Frustabbau-Thread

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  • Och, das geht doch noch. Ich hätte gestern ein Turnier haben können: Neun Stunden wäre ich da unterwegs gewesen, pro Kind wären unterm Strich 20 Minuten Spielzeit rausgekommen. Das habe ich mir aber geschenkt.

    Wir haben bis Anfang Februar 5 Turniere in der näheren Umgebung. Maximale Anfahrt sind 25 Minuten.

    Da wir insgesamt 14 Kinder haben und wir nur maximal 9 pro Hallenturnier mitnehmen, spielt jedes Kind im Durchschnitt ~ 3 Turniere und dabei mindestens jeweils ein Spiel durch pro Turnier.

    Beim letzten Turnier hatten wir 5 Spiele a 7 Minuten. Jedes Kind ist auf ca. 21 Minuten Spielzeit gekommen bei einer Gesamtdauer von ~ 4 Stunden. Nicht optimal, aber ist Standard bei Hallenturnieren.

    Wenn aber das Verhältnis zwischen Spielzeit und Gesamtdauer noch weiter abnimmt, dann ist es weder für die Kids, den begleitenden Eltern und einem selbst wirklich lohnenswert.

  • Wir waren jetzt auf einem E-Turnier.

    Waren insgesamt rund 6 Stunden unterwegs, die Jungs hatten insgesamt 4 Spiele â 10 Minuten. Die vier Halbfinalisten hatten 5 Spiele â 10 Minuten.


    ich habe aber nur 9 Jungs, wovon noch 2 fehlten. Also ein hoher Spielanteil meiner Jungs.

    Zudem hatte ich es als Jahresabschluss geplant, jetzt ist Trainingsende.


    Erfolgreich war es nicht, war aber auch nicht geplant.

    Wir hatten kein einziges Hallentraining, schon gar nicht mit einem Futsal. Zudem spielten auch einige Mannschaften aus höheren Ligen mit.

    Sind 6. von 8 geworden. Kein Überraschungserfolg und keine Blamage, also alles gut.


    Die Jungs hatten zudem sehr viel Spaß, was immer das wichtigste ist.


    Im Frühjahr habe ich dann noch zwei Turniere, für eines fahren wir sogar eine Stunde. Dabei handelt es sich aber um eine neue Halle mit 2 Soccer-Plätzen! Da konnte ich nicht widerstehen ;)

  • Ja, das ist manchmal schon eine harte Nummer bei den Turnieren.


    Wir hatten vor einigen Jahren bei den Hallenkreismeisterschaften 16 Teams mit Vorrunde und anschließend die KO-Runde. Spielzeit war jeweils 10 Minuten, somit kam der Finalist auf 60 Minuten Spielzeit, die Hälfte der Teams nur auf 30 Minuten (bei fast 5 Stunden). Insgesamt gab es 32 Spiele, heißt mit Pausen waren das über 6,5 Stunden in der Halle (!!).


    Das ist für 8- bis 10-Jährige etwas too much. Zum Glück waren wir Ausrichter, sonst wären An- und Abreise auch noch dazugekommen.


    Seitdem achte ich bei allen Turnieren, die wir selbst ausrichten, auf eine vernünftige Balance zwischen Aufwand und Spielzeit. Ich habe folgende Modi ausprobiert:

    1) Jeder gegen Jeden mit 5 Teams: Insgesamt sind es 10 Spiele, jedes Team hat 4 davon.

    2) Zwei Vierergruppen, anschließend für jeden Platzierungsspiele: 16 Spiele insgesamt, jedes Team 4.


    Am besten hat mir aber folgender Modus gefallen:

    3) Drei Dreiergruppen, anschließend die drei Sieger, drei Zweiten und drei Dritten in Gold-, Silber- und Bronzerunde: Insgesamt 18 Spiele, jedes Team 4. Aber hier hat jeder auf jeden Fall nach den beiden Vorrundenspielen noch zwei Spiele gegen Teams, die in ihrer Gruppe genauso abgeschlossen haben.


