Frustabbau-Thread

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  • Der Abteilungsleiter ist erst seit 7 Jahren da.

    Und dazu auch noch Lehrer, was sein Verhalten nur noch schlimmer macht.

    Das weißt du, weil ich mich schon öfter hier über ähnliches beschwert habe, oder? :D

    Bei uns geht es fast immer um das Gleiche. Die Aufteilung der Mannschaften im D - und C-Jugendbereich.

    Wichtig ist wo der eigene Sohn spielt, dass dann 25 Mann für nur eine C11 zu viel sind, kann man mal ignorieren.

    Kenne ich bei der gleichen Personalie zur Genüge: Jetzt sind 4 Spieler aus der E1 (erst in die D2 und dann in die D1) hochgezogen worden, damit sowohl die Co-Trainer ihre Söhne selbst trainieren können und der Chef-Trainer beide Söhne trainieren kann.

    Ich habe mit der Vereinszugehörigkeit als Gradmesser immer so meine Probleme. Ich bin seit 35 Jahren in diesem Verein, aber für mich geht es immer um die Sache. Sollte jemand neu in den Verein kommen und gute Ideen haben, dann sollte er auch Gehör finden und nicht erst warten müssen bis er sich die entsprechenden Schulterklappen verdient hat.

    Ist richtig, das ist auch so pauschal nicht gemeint. Ich wollte damit auch nicht sagen, dass die Vereinszugehörigkeit ein Qualitätsmerkmal der Vereinsarbeit des Einzelnen ist. Das sollte nur ausdrücken, dass ich die lange Zeit Vereinsarbeit nicht beende, weil jemand neues dazugekommen ist und andere Ideen hat. Zumal diese Ideen nicht unbedingt gut und zielführend sind, aber das ist ein anderes Blatt Papier.


    Grundsätzlich finde ich es immer wichtig, dass sich ein Vorstand oder eine Abteilung erneuert und immer wieder frische Ideen reinkommen. Auch kontroverse Diskussionen um einen anderen Weg einzuschlagen oder den eingeschlagenen Weg zu verfestigen sind immer von Nöten!

  • Gestern hatte ich mit meiner B-Jugend (größtenteils Jungjahrgang) das zweite Vorbereitungsspiel. Gegen einen Verein aus dem Nachbarkreis, [...]

    Hilft es, wenn man dem Kollegen mal auf Video die Sachen zeigt, die einem aufgefallen sind? Wenn er das geschilderte Verhalten dann noch anders bewertet, dann ist entweder bei dem Kollegen Hopfen und Malz verloren oder die eigene subjektive Wahrnehmung vielleicht nicht treffend (das lässt sich ja leicht mit einem unbeteiligten Dritten prüfen :).

    ich würde dem vielleicht einfach mal das Video schicken, dann kann er sich das Spiel ganz ohne Wertung und Kritik selbst anschauen. Im besten Fall gibt's einen Lerneffekt und falls nicht, weiiß man halt, wie man den Herrn zu nehmen (und nicht mehr gegen seine Truppe zu spielen) hat...

    Das habe ich schon gemacht, er sagte nach Sichtung des ganzen Materials, dass das halt dazu gehört. Sehe ich anders, in einem Freundschaftsspiel beim Stande von 5:0 muss man definitiv keine Spieler umtreten oder nach verlorenen Zweikämpfen nachtreten.


    Aber der erste Schreck ist jetzt auch verflogen, ich bin auf seine Erklärungen auch gar nicht mehr eingegangen und brauche da auch keinen Konsens finden, den wird es sowieso nicht geben.


    Offenbar unterscheidet sich unsere Definition von sauberem und fairem Fußball, die Fairnesstabellen unserer Ligen lügen nicht (sie in ihrer Kreisliga A mit Abstand letzter, wir mit Abstand erster). Ich habe versucht, ihm das klar zu machen, es scheint nicht angekommen zu sein, dann kann ich nicht helfen. Unsere Spieler werden schon wieder fit und müssen nie wieder gegen diese Mannschaft spielen.

