Frustabbau-Thread

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  • Ich hatte beim letzten Training und auch bei den Trainingseinheiten Frust, der ganz gut zur aktuellen Thematik passt.

    Ich trainiere eine reine Breitensport-Mannschaft D-Jugend, aber eigentlich mit guter Motivation beim Training/Spiel. Nur zwei Spieler "nerven" mich schon länger, weil sie nur albern und überhaupt nicht bei der Sache sind.

    Entweder brauchen sie mehr Aufmerksamkeit, oder sie haben kein echtes Interesse für Fußball.



    Beim letzten Training bin ich dann laut geworden.

    Ich habe beim Training 2 neue Übungen eingeführt, wobei eine auch nur eine abgewandelte Rondo-Form war. Trotz mehrfacher Ermahnungen, immer an die 2 Jungs gerichtet, sind es natürlich diese Beiden, die die Übungen dann nicht hinbekommen weil sie nicht richtig zuhören.

    Bei der Rondo-Form waren die Beiden im gleichen Team und hatten deutlich weniger Punkte als der Rest erzielt.


    Nachdem die Jungs im Abschlussspiel trotz mehrfacher Ermahnungen albern rumhüpften und mit Hände in den Taschen spielten, bin ich laut geworden.

    Ich habe die Jungs vor versammelter Mannschaft laut angemotzt und dann 10 Minuten getrennt voneinander zugucken lassen.

    Weil ich weiß, dass laut werden eigentlich auch nicht richtig ist, habe ich danach noch mit den 2 Jungs gesprochen, und ihnen klargemacht, dass sie sich mehr auf den Fußball konzentrieren müssen.

    Und als kleine Randnotiz, ich lasse schon Albernheiten durchgehen, ich bin da schon recht locker.


    Auch die anderen Jungs motzen die beiden schon regelmäßig an, weil sie sich nicht am Spiel beteiligen. Nach meiner Standpauke hat sich das noch verschärft, was natürlich nicht gewollt war.

    Ich achte hier dann aber darauf, dass es nicht Richtung Mobbing abgedriftet. Aber klare Ansagen eines Mitspielers, dass die Jungs Spieler XY decken/angreifen müssen, ist ja genau das, was ich auch gerne haben möchte. Also greife ich bei fußballbezogener Kritik nicht ein.



    Was mich als Trainer nervt ist:

    - Alle Übungen laufen durch diese 2 (von 15) Jungs schleppender. Neue Übungen/Spiele verstehen sie nicht, aber selbst alte Übungen machen ihnen Probleme. Ich trainiere die Beiden schon jahrelang, trotzdem verstehen neue Spieler meine alten Übungen teilweise schneller, wenn ich sie z.B. nach einem Jahr nochmal mache.

    - Die beiden stecken mit ihrer Albernheit die anderen Jungs an, da sind 2-3 für empfänglich. Was dann die Unruhe noch steigert.


    - Einer der beiden Jungs ist zudem eigentlich der Spieler mit den besten Voraussetzungen in meinem Team. Laufstark, schnell, dribbelstark.

    => Aber genau dieser Junge entwickelt sich seit wahrscheinlich 2 Jahren kaum weiter, da er noch im F-Jugend-Alter feststeckt und nur sich sieht.

    => Er spielt kaum (fast nie) Pässe, obwohl Mitspieler super stehen. Er rennt immer noch von vorne rechts nach hinten links übers ganze Spielfeld dem Ball hinterher. Obwohl ich ihm schon hunderte Male mitgeteilt habe, wo seine Bereiche sind. Und defensiv werden seine Mängel immer größer, nach Ballverlust schaltet er nicht um, er greift die Gegner kaum an. Und wenn er Gegner angreift, ist es regelmäßig unlogisch. Bedeutet, er greift Gegner an, die schon ein Mitspieler anläuft, er lässt seinen eigentlichen Gegenspieler weglaufen, er läuft weit entfernte Gegenspieler an, usw.

