Alles anzeigenExtrem wichtig, aber dafür muss man erst mal erkennen was auf dem Platz eigentlich los ist. Ich höre zu oft, wenn es nicht gut läuft die Standarts 'die tun heute zu wenig' 'die schlafen heute' usw.usf. und in Bezug auf obige Situation (keine Anspielstationen) das nervige 'Angebote, ihr müsst Angebote machen'. Ja wie denn ohne vorher mal zeigen und üben, wie so was funktionieren kann ?
Wir hatten -als gute Kreisklassenmannschaft- in der ersten Hallenrunde erstmalig einen Gegner aus der Kreisliga. Die haben bei Abstößen einfach zugestellt, unsere Spieler haben sich zuwenig bewegt (sind so enges Decken einfach nicht gewohnt), haben also vor dem eigenen Tor immer wieder in Zweikämpfen nach Abstößen den Ball verloren und es gab ein 0:5 in 12 Minuten. Nicht weiter schlimm, ich wusste woran es lag. Unsere Spieler waren nicht wirklich schlechter, sondern da hat eine Mannschaft mit taktischer Vorgabe (draufgehen, zustellen) gegen eine Mannschaft ohne jede taktische Vorgabe gespielt, die damit nicht umzugehen wusste. Leider ist nicht zu verhindern, dass in diesem Moment der Überforderung oftmals die Kinder angepflaumt werden für ihr angeblich unkonzentriertes Spiel und nicht erkannt wird, das man in dem Bereich einfach noch zu wenig trainiert und gezeigt hat.
Ich habe dann in der Woche danach ein wenig gesurft, auch dfb training online hat da einige Vorschläge, wie man durch Freilaufaktionen dem Klammergriff entkommt. Das reichte dann ein einziges Training, und in der 2. Hallenrunde im Rückspiel gab es ein 1:1 gegen die gleiche Mannschaft.
War mir ein echtes Aha-Erlebnis. Ich werde jetzt zu Saisonstart draußen auch ein bißchen Taktik (Spieleröffnung, leichtere Verschiebaktionen wie z.B. von 3-3-2 auf 2-3-3 bei gegnerischen/eigenen Balbesitz) ins Training mit reinnehmen und im Spiel fordern, zumal wir jetzt ja auch in der Kreisliga unterwegs sind, wo vermutlich bei den anderen Mannschaft auch mehr passiert in der Richtung. Habe ich bislang völlig vernachlässigt, da wir bislang auch so ganz gut zurecht gekommen sind.
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Hier wird ja die Meinung vertreten, dass Spielintelligenz von aleine kommt, wenn man keine Vorgaben gibt und die Spieler für alles eigene lösungen finden lässt.
Dein Beitrag steht dem gegenüber im Widerspruch.
Aber ich frage mal:
Ist Spielintelligenz nicht die Fähigkeit, eine (die) beste Option (das kann ein Dribbling, Pass, aber auch ein Laufverhalten ohne Ball sein, der Raum für Mitspieler öffnet) in der jeweiligen Spielsituation zu wählen und diese dann auch technisch-taktisch umsetzten zu können?
Dazu bedarf es aber doch erstmal ein Portfolio an Lösungsmöglichkeiten, aus denen der Spieler dann die (eine) richtige auswählen kann.
Sollte man als Trainer den Kindern nicht sukzessive möglichst viele Handlungsoptionen vermitteln? Eben damit der SPieler irgendwann ein großes Repertoir hat, aus dem er auswählen kann?
Kreativität (oder Spielintelligenz) im Fussball ist für mich nicht vergleichbar mit Kreativität in der Kunst oÄ. Einfach, weil es nicht unendlich Möglichkeiten gibt.
Kreativ ist ein Spieler, der ein großes Portfolio an Handlungsoptionen zur Verfügung hat und dann situativ aus diesem eine richtige auswählt und auch umsetzten kann.