Beiträge von BigMacWilli

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    Hallo TW-Trainer,


    davon halte ich eigentlich gar nichts. Weil gerade bei Torhütern sind es die minimalen Kleinigkeiten, die über "Erfolg oder Misserfolg" entscheiden. Selbst Torhüter, die jahrelange Erfahrung haben, haben es schwer, diese minimalen Ursachen zu finden. Ich kann mir nicht vorstellen, daß man sich das in einer Woche aneignen kann. Ganz zu schweigen davon, daß der Mannschaftstrainer oftmals gar nicht weiß, was der Torhüter bei einer Übung empfindet bzw. wieso manche Reaktion (geistig) überhaupt zustande kommt. Das ist ein ganz sensibles Thema. Ich habe auch Jahre dafür gebraucht, die Kleinigkeiten zu entdecken und den ganzen Torwarttrainern in der Ligenspitze ergeht es ähnlich. Die meisten Anregungen Hospitationen bzw bei Gast-Hospitanten bei mir selbst erhalten. Man muss sich in meinen Augen sehr intensiv mit dem Torwartspiel auseinander setzen um auf Dauer effektiv zu sein. Und das geht nunmal nicht in einer Woche. Viel besser würde ich es finden, wenn nur Fortbildungen für Mannschaftstrainer angeboten würden, in denen Sie zumindest mal die Grundtechniken vermittelt kriegen. Aber ich finde es wichtig, daß auch in Deutschland in Zukunft eine separate TW-Trainer-Ausbildung stattfindet. Mir ist es schon so gegangen, daß ich bei den TW-Trainerlehrgängen des DFB nach der 1 Woche absolut ausgepumpt nach Hausse gekommen bin. Warum? Nunja, zwei Drittel der Trainer waren Mannschaftstrainer und bei den praktischen Übungen durfte ich dann stundenlang durch das Tor segeln, was meiner Knieverletzung am Ende überhaupt nicht gut getan hat...
    Ich habe selbst auch eine Mannschaftstrainer-Lizenz gemacht. Das ganze allerdings nur, damit ich in den Stützpunkten in Zukunft mitarbeiten darf/soll. Weil was vorher den Torhütern hier teilweise beigebracht wurde, war haarsträubend und dem heutigen TW-Spiel um Jahre hinterher.


    LG BMW

    Hallo TW-Trainer,


    das waren häufig komplexe Situationen. Am einfachsten war diese ganze Geschichte in Eins gegen Eins-Situationen. Da konnte ich den Torhüter auf die richtige Verhaltensweisen coachen (zum Stehen kommen, stehen bleiben etc.) und zugleich dem Stürmer die Info geben, in welchem Bereich seine große Chance liegt, wenn der Torhüter nicht zum Stehen kommt. Dem Torhüter gab ich den Ratschlag sich schon vorher den "schwachen Fuß" des Gegners auszuschauen (falls vorhanden oder möglich) um ihn in im direkten Duell auf seinen schwächeren Fuß zu steuern...


    Eine andere Geschichte waren Freistöße, da hab ich zum Beispiel darauf hingewiesen, daß Torhüter mit einem "schwachem Eck" regelmäßig versuchen dieses tendenziell besser zu zustellen. Das hat uns in der Saison viele Tore gebracht, da viele Torhüter sich gerne mal hinter der Mauer verstecken. Genauso der Hinweis auf einen verfrühten Auftaktschritt. Oder mal die Variante den Freistoß ohne Schiedsrichterfreigabe auszuführen...


    Ein weiteres Beispiel war das Einstudieren der Eckball-Situationen. Hier haben wir ein Wettspiel daraus gemacht, so daß beide Mannschaften gezwungen waren einen Angriffskopfball auszuführen. Ist es dem Torhüter einer Mannschaft gelungen den Ball "zu pflücken" gab es die Möglichkeit einen Zusatzpunkt über einen Elfmeter zu erzielen, hatte er den Ball aus der Gefahrenzone "gefaustet" gab es einen Penalty... Der Vorteil lag hier für die Torhüter, daß das Strafraumgewühl vor ihnen stattfand, für die Mannschaft, daß sie dabei gelernt haben, daß man selbst in der Verteidigung eigentlich einen Angriffkopfball ausführen sollte...