  • Hilft es, [...]

    Das habe ich schon gemacht, [...]

    Unsere Spieler werden schon wieder fit und müssen nie wieder gegen diese Mannschaft spielen.

    Ja, solche Menschen kenne ich leider ebenfalls... und wenn's der Trainer vorlebt, färbt es sich halt auf die Spieler ab bzw. die lernen die Grenzen, die es geben sollte, dann gar nicht erst kennen. Kann man leider nicht viel machen außer sich von solchen Teams/Trainern fernzuhalten.


    Ich hoffe immer darauf, dass es irgendwann die jeweilige Vereinsführung und/oder die Spieler und Eltern bemerken. Langfristig hat er davon ja keinerlei Vorteile und wenn irgendwann auch das Umtreten nicht mehr weiterhilft weil's an allen anderen Ecken und Enden fehlt oder in besseren Ligen bessere Schiedsrichter konsequent durchgreifen, dann hat es sich damit auch in der Regel. Leider bloß wohl insofern, als dass dann der Drop Out stattfindet. :(

    "Football is a simple game. Twenty-two men chase a ball for 90 minutes and at the end, the Germans always win."

    - Gary Lineker

  • Im Thread "Corona und seine Folgen" hatte ich schon über unsere aktuellen Probleme geschrieben.

    Wir durften seit Dezember kein Training mehr machen. Selbst im Januar, als die Delta-Inzidenzen überschaubar waren, ging trotz aller Bitten nichts (die Jungs werden sowieso in den Schulen drei mal die Woche getestet). Mit Omikron gingen dann erwartungsgemäß die Zahlen durch die Decke, so dass wir nun fast drei Monate nicht in der Halle trainieren durften (draußen geht sowieso nichts, die Rasenplätze sind zur Regeneration gesperrt).

    Jetzt wurde plötzlich wieder das Training freigegeben, trotz der hohen Inzidenzen. Heute ist unser erstes Training - wie gesagt, nach fast drei Monaten. Für Sonntag wurde dann auch noch kurzfristig die Endrunde der Hallenkreismeisterschaften angesetzt. Dann stellt man plötzlich fest, dass es ja Corona gibt (Überraschung) und dann nur wenige Zuschauer in die Halle kommen können (wer hätte das gedacht und was hat das eigentlich mit dem eigentlichen Turnier zu tun) und hat von heute auf morgen dieses Hallenturnier wieder abgesagt. So ein Hin und Her macht Freude.


    Nun habe ich den Plan für die zweite Hälfte der Saison auf dem Platz erhalten. Hierbei werden die Staffeln nach Spielstärke neu zusammen gestellt. Wir sind in einer Staffel mit 5 anderen Mannschaften, das wären also 5 Spiele, die man - Corona hin oder her - locker bis zum Sommer spielen kann. Und vielleicht noch ein bisschen Freundschaftsspiele und Turniere. Alles easy eigentlich.

    Nun hat sich aber unser Kreisfußballverein offenbar gedacht, dass das zu wenig ist und hat angesetzt, dass jede Mannschaft gegen jede andere 2 mal spielen muss - jetzt haben wir also 10 Spiele bis zum Sommer. Mit den restlichen Terminen wie Pokal und Ferien wird das schon eng. Und damit es funktioniert, hat man das erste Spiel schon in 2 Wochen angesetzt. Draußen!

    Nur: wie schon gesagt, die Rasenplätze sind gesperrt. Kunstrasen haben wir kaum und da trainieren/spielen die Mannschaften der höheren Ligen. Das heißt, Training draußen ist nicht möglich oder wenn, dann nur auf aufgeweichten Plätzen. Das ist weder für uns noch die Plätze sinnvoll. Normalerweise sind aus gutem Grund die Plätze bis etwa Ende März gesperrt. Und dieses Jahr hatten wir extreme Regenfälle, so dass man eigentlich bis April warten müsste. Wenn man auch noch bedenkt, dass viele unserer "Dorfplätze" bessere Ackerflächen sind, die schon bei trockenem Boden schlecht zu bespielen sind, fällt mir nichts mehr ein.