    Letztlich ist das Verhältnis der Spielzeit zum Aufwand aber bei 1) am besten. Man kommt zügig durch, das Turnier hat nur 2 Stunden gedauert und jedes Team hat fast 50 Minuten davon gespielt.


    Ich kann verstehen, dass durch lange Turniere mehr Einnahmen generiert werden sollen, für manche Vereine ist das eine wichtige Einnahmequelle. Dennoch wird man den Kids dabei nicht gerecht. Dann macht man doch lieber 2 Turniere: eins für die besseren, eins für die schwächeren. Jeder kann sich auf seinem Niveau messen und hat keine langen Wartezeiten. Und trotzdem bekommt man 10 Teams in die Halle, nur eben nicht durchgängig.

  • Wochenende großes Nachwuchsturnier, mit einigen Fremdschäm-Momenten (von schreienden Trainern mal abgesehen):

    - eine Mannschaft (E-Jugend) fuhr mitten in der Endrunde nach Hause ohne Bescheid zu geben

    - ein Trainer (E-Jugend) dessen Mannschaft bereits 5:0 führte bestand auf seinem 7-Meter nach einem Handspiel (ein tschechischer Spieler hatte Hand genommen, weil er die Schlusssirene auf sein Feld bezog)

    - Kinder die den doppelten Mittelfinger Richtung Schiedsrichter zeigend vom Feld gehen, weil das Tor erst nach der Schlusssirene fiel und damit nicht zählte (D-Jugend, Team aus Berlin)

  • Mehrere Co-Trainer die immer zufällig zur Trainingszeit etwas anderes ganz wichtiges zu tun haben.

    Kommen Sie dann zum Training, ist es genau zum Trainingsbeginn oder vielleicht sogar 5min später.

    Kenn ich. Diese Saison war ich nur als Co eingeteilt, was mir entgegen kam, da ich voll arbeite. Auf Wunsch des Haupttrainers wurden die Trainingstermine auf Montag und Mittwoch umgelegt, was für mich nicht sinnvoll aber - aber gut. Kaum beginnt die Saison, erklärt der Haupttrainer, dass er montags überhaupt nicht kann und mittwochs auch nicht immer. Der Clou war dann, als er mir einen Tag vor einem wichtigen Spiel mitteilte, dass er an diesem Wochenende ja gar keine Zeit hat.

  • Gestern war es mal wieder soweit, das ich mich gefragt habe, ob das noch alles so klar geht im Jugendfußball.

    Hallenturnier mit C Jugend: stark besetzt.

    ums kurz zu machen. 3 Spiele verloren, 1 gewonnen. alles ok.

    Eine Mannschaft in unserer Gruppe, aus einem anderen Kreis , stach besonders negativ raus. Absolut -heiß gemacht- vom Trainer,

    absolut aggressiv gegen die Gegner und Schiedsrichter, Provozierender, peinlicher Jubel vor den Zuschauern, Trainer nur am Meckern und am SChreien, das ganze fremdschämprogramm Deluxe. Das schlimme für mich war, das die auch ein paar richtige gute Kicker hatten, die aber schon gut vom Trainer -gelernt- hatten.

    Wir spielten im 3ten Spiel gegen die, hatten die ersten beiden knapp verloren. Die hatten jeweils knapp gewonnen.

    Ich habe schon vor dem Spiel gesagt, das wir uns einfach nur benehmen, uns auf nichts einlassen, und nur -gesund- da raus kommen wollen.

    Wir haben 10-0 (!!!!) verloren. Trotzdem nach Ellbogenschlag blutige Nase direkt am Anfang gegen unseren besten Spieler. Dem jungen Schiri mache ich keinen Vorwurf, der war selber total eingeschüchtert vom Trainer... Ich habe Ihn nur gebeten als ich den ersten vom Platz trug,

    bitte auf die Gesundheit der Spieler zu achten.

    Danach war es mir egal. Den Jungs auch. War dann ein Spiel dieser Mannschaft ohne Zeitstrafen oder rote KArten.