    Das sind jetzt mal ein paar Beispiele, was wir teilweise gemacht haben. Ich hoffe, ich konnte anhand der Beispiele erklären, wie wir vorgegangen sind und was dabei passiert ist...


    LG BMW

    Hallo TW-Trainer,


    das mit dem Vertrauensverhältnis ist vollkommen klar. Es heißt ja nicht umsonst, daß der TW-Trainer und die Torhüter sehr oft ein fast "freundschaftliches" Verhältnis haben. Das ist mit dem Verhältnis Mannschaftstrainer -> Mannschaft in keinster Weise zu vergleichen. Wieviel man richtig macht, merkt man häufig auch dann, wenn Torhüter mit privaten Problemen auf den TW-Trainer zu kommen bzw. mir ist es auch schon passiert, daß sich Torhüter, für die ich eigentlich gar nicht mehr verantwortlich war, sich von mir in Krisenzeiten zusätzlich trainieren ließen bzw sie mich eigentlich immer um Hilfe gebeten haben. Das spricht dafür, daß da wohl vieles gut gelaufen ist...


    Anfangs hatten der Chefcoach und ich schon öfter mal unterschiedliche Bewertungen in der Defensiv-Analyse. Wir haben uns dann jedoch zusammengesetzt und erörtert wie wir das Problem beheben können, so daß Feldspielern und Torhütern gleichwertig geholfen ist. Wir haben dann halt verschiedene Spielsituationen nachgestellt und (natürlich nach vorheriger Absprache) versucht dem Defensiv-Verbund Lösungen aufzuzeigen bzw. sie auch selber Lösungen finden lassen. Wichtig war dabei nur, daß wir unsere unterschiedlichen Ansichten immer nur im Trainerbüro oder in leiser Absprache auf dem Platz diskutiert haben, niemals vor der Mannschaft, zumindest nicht so, daß sie es mitgekriegt hätten. Nach einiger Zeit (ca. 2 Monaten) haben wir aber dann fast alle spielentscheidenden Szenen gleich analysiert. Das will heißen, wir haben uns anfangs beschnuppert, haben dann gesamtheitliche Lösungen gesucht und das ganze auf die entsprechenden Mannschaftsteile übertragen. Das hat super funktioniert. Vor allem war es für beide Trainer sehr lehrreich, weil ich in verschiedenen Situationen auch mal die Feldspielersicht erfahren habe und der Chefcoach auch mal die Sicht des Torhüters nähergelegt kam. Ich hab diesen Trainer vor kurzem mal wieder getroffen, und er hat mir berichtet, daß er von diesen Erfahrungen noch bist heute profitiert. Das war dann sozusagen eine Win-Win-Situation...


    Übrigens habe ich früher auch manchem Stürmer geholfen, in dem ich ihm mal die Verhaltens- und Sichtweisen eines Torhüters erklärt habe. Das war oft recht interessant, weil die Stürmer dadurch öfter mal den Torhütern einen Gedankenschritt voraus waren...


    LG BMW

    Hallo TW-Trainer,

    Aus deiner fehlenden Antwort auf meinen Kommentar bezüglich der Mannschaftsansprache gehe ich mal davon aus, dass du noch nicht die Gelegenheit hattest, dort in aktiver Rolle mitzuwirken?


    Ober kannst du auch hier schon über Erfahrungen in der gemeinsamen Kabinenansprache vor dem Spiel und der gemeinsamen Spielanalyse mit der Mannschaft berichten?

    oh doch, genau das ist einer der Gründe, warum der Verein mich als Co- und TW-Trainer verpflichtet hat. Ich habe schon in der Vergangenheit öfter die Mannschafts-Ansprache gehalten, da das eigentlich einer meiner Stärken ist. Ich bekam auch zu Oberliga-Zeiten sehr häufig das Feedback, daß ich es schaffe, die Mannschaft inkl. Umfeld sehr gut zu erreichen. Ein Spieler meinte einmal: "Du gibst mir keine Möglichkeit geistig abzuschalten!" und ein Betreuer sagte mal auf dem Weg zur Trainerbank zu mir: "Wenn ich auf dem Spielberichtsbogen gestanden wäre, dann wäre ich sofort rausgegangen, hätte die Ärmel hochgekrempelt und hätte versucht, alles aus mir herauszuholen." Ich will mich jetzt aber nicht glorifizieren, weil Eigenlob... Aber es ist mir eigentlich immer recht gut gelungen, den Beteiligten zu vermitteln, was ich während der Übung, des Trainings bzw. des Spiels konkret von ihnen als Team bzw. als Einzelspieler erwarte. Aber wie bereits geschrieben, ich will mich da nicht zu weit selbst loben bzw. glorifizieren.


