Abstoß oder Spieleröffnung?

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  • Ich beobachte einige Spieler über den Monat...über die Jahre verteilt. Mir fällt auf, dass viele Teams in der Kreisliga - EGAL welche Altersgruppe -....von der D bis zur A (alle anderen Altersgruppen nehme ich mal aus, weil die Spieleröffnung dort meiner Ansicht nach noch nicht das Thema sein muß)


    ....keine Spieleröffnung spielen/spielen können.


    Das sieht dann so aus, dass der Torwart den Ball nach vorne spielt...abschlägt halt.


    Danach stelle ich fest, dass es bei vielen bei der Ballannahme stockt, denn gefühlt kommt dann der Gegner zu 80 Prozent in den Ballbesitz.


    Woran liegt es? Warum -soweit du als Trainer/dein Trainer das vorgibt- wird hier nicht ein Spiel spielerisch taktisch eröffnet? Ist das Ausbildung was den Abschlag angeht? Verstehe ich da was falsch und wo liegt der Sinn/oder ist es tatsächlich Unsinn und läßt erkennen, dass manch Trainer hier zulernen könnte?


    Hinsichtlich einer Eröffnung stelle ich faktisch fest, dass diejenigen die das so tätigen, meist überhaupt als Team über eine Spielkultur verfügen, was man von den anderen Teams nicht sagen kann...ich jedenfalls nicht. Es sind meist die erfolgreicheren Teams, die faktisch in der Tabelle weiter oben spielen und deren Jugend allgemein die erfolgreichere (in Sachen Ergebnisse) ist.


    Ist es so gesehen sogar besser lange Abschläge tätigen zu lassen/zu propagieren, weil ....es kindgerechter ist/die Spieleröffnung zu schwierig ist?


    Die D-Jugendfeldregel (verkürztes Feld/von 16`ner zu 16`ner) z.B.....nämlich das der Ball nach einem Abschlag nicht unberührt die Mittelfeldlinie überqueren darf (genau wie die Hallenregel)...bedingt für mich, das man eine Spieleröffnung kennt. Auch hier...oftmals lange Abschläge....die letztlich zu einem Freistoß wegen des Regelverstosses führen.


    Lange Abschläge sind für mich eine taktische Maßnahme, die ich wählen kann, wenn ich z.B. 10 Minuten vor Schluß hinten liege, um das schnelle Tor durch Überbrückung des Mittelfeldes doch noch zu erzielen.

  • Ich hatte gestern auch wieder einen B-Jgd.-Torwart beobachtet, dessen Abstöße hatten eine Streuung, dass war nicht mehr normal. Und wenn dein TW keine präzisen Abstöße hinbekommt kannst du auch nicht in den Spielaufbau kommen, also kloppst du das Ding soweit wie möglich weg, um eben nicht Gefahr zu laufen in der Abwehr den Ball zu verstolpern und direkt in den Konter zu laufen.

  • Top Thema!
    Ich halte es so, dass es bei mir von den Bambinis an keine langen Bälle vom Torwart gibt.
    Bei den kleinen aus dem einfachen Grund, dass ich es gut finde, wenn der Spieler von hinten heraus mit einem Pass eröffnet oder (in dem Alter) auch als letzter Mann in ein 1vs1 geht.
    Auch beim gestrigen Bambini Turnier wie so oft die einzige Mannschaft die jeden Ball flach zur Seite gespielt hat, dafür aber in 8 von 10 Fällen kontrollierter Ballbesitz.


    Kick and Rush hat für mich mit Fußball wenig bis nichts zu tun.


    Bei steigendem Alter kann man den Kindern dann auch erklären wie man gegen das "Halbgaspressing" in der Kreisliga locker von hinten raus spielen kann. Wie du sagst Andre sind lange Bälle nur ein "Mittel" für mich aber das mit dem höchsten Risiko auf Ballverlust bzw. am wenigsten planbar, daher versuche ich es in der Regel zu vermeiden.