    Habe ich den Jungs auch so gesagt. Da ziehe ich lieber zurück und verliere haushoch, lernen ist da eh nicht möglich.

    Im weiteren Verlauf gab es ein Spiel dieser Mannschaft mit Schlägerei und Tumulten, ging dann 3 gg 2(!) zuende. (die Aggro Mannschaft gewann leider sogar in Unterzahl mit 3-0)

    Diese Mannschaft kam ins Finale, das sie dann gg. die STP Mannschaft verlor.


    Mein Sohn hat zugeguckt und war total geschockt. Der hat als 2008er schon zig Turniere erlebt, auch STP Turniere und internationale, aber sowas zum Glück noch nie.


    Solche Mannschaften müßte man inklusive Trainer sperren.

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Haben heute ein U12-Turnier ausgerichtet.. Die Trainer sollten immer die nachfolgenden Spiele pfeifen.

    Ich habe in der Einweisung extra nochmal betont, dass wir uns dadurch einen vernünftigen Umgang miteinander versprechen, da man sicherlich weniger meckert und diskutiert, wenn man weiß, dass man das folgende Spiel selbst pfeifen muss.

    Ich habe netterweise auch vier Spiele gepfiffen, obwohl ich die Turnierleitung war, da 2 Trainer die Regeln nicht kannten (?!).


    Spiel 1: Ein Spieler hält beide Hände vor die Brust (sie liegen aber an) und nimmt den Ball damit an. Ich habe auf KEIN Handspiel entschieden, da weder die Fläche vergrößert wurde, die Hände nicht oberhalb der Schultern waren und ich das für einen 11-Jährigen auch nicht als unnatürliche Handbewegung eingeordnet habe. Der gegnerische Trainer kam aber während und nach dem Spiel zu mir und sagte mir, ich MÜSSE das pfeifen. Das hätte jeder Schiedsrichter gepfiffen, nur ich nicht. Angeblich wurde ich beim weggehen als "Pfeife" bezeichnet. Lustigerweise musste der Trainer auch noch ein Spiel pfeifen, in dem der gleiche Spieler die gleiche "Brustannahme" mit den Händen machte. Sein Pfiff blieb natürlich ebenfalls aus. :D Nach diesem Spiel kam er zur Turnierleitung und sagte "Ich pfeife nie wieder". War Genugtuung für mich, aber auch etwas Einsicht von ihm.


    Spiel 2: Es ging etwas härter zur Sache, hauptsächlich von einer Mannschaft. Ich habe jedes Foul gepfiffen und auch den Trainer der foulenden Mannschaft ermahnt, seine Spieler zu beruhigen. Bei einem weiteren Foul kam der Trainer der gefoulten Mannschaft zu seinem Spieler, drehte sich dann zu mir und sagte "Schiri, da musst du was machen!!". Ich sagte "Was soll ich denn genau machen? Ich kann nur Freistöße pfeifen, den Trainer ansprechen und bei wiederholtem Foulspiel vielleicht einen Spieler für zwei Minuten vom Platz stellen". Und er sagte "Tu etwas dagegen". Nach dem Spiel kam er wenigstens nochmal zu mir und sagte, er hätte verstanden, was ich meinte und es wäre nun alles okay. Hoffentlich wirklich etwas gelernt.


    Spiel 3: Ein Ball fliegt aufs Tor, der Torwart rettet den Ball spektakulär. Der Trainer, der neben dem Tor steht sagt, der Ball war nicht drin. Nach dem Spiel kommt die Mannschaft, die das vermeintliche Tor gemacht hätte und sagt, dass alle Zuschauer sagen würden, der Ball war drin und das Tor müsste jetzt nachträglich noch zählen. Außerdem wurden die Gegner als "Lappen" bezeichnet. Ich habe sie freundlich darauf hingewiesen, dass Entscheidungen des Schiedsrichters unumstößlich sind und man ihnen mal ein wenig Sportsgeist beibringen sollte, da man Gegner nicht als "Lappen" bezeichnet, nur weil man verloren hat.