  • Wir (München) haben einen Kunstrasenplatz für 20 Teams und jeder kann 2x pro Woche trainieren. Darauf trainiere und spiele ich durchgehend seit Anfang Januar. Ich habe noch nie so viel trainiert und gespielt im Winter wie dieses Jahr (relativ milde Temperaturen und wenig Schnee). Warum könnt ihr denn euren Kunstrasenplatz nicht mit nutzen? Ist der mit anderen Vereinen geteilt?


    Gibt es denn vielleicht irgendwelche Wiesn oder Betonspielplätze in der Umgebung o.ä. wo du deine Jungs hinschleppen kannst? Und vielleicht finden sich ja Gegner mit Kunstrasenplätzen bei denen ihr Auswärtsspiele machen könnt?


    In München gibt es übrigens auch genügend Soccer Hallen in die man sich (kostenpflichtig) hätte einbuchen können. Ich hab das aber lieber vermieden weil ich gar keine Lust drauf habe das sich die Jungs da womöglich gegenseitig immer mal wieder anstecken.

  • Wir haben in unserer größeren Stadt nur bei einem "besseren Verein" zwei-drei Kunstrasenplätze. Darum reißen sich aber natürlich dann alle Mannschaften. Vergeben werden die Plätze dann irgendwie nach Klasse und letztlich bleibt für die normalen Breitensportvereine in der Kreisklasse nix übrig. Der Rest sind alles Rasenplätze. Reine Bolzplätze oder sonstiges gibt es meinens Wissens nicht.

  • Ich bin ein großer Freund von guter Trainingseffizienz. Daher geht es mir in letzter Zeit immer mehr auf den Wecker, weil ich diese nicht zu meine Zufriedenheit erreiche. Ich hab in meinem Kader 17 9-jährige, von denen zwischen 12 und 14 Stück immer da sind.

    Teile ich sie nach Leistung in zwei Gruppen auf, ist die Trainingseffizienz sehr brauchbar, aber bei Gruppe auf die ich gerade nicht achte entsteht Streit (z.b wegen Foul, Out, Handspiel etc.) oder es verletzt sich wer.


    Mache ich eine große Gruppe, hab ich sie zwar unter Kontrolle, die Effizienz ist aber niedrig wegen viel weniger Ballkontakte und die besseren spielen dann auch eher untereinander und klammern die schwächeren aus.

    Die Lösung meiner Probleme wäre ein Co-Trainer. So einen Suche ich aber schon ein halbes Jahr lang. Auch der Jugendleitung hab ich schon mehrmals gesagt das ich einen brauche. Außer Lippenbekenntnis hab ich von da nix bekommen.


    Ich bin kurz davor hinzuschmeißen und bis Sommer zu pausieren um mir dann einen anderen Verein zu suchen, der mir auch einen Co stellen kann.

  • Mannschaft in 2 Gruppen teilen und nur jeweils eine Woche anbieten.

    In der Regel finden sich recht schnell Eltern die auch eine 2. Einheit sicherstellen wollen ;)

  • Für 9-Jährige sehe ich die Obergrenze bei 10 Kids pro Trainer.

    Alles andere ist Kinderbetreuung nicht mehr.