    Grüße
    Björn

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • wir spielen seid der C, also großfeld kurz hinten raus. nur ganz selten, damit der gegner sich nicht grundsätzlich darauf einstellen kann,
    mal einen langen ball auf die aussen in höhe der mittellinie. das klappt eigentlich ganz gut.
    trotzdem gibt es tage, da haben die keeper ihre dollen 20 minuten und schlagen jeden ball lang raus.
    warum? ich weiss es nicht. mangelndes zutrauen, stress, angst? ich weiss es nicht.
    in der tat wird das dann meistens eine abwärtsspirale und die bälle landen beim gegner und kommen sofort wieder zurück.


    bei der spieleröffnung sind vor allem, zumindest bei uns, zwei dinge eminent wichtig:
    der torwart sollte schnell eröffnen, unser team also schneller in den angriffsmodus gewechselt sein,
    als der gegner sich stellen kann. sollte dies aber der fall sein kommt es vor allem auf die rochaden der beiden sechser
    und des zehners an. fallen lassen, wechselspiel, gegner rausziehen, passwege öffnen.
    das klappt meist ganz gut, bis dann auf einmal diese 20 minten eintreten...

  • Ich möchte eigentlich weder zum einen, noch zum anderen tendieren.


    Die Mischung machts. In der Regel spielen wir sauber hinten heraus, aber wenn man das zu häufig macht, wird man schon direkt zugestellt. Dann wiederum sind vorne Freiräume und ein langer Ball bietet sich an.



    E: ich Rede jetzt von unsrer C1


    Bei den kleineren (alles, was nicht Großfeld ist) favorisiere ich in der Tat ein Mittellinienverbot, wie in der Halle.

    "Ihr fünf spielt jetzt vier gegen drei."

  • Gute Beobachtung, kenne ich auch so und wenn man die Trainer danach fragen würde warum der Ball nach vorne gepleckt wird, kommt bestimmt zu 80% die aussage: "Dafür habe ich nicht die Spieler." Wetten?
    Und ich denke diese Aussage hat auch durchaus eine Daseinsberechtigung, obwohl in ihr ein Fehlschluss ruht. Zum einen wirds nicht besser wenn man das nicht trainiert, zum anderen ist es im Abstiegskampf deutlich komplizierter mit Spielern die kaum einen Ball kontrollieren können. Da geht man lieber auf Nummer "Nichtganzsounsicher" als Fehler zu provozieren (man sieht es sogar im Profifußball: siehe VfL Bochum unter Gertjan Verbeek versus Bayern unter Guardiola).


    Meistens sind es Verfehlungen aus der Jugendzeit bzw KiFu Zeit und ehe man Verbesserungen sieht spielt man 1 Liga tiefer :!:

    "Der Chef auf dem Platz ist die Spielsituation" (Karsten Neitzel)

  • Ich sah gestern bei einem Ajugendspiel...dieses langen Abschläge, die nicht verarbeitet werden konnten und beim Gegner landeten.


    Der Gegner...spielte seinerseits Viererkette....hatte einen TW der auf der Linie klebte....und deckte mit Kette doch tatsächlich den Mann. Beim Abschlag zentrierte sich der gesamte Pulk an Spielern in der Mitte des Feldes...wo die Abschäge dann -wie ich erklärte..gefühlt zu 80 Prozent beim Gegner waren.


    Ich dachte mir so, dass meine Spieleröffnung aus der D hier schon eine Wirkung gehabt hätte.


    Ich ließ...mit der Regel im Nacken, dass der Ball eh nicht unberührt über die Mittellinie durfte....die Aussenverteidiger in der Dreierkette....notfalls bis zu den Eckfahnen schreiten. Das habe ich in einem damaligen Video von David Niedermeier (Fußballschule München) auf YouTube so gelernt und für toll befunden.


    Die Abwehrspieler zogen entweder Gegenspieler die auf Manndeckung spielten oder pressen wollten mit nach aussen, so das man mittig mehr Luft hatte ODER sie waren Anspielstation. Entweder ließ der Abwehrspieler den Ball zurück auf den TW abtropfen und der konnte dann den langen Ball spielen (über die Mittellinie)....oder...wie meistens geschehen...es wurde spielerisch über eine Passpiel (D-Jugend) oder wenn das nicht ging...über einen an der Seitenlinie vorpreschenden offensiven Aussen-Verteidiger eröffnet...was mir am besten gefiel.


    Dabei spielten andere Themen wie die Passgenauigkeit...die Ballannahme...die Ballmitnahme...der Zweikampf...das Dribbling und auch...das Antreten und
    die Körpertäuschung dabei einher. Desto besser ich dort ausbilde, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass man länger in Ballbesitz ist...finde ich.