    Selbst bei D2-Teams nehmen Respektlosigkeiten gegenüber Schiedsrichtern und Gegnern immer mehr zu. Verantwortlich sind meiner Meinung nach IMMER die Trainer, die eben genau das vorleben. Der Trainer des späteren Turniersiegers sagte zu seinen Spielern "Das Turnier ist egal, das war ja einfach heute. Die Meisterschaft zählt".... Okay.

    Das Verhalten der Trainer in Spiel 1 und 2 geht auch gar nicht. Entscheidungen sind zu akzeptieren, ein Schiedsrichter ist nicht dazu da, um es Trainern oder Mannschaften recht zu machen, sondern um die Regeln durchzusetzen und dies auch vernünftig zu kommunizieren. Wenn man die Schuld beim Schiedsrichter sucht, will man sich die eigenen Fehler nicht eingestehen. Das Verhalten der beiden Trainer geht VOR ALLEM gar nicht, da die Einsicht erst kam, als sie dann TROTZ meiner Entscheidungen Erfolg hatten. Trainer 1 hatte diese Geschichte vergessen, als er dann sicher Gruppensieger war. Trainer 2 hat das Spiel gewonnen und sich vermutlich deshalb abgeregt. Bei diesem Menschen entscheidet sportlicher Erfolg von 11-Jährigen über die Gemütslage und über den Umgang mit anderen Menschen. Sowas Lächerliches habe ich selten erlebt.


    Sorry, dass ich es noch so abfällig anfügen muss: Das war ein Turnier auf Kreisebene und die Teams haben den letzten Rotz gespielt. Das war weder schön anzusehen, noch hatte das was mit Futsal zu tun. Das war Rausbolzen par excellence.

    Aber dann werde ich als Schiedsrichter natürlich angemeckert, obwohl ich bereits problemlos Futsal-Turniere auf Verbandsebene gepfiffen habe. Und dann schön dem Schiedsrichter Gegentore oder Ergebnisse in die Schuhe schieben. Für ihre scheiß-Stimmung in der Mannschaft sind die selbst verantwortlich!

  • Einiges davon grenzt ja schon an Dummheit.

    Das Mannschaften ein Tor nachträglich addiert bekommen wollen..In diesem Alter sollten die Regeln schon sitzen.(Auch wenn sie die zusätzlich oft nicht akzeptieren wollen)


    Ich werde diese Saison auch als Schiedsrichter aufhören. War meist eine gute Erfahrung, aber es hat sich definitiv zum Negativen verändert.

  • Jedes Turnier wird für meine E-Jugend-Mannschaft zu einer Sisiyphosaufgabe. Egal ob draußen oder in der Halle. Egal ob mit acht, zwölf, 16 oder 24 Teams, stark besetzt oder schwach – jedes Mal scheitern wir kurz vor dem Ende bzw. gibt es das große Nervenflattern im Halbfinale oder Finale.


    Erst gestern: In einem Qualifikationsturnier, bei dem der spätere Sieger in ein paar Wochen bei einem elitären Bundesliga-Nachwuchscup mitspielen darf, spielen wir als leistungsstarke Truppe vom Dorf ein überragendes Turnier. Fast alle Punkte, die wir beim Training in der vergangenen Woche behandelt haben, haben die Jungs prima umgesetzt. Rundum gute Stimmung bei den Kids und uns Trainern. Die Gruppenphase haben wir ohne Punktverlust durchlaufen und tolle Leistungen gezeigt. Dann kam das Halbfinale gegen einen in etwa gleichstarken Gegner, gegen den wir draußen schon häufiger gespielt haben. Mal ging das positiv für uns aus, mal für den Gegner.