    Ich denke aber auch, daß eigentlich fast jeder TW-Trainer diese Motivations- bzw Erklärungsgabe besitzen sollte, weil gerade die Position des Torhüters eine absolute Mental-Position ist. Deshalb ist es auch so wichtig, den Torhüter zwar zu verbessern, aber immer wieder positiv zu bestärken. Ich behaupte sogar, man kann einen Torhüter in seiner Selbstwahrnehmung so stark reden, daß er förmlich vor Selbstvertrauen strotzt obwohl das eigentlich gar nicht seinem Leistungsstand ganz entspricht. Aber wie bereits geschrieben, in meinen Augen sollte jeder TW-Trainer über diese Mental-Trainer-Fähigkeiten (zumindest ein Stück weit) verfügen, weil sonst wird das Training schnell zum reinen Ablauf-Training. Mir ist es immer wichtig, daß die Torhüter sich die ganze Woche über auf das TW-Training freuen und eigentlich gar nicht wirklich mit dem Training aufhören wollen (zu Trainingsende). Das ist quasi das beste Feedback, das man kriegen kann.


    LG BMW


    P.S. Bevor das jetzt überheblich klingt, ich wollte anhand der Beispiele nur verdeutlichen, was mir in diesem Bereich bereits passiert ist und soll keineswegs mich als "Super"-TW-Trainer oder sonst was darstellen...

    Hallo TW-Trainer,


    das ist auch so angedacht. Ich biete übrigens den Vereinen generell an, daß die Trainer, Jugendtrainer etc herzlich dazu eingeladen sind, mir beim TW-Training und in diesem Fall auch beim Taktiktraining zuzuschauen. Das ergibt durchaus Sinn, weil sie dadurch evtl neue Anregungen kriegen sowie auch verstehen, was ich den Torhütern und Spielern vermittle. Das ist sehr wichtig, vor allem wenn man gleichzeitig eine konzeptionelle Jugendarbeit betreiben will. Auch in diesem Bereich habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht.
    Ich freue mich schon auf den neuen Aufgabenbereich. Das wird bestimmt ein riesen Spaß, aber natürlich auch eine riesige Herausforderung...


    LG BMW

    Weiterhin wichtig wäre, dass der Co-Trainer und Torwarttrainer einen Teil der Mannschaftsansprache und Spielanalyse übernimmt. Nämlich genau den, den verantwortlich trainiert. Denn hier wäre der Chefcoach lediglich Mittler, weshalb nicht alle Botschaften die gewünschten Empfänger finden würden.

    Hallo zusammen,


    seit Samstag werde ich dieses Modell jetzt auch wieder bei einem Landesligisten bei uns aus der Region wieder einführen. Ich soll dem Defensiv-Verbund taktisch helfen bzw den Trainer bei der Taktikarbeit unterstützen. Parallel dazu soll ich das Aufwärmen leiten und die Jungs vor dem Spiel nochmal richtig hochpuschen. Ich denke, das wird eine super Sache... Ich denke, das ganze macht so durchaus Sinn. Ist mal ein Halbjahres-Projekt, wie es dann weitergeht, wird man sehen...


    LG BMW


    P.S. Der Verein bzw. die Mannschaft und der Trainer kamen übrigens auf mich zu und haben mich um Hilfe gebeten. Ich hab mich also keineswegs selbst ins Spiel gebracht, sondern es war deren ausdrücklicher Wunsch, da sie von dieser damaligen Oberliga-Kombi Wind bekommen haben...

