wertigkeit und Verschiebung des Tuns. Deswegen ist niemand hier unwichtiger. Gr. Andre

  • ... Ich habe in meinem 10er Kader genau 2 Spieler die etwas mit hohen Bällen anfangen können. Der Rest macht Karate ...

    Sehr geile Beschreibung des allseits bekannten Bewegungsablaufs! Trifft den Nagel voll auf den Kopf! :D:D:D

    Grüße von der Ersatzbank

  • Weil mir auffällt, dass meine Beiträge in den letzten Wochen immer direkter und harscher wurden, habe ich mir in den vergangenen Jahren als Trainer eine gewisse emotionale Härte angeeignet, meine Illusionen der idealen Mannschaft und des idealen Trainings abgelegt. Ich würde sagen ich habe ein dickes Fell bekommen und den Kuschelkurs, der bei mir zu sehr viel Disziplinlosigkeit an allen Ecken und Enden geführt hat, und den Trainingsbetrieb massiv störte bis unmöglich gemacht hat, über Bord geworfen. Ich denke das spürt man deutlich wenn man meine Beiträge verfolgt. Die Kinder haben mir beigebracht gelassener zu sein. Inzwischen macht es mir nichts, aber auch gar nichts mehr aus einfach minutenlang still zu stehen und Trainingszeit verstreichen zu lassen wenn keine Ruhe einkehrt. Früher habe ich immer den Heinzelmann gemacht, um mein optimales Training durchzuführen. Darüber kann ich inzwischen nur noch müde lächeln. Ich würde sagen, ich habe gelernt, mir weder von Eltern noch von Kindern auf dem Kopf herumtanzen zu lassen.

    Grüße von der Ersatzbank

  • Hi,

    zum Karatethema bei hohen Bällen, auch wenns nicht ganz zum Thema passt. Leider habe ich auch nur 4 von 15 die etwas mit hohen Bällen anfangen können, und wohl auch nicht weil ich so ein geiler Trainer bin ;-).

    Was bei uns das Dilemma etwas gemildert hat, ist das gute, alte Fußballtennis, das wir immer mal wieder einstreuen.

    Zum dicken Fell kann ich Ersatzbank nur Recht geben... Manchmal nervt mich aber schon noch, wenn einzelne Kinder eine Korrekturübung oder eine Spielform, die allen anderen Spaß macht, nicht ernst nehmen. Kommt zum Glück nicht so oft vor.

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Ich denke sowohl als Trainer als auch als Funktionär unterschätzt man den Faktor Mensch/Kind.

    Von außen betrachtet ist alles einfach und man fragt sich warum machen die das nicht so oder andersrum.


    Das ideale Training gibt es nicht und ein sehr großen Teil der Möglichkeiten gibt das Leistungsgefüge der Mannschaft vor.

    Mit manchen Mannschaften, so hart es klingt, macht es einfach keinen Sinn schwierige Übungen zu machen.

    Das stresst nur den Trainer und letztendlich auch die Kinder.

    Bei manchen Kindern habe ich auch einfach aufgegeben, Sie interessieren sich einfach nicht dafür besser zu werden und das akzeptiere ich mittlerweile.


    Noch etwas zum Thema "Fußball-Tennis". Danke für die Erinnerung, dass werde ich immer wieder machen.

    Es schult so viele Dinge spielerisch, wie Ballgefühl, hohe Bälle, Ballannahme usw..


    Manchmal würde ich gerne ein Paar von unserer 1. Mannschaft sehen, die Fußballtennis spielt:P

  • Hi,


    auch wenn das vielleicht etwas off topic ist, es passt aber vielleicht zu dem einen oder anderen Post.


    Ich habe mir auch viele Jahre in einem ganz anderen Zusammenhang überlegt, wie stark eigentlich mein Anteil an der Entwicklung eines Kindes ist, nämlich weil ich über lange Zeit Klavier unterrichtet habe, oft Kinder von sechs bis zwölf, also in dem Alter, um das es auch hier geht. (Nein, ich habe die Kleinen nicht gequält, wenn ein Kind ganz offensichtlich keine Lust hatte oder völlig unbegabt war, dann habe ich immer mit den Eltern gesprochen.)