    In der Herangehensweise haben wir Trainer alles so gemacht wie zuvor an diesem Tag. Im Spiel sind wir bis zur Hälfte der Spielzeit das dominante Team, gehen sogar 1:0 in Führung und ein weiterer Schuss streift knapp am Pfosten vorbei. Doch dann lief auf einmal gar nichts mehr. Einzelne Jungs haben nicht mehr mitverteidigt oder Tempo gemacht im Angriff. Hätten wir früher wechseln sollen? Vielleicht. Also irgendwann das Gegentor durch einen Konterangriff. Aufmuntern, auswechseln, Mut zureden brachte alles nichts. Am Ende dann 1:3 verloren. Vom gegnerischen Trainer, Zuschauern und dem Turnierausrichter sind wir anschließend mit Lob überhäuft worden à la "die bessere Mannschaft hat verloren", "sehr faire und angenehme Turnierteilnehmer", "toller Torwart" etc.


    Das freut mich einerseits für die Jungs und auch mich selbst, weil es zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Andererseits geht es nun schon so, seit ich die Truppe als E-Jungjahrgang vor zwei Jahren übernommen habe. Bei keinem einzigen Turnier konnten die Kids einen Turniersieg feiern. Egal ob nun bei schwachem Teilnehmerfeld oder starkem. Dabei sind selten Katastrophentage dabei, wir ziehen uns meist sehr achtbar aus der Affäre. Doch kurz vor Ende rollt uns dieser riesige Stein, den wir über eine lange Gruppenphase und ggf. Zwischenrunde den Berg hochgehievt haben, wieder über die Füße und zurück ins Tal der Tränen. Ich würde unseren Jungs so sehr mal einen Turniersieg gönnen.


    Wir Trainer haben dafür schon nahezu alles probiert: Strenge, Milde, Motivation, Sachliche Analyse, Mix aus beidem, kurze Ansagen, ausführliche Ansagen, Cheftrainer hält sich komplett raus und Co übernimmt, nur von Spiel zu Spiel denken, zu Anfang ein klares Ziel nennen, usw. Am Ende kam immer dasselbe heraus. Ich bin ratlos und zerbreche mir nun den Kopf, was wir anders/besser machen könnten.

  • Zitat von LadTorres

    Hätten wir früher wechseln sollen? Vielleicht.

    Im Dezember hatten wir ein großes Turnier mit namhaften Mannschaften. Aber ein Underdog rockte die Halle. Allerdings hat diese Mannschaft gnadenlos auf Erfolg gespielt. Am Ende war genau das das Problem. Weil ihre Starken jedes Spiel durchgespielt haben, hat man ihnen am Ende die körperliche und vor allem geistige Ermüdung angemerkt. Da sind sie dann eingebrochen.


    Weiß nicht, ob das zu dir, LadTorres, passt, aber fällt mir dazu ein.

    "There is only one ball, so you need to have it." (J. Cruyff)

  • Haben heute ein U12-Turnier ausgerichtet.. Die Trainer sollten immer die nachfolgenden Spiele pfeifen.

    Ich habe in der Einweisung extra nochmal betont, dass wir uns dadurch einen vernünftigen Umgang miteinander versprechen, da man sicherlich weniger meckert und diskutiert, wenn man weiß, dass man das folgende Spiel selbst pfeifen muss.

    Ich habe netterweise auch vier Spiele gepfiffen, obwohl ich die Turnierleitung war, da 2 Trainer die Regeln nicht kannten (?!).

    Der einzige Nachteil von Futsal (ganz gleich, welche Regelvariante gespielt wird) ist, dass es dazu mindestens einen Schiedsrichter braucht, der das Regelwerk beherrscht. Ein Fair-Play-Modus kann nicht funktionieren, ebenso nicht das abwechselnde Pfeifen durch Trainer. Selbst geprüfte Schiedsrichter sind mit Futsal oft überfordert bzw. stellen sich zur Verfügung, ohne das Regelwerk auch nur ansatzweise zu kennen. Lösung: Futsal-Schulungen für Trainer und Schiedsrichter.

  • Gilt bei euch: second is first looser oder warum bist du der Meinung etwas anders/besser machen zu müssen? (ernst gemeinte, nicht polemische Frage!)