  • Auch bei uns immer wieder ein Thema.
    Wir probieren generell auch mit einem Pass zu eröffnen. Leider kam es dabei gerade zum Beginn der Saison zu einigen Gegentreffern, weil eben solche Sachen wie offene Spielstellung nicht beachtet wurden.
    Gerade jetzt zum Beginn der Rückrunde und nach der Hallensaison sieht es schon wesentlich besser aus. Klar gibt es noch immer Spiele wo wir deswegen Gegentreffer bekommen, zum Teil auch entscheidende, aber mittlerweile gibt es eben auch schon Lob für die Spieleröffnung bzw. dafür dass es bei uns nach Fußball aussieht.


    Die meisten Probleme entstehen eben wenn sich der Gegner darauf eingestellt hat und uns "pressen". Gerade wenn die IV zugestellt sind und dann seitlich vom Strafraum auf Höhe des 5-Meter-Raums stehen und noch immer vom Stürmer zugestellt werden. Dann kommt einfach zu wenig Bewegung im Zentrum bzw. fordern diese den Ball zu spät.

  • Auch bei uns immer wieder ein Thema.
    Wir probieren generell auch mit einem Pass zu eröffnen. Leider kam es dabei gerade zum Beginn der Saison zu einigen Gegentreffern, weil eben solche Sachen wie offene Spielstellung nicht beachtet wurden.
    Gerade jetzt zum Beginn der Rückrunde und nach der Hallensaison sieht es schon wesentlich besser aus. Klar gibt es noch immer Spiele wo wir deswegen Gegentreffer bekommen, zum Teil auch entscheidende, aber mittlerweile gibt es eben auch schon Lob für die Spieleröffnung bzw. dafür dass es bei uns nach Fußball aussieht.


    Die meisten Probleme entstehen eben wenn sich der Gegner darauf eingestellt hat und uns "pressen". Gerade wenn die IV zugestellt sind und dann seitlich vom Strafraum auf Höhe des 5-Meter-Raums stehen und noch immer vom Stürmer zugestellt werden. Dann kommt einfach zu wenig Bewegung im Zentrum bzw. fordern diese den Ball zu spät.


    Wenn nur die Stürmer aufrücken ergeben sich selbst ohne Bewegung Räume - der Torwart muss nur über 30 Meter einen Pass auf den Außenverteidiger spielen ;)7


    Grüße
    Björn

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • Andre


    Ich wußte doch, dass du es noch nicht verlernt hast! Wirklich ein interessantes Thema!


    Ich denke mal die Ursachen für die Probleme beim Spielaufbau sind vielschichtig!


    1. Übungen enden nach dem Torabschluß
    Man findet in der Hauptsache 2 Formen von Übungen: entweder mit Torabschluß oder mit Ball halten! Man findet jedoch kaum Übungen für den Spielaufbau über den Torwart, obwohl im Spiel eigentlich die Mehrzahl der Torabschlüsse nicht erfolgreich sind und es somit jede Menge Gründe gäbe, die Übungsformen nicht mit dem Torabschluß zu beenden, sondern mit der anschließenden Spieleröffnung!


    2. Isoliertes TW-Training (statt Training der Defensive)
    Eine TW-Lizenz-Ausbildung beinhaltet das Training mit der Defensive. In Deutschland gibt es keine TW-Trainer-Ausbildung. Denn leider sind die Bemühungen in dieser Richtung nicht über den Status einer Informationsveranstaltung für erfahrene TW-Trainer hinaus gelangt. TW-Trainer-Neulingen bringen sie hingegen noch nicht sehr viel. Auch sieht die Trainingsplanung lediglich ein isoliertes TW-Training als Einzel- oder Kleingruppentraining vor. Die Kompetenz, eine gesamte Defensive in ein Training einzubeziehen, gibt es leider derzeit nur in den Profivereinen und in einzelen Leistungsteams. Nach den derzeitigen Chefdenkern im DFB ist der Torwart noch ein Spezialist und kein Spieler der Defensive, der den Ball auch in die Hand nehmen darf!


    Man kann nur das spielen, was auch trainiert wird! Hier "liegt der Hund begraben!" Aber leider sehe ich die einzige Lösung nicht allein darin, den Torleuten weite Abschläge zu verbieten, weil diese Technik mit zur Ausbildung gehört und als taktisches Mittel anwendbar sein soll, in der Distanz des Abstoßes/Abschlags variieren zu können, sondern aus der Kombination von individual- und später auch gruppentaktischem Verhalten bei der Spieleröffnung.