    Im Prinzip hast Du folgende Möglichkeiten:
    - Verein kümmert sich um einen festen Co-Trainer (hat Du schon angesprochen, ohne Erfolg)
    - Info an die Elternschaft und Vereins-/ Jugendleitung, dass Du das Training nur noch mit der kompletten
    Mannschaft durchführst, wenn sichergestellt ist, dass zu jedem Training eine Person zur Unterstützung /
    Aufsicht komm. Das müsste ja gar nicht immer dieselbe Person sein, auch wenn es natürlich vorteilhaft ist,
    wenn nicht zu jedem Training jemand anderes kommt, weil sowohl die Kinder als auch Du etwas Routine
    gebrauchen können.
    Sollten beide Vorschläge keine Verbesserung bringen hilft entweder der Vorschlag von luibo :

    freundliche Info an Eltern und Vereins- / Jugendleitung:
    um sinnvoll trainieren zu können teilst Du das Team in zwei Trainingsgruppen auf,.
    Je nachdem ob Du ein oder zwei Einheiten pro Woche ansetzt bedeutet das, dass jede Gruppe 1x pro Woche oder 14-tägig Training hat. Das ist weder für die Kinder noch für den Verein eine schöne Lösung, aber wenn Du so weitermachst wie bisher reibst Du Dich auf und wirst Deinem Anspruch an Dein Training trotzdem nicht gerecht. Mir der genannten Veränderung bringst Du eine praktikable Lösung und zeigst gleichzeitig, dass Du konsequent handelst und den schon länger angemahnten Engpass auf der Co-Trainer-Position nicht länger akzeptieren kannst.

  • @all: euch ist schon bewusst, was für eine Generation wir da erziehen? Die können nicht mal 4 gegen 4 ohne Aufsicht spielen - warum? Weil wir sie nicht lassen und sie die Erfahrungen nicht sammeln dürfen. Da müssen wir als Trainer durch - und loslassen. Zum Glück sind 9jährige noch nicht auf Effizienz getrimmt.

  • @all: euch ist schon bewusst, was für eine Generation wir da erziehen? Die können nicht mal 4 gegen 4 ohne Aufsicht spielen - warum? Weil wir sie nicht lassen und sie die Erfahrungen nicht sammeln dürfen. Da müssen wir als Trainer durch - und loslassen. Zum Glück sind 9jährige noch nicht auf Effizienz getrimmt.

    Nach Deiner Antwort muss ich meinen Post wohl etwas relativieren / anpassen.
    Prinzipiell gebe ich Dir recht. Eigentlich sollte es machbar sein, dass 9-jährige das hinbekommen.

    Die Erfahrung zeigt leider, dass es mittlerweile nur noch sehr selten funktioniert.

    Man könnte alle kommen lassen und ganz bewusst jede Gruppe 50% der Trainingszeit allein spielen lassen, egal wie "effizient" das Ganze verläuft.

    Die anderen 50% der Zeit wird sich der jeweils anderen Gruppe intensiv beschäftigt.

    Machbar ist das schon, aber wichtig dabei ist, dass man bewusst loslässt und hofft, dass die Gruppe, die frei spielt irgendwann selbst zu der Einsicht kommt, dass es mehr Spaß macht mit / gegeneinander zu kicken als pausenlos zu streiten, diskutieren oder ähnliches.

  • Und das funktioniert leider eben nicht. Ich will keine Gruppe nicht komplett alleine spielen lassen, da aus meiner Sicht beides gecoacht gehört. Ich hatte in der Halle teilweise kleinere Gruppen wegen Ausfällen durch Corona (6 bis 8). In der Zeit haben wir durch das coachen spielerisch einen ordentlichen Sprung gemacht.


    Die Kinder kämpfen auch fast um jede Sekunde Aufmerksamkeit von mir. Alleine kann ich aber nicht allen die Zeit schenken, die sie brauchen.


    Aber das mit der Gruppe pro Training werde ich wohl wirklich machen, um mehr Druck auf Eltern bzw. Jugendleitung aufzubauen. Auch wenn ich es eher ungern tue, da für mich jeder Ballkontakt wichtig ist.



    Streiten tun sie eh nicht lange, aber es baut sich dann auf, das Frustfouls gemacht werden. Wenn ich dann eingreife ist wieder keiner Schuld und einer weint.