    Nein, überhaupt nicht. Wir schauen uns an, wie die Trainingsinhalte der vergangenen Woche in den Spielen umgesetzt wurden und bewerten danach. Meistens führt es aber, wenn alles gut funktioniert, auch zu Halbfinal- oder Finalteilnahmen. Und wenn wir schon so weit gekommen sind, dann wollen wir uns natürlich auch für das Geleistete belohnen. Das geben wir den Kindern dann auch schonmal (nicht immer) mit auf den Weg. Aber nicht im Sinne von "wir müssen jetzt auch das Turnier gewinnen", sondern "jetzt sind wir schon bis hierher gekommen, dann schaffen wir auch noch mehr".


    Das "etwas anders/besser machen" war nur so ein Gedankengang von mir und darauf bezogen, wie ich den Jungs dazu verhelfen könnte, dann doch irgendwann mal ein Turnier zu gewinnen. Einfach, damit sie sich selbst mal belohnen können.


    Im Dezember hatten wir ein großes Turnier mit namhaften Mannschaften. Aber ein Underdog rockte die Halle. Allerdings hat diese Mannschaft gnadenlos auf Erfolg gespielt. Am Ende war genau das das Problem. Weil ihre Starken jedes Spiel durchgespielt haben, hat man ihnen am Ende die körperliche und vor allem geistige Ermüdung angemerkt. Da sind sie dann eingebrochen.


    Weiß nicht, ob das zu dir, LadTorres, passt, aber fällt mir dazu ein.

    Genau das mit der geistigen Ermüdung war auch bei dem von mir angesprochenen Turnier wohl das Ding. Wir haben deshalb schon die Kabinenansprachen zu jedem Spiel deutlich reduziert (bis vor kurzem noch Vor- und Nachbesprechung zu jedem Hallenspiel, jetzt nur noch eine kurze Vorbesprechung vor dem nächsten Spiel).


    Wir versuchen schon, in jedem Spiel auch jedem Kind ähnliche Spielzeit zu geben. Doch tatsächlich ertappe ich mich immer wieder dabei, in engen Spielen nur sporadisch zu wechseln. Doch nicht unbedingt deshalb, weil ich es den Jungs auf der Bank nicht zutraue, sondern weil ich in dieser Situation kein Fan von ständigem Ein- und Auswechseln bin, da das mMn. den Spielrhythmus der Jungs durcheinanderbringt. Vermutlich ist das Spiel in der Halle aber dann doch zu kräftezehrend und häufigeres/früheres Wechseln wäre sinnvoller.

  • Das fett markierte ist doch super! Und genau das ist die Bestätigung, welche ich doch als Trainer gerne hätte. Es geht doch nicht um die Anzahl der Turniersiege, sondern darum die Kids sportlich und charakterlich zu entwickeln. Und das scheint doch zu klappen. Ich weiß, dass ist manchmal schwierig zu rechtfertigen, aber der Weg an sich ist aus meiner Sicht der Richtige. Nicht auf Ergebnis, sondern auf Spielerentwicklung spielen, d.h. auch schwächere und stärkere gleichmäßig spielen lassen. Und eben als Team auftreten und immer Fair-Play vorleben.


    Drei Beispiele von unserem gestrigen Hallenturnier in einer Soccerhalle:

    1. Der Gegner trifft die Latte und von der Unterkante springt der Ball knapp hinter die Linie. Ich hab sofort zum Schiri gesagt, dass der Ball drin war. Er hat zwar nicht gepfiffen und da der Gegner zwei, drei Sekunden später doch noch getroffen hat, hatte sich das erledigt. Aber ich denke, dass meine Jungs trotzdem registriert haben, dass sowas zum Fair-Play dazugehört.
    2. Zweites Beispiel war, dass beim Wechsel nach einem Gegentor ein von unseren Spielern gemosert hat, warum unser Torwart den Ball nicht gehalten war (der Schuss war nicht stramm oder platziert, aber passiert halt). Da hab ich ihm deutlich klar gemacht, dass wir keine Mitspieler anmeckern oder über diese lästern. Schließlich treffen die Feldspieler auch nicht jede Chance ins Tor.
    3. Ein Papa von einem Spieler kam nach dem ersten Spiel (0:2 verloren) zu mir und meinte, dass ich doch die vier stärksten in einen Block stellen sollte und somit wir mal drei, vier Tore schießen und danach die anderen spielen könnten. Die würden aber dann wahrscheinlich nur hinten drin stehen und hätten auch nicht selbst die Chance mal ein Tor zu schießen. Ich habe dann höflich gemeint, dass wir die Kids gemischt spielen lassen, damit wir immer zwei ungefähr gleichstarke Blocks haben. Mal davon abgesehen wäre sein Sprößling, wenn man nach "Leistung" aufstellen würde, im zweiten Block. ;)