    Dort, wo gute TW-Trainer bzw. Mannschaftstrainer mit entsprechendem TW-Wissen tätig sind, sollte man zunächst in Kleingruppen verschiedene Spieleröffnungen trainieren.


    Eine Spielform, mit der man den Torwart gut ins Spiel einbindet besteht daraus, dass nach Ballgewinn zuerst zum Keeper zurück gespielt wird und sich die Defensiv-Spieler sofort anspielbereit (offene Position ohne Gegnerdruck) laufen sollen.


    ------------------------------------------------------
    Noch kurz zum anderen Problem: 80 % der Bälle landen nach der Ballannahme beim Gegner!


    Dabei stellt man 2 Ursachen fest:


    1. Der TW beherrscht die Technik des Abstoßes/Abschlags noch nicht ausreichend, weshalb die meisten Bälle kürzer als erwartet sind. Die Mitspieler müssen dem Ball entgegen gehen, weshalb die Ballannahme beim Sprint sich als besondere Schwierigkeit gestaltet. Insbesondere auch beim Timing! Denn muß der Ball aus der Luft kontrolliert werden, so verspringt er leicht und der Gegner freut sich über den "zweiten Ball", für den bereits der Weg freigemacht ist!


    2. Hauptproblem sind jedoch die fehlenden Anspielstationen. Dies liegt einmal daran, dass der TW (noch) nicht weiß, dass bei einer zügigen Spieleröffnung mehr Anspielstationen vorhanden sind und zum Anderen, dass die Defensivspieler während der Wartepause auf den "Zuschauer-Modus" (... wann kommt jetzt der Abstoß ...) umgeschaltet haben und dann ganz überrascht sind, wenn der Ball in ihre Richtung fliegt!


    Desweiteren gibt es kaum Trainer, die die Auftaktbewegungen, mit denen man sich Raum verschaffen kan mit ihren Defensivspielern (Defensive incl. Torwart trainieren.

  • Ich denke, dass lange Abstöße immer kurzfristig weniger gefährlich sind oder zumindest erscheinen, weil dann eben Ballverluste nicht in der Nähe des eigenen Tors stattfinden. Wenn man dann schon von der F-Jugend an kurzfristig denkt, dann schießt der größte und kräftigste Spieler halt in der F-Jugend den Ball so weit nach vorne wie es geht. Und in der E-Jugend auch. Und in der D-Jugend. Und dann komme ich auf einmal aufs Großfeld und habe - huch - nicht die richtigen Spieler, um hinten rauszuspielen.


    Ich glaube, dass viele Trainer sich entweder gar keine Gedanken darüber machen, dass man da ja auch Varianten trainieren kann oder dass sie eben Angst davor haben und dann eben die "sichere" Variante wählen. Hier in der Fußballprovinz geht das bis in die Verbandsliga. Da spielen einige Mannschaften in solchen Spielklassen noch mit Libero 10m hinter der Abwehr, der dann passenderweise auch die Abstöße lang nach vorne schießt.


    Letztlich ist es eine Ausbildungsfrage. Die offene Stellung muss klappen, möglichst müssen Abwehrspieler und vor allem der Torspieler beidfüßig sein, der Torspieler muss zügig eröffnen, wenn möglich und bei allen muss der Mut vorhanden sein (und die dazu nötige Rückendeckung des Trainers, wenn mal etwas schiefgeht), hinten raus zu spielen. Dazu braucht es dann gar nicht wahnsinnig viele Varianten oder wahnsinnig viel Trainingszeit, auf Basis dieser Grundlagen eine vernünftige Spieleröffnung zu machen. Unsere Angebote an die Spieler sind denen, die Björn weiter oben reingestellt hat, recht ähnlich. Normalerweise spielen wir am Sechzehner einen IV an. Wenn der Gegner zustellt gehen die IVs neben den Sechzehner und die AVs stellen sich recht tief. Wenn der Gegner dann die IVs freilässt, kann über diese gespielt werden, wenn er sie zustellt, können entweder die AVs direkt flach oder hoch angespielt werden oder es ist so viel Platz im Zentrum, das ein Sechser angespielt werden kann. Das klappt sowohl in der Bezirksliga als auch in der Kreisstaffel und der lange Abstoß ist eine selten eingestreute Variante. Es gibt auch andere Vereine, die hinten vernünftig rausspielen, das sind aber bei uns wenige. Höhepunkt sind für mich als Betreuer der Staffelmannschaft an Spieltagen immer die gegnerischen Mannschaften, die selbst dann einen langen Ball hinten raus kloppen, wenn wir uns für ein eher tiefes Mittelfeldpressing aufstellen und sich nur zwei unserer Spieler überhaupt in der gegnerischen Hälfte befinden.

  • Sehr spannendes Thema!


    Passt für mich derzeit perfekt, da ich mir meinen 2003ern demnächst damit starten will!


    Ich hab mir folgende Gedanken gemacht:


    Ausgangsituation 3er-Kette, jeder der 3 Abwehrspieler wird von einem gegnerischen Stürmer zugestellt.


    Reaktion darauf:


    Der eine Innenverteidiger schiebt vor, beide Außen gehen breiter. Alle 3 sind immernoch zugestellt, jedoch werden die zwei Passwege zwischen IV und den AV durch größer.


    Diese Lücken besetzen die Zentralen Mittelfeldspieler (wir wollen 3-2-3 spielen).


    Individualtaktisch bedeutet das für die beiden AV, dass sie eine Auftaktbewegung machen sollen (ruhig 2-3 Meter nach vorne laufen, dann abrupt abbrechen und dem TW entgegen laufen. Sobald er abbricht, soll der TW dem AV den Ball in den Fuß spielen. Der AV lässt tropfen zum TW zurück. Der TW kann nun den langen, flachen Ball zu einem der zentralen Mittelfeldspieler spielen. Zweite Möglichkeit wäre, dem AV, der tropfen gelassen hat, in den Lauf zu spielen.)


    Anfangs gehts mir aber erstmal darum, den Jungs zu zeigen, dass sie sich mit einer Auftaktbewegung selbst Platz/Raum verschaffen können und sich damit einen Vorsprung gegenüber dem Angreifer erarbeiten können - und sei es "nur" ein halber Meter.



    Was hält ihr von meinem Gedanken? Anregungen? Andere Möglichkeiten, den Spielaufbau durchzuziehen?

  • TW-Trainer (und natürlich auch alle anderen ;.)): was hälst Du von folgender Spielform, hilft diese dem Torwart bei dem Training des Themas? Wie kann man die eventuell besser gestalten?


    Altersklasse C-Jugend,
    ein großes Tor,
    an der Mittellinie zwei Kontertore, nach außen gesetzt
    ein Torwart, Verteidiger mindestens 2 AV, 2 IV am besten noch zwei Mittelfeld, je nach Anwesenheit
    Angreifer tendenziell in Unterzahl oder Gleichzahl, also mindestens 12 Teilnehmer


    Die Verteidiger kontern auf die Kontertore, Tor werden durch durchdribbeln erzielt,
    Die Sturmreihe versucht, normal auf das Tor zu spielen.


    Varianten:
    - auch in der Mitte ein Kontertor
    - Sturmreihe: Tore aus dem Rücklegen von der Grundlinie zählen doppelt

  • Auch beliebt ist die Variante: IV schießt Abstoß, zumindest sehe ich das schon öfter Mal...

    Ich auch, aber wenn der Abstoß dann scheiße kommt ist sogar noch das Abseits aufgehoben, bin nicht so überzeugt von der methode

  • Ergänzend kann man auch sagen, benötigt man eine Strategie - hier mal als Beispiel eine Seite aus meiner eigenen "Philosophie" mit Lösungen zum Thema Spielaufbau.


    Grüße
    Björn



    Hab mir den Link mal angeguckt.


    Sei mir nicht böse, aber so, wie dort der Gegner verteidigt, wird es wohl keine Mannschafrt machen. Das ist völlig realitätsfern. das ist KEIN Angriffspressing, die IVs und Avs haben ja Platz ohne Ende.
    Die stellen die Verteidiger nicht zu, rücken aber bis zur Mittellinie auf.



    Da kann man ALLES spielen als ballbesitzende Mannschaft.


    - Man kann kurz eröffnen. Ivs sind frei
    - Man kann über die AVs eröffnen, die sind auch frei.
    - man kann einen Langen Ball spielen. Der muss nur über die Mittelline kommen und die Nummer wird schwer zu verteidigen. Vor allem, wenn der Gegner schnelle Offensive hat.
    - Man kann den Iv kurz anspielen und der schlägt den Ball dann über die Mittellinie. Zeit genug dazu hat er und wenn der Gegner beim Anspiel des Fängers nach vorne rückt (den Iv ety attakiert), dann ist der lange Ball nöch gefährlicher, weil man auch viel besser für einen eventuellen zweiten Ball steht bzw. der Gegner sehr schlecht.



    Nee, so hoch (mittellinie), aber trotzdem das kurze Anspiel nicht zustellen, so verteidigt keine Mannschaft. Habe ich noch nie gesehen. zumindest nicht dort, wo der Gegner passable Flugbälle schlagen kann, die so leicht hinter die Abwehr gespielt werden können.
    Beim Abstoß des Gegners bis zur Mittellinie aufrücken (dazu noch ohne vorne zuzustellen), das macht nicht mal Bayern mit Neuer im Tor.




    Wo ich bei dir bin ist, dass man bei jeder Mannschaft einen klaren Plan beim SPielaufbau erkennen sollte.


    Und dieser plan sollte nicht eindimensional sein, sonst wird er leicht zu verteidigen.


    Das bedeutet, dass der lange Ball nicht verboten sein sollte, da der Gegner sonst brutal zustellt/presst.
    Ziel sollte der kontrollierte Spielaufbau über die Verteidiger sein. AUch, wenn dadurch Fehler/Gegentore passieren. Aber um dies möglich zu machen, muss ich den Gegner auch zwingen, nicht extrem hoch zu pressen. denn sonst wird der schwierikeitsgrat extrem hoch. Das machen nichtmal die Profis, kurz zu eröffnen, wenn der Gegner komplett zustellt. Da gibt es nur Frust/Misserfolgserlebnisse, nicht im SInne der Kinder/jugendlichen. Deshalb dann einmal der lange Ball und der Gegner steht 10 Meter tiefer und man kann hinten raus eröffnen.


    Bleibt der Gegner so extrem vorne, dann ist der lange Ball die effektivste und beste Option. Über die Mittellinie bedeutet dann hinter die ABwehr in die Vorwärtsbewegung des Angreifers...der Ball muss dann nicht mal aus der Luft verarbeitet werden, der kann ja ruhig ein paar mal tippen, bevor man alleine aufs Tor zurennt. (Nur der Fänger darf ihn nicht bekommen. Aber der muss auch die gesammte eigene Hälfte abdecken, schwere Aufgabe...)

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

    Einmal editiert, zuletzt von Sir Alex ()

  • Bei meiner aktuellen G2 (2009er) vermeiden wir bewusst lange Abstöße und versuchen den Spielaufbau von hinten - was in dem Alter natürlich noch nicht funktionieren kann und wir kassieren auch regelmäßig Gegentore. Die kurzen Abstöße "verhungern" teilweise oder landen beim Gegner und schnell kassiert man ein Gegentor - aber langfristig bin ich davon absolut überzeugt.


    Man sieht jetzt schon in der G-Jugend, dass es häufig lange Abstöße auf die schnellen Stürmer gibt - aktuell ist diese Spielweise natürlich viel erfolgreicher...

  • Sir Alex


    Ich sehe das auch so....wird man zugestellt....lange Bälle....wenn nicht, möglichst über den Aussenverteidiger....raus aus der Gefahrenzone....dorthin wo Platz ist und ...was die Eröffnung angeht....zum flexibelsten Spieler...dem Aussen-VT. Der kann lang spielen, diagonal, zurück oder hinterlaufen oder einfach gehen...und hat einen kurzen Moment den Platz. Zudem zieht er durch Verschieben des Gegner diesen aus sich....was auch wiederum Räume öffnet. Ist das dem Team bewusst...kann man profitieren. Für mich so Thema ab dem zweiten Jahr D Jugend....spätestens ab der C.


  • Nee, so hoch (mittellinie), aber trotzdem das kurze Anspiel nicht zustellen, so verteidigt keine Mannschaft. Habe ich noch nie gesehen.


    Bei uns verteidigen geschätzt 70 bis 80% der Mannschaften so. Die letzte Reihe steht enorm hoch und vorne wird oft kein richtiger Druck auf den Ball gemacht. Ist also nicht so realitätsfern aus meiner Sicht, zumindest hier in der Fußballprovinz.