  • Dann sollen sich die Kinder auf dem Bolzplatz treffen.

    Welche Kinder machen das heute noch? Wo sind die vollen Bolzplätze? Evtl. habe ich da ein Wahrnehmungsproblem, aber ich sehe sie nicht und meine Kinder gehen auch auf keine - zumindest nicht, wie ich das von früher noch kenne. Da ging man hauptsächlich zum Bolzen hin und alles andere kam dazu. Heute ist es oft Treffpunkt und wenn du Glück hast, wird auch Fußball gespielt - so zumindest mein Eindruck.

    Dafür bin ich kein Trainer wenn ich kein Training anbieten brauche.

    Du bietest ja ein Training an. Ob wir im Breitensport Trainer, Coach, Betreuer, Streetworker, Animateur oder sonst etwas sind (vielleicht auch ein Mix daraus), diese Frage stelle ich mir auch oft. Mittlerweile sehe ich mich oftmals auch als Fußball-Ermöglicher:

    - Eltern lassen ihre Kinder nur noch unter Aufsicht spielen

    - Außerhalb der Vereine gibt es oftmals keinen Platz

    - die Kinder/Jugendlichen haben die Sicherheit, dass sie regelmäßig Fußball spielen können

  • Ich habe das bei meinen Mädels (2011-2014) auch probiert letzte Woche.. 6 Kindern für 10-15 Minuten ein Feld und Material überlassen, um frei zu spielen. Zuerst kam die Frage, ob jeder machen dürfe, was er will. Darauf meinte ich, ich fände es schon, wenn sie sich zu 6t einigen würden und gemeinsam spielen. Die erste Gruppe hat Elfmeterschießen gemacht, dann eine Weile rumgesessen und auf meine Aufforderung sich dann gemeinsam auf ein Fangspiel geeinigt (das wären die nicht so fußballaffinen). Die zweite Gruppe hat jede Menge Stangen aufgestellt und war durchgehend beschäftigt, allerdings in zwei Dreiergruppen. Ich konnte mit der jeweils anderen Truppe schön meine Spielform durchführen. Ob die Mädels in den 15 Minuten freier Zeit jetzt viel gelernt haben, würde ich nicht bestätigen, aber in den 15 Minuten, die sie bei mir waren, war das Übungsklima wesentlich konzentrierter, als wenn ich die Spielform 2x nebeneinander mit allen 12 gemacht hätte. Dem wäre ich nicht gerecht geworden.


    Im Prinzip war ich froh, dass es weder Verletze noch Zickereien gab und denke, wenn ich das nächste Mal ein Spielfeld mit Minitoren aufbauen würde, würden sie vielleicht auch dort schaffen alleine zu spielen. Ist in gewisser Weise eine Übungssache, die Mädels waren sicher noch nie auf einem Bolzplatz oder auf der Straße kicken und mussten sich selbst organisieren..

  • In der Zeit haben wir durch das coachen spielerisch einen ordentlichen Sprung gemacht.

    Die Formulierung "wir" spricht auf der einen Seite für dich (du identifizierst dich mit dem Team) und auf der anderen Seite lese ich da raus, dass die Kinder jetzt so spielen, wie du es willst.


    Wir erziehen mit diesen Methoden unsere Kinder und Jugendlichen leider nicht zu (Selbst-)Verantwortung und (Selbst-)Organisation. Würden diese Verhaltensweisen sich nur auf dem Fußballplatz zeigen, hätte ich kein Problem damit (auch wenn ich nicht verstehe, dass z.B. Bundesliga-Profis sich nicht mehr alleine warm machen können). Leider zieht sich das in unsere Gesellschaft - und Schuld sind aus meiner Sicht nicht die Kinder und Jugendlichen, sondern wir.