    Wir Trainer haben für uns beschlossen, dass wir dem Mannschaftsgedanken und das Fair-Play an erster Stelle sehen und erst dann den mannschaftlichen Erfolg. Wenn wir nur auf Erfolg spielen würden, dann würden immer die gleichen Spieler anfangen und die Auswechselspieler nur einen Bruchteil der Zeit spielen. Einige würden auch nie zu den Turnieren oder den Spielen mitgenommen werden.


    Gestern beim Turnier in der Soccerhalle (4 +1) hatten wir 9 Spieler in der Truppe dabei, welche zugegeben aus den 10 / 11 stärksten Spielern der Mannschaft bestanden. Aber das wird zum einen über die anderen Hallenturniere ausgeglichen, d.h. jedes Kind ist bei 2 - 4 Hallenturnieren (5 insgesamt) dabei (wenn keine Krankheit oder sonstige Absagen dazwischen kommen). Und zum anderen ist für einige meiner Kids so ein Turnier in der Soccerhalle (keine Unterbrechungen/Pausen) zu schnell und würde sie aktuell noch überfordern.


    LadTorres

    Auch wenn es dich nicht tröstet, aber wir werden wahrscheinlich auch nie einen Turniersieg erringen. Aber ich sehe die spielerische und mannschaftliche Entwicklung und das bestätigt mich in unserem gewählten Weg!

  • Hätten wir früher wechseln sollen?

    Da stellt sich die Frage: Wie wechselt Ihr denn? Und das nicht nur bezogen auf das eine Spiel, sondern auf den ganzen Tag? Mit welcher Kadergröße fahrt Ihr zu Turnieren?

    Das anstregenste an Turnieren ist nach meiner Erfahrung die Wartezeit zwischen den Spielen. Oft hat man vor dem Finale oder 1/2-Finale die längste Wartezeit.

    Wenn man in den "einfachen" Vorrundenspielen einen festen Wechselplan durchzieht, macht es keinen Sinn, den in den Entscheidungsspielen zu ändern.

  • ...

    Wir versuchen schon, in jedem Spiel auch jedem Kind ähnliche Spielzeit zu geben. Doch tatsächlich ertappe ich mich immer wieder dabei, in engen Spielen nur sporadisch zu wechseln. Doch nicht unbedingt deshalb, weil ich es den Jungs auf der Bank nicht zutraue, sondern weil ich in dieser Situation kein Fan von ständigem Ein- und Auswechseln bin, da das mMn. den Spielrhythmus der Jungs durcheinanderbringt. Vermutlich ist das Spiel in der Halle aber dann doch zu kräftezehrend und häufigeres/früheres Wechseln wäre sinnvoller.

    Das ist die große Kunst zwischen jeden gleich zu behandeln (und somit mehr oder weniger identische Spielzeiten geben) und den eigenen Spielrhythmus nicht zu zerstören.

    Und zwischen "normaler" Sporthalle, Soccerhalle (Kunstrasenplatz mit Netzen) und draußen sind auch wieder meilenweit Unterschiede bzgl. Wechselintervallen, etc.

    Ich habe zum Beispiel gestern festgestellt, dass die Jungs kaum 5 Minuten Vollgas in der Soccerhalle geben können. Da haben wir dann umgestellt und den ersten Block nach 3 - 4 Minuten rauszunehmen und später am Ende nochmals einzuwechseln.