    Hallo zusammen,


    ich war jahrelag Co-Trainer und gleichzeitig TW-Trainer in der Oberliga. Das hat super funktioniert. Ich habe einen guten Mix zwischen indivdueller TW-Trainingseinheiten und Mannschaftstaktik gefunden. Ob du es glaubst oder nicht, wir haben es tatsächlich oft so gemacht, daß ich die defensive Mannschaft gecoacht habe. Das hatte den großen Vorteil, daß ich den Spielern wie auch den Trainerkollegen regelmäßig die Sicht der Torhüter schildern konnte. Dadurch sind seinerzeit Missverständnisse zwischen dem Torhüter und der Mannschaft deutlich zurückgegangen. Ein weiterer Vorteil war, daß der Torhüter von hinten heraus viel besser coachen konnte, weil er so zunehmend sein Spielverständnis gesteigert hatte. Es war seinerzeit ein riesen Erfolg...
    Leider ist es jedoch oft so, daß die TW-Trainer nur eine Einheit in der Woche da sind (vor allem im Breitensport). Viele Vereine haben immer noch nicht die Notwendigkeit des TW-Trainers und auch die Abstimmung des TW-Trainers mit den Mannschaftstrainern begriffen. Da werden die TW-Trainer immer noch sehr stiefmütterlich behandelt. Wenn man dann noch seine vereinbarte Vergütung einfordert, dann schließen sich oftmals die Türen. Das ist wirklich schade, aber es kommt leider immer noch vor.
    Die Frage warum in Deutschland über Jahre Weltklasse-Torhüter ausgebildet werden, beantworte ich folgendermaßen: Es ist eher dem überragenden Talent als der Torwarttrainer-Ausbildung geschuldet. In der Spitze finden sich "meistens" sehr gute TW-Trainer. Aber in den unteren Klassen nimmt das Niveau schnell ab. Leider ist das Niveau selbst auf den DFB-Stützpunkten oftmals eher schlecht als gut. Bei mir hat z.B. meine kontinuierliche Kritik an den Stützpunkt-Torwarttrainern dazu geführt, daß ich das jetzt selbst mache (wobei ich jetzt damit nicht sagen will, daß ich ein super TW-Trainer bin, aber ich bringe den Torhütern zumindest keine falschen Verhaltensweisen bei)...
    Die TW-Trainer-Ausbildung in Deutschland finde ich ehrlich gesagt eine Frechheit. Man muss sich zunächst durch die Mannschaftslizenzen durchplagen und "darf" dann irgendwann auf die weiteren Fortbildungen zu den DFB-Leistungstorwartrainer-Kursen. Wenn man dort Pech hat, dann nehmen dort Trainerkollegen teil, die in ihrem Leben noch nie im Tor gestanden haben. Die Profi-TW-Trainerkurse sind ja seit Jahren ein Running-Gag unter den TW-Trainern. Wenn der DFB mal bereit wäre, das Know-How der Profitrainer anzunehmen, dann würden dort auch sicherlich TW-Trainer aus den oberen Ligen teilnehmen. Im Prinzip haben uns Nationen wie z.B. die Schweiz, Österreich usw schon längst überholt. Das ist auch einer der Gründe, warum in der Bundesliga immer mehr ausländische Torhüter zum Einsatz kommen. Irgendwann stehen wir vor dem gleichen Problem, wie wir es bei den Feldspielern zwischen den Jahren 2000 - 2005 hatten. Der DFB scheint aber immer erst zu handeln, wenn die Tür schon fast zu ist.


    So, jetzt hab ich mir mal meinen Frust über die TW-Trainer-Ausbildung vom Herzen geschrieben...