    => Das ist bei diesem Jungen echt schade, weil er sonst etwas für unsere ersten Jugendmannschaften wäre.

    => Trotz regelmäßigen Coaching, Tipps und teilweise auch motzen sehe ich keine Veränderung bei ihm, und ich trainiere ihn schon seit Jahren.



    Sicherlich jammern auf hohem Niveau, viele Teams kämpfen mit deutlich auffälligeren Jungs.

    Aber trotzdem frustrieren mich diese beiden vor allem seit der D-Jugend, und aktuell zur Rückrunde noch stärker. Weil mein Team ansonsten echt motiviert ist und man gut mit ihnen arbeiten kann und wir (niedrigem Niveau) deutliche Verbesserungen feststellen.

  • Ich spiele selber noch Fußball, Frauenmannschaft, Kleinfeld. Da es nur eine Liga gibt stellt ein Verein zwei Teams. Die haben gleichzeitig eine 1. Frauenmannschaft im Großfeld. Sobald die Erste frei hat, werden die Spielerinnen in die 2. und 3. Mannschaft verschoben. Das führt dann dazu, dass von der eigentlichen 3. gar keiner mehr da ist. In den Ergebnissen spiegelt sich das natürlich auch wieder, während die einen 7:0 gegen die richtige 3. gewinnen, spielen andere gerade mal 2:1 gegen ne Mischung aus 1. und 2.


    Der Verein hat gleichzeitig noch eine Herrenmannschaft, die in einer unteren Liga grade um den Aufstieg kämpft. Nun hat der Vorsitzende des Vereins, gleichzeitig Trainer der Frauen, zwei Mails an den Verband geschrieben, dass im Herrenbereich die U23-Regel doch bitte außer Kraft gesetzt werden soll. Begründung: es ist im Herrenbereich sportlich unfair, wenn Spieler einer höheren Mannschaft in der unteren Mannschaft zum Einsatz kommen.


    Merke: im Herrenbereich ist das Verschieben von Spielern aus der Ersten in die Zweite sportlich unfair, im Frauenbereich ist es sogar okay Spielerinnen aus der Ersten in die Dritte zu verschieben.

  • Beim SBFV gibt/ gab(?) es die Regel, dass Spieler der 1. Mannschaft nicht mehr in der zweiten Mannschaft eingesetzt werden dürfen, wenn sie drei oder vier Spiele in der höherklassigeren Mannschaft gespielt haben und keine Frist dazwischen liegt. Genaues weiß ich aber nicht. Das wäre fair.

  • Nennt sich Stammspielerregelung.

    Wenn du mehr als 50% Spiele für die eine Mannschaft gemacht hast, bist Du für die andere dann einen Spieltag gesperrt

    2 Spiele I. 1 Spiel II. > 1 Spiel aussetzen wenn du für die zweite spielen willst/sollst

    Gilt aber meines Wissens nach nur wenn du auch wirklich gespielt/eingewechselt wurdest.


    ich kopier mal aus dem SBFV:

    Wer ist Stammspieler einer Mannschaft?

    Wer nach dem dritten Spieltag zum jeweiligen Berechnungsdatum an mehr als der Hälfte der bisher insgesamt ausgetragenen Verbandsspiele („Punktspiele“) im laufenden Spieljahr mitgewirkt hat, ist Stammspieler einer Mannschaft.



    Beispiel:
    Eine Mannschaft hat bislang 20 Spiele ausgetragen.
    Spieler A hat an 10 Spielen teilgenommen = genau die Hälfte = kein Stammspieler
    Spieler B hat an 11 Spielen teilgenommen = mehr als die Hälfte = Stammspieler!
    (Es ist ohne Bedeutung, wie lange der Spieler eingesetzt war – 1 Sekunde reicht.)