    PS: Ich trainiere eine C-Jugend. Ich bekomme sie nur ganz langsam zu mehr Selbstverantwortung - waren ja in der Kindheit immer 2-3 Personen neben jedem Spiel und jeder Einheit gestanden und haben den Kindern gesagt, was sie tun sollen.

  • Ich hatte in meinem ersten U10/11 Jahr ca. 24 Kinder für 2 Teams.

    Wir waren 2 Trainer + 1-2 Co-Trainer. Dummerweise war von Anfang an klar, dass an einem Trainingstag maximal zwei Trainer da sein können oft auch nur einer. Am anderen Tag waren dafür zuverlässig 3-4 Betreuer vor Ort.
    Wir haben das "Problem" direkt kreativ in unser Trainingskonzept eingebaut.
    Der Montag wurde unser offizieller "Bolzplatztag". Je nach Trainingsbeteiligung gab es 2-4 Spielfelder auf die die Jungs aufgeteilt wurden. Der anwesende Trainer stand irgendwo in der Mitte, hat für Ruhe gesorgt und bei Bedarf die ein oder andere Spielsituation gecoacht, aber die meiste Zeit haben wir die Kids sich selbst überlassen.
    Donnerstags, war dann "normales" Training, mit Spielformen, Technikübungen und der ein oder anderen Individualtaktischen Erklärung.


    Ich würde heute selbst wenn immer alle Trainer Zeit hätten meine Trainingsplanung in der Altersklasse wieder genauso organisieren, sofern zwei Einheiten pro Woche zur Verfügung stehen. Die Kinder haben die Spielmontage wirklich genossen und es wurde von Woche zu Woche besser und letztendlich profitieren auch die Trainer davon, weil sie nur alle 3-4 Wochen "Bolzplatztag" haben.


  • Naja wie ich es will, wir spielen im Rahmen der Ausbildungsphilosophie und die hat vorgegeben, das am Passspiel zu forcieren. Das hab ich gemacht und es hat sich auch sehr gut entwickelt, so das das Passspiel auch unter Druck halbwegs funktioniert. Natürlich wurde die anderen Punkte nicht außer acht gelassen.

    Ich lasse hauptsächlich nach den Spielformen von Horst Wein trainieren (Buch: Spielintelligenz bei Kindern). Also viel 3gg3 auf Funino oder einzel Tore usw. Klassische "Ansteh" Übungen gibt es bei mir fast nur noch bei neuen Dingen. Letztens z.b beim Doppelpass. Ansteh Übung als Einleitung und dann mit Spielformen vertieft. Ging mit einer größeren Gruppe gar nicht. Später durch Corona hab ich dann mal eine kleinere gehabt und das war eines der wirkungsvollsten Trainings.

    Geht alleine schwer, da es natürlich das Leistungsgefälle in der Mannschaft gibt. Die guten sind schnell unterfordert und die schlechteren überfordert und dann eben der Spagat.

  • Ich bin der Meinung, in einer derartigen Situation muss man sich von der Idee verabschieden, das Optimum erreichen zu wollen und so effizient wie möglich zu trainieren.


    Wenn in einem zum Training parallelen Spiel kein Coaching erfolgt und ansonsten das parallele Spiel auch mal nicht so klappt, dann ist das eben so. Möglicherweise lässt sich ja auch der eine oder andere Elternteil dazu motivieren, das parallele Spiel zu beaufsichtigen, wenn man bei einer Nachfrage den Ausdruck "Co-Trainer" vermeidet. Bei motivierten F-Jugendlichen sollte aber über kurz oder lang ein halbwegs geordnetes Spiel ohne Aufpasser über weite Strecken möglich sein.


    Die Trainingszeiten für alle um 50% zu reduzieren, nur um ein Exempel zu statuieren und um mit der Hälfte des Team effizient trainieren zu können, ist meiner Meinung nach eher problematisch, denn wie schon festgestellt wurde: Jeder Ballkontakt ist wichtig, auch wenn er unter mehr oder weniger chaotischen Umständen erfolgt.