    So über den Daumen gepeilt waren von den wirklich interessierten Kindern (etwa 10 bis 14, genau kann ich mich nicht mehr erinnern) im Alter von 12 Jahren auch nur zwei richtig gut, daraus habe ich aber nicht den Schluß gezogen, daß (wegen der restlichen mittelmäßigen) ich an deren Entwicklung kaum Anteil hatte, im Gegenteil: Ich glaube, daß auch diese beiden bei einem schlechten Lehrer (die gibs hier auch) am Ende auch nur mitelmäßig gewesen wären.


    Der Vergleich zum Fußball hinkt zwar sicherlich an vielen Stellen (schon allein, weil es beim Lernen eines Instrumentes von Anfang an Dinge gibt, die man machen muß und die keinen Spaß machen, egal wie geschickt man das als Lehrer auch verpackt). Aber gibt es das beim Fußball nicht auch? Welches Kind spielt schon gern mit dem schwachen Fuß, vom Torschuss ganz zu schweigen. Der F- und E-Jugendtrainer meines Sohnes hat aber die ganze Zeit alle Übungen beidfüßig machen lassen. Am Ende der E waren - nach meiner zugegebenermaßen laienhaften Wahrnehmung - zwei Kinder zu 80% (also alles praktisch gleich gut außer Torabschluß und Flanken, automatisches Verwenden des richtigen Fußes bei Ball- an und mitnahme und beim Passen mit Innenseite etc.) und einer praktisch zu 100% beidfüßig. Das war am Anfang der F definitiv noch nicht ansatzweise so der Fall. Bei den meisten anderen Kindern hatte das jahrelange Training diesbezüglich praktisch keinen Effekt. Kann man daraus wirklich schließen, daß die drei, die es können, es auch so gelernt hätten? Glaube ich nicht, im Gegenteil: Erst seitdem er relativ sicher mit dem linken Fuß ist benutzt zum Beispiel mein Sohn den schwachen Fuß auch auf dem Bolzplatz automatisch. (Da spielen nämlich auch Ältere, und wer blamiert sich schon gern mit verünglückten Torschüssen mit links, ist halt uncool.) Will sagen: Erst das Niveau, daß er durch das Training erziehlt hat, veranlaßt ihn dazu, den schwachen Fuß jetzt "überall" zu verwenden, was die Entwicklung diesbezüglich dann sicher noch verstärkt.

    Und wenn er mal was vom Bolzplatz erzählt, dann meist sowas, daß er und sein Kumpel jeder 10 Elfer mit links und rechts geschossen haben und wieviel er davon mit links gemacht hat. Sowas würden die Kids nie freiwillig machen, wenn sie es nicht schon ganz gut könnten.


    Auch individualtaktische Dinge (im Falle meines Sohnes z.B. das defensive 1:1, das hat er aus meiner Sicht erst durch das Training in der Kreisauswahl bzw. später dann im Stützpunkt auf ein gutes Niveau heben können, sein Vereintrainer hat die offensichtlichen Fehler da nicht korrigiert) lernt man doch nicht (alle) automatisch. Ich kann mir nicht vorstellen, daß es da nicht auch im hohen Maße auch vom Training abghängt, wie die Kinder sich entwickeln, auch wenn das vielleicht nicht für alle Kinder gilt. (Das ist in der Schule auch nicht anders: Es gibt Kinder, die begreifen Mathe nie, egal wie gut der Lehrer ist, es gibt aber gute und schlechte Lehrer, was bei einigen Kindern - egal ob sehr begabt oder eher weniger - schon einen riesigen Unterschied machen kann.)

  • Auch individualtaktische Dinge (im Falle meines Sohnes z.B. das defensive 1:1, das hat er aus meiner Sicht erst durch das Training in der Kreisauswahl bzw. später dann im Stützpunkt auf ein gutes Niveau heben können, sein Vereintrainer hat die offensichtlichen Fehler da nicht korrigiert) lernt man doch nicht (alle) automatisch. Ich kann mir nicht vorstellen, daß es da nicht auch im hohen Maße auch vom Training abghängt, wie die Kinder sich entwickeln, auch wenn das vielleicht nicht für alle Kinder gilt.

    Das sehe ich auch so.

    Grundsätzlich halte ich den Einfluss der Trainer im Kinderbereich auch für überschaubar. Ob nun 10 % oder 20 % ist für mich unmaßgeblich, da sowieso nicht messbar.

    Allerdings und da bin ich bei coulibaly , würden Kinder ohne Trainer/Vereinstraining bestimmte Inhalte nicht oder nicht bewusst kennen lernen. Natürlich hängt dies von der Qualität der Trainer und des Teams ab. Bei einem Trainer ohne Plan würden die Kids vermutlich beim Kicken auf dem Bolzplatz mehr lernen.

    Ob die Kinder mit den Informationen des Trainers dann etwas anfangen können, ist natürlich etwas anderes. Also ob sie dann tatsächlich "besser werden". Aber immerhin haben sie die Chance darauf.

    Bsp. mein Torwart Nr. 1. Er hatte die Angewohnheit in die Knie zu gehen, d.h. bei hohen Schüssen kam er nicht an die Bälle, weil er sich klein gemacht hat. Er tat dies unbewusst, wie sich herausstellte. Ich glaube nicht, dass er auf dem Bolzplatz von selbst darauf gekommen wäre, sich stattdessen aufzurichten.


    Unabhängig von der fußballerischen Entwicklung kommt mir ein Aspekt in der ganzen Diskussion zu kurz: die charakterliche Entwicklung. Es doch unbestreitbar für die Persönlichkeitsentwicklung eine große Chance in einer Mannschaft Fußball zu spielen. Auch wenn nach 10 Jahren Fußball nicht die Bundesliga steht, so haben die Kinder viele wichtige Eigenschaften erworben, die in ihrem späteren Leben von Vorteil sind (Pünktlichkeit, Teamfähigkeit, Verantwortungsbereitschaft, Hilfsbereitschaft etc. ). Eigenschaften, die man durch Videospiele wohl kaum erwirbt. Und hier halte ich den Einfluss des Trainers schon für sehr hoch.

  • Ich finde, der Einfluss der Trainer ist dann hoch, wenn es gelingt, den Kindern neue Bewegungsoptionen zu bieten. Bewegungen, die sie ohne Trainer nicht machen würden.

    Wenn ich sehe, dass viele Kinder z.B. keine Rolle vorwärts mehr hinbekommen, dann habe ich genügend Anhaltspunkte. Wir hatten mit unseren Bambinis besonders im Winter in der Halle schwerpunktmäßig Koordination und Bewegungsvielfalt geschult. Das war zum großen Teil ein Kinderturnen mit (Fuß)Bällen. Viele Elemente aus dem Turnen und von einer allgemeinen Ballschule standen auf dem Programm.


    Nun haben wir andere Kinder und eine F-Jugend. Ne Halle bekommen wir nur sporadisch und auch da werde ich gnadenlos das Thema Beweglichkeit schulen. Ein Purzelbaum auf nasser Asche verbietet sich ja auch irgendwie...
    Aber wir haben die Kinder signifikant zu mehr Bewegung angehalten (schneller, intensiver) durch viele Wettkampfformen den Drang sich zu messen bedient... Und die Kinder ziehen mit. Sie werden ausdauernder und verstehen, dass sich aufm Platz nicht ausgeruht wird.

    Im übrigen werden meis wahllos einzelne Übungen aus dem DFB Net benutzt, ohne sich über Coachinginhalte oder eine sinnvolle methodische und didaktische Reihen Gedanken zu machen.

    Also den Stellenwert einer Bibel hat das in meinen Augen aber auch nicht!
    Die jüngste Trainingseinheit - veröffentlicht Ende Oktober(!) - heißt Kreativ ins 1 gegen 1. https://www.dfb.de/trainer/f-j…eativ-ins-1-gegen-1-1790/

    So weit so gut! Aber was für ein Mist. Da werden Spiele nicht weiter erläutert (Handballrugby, die Tore dürfen nur per Kopf erzielt werden. :/) Ständig die Abstände verändert (20 m mit vier Minitoren, 25 m mit zwei Jugendtoren) und zu guter Letzt wird Barfußfußball angesagt! Im November???


    Also ich habe da im Trainerlehrgang was anderes gelernt. Ein Aufbau möglichst wenig modifizieren, Wettkämpfe einbauen.
    Sicher kann man diese "fertigen Einheiten" modifizieren aber das muss man dann auch tun...

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Also ich habe da im Trainerlehrgang was anderes gelernt. Ein Aufbau möglichst wenig modifizieren, Wettkämpfe einbauen.
    Sicher kann man diese "fertigen Einheiten" modifizieren aber das muss man dann auch tun...

    Besonders "interessant" finde ich, wenn Dozenten in Lehrgängen etwas komplett anderes vermitteln, als sie dann als Mustereinheit veröffentlichen. Das Angebot des DFB ist sicher gut gemeint, aber ich verwende kaum Übungen aus diesem Angebot.

    Es macht doch gerade den guten Trainer aus, Schwerpunkte festzustellen und sich dann zu überlegen, wie diese effektiv bearbeitet werden können.

  • Der Thread passt wunderbar in meine Gefühlslage.

    Vor allem Punkt 2 spricht mich voll an. Wir haben mit meiner F auch bei einem Freundschaftsturnier in der Halle mitgemacht und wenn ich dann sehe wie meine Kids teilweise spielen und wie andere spielen, und vor allem

    wie sich zwei oder drei aufreiben um den Rest zu kompensieren tut mir das schon weh.

    Seit 6 Monaten gibt es in jedem Training kleine Spielformen. 1vs1, 2vs2, 2vs1 usw. Trotzdem stehen diese Kinder Spalier sobald der Gegner den Ball hat, haben wir den Ball werden Sie zu Salzsäulen.


    Im Training mache ich ihnen Mut, es ist in meinen Augen ein angstfreies Umfeld, Fehler sind erlaubt und erwünscht, erhöhen sie doch den Lernfaktor. Aber einmal die Woche kicken ist einfach zu wenig. In den Pausen bekomme ich Komplettlösungen zu Videospielen ins Ohr gedrückt, aber wenn ich frage ob sie mal mit Freunden oder Papi kicken, kommt als Antwort: Ne, ich geh doch schon ins Training.


    So isses halt auf dem Dorf, dumm nur das die Guten langsam die Lust verlieren.


    Vermutlich war ich genauso naiv wie andere vor mir und dachte ich könnte jeden besser machen. Mitlerweile denke ich es gibt immer Schwund. Ich versuche alle bei Laune zu halten. Die Schwachen bekommen die gleichen Einsatzzeiten wie die Guten. Allerdings merke ich da langsam auch wie bei den Kindern die Stimmung umschlägt.


    Verständlich, manche fighten und rennen bis sie kotzen, und manche legen in 10 Minuten nicht mal 100 zurück. Ehrlich gesagt war ich immer Verfechter von alle gleich behandeln, alle spielen gleich lang, alle kommen mit.

    Ehrlich gesagt frage ich mich mitlerweile aber ob ich den anderen Kids damit einen gefallen tue, die verlieren nämlich auch die Lust.


    Klar kann ich nicht jetzt schon beurteilen wer wie lange dabei bleibt, aber warum soll ich Woche für Woche bei Spielen Kids durchschleppen die eigentlich nur scharf auf die Gummibärchen nach dem Spiel sind und weder im Training, noch im Spiel sonderlich viel Initiative ergreifen?


    Tu ich damit nicht denen unrecht die mit Leidenschaft dabei sind? Ergebnisse sind für mich immernoch zweitrangig aber muss ich nicht eher die schützen, die Spaß haben?


    Das müssen nicht die großartigen Kicker sein, das kann auch der dicke Paule sein der sein bestes gibt und mit Leidenschaft und Spaß bei der Sache ist, aber keinen Zweikampf gewinnt, nicht schiessen kann und auch sonst noch nichts auf die Kette kriegt, aber wenigstens gibt er sein bestes.

  • Klar kann ich nicht jetzt schon beurteilen wer wie lange dabei bleibt, aber warum soll ich Woche für Woche bei Spielen Kids durchschleppen die eigentlich nur scharf auf die Gummibärchen nach dem Spiel sind und weder im Training, noch im Spiel sonderlich viel Initiative ergreifen?


    Tu ich damit nicht denen unrecht die mit Leidenschaft dabei sind? Ergebnisse sind für mich immernoch zweitrangig


    Hallo Thommy,

    ich weiß nicht ob es dir hilft aber zwei Beispiele aus meiner Erfahrung zeigen, wie unterschiedlich die Entwicklungen sind und die dich vielleicht ermuntern werde. In der ersten Mannschaft meines jüngeren Sohnes (G-Jugend) gab es ein Junge, den ich selbst, nur als Spielervater, aus der Manscht schnellstmöglich rauswerden würde. So ein fauler, dicker und nichtsnutziger Junge habe ich noch nie gesehen. Bei jeder Übung machte er nur Quatsch und bei den Spielen, wenn er eingewechselt wurde, hatten wir mindestens 5 Tore (gefühlt) bekommen. Ich war 100% sicher, aus dem wird nichts. Mein Junge ist weitergegangen und hat den Verein gewechselt. Vor einem Jahr hat mein Junge gegen seinen Heimverein gespielt. Sie haben gewonnen aber der beste Spieler bei den Gegnern war der besagte Spieler. Er hat mindestens 10 Kilo abgenommen und hat wie ein Bulle gekämpft.

    Bei dem zweiten Spieler geht es schon um eine Fußballschule. Bis D-Jugend war er der beste Spieler, den ich je gesehen habe. Mit dem Heimverein in der E-Jugend hat mein Junge gegen sie gespielt und unsere Jungs hatten im höheren zweistelligen Bereich verloren. Der Junge hat unzählige Tore geschossen und nach meinem Verständnis müsste man ihn sofort mit einem Profivertrag belohnen.

    Aber so wie es das Schicksal will, kam mein Junge in der D2-Jugend auch zu der gleichen Fußballschule und saß vorerst auf der Bank. Dieser Junge war der Superstar dieser Mannschaft bis D-2 und mein Junge kam als Ergänzungsspieler. Bis zu der D1 hat sich der Blatt komplett gewendet. Der Junge war immer noch dribbelstark aber nicht für das Laufen prädestiniert. In der D1 saß er meist auf der Bank und in der C-2 ist er zu einem Stadtverein gewechselt, weil er nicht mehr zum Stammpersonal gehörte.

    Es ist so schwer in diesem Alter etwas vorherzusehen.

  • ich kann neben Fussballtennis auch noch Hochball empfehlen. Tore dürfen nur aus der Luft erzielt werden.

    1 Torwart, 2 Spieler. Wer nicht trifft muss ins Tor. Macht meinen Jungs ungeheim viel Spass.

  • ich kann neben Fussballtennis auch noch Hochball empfehlen. Tore dürfen nur aus der Luft erzielt werden.

    1 Torwart, 2 Spieler. Wer nicht trifft muss ins Tor. Macht meinen Jungs ungeheim viel Spass.

    man muss sich halt nur überlegen, was hat man selber früher mit den Kumpels auf dem Bolzplatz so gemacht. 1gg1 auf ein Tor. Von Tor zu Torschiesen, etc