    Gibt es Ausnahmen?
    Ja - bis zu drei Stammspieler einer höheren Mannschaft können in der nächstniedrigeren Mannschaft eingesetzt werden, wenn sie im letzten ausgetragenen Verbandsspiel der höheren Mannschaft nicht mitgewirkt haben.

  • Mich interessiert eure Meinung zu folgendem Sachverhalt:


    Ein Kind ist trainingsfaul, kommt oft* unabgemeldet gar nicht und wenn es dabei ist, bewegt es sich kaum und nimmt am Training nur bis zu einer sehr niedrigen Anstrengungsgrenze teil.


    Da bei uns die anderen Kinder regelmäßig im Training sind und sich auch mehr anstrengen, bekommen sie mehr Spielzeit. Alle Kinder im Kader am Spieltag bekommen selbstverständlich einen Anteil Spielzeit und auch nicht zu wenig (m.M.n.), so auch das Kind, um das es geht.


    Nun ruft mich seine Mutter zum zweiten mal in kurzer Zeit an und schilderte die Enttäuschung des Kinds, dass es nicht so viel gespielt hat wie die anderen Kinder. Ich schilderte die Trainingssituation und die Rechtfertigung auch vor den anderen Kindern und Eltern, wer wann und wieviel spielt. Ich sagte auch, dass sich das Kind im Training anbieten kann und zeigen kann, dass es einen Platz in der "Startelf" verdient hat.


    Die Mutter entgegnete, dass es für ihn eher eine Motivation sei, das Kind spielen zu lassen, dann würde es sich im Training auch wieder mehr anstrengen. Daran habe ich meine Zweifel. Das Kind ist nicht willens, über eine gewisse Anstrengungsgrenze hinauszugehen. Diese liegt sehr niedrig.


    "Andere Kinder würden nicht ausgewechselt oder nur einmal, ihres aber zwei mal." Ich entgegnete, wenn das Kind nur steht und nach zwei Sprints nicht mehr kann, dann muss ich es wieder herausnehmen. Ich habe auch eine Rechtfertigungspflicht gegenüber den Spielern und der Mannschaft, wieso ein Kind unbeweglich im Sturm verharrt, während alle anderen für es laufen sollen.


    Nun bin ich gern sehr diplomatisch, aber ohne im Endeffekt meine Agenda nicht durchzusetzen. Doch hier komme ich an meine Grenze. Ich würde gern der Mutter die Wahrheit ins Gesicht sagen, dass ihr Kind arg übergewichtig ist, sich nicht gern bewegt, schon gar nicht anstrengt.


    Andere Kinder auslacht, wenn sie einen Fehler machen. Es dann selbst aber nicht besser macht (z.B. Strafstoß schießen) und dann aber alle möglichen Ausreden parat hat.


    Es nicht mal schafft, trotz der körperlichen Masse die Arme nicht zu benutzen, um einen Gegner abzudrängen, aber ansonsten überall ein großes Maul hat.


    Jede Entscheidung der Trainer, jedes Ereignis auf dem Platz zu kommentieren. Bei Ansprachen, z.B. Kaderplanung durch die beiden Trainer ebenfalls direkt einen Kommentar abzugeben, auf welcher Position es gern spielen will es spielen wird und natürlich in der 1. Mannschaft, nicht in der 2. Mannschaft.


    Ich gebe bei Kindern, die mich fragen, ob sie ins Tor dürfen etc. gern eine kurze Antwort, wenn mir die Diskussion gerade nicht passt, wie "das muss ich noch mit dem Co-Trainer besprechen" oder "oh, da wollte ich aber gern XY heute aufstellen". Doch bei seinen Kommentaren schwillt mir der Hals.


    Das beste war, nach dem ersten Telefonat mit seiner Mutter (montags) habe ich gesagt: Gut, ich kümmere mich intensiv um ihn und schaue, dass er sich ein wenig anstrengt im Training, obwohl ich noch 19 andere Kinder habe, die sich GERN bewegen und STÄNDIG dazulernen und sich ENTWICKELN, aber mir auch seine Entwicklung am Herzen liegt und ich mich freue, ihn dann wieder auf die Spur zu bringen. Ende vom Lied: Er kam am Dienstag nicht ins Training (ohne Abmeldung). Und dann so ein weiterer Anruf am Sonntag.