  • LadTorres

    Auch wenn es dich nicht tröstet, aber wir werden wahrscheinlich auch nie einen Turniersieg erringen. Aber ich sehe die spielerische und mannschaftliche Entwicklung und das bestätigt mich in unserem gewählten Weg!

    Erst einmal Respekt, dass Du das so betrachten kannst. Das ist eigentlich auch mein Ansatz für die Mannschaft. Dennoch ist es echt schwer, jede Woche wieder die Kinder der anderen Mannschaft jubeln zu sehen und zu wissen, das die eigenen Jungs eigentlich das spielerisch bessere Team waren. Aber du hast Recht: An diesem Weg festzuhalten ist denke ich auf Dauer das beste für die Kids, sowohl was den Fußball angeht, als auch die menschliche Entwicklung.


    Da stellt sich die Frage: Wie wechselt Ihr denn? Und das nicht nur bezogen auf das eine Spiel, sondern auf den ganzen Tag? Mit welcher Kadergröße fahrt Ihr zu Turnieren?

    Das anstregenste an Turnieren ist nach meiner Erfahrung die Wartezeit zwischen den Spielen. Oft hat man vor dem Finale oder 1/2-Finale die längste Wartezeit.

    Wenn man in den "einfachen" Vorrundenspielen einen festen Wechselplan durchzieht, macht es keinen Sinn, den in den Entscheidungsspielen zu ändern.

    Wir nehmen zu so einem Turnier immer 2-3 Auswechselspieler mit und machen dann grundsätzlich Einzelwechsel, da das unseren Jungs erfahrungsgemäß besser liegt. Es muss nur ein neuer Spieler "integriert" werden, während beim Blockwechsel alle von 0 auf 100 starten müssen. Dass fällt unseren doch eher schwer. Gewechselt wird bei 10-minütiger Spielzeit dann zum ersten Mal so ab Minute 4 oder 5. Dann meist so ab Minute 6-8 die nächsten beiden nacheinander. Derjenige, der dann beim vorherigen Spiel als letztes eingewechselt wurde, spielt dann auf jeden Fall von Beginn an beim nächsten Mal. Für die Transparenz und auch für uns Trainer zum Nachkorrigieren schreiben wir die Wechselzeiten mit. Bei einem Turnier mit einer Gesamtspielzeit von 60 Min. hat dann erfahrungsgemäß jeder so um die Hälfte der Spielzeit gespielt. Der eine vielleicht ein paar Min. mehr und der andere weniger, aber das gleicht sich im Laufe des Jahres alles aus.

  • Gewechselt wird bei 10-minütiger Spielzeit dann zum ersten Mal so ab Minute 4 oder 5. Dann meist so ab Minute 6-8 die nächsten beiden nacheinander.

    Das heißt, dass Du 1-2 Spieler auf dem Platz hast, die 8 Minuten Hallenfußball am Stück spielen. Das ist in leichten Spielen sicherlich locker zu machen. In intensiven Spielen mit gleichstarken Gegnern sieht das anders aus. Versuch das einfach mal selbst: 8 Minuten Hallenfußball unter Volldampf gegen einen gleichstarken Gegner, wenn Du bereits 3-5 Spiele und 45 Minuten Pause hinter Dir hast.

    Ich vermute mal, dass es Dir dann genauso ergeht, wie Deinen Spielern. Nämlich so:

    Doch dann lief auf einmal gar nichts mehr. Einzelne Jungs haben nicht mehr mitverteidigt oder Tempo gemacht im Angriff.

    Nach meiner Erfahrung sind in der Halle max. 5 Minuten Vollgas am Stück machbar. Ich spiele am liebsten mit 2 gleichstark eingeteilten Blöcken, die ich je nach Spielzeit hälftig oder gedrittelt auf dem Feld lasse.

    während beim Blockwechsel alle von 0 auf 100 starten müssen.

    Das ist nach meiner Erfahrung oft genau der Zeitpunkt, in dem man Tore macht, weil sich der Gegner auch auf eine komplett neue Formation einstellen muss.