    LG BMW

    Hallo zusammen,


    also meiner Meinung nach sind Vereine eigentlich ab der Landesliga Unternehmen. Dort werden Spieler bezahlt, ebenso Trainer, Physiotherapeuten etc. Und die Sponsoren machen in diesen Klassen auch schon sehr gezielte Personalpolitik. Von dem her finde ich dieses "scheinheilige Gerede" wegen Amateurstatus etc wirklich lächerlich...
    Zu der RB Leipzig-Geschichte, ich finde es eher bewundernswert als abschreckend, was dort geschieht. Bei RB werden junge Spieler geholt und gezielt gefördert. Innerhalb des Profikaders befinden sich keine großen Stars, sondern ausschließlich junge Spieler. Viele Vereine haben es schlichtweg versäumt, ihre eigene Jugendarbeit gezielt auszubauen. Es wurde in sogenannte Superstars etc investiert, statt den Unterbau zu festigen. Heute schauen sie sehr neidisch nach Leipzig. Daß dieses Projekt fast ausschließlich von RB finanziert wurde, ist sicherlich ziemlich krass. Dennoch finde ich jede Firma, die in die Jugendarbeit investiert besser, als viele Firmen, die ihre soziale Verantwortung komplett vergessen und im Prinzip nur noch in Aktionäre investieren.
    Übrigens ist es in Hoffenheim recht ähnlich. Dietmar Hopp wird regelmäßig angefeindet. Was dieser Mann aber in der gesamten Kraichgau-Region bzw in der Kurpfalz bewegt hat, ist bemerkenswert. Er investiert in sehr viele Vereine (auch Bezirksligisten, Landeslisten etc), fördert auch sogenannte Randsportarten (z.B. Eishockey, Handball, Basketball, Turnen) und gibt vielen Jugendlichen die Möglichkeit sich gut zu entwickeln (nicht nur sportlich, sondern auch über Schule, als Person usw). Dafür wird er immer wieder böse angegangen. Und das ist mir unverständlich. Wenn es in Deutschland 10 Dietmar Hopps mehr geben würde, würden wir einige Probleme mit Jugendlichen weniger haben. Wirklich sehr schade...


    Gruß aus Blumberg
    BMW

    Hallo TW-Trainer,


    danke für die Glückwünsche. Wie bereits geschrieben, ich bin wirklich stolz darauf, die Lizenz trotz des "hohen" Alters von fast 40 Jahren gemacht und bestanden zu haben...
    Ich bin eigentlich mit dem TW-Training auf einem recht aktuellen Stand, da ich mit dem SC Freiburg kooperiere und noch bei einigen anderen Bundesliga-Clubs regelmäßig als Hospitant dabei bin. Das TW-Training hat sich (wie bereits von dir beschrieben) in vielen Belangen in den letzten 15 Jahren (in Deutschland) geändert. Es wird nicht mehr ausschließlich auf Physis trainiert, sondern es wird mehr wert auf Technik, Orientierung und weitere koordinative Fähikgkeiten wert gelegt, und das ist auch gut so. In diesen Bereichen waren uns einige europäische Länder voraus, allerdings darf man das ja auf DFB-Ebene nicht zu laut sagen, da reagieren sie sehr empfindlich (das durfte ich bereits selbst erfahren :D )
    Ich mache das schon seit mehreren Jahren so, daß ich die Torhüter immer wieder als Offensivspieler (im Training) einsetze. Ich erhoffe mir dadurch, daß sie sich etwas in die Psyche ihrer Gegner (also den Angreifern) versetzen können. Bis jetzt habe ich damit sehr gute Erfahrungen gemacht.
    Die einzige Schwierigkeit besteht allerdings darin, einigen altbackenen Trainern und Offiziellen zu erklären, daß die Physis zwar noch Bestandteil des TW-Trainings ist, allerdings die AUSBILDUNG der Torhüter im Vordergrund stehen sollte (je nach Leistungsstand und Spielklasse). Aber nach einiger Zeit kann ich meistens die ersten Erfolge bei den Torhütern verbuchen, dann hört auch meistens das letzte kritische Hinterfragen auf. Inzwischen ist es soweit, daß ich (leider) vielen Vereinen absagen erteilen muss, da ich annähernd jeden Tag auf Sportplätzen bin um Torhüter zu trainieren. Die Mund-zu-Mund-Propaganda läuft bestens und ich kann leider nicht mehr jeder Anfrage nachkommen. Das ist zwar auf der einen Seite traurig, aber ist auf der anderen Seite für mich eine Bestätigung, daß ich nicht allzuviel verkehrt mache... ;)
    Die Wahrscheinlichkeit, daß ich nochmals eine Mannschaft trainiere, ist jedoch gering. Ich ecke immer wieder mit der Einstellung einiger Spieler an, und das belastet mich dann nervlich zu sehr. Dann bleibe ich doch lieber bei motivierten Torhüter/innen und versuch diese weiter voranzubringen...


    LG BMW


    P.S. Sorry, daß ich mich jetzt erst wieder melde, aber ich war im Sommer-Urlaub. Im Urlaub habe ich nur selten den Computer eingeschaltet, da gehe ich lieber Angeln, Joggen usw...

    Danke für die Glückwünsche. Ich kann das wirklich nur bestätigen, es sind einige höherklassige Fussballer in diesen Lizenzlehrgängen dabei. Das praktische Niveau war deswegen auch teilweise entsprechend hoch (zumindest was die fussballerischen Voraussetzungen angeht). Aber ich hatte halt das Glück, daß ich selbst (wenn auch nur als Torhüter) auch mal in mittleren Ligen (also Verbandsliga, Oberliaga sowie Landesliga) aktiv war, wenn auch immer nur als Standby-Spieler, da mein Knie mir mit 19 Jahren mein Karriere-Ende beschert hat... ;)
    Eigentlich will ich mich lediglich auf das TW-Training fokussieren, weil da eindeutig meine Stärken als Trainer liegen. Aber ich würde auch nie ausschließen, eines Tages evtl. mal eine Mannschaft "kurzweilig" zu übernehmen. Man soll niemals nie sagen.
    Ich würde Dir wirklich empfehlen, diesen B-Lizenz-Lehrgang zu besuchen. Es macht Spaß und man lernt viele nette Trainerkollegen kennen. Und nach der Prüfung werden dann sogar die Ausbilder noch nett... :D


    LG BMW

    In der Tat ein sehr spannendes Thema. Halte uns dabei bitte auf dem Laufenden.


    Tja, ab wann ist ein Verein ein Wirtschaftsunternehmen, wenn man es ganz streng nimmt, ab dem Moment, wenn Gehälter bezahlt werden, da ja in diesem Moment ein Arbeitgeber-/Arbeitnehmer-Verhältnis besteht. Allerdings gibt es auch genügend Vereine, die sich aus der Jugendarbeit sanieren um dann die Spieler der Herren-Mannschaft zu bezahlen. Ich habe das selbst bei einem Oberligist (bei dem ich für die Ausbildung der Torhüter zuständig war) miterlebt. Allerdings hat sich der Verein damit auch etwas selbst ins eigene Fleisch geschnitten, da sich diese Handhabung natürlich rumgesprochen hat. Dadurch wurde es (unter anderem) zunehmend schwieriger Spieler für die Mitwirkung im Jugendbereich zu gewinnen. Die Problematik bestand einfach darin, daß die Spieler besorgt waren, bei einem evtl. Wechsel im Aktivenbereich, eine Sperre zu erlangen. Aber das war nur ein Punkt unter vielen.


    Aber es ist und bleibt ein spannendes Thema.


    LG BMW

    Hallo zusammen,
    ich habe in dieser Woche von Montag bis Mittwoch meine Prüfung zur Trainer-B-Lizenz abgelegt und habe die Prüfung bestanden. Ich muss ganz ehrlich sagen, ich bin mächtig stolz darauf, das geschafft zu haben, weil der Umfang bei der Prüfung ist schon enorm groß. Desweiteren sollte man wirklich schon einigermaßen fit sein, damit man bei dem Basislehrgang, Grundlehrgang, Aufbaulehrgang sowie dem Prüfungslehrgang trotz der ganzen Praxisteilen noch den Erläuterungen in der Theorie konzentriert folgen kann. Dennoch haben die 4 Wochen wirklich Spaß gemacht und ich muss zugeben, ich überdenke durch diese Ausbildung wirklich einiges in der Trainingsplanung zweimal, ob das ganze auch wirklich sinnvoll ist oder ob ich nicht tatsächlich das Ziel durch meine Übungen verfehle. Generell kann ich jedem, der irgendwann mal leistunsorientiert arbeiten will nur empfehlen, die B-Lizenz-Ausbildung mal durchzumachen. Neben jeder Menge Spaß, ist das ganze wirklich lehrreich...
    Als nächstes Ziel strebe ich jetzt den DFB-Elite-Leistungstorwarttrainerkurs an. Ich bin mal gespannt, ob ich dort genauso viel Spaß haben werde, wie in der vergangenen Trainerlizenz-Ausbildung...
    Eins muss man jedoch auch sagen, die 3 Prüfungstage waren wirklich von nervlichem Stress geprägt. Ich habe niemals gedacht, daß ich