    * im Monat bei acht Trainings etwa drei mal

  • Mich interessiert eure Meinung zu folgendem Sachverhalt:

    Ich würde vorab erstmal die Haltung in dem Verein anfragen, wie dort die Verantwortlichen dazu stehen würden, wenn man einem Kind rät, einen anderen verein beizutreten.
    je nachdem wie positiv das ausfällt, würde ich der Mutter schon klar machen, wo die ganzen Probleme liegen und sagen, dass du in Zukunft es nicht anders handhaben wirst und es denen offen steht, sich einen anderen verein zu suchen.

    Auf Dauer wird er junge so auch das Klima in der Mannschaft vergiften

  • Ein Kind ist trainingsfaul, kommt oft* unabgemeldet gar nicht und wenn es dabei ist, bewegt es sich kaum und nimmt am Training nur bis zu einer sehr niedrigen Anstrengungsgrenze teil.

    Habe einen ähnlichen Fall. Der Spieler kommt zwar sehr regelmäßig zum Training, ist auch durchaus nicht unfähig, lässt es aber im Training und vor allem beim Spiel an Einsatzwillen fast komplett fehlen. Sprints Fehlanzeige, 80% Ballverluste im 1:1, Nachsetzen nur angedeutet, Pässe nur als Notpässe irgendwo in den leeren Raum. Brilliert, wenn ihm in Tornähe der Ball vor die Füße kullert. Dann macht er Traumtore.


    Kommt bei mir nur wenig zu Einsätzen. Wenn wir einen performanten Gegner haben und einer mit so wenig Einsatzwillen spielt, sind wir ein komplett anderes Team. Ich sehe das nicht so ganz ein, die Mannschaft zu schwächen, weil einer letztlich ohne Biss spielt. Telefonat mit der Mutter war ähnlich.

    In Deinem Fall finde ich es aber eindeutig und klar, dass jemand, der deutlich unterdurchschnittlich zum Training kommt, weniger Spielzeit hat (aus meiner Sicht haben muss).


    Tatsächlich besteht ein wenig die Frage, was man eigentlich will. Ist glaube ich von Vereinsseite (bei uns jedenfalls) auch nicht immer so klar definiert. Wollen wir Leistung, Einsatz und auch entsprechende Ergebnisse oder ist es einfach gemeinsamer Sport mit Bewegung, wo jeder einfach seinen Spaß haben soll und jeder selbst seinen Einsatzwillen bestimmt.

    Ich strebe irgendwas in der Mitte davon an. Aber man wird es nicht allen Recht machen können.

  • Das Ziel ist in einer ruhigen Minute der Mutti reinen Wein einzuschenken ohne persönlich oder abwertend zu sein !

    Vielleicht sollte sie sich auch mal ein Training anschauen und sich ein Bild machen .

    Die Wahrheit ist hart aber kann ja auch Zielführend sein ...

    Meine Erfahrung hat gezeigt das diese Art von Spieler oder Mütter eh bald weg sind trotz das man sich soviele Gedanken gemacht hat.

  • -Nils-

    Ist wie die Frage nach der Henne und dem Ei. Spielt er wenig, weil er sich im Training nicht reinhängt oder hängt er sich im Training nicht rein, weil er sowieso wenig spielt?

    Es geht bei Dir um eine E-Jugend, richtig?
    Grundsätzlich kannst Du nur "Vergehen" (durch z.B. Spielzeitenreduzierung) sanktionieren, die vorher als Regel definiert wurden. Wenn Du vorher definiert hast, dass mangelhaftes Sozialverhalten Auswirkungen auf die Spielzeiten hat, ist es vollkommen o.k., das auch so durchzuziehen. Deine Regeln musst Du mit den Kindern besprechen und ggf auch diskutieren; die Eltern solltest Du (möglichst bei einem Elternabend) über die Regeln informieren - diskutieren würde ich die Regeln mit den Eltern nicht.
    Auf jeden Fall musst Du die Trainingsbeteiligung dokumentieren. Wenn es die Regel gibt, sich rechtzeitig abzumelden,musst Du auch das dokumentieren. Sollte das wiederum durch Spielzeitenreduzierung sanktioniert werden, musst Du die Verantwortung für das Abmelden auf die Kinder übertragen. Ansonsten bestrafst Du Kinder für die Dusseligkeit ihrer Eltern. E-Kinder können diese Verantwortung selbst übernehmen.

    In Zukunft musst Du auf die Frage, warum ein Kind weniger gespielt hat, also antworten können "Er hatte in den letzten 4 Wochen eine unabgemeldete Trainingsabwesenheit von 37,5% und hat in der letzten Woche die Regeln A, B und C missachtet."
    Natürlich müssen diese Regeln im gleichen Maße für alle gelten - auch für die "Leistungsträger".

    Ich sagte auch, dass sich das Kind im Training anbieten kann und zeigen kann, dass es einen Platz in der "Startelf" verdient hat.

    Dahinter steckt ja die Denke, dass das Training die Vorbereitung für das Spiel ist. Hat für mich im Kinderfußball nichts zu suchen. Das Spiel ist das Anwenden des im Trainng gelernten. Ob jemand im Training 40, 60 oder 100% Gas gegeben hat, wirst Du kaum objektiv beurteilen können.

  • Ich habe in vielerlei Hinsicht gänzlich andere Meinungen als Follkao, bin aber natürlich dankbar für seine Sichtweise.

    Spielt er wenig, weil er sich im Training nicht reinhängt oder hängt er sich im Training nicht rein, weil er sowieso wenig spielt?

    Er spielt wenig, weil er nicht oft im Training ist und wenn, er sich nicht reinhängt. Das ist sonnenklar. Er spielt sogar mehr, als er sich verdient hat, da meine Sichtweise auch die ist, dass eine Wettkampfpartie im Grunde auch eine Art Training ist. Dazu unten mehr!

    Es geht bei Dir um eine E-Jugend, richtig?

    Ja.

    Grundsätzlich kannst Du nur "Vergehen" (durch z.B. Spielzeitenreduzierung) sanktionieren, die vorher als Regel definiert wurden.

    Sehe ich nicht so.

    Auf jeden Fall musst Du die Trainingsbeteiligung dokumentieren.

    Die Kinder zahlen einen jährlichen Mitgliedsbeitrag ohne das Recht, dadurch eine gewisse Dauer an Spielzeit zu erwerben. Unser Fußball ist kein Geschäft. Ich muss die Trainingsbeteiligung nicht dokumentieren. Davon abgesehen, weiß jeder, wie oft er trainiert und wie oft nicht.
    Davon abgesehen dokumentiere ich die Trainingsbeteiligung, aber aus anderen Gründen.

    Wenn es die Regel gibt, sich rechtzeitig abzumelden, musst Du auch das dokumentieren.

    Warum muss ich dokumentieren? Damit ich rechtfertigen kann, dass jemand weniger spielt? Soweit kommt´s noch. Ich trage die Verantwortung, also entscheide ich auch. Ich muss meine Entscheidungen nicht nach dem Papier treffen.

    Sollte das wiederum durch Spielzeitenreduzierung sanktioniert werden, musst Du die Verantwortung für das Abmelden auf die Kinder übertragen.

    Das ist in der E-Jugend nicht möglich. Die Kinder können zwar ein Telefon bedienen, aber das Abmelden läuft über die Eltern.

    Ansonsten bestrafst Du Kinder für die Dusseligkeit ihrer Eltern.

    Das können die Kinder innerfamiliär klären. Ich bin ja kein Roboter, der schlicht nach sichtbaren Fakten handelt. Ich habe durchaus ein Gefühl dafür, ob das Kind nichts dafür kann oder ob das immer wieder vorkommt und im Nachgang Ausreden gesucht werden. Ich lasse mich nicht gern anlügen, und dann auch noch so schlicht, als wäre ich dumm und würde es nicht merken.
    Was denkst du bei folgendem Sachverhalt: (WhatsApp E-Jugendgruppe der Eltern) "Sollen wir heute wirklich trainieren? Heute Abend ist ja Regen angesagt?" - "Wir möchten das Wetter weiter beobachten und geben 45 Minuten vor dem evtl. Trainingsbeginn Bescheid" - "ok" - "Es regnet nicht, wir werden trainieren" - Kind kommt trotzdem nicht ins Training (ohne Abmeldung).

    E-Kinder können diese Verantwortung selbst übernehmen.

    Das sehe ich nicht so.

    In Zukunft musst Du auf die Frage, warum ein Kind weniger gespielt hat, also antworten können "Er hatte in den letzten 4 Wochen eine unabgemeldete Trainingsabwesenheit von 37,5% und hat in der letzten Woche die Regeln A, B und C missachtet."

    Das halte ich für ein wenig übertrieben. Ich sollte stichhaltig argumentieren können, warum wer wie lange gespielt hat, aber das muss ich nicht auf Papier belegen können. Also bitte. Bist du Beamter?

  • Ach so:


    Das Spiel ist die Fortführung und die Kontrolle des Trainings. Das sehe ich auch so. Aber ich bin ja auch der Trainer. Jedes Kind im Kader spielt und soll auch die gleiche Spielzeit bekommen. Bei zwei Ersatzspielern ist das halt schwierig.


    Die Kinder sehen das gänzlich anders, und das ist auch ok. Im Fernsehen werden ja Spiele gezeigt und keine Trainings. Die eifern ihren Idolen nach. Ist ja klar, dass das Spiel dann eine besondere Stellung beim Fußball im Allgemeinen einnimmt.

  • Die Mutter entgegnete, dass es für ihn eher eine Motivation sei, das Kind spielen zu lassen, dann würde es sich im Training auch wieder mehr anstrengen. Daran habe ich meine Zweifel. Das Kind ist nicht willens, über eine gewisse Anstrengungsgrenze hinauszugehen. Diese liegt sehr niedrig.


    "Andere Kinder würden nicht ausgewechselt oder nur einmal, ihres aber zwei mal." Ich entgegnete, wenn das Kind nur steht und nach zwei Sprints nicht mehr kann, dann muss ich es wieder herausnehmen. Ich habe auch eine Rechtfertigungspflicht gegenüber den Spielern und der Mannschaft, wieso ein Kind unbeweglich im Sturm verharrt, während alle anderen für es laufen sollen.

    Wie sieht der Junge das denn selber? Weiß er wo Du Ihn siehst? Weiß er was Du für Ihn Ziel hast, um Ihn zu einem besseren Fußballer zu machen?

    Das ist eine E Jugend und das sind Kinder. Die haben ein anderes Bild von sich und der Welt als mancher Erwachsene.

    Das liest sich so wie bei einer Seniorenmannschaft. Erwartungen die projeziert werden, und das Kind kann die gar nicht erfüllen, weil es Sie nicht versteht, oder ein ganz anderes Selbstbild hat.

    Zum anderen könnte ein klar formuliertes Anliegen(kein ziel: wir wollen alles gewinnen!) helfen, das jedem Kind klar macht, was gefordert ist, um dieses Ziel zu erreichen, auch im Training. z.b. sehr einfach, wir wollen Spielen wie Liverpool. deshalb trainieren wir schnell umzuschalten nach ballgewinn, dafür brauchen wir vorne bewegung etc. etc.

    versteht auch in der E Jugend jedes Kind. Dann könnte man das positive motivierend einbringen.

    Als Trainingsprinzip in dieser Altersklasse(gilt für mich auch in der Bjugend) sollte u.a. m.e. gelten: Jedes Kind wird 3 mal gelobt pro Training. Führt zum einen dazu das Kinder motiviert sind, zum anderen sich als Trainer auf die positiven Sachen zu konzentrieren(die negativen fallen eh auf). Außerdem ist dann jedes Kind bereit sich Korrekturen zu stellen(persönliches Gespräch). Außerdem macht es das Training definitiv intensiver.

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • -Nils-
    Insgesamt habe ich 9 Jahre E-Jugenden trainiert. All diese Jahrgänge (dürften so 120-130 Kinder sein) konnten selbst die Verantwortung für das Abmelden übernehmen. Natürlich brauchten einige zunächst auch Unterstützung durch die Eltern ("Hast Du daran gedacht, Dich abzumelden?") - aber sie können es.

    Was die Dokumenationen angeht: Wenn Du etwas belegen kannst, machst Du Dir in Diskussionen mit den Eltern das Leben leichter. Dich scheint dieses Gespräch mit der Mutter ja genervt zu haben - hätte mich auch genervt. Hast Du Zahlen/Daten/Fakten in der Hand, weiß sie, dass Deine Entscheidungen belegbare Gründe haben. Ansonsten vermute ich, dass Du (mit dieser Mutter) noch viele Gespräche dieser Art führen wirst.


    Ich habe in vielerlei Hinsicht gänzlich andere Meinungen als Follkao, bin aber natürlich dankbar für seine Sichtweise.

    Die letzte Diskussion, wie Du sie hier beschrieben hast, hatte ich vor über 10 Jahren. Kann natürlich daran liegen, dass ich mit den 120 - 130 Elternpaaren einfach Glück hatte...

    Das halte ich für ein wenig übertrieben. Ich sollte stichhaltig argumentieren können, warum wer wie lange gespielt hat, aber das muss ich nicht auf Papier belegen können. Also bitte. Bist du Beamter?

    Nein, bin ich nicht. Aber ich muss tatsächlich Kunden bei Eskalationen oft den Wind aus den Segeln nehmen...

  • Das liest sich so wie bei einer Seniorenmannschaft

    Tut mir leid, mit den Kindern rede ich anders als hier im Thread mit Erwachsenen. z.B. das "zeigen, ... Startelf" etc. Das sage ich so nie zu den Kindern natürlich.

    Wie sieht der Junge das denn selber? Weiß er wo Du Ihn siehst? Weiß er was Du für Ihn Ziel hast, um Ihn zu einem besseren Fußballer zu machen?

    Der Junge weiß sicher innerlich ganz genau, was Sache ist und dass es an ihm ist, sich mehr am Trainings- und Spielgeschehen zu beteiligen. Er hat eine richtige Plauze bekommen und das macht es ihm nun mal nicht leichter. Sowas sage ich ihm natürlich nicht, ich versuche, ihn zu motivieren, lobe ihn JEDESMAL, wenn er mal gelaufen ist und einen tollen Schuss abgegeben hat. Aber im gesamten Training sind das dann halt drei-vier Lobe. Mein Ziel für ihn ist, fester und wichtiger Bestandteil der Mannschaft zu werden, das weiß er. Aber ohne Fleiß kein Preis.
    Ich habe mir fest vorgenommen, mich ihm mehr zu widmen im Training, aber wenn er den Sprint zum Ball (initiiert durch mein Zuruf, obwohl es offensichtlich ist, dass er der Einzige ist, der den Ball nun erlaufen sollte) nur antäuscht, tja. Er will sich nicht anstrengen, und da ist der Kern des Problems.

    Ich bin halt im Zwiespalt zwischen "ich gebe ihn nicht auf" und "wieso gebe ich so viel Energie in diesen einen".

    Er wird im nächsten Spiel durchspielen, das habe ich mir fest vorgenommen.

    Die letzte Diskussion, wie Du sie hier beschrieben hast, hatte ich vor über 10 Jahren. Kann natürlich daran liegen, dass ich mit den 120 - 130 Elternpaaren einfach Glück hatte...

    Ja, mit den anderen Eltern gibt es seit 5 Jahren auch keine Diskussionen, weil die Kinder einfach mit Freude, Lust und Laune dabei sind und sich eben ganz normal fußballerisch vorwärts entwickeln. Ich glaube, die Eltern kümmern sich nicht sonderlich und projizieren das eigene Versagen auf Externe. Das lasse ich aber nicht mit mir machen.

    Follkao
    Also das mit den Abmeldungen lasse ich mir noch einmal durch den Kopf gehen. Das bildet ja auch ein wenig das Verantwortungsbewusstsein aus.

  • Es kann nicht sein, dass die Spielzeit von einem umfänglichen Kriterienkatalog abhängt und man das dann sozusagen formularmäßig wie eine Rechenaufgabe ermittelt und dann die Eltern das abprüfen. Das ist doch absurd.


    Die Entscheidung wer wie lange spielt muss der Trainer nach eigenem Ermessen treffen können.

    Natürlich sollte man das hin und wieder auch begründen können. Die Gründe und deren Gewichtung können aber doch ganz unterschiedlich sein und nicht vorher in einer Kriterienliste aufgeführt werden. Was der Trainer am Spieltag für entscheidend hält, muss ihm vorbehalten bleiben.

    Ich habe neulich einen Spieler weil er komplett überfordert schien, nach 5 Minuten rausgenommen. Hätte ihn am Ende bei hoher Führung noch mal bringen können. Schlicht vergessen. Ja man macht auch als Trainer Fehler.

    Beim nächsten Spiel stand er in der Startformation, war super drauf und hat durchgespielt.

    Und der trainingsfaule oder unmotivierte Spieler spielt eben weniger.

    Volle Spielpower ist nicht die Folge von Einsatzzeiten sondern umgekehrt.

    Und im Training kann jeder zeigen, dass er will.

    Es wäre eine Benachteiligung der guten und regelmäßig trainierenden Jungs, wenn so jemand wie vonNils beschrieben mehr spielen würde.

  • Man muss im Leben relativ wenige Dinge. Trotzdem macht man sich das Leben leichter, wenn man Entscheidungen plausibel begründen kann.

    Es ist doch etwas überzeugender wenn man sagt "Du hattest im letzten Monat von allen Spielern, die schlechteste Trainingsbeteiligung" als wenn man sagt "Du hast weniger gespielt, weil Du trainingsfaul bist".

  • Im Prinzip richtig. Du begibst Dich aber in eine schwierige Lage, wenn Du Deine Entscheidungen immer begründest. Ich finde nicht, dass Du Deine Entscheidungen vor den Spielern oder Eltern grundsätzlich rechtfertigen musst.

  • Im Prinzip richtig. Du begibst Dich aber in eine schwierige Lage, wenn Du Deine Entscheidungen immer begründest. Ich finde nicht, dass Du Deine Entscheidungen vor den Spielern oder Eltern grundsätzlich rechtfertigen musst.

    Ich finde man sollte seine Entscheidungen IMMER vor den Spielern begründen. Wenn jemand nicht weiß, warum er draußen sitzt, und wo er sich verbessern kann, oder, in höheren altersklassen, was für die Spielidee gefordert ist, und wie der Trainer das, mit welchen spielern, umsetzen will, dann ist das mehr als suboptimal.

    Wenn ein Spieler nicht weiß, wo und vor allem WIE, er sich verbessern kann, und WIE Ihm der Trainer dabei helfen will,

    dann sind fehlende Motivation oder Kompensationshandlungen( die dann den Eindruck des Trainers bestätigen/ self fullfilling prophesy) vorprogrammiert

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)