Gut ich könnte sagen ich möchte die Kinder so gut ausbilden wie möglich, 100% statt 90% rausholen, aber wofür? Vermutlich wird weder das Kind noch jemand anderes das wahrnehmen. In den Ergebnissen zeige ich es ja nicht. Reicht da nicht die eigene Erfahrung.
Wir trainieren Breitensport, beschäftigen uns aber zum großen Teil mit den Themen des Leistungsports.
Manchmal passt das in meinem eigenen Kopf noch nicht so richtig zusammen
Ist natürlich auch ein Frage der persönlichen Einstellung zu diesem Thema. Welche Ziele verfolge ich als Trainer?
Es ist aber auch so, dass ich mich mit dieser Herangehensweise nicht identifizieren kann. Ich ärgere mich heute noch über das Training, welches ich im Kleinfeld "genießen". Vielleicht wäre bei mir ja die eine oder andere Liga höher drin gewesen, wenn damals ordentliche Grundlagen gelegt worden wären.
Es ist ja nicht unwahrscheinlich, dass der eine oder andere Spieler eventuell mal Leistungssport betreiben will.
Der Unterschied ist halt leider nicht Pareto-Prinzip mäßig 90% und 100%. Ich sehe es insbesondere in höheren (Junioren-)Spielklassen, wie schwer sich Spieler tun, bei denen individualtaktische/technische Grundlagen nicht sitzen oder die Entscheidungsfinsung schwächen aufweist. Und insbesondere bei letztem ist die (mit)prägende Phase der KiFu.
Selbstverständlich kann ich die fußballerische Entwicklung von Spielern bewerten. Das mache ich nicht an Ergebnissen fest (wäre ja ziemlich weltfremd). Aber ich kann ja beobachten, welche Fähigkeiten ein Spieler in einem Zeitraum hinzugewinnt bzw. verbessert. Ich kann an der Art und Weise wie eine Mannschaft spielt auch die Kompetenz eines Trainers erkennen. Der Spieler gewinnt viele Zweikämpfe weil er sich taktisch klug verhält und intelligent verteidigt oder einfach nur aufgrund seiner überlegenen Athletik?
EnterTrainer hat glaube ich mal den Aspekt der Wertevermittlung angeführt: Teamgeist, Spaß an der Bewegung, Zusammenhalt.
Ich beobachte, dass insbesondere ambitionierteres Sporttreiben andere wichtige Werte vermittelt: Neugier ("ich möchte was lernen"), Ehrgeiz, Selbstständigkeit, Zuverlässigkeit und, dass man für seinen eigenen Erfolg verantwortlich ist. Von den Jugendlichen mit denen ich in höheren Spielklassen zusammengearbeitet habe, hatte kaum einer handfeste Probleme in der Schule. Klar, manchem fällt es leichter als Anderen. Aber selten war ein Spieler tatsächlich versetzungsgefährdet bzw. hatte Probleme sich fürs Lernen zu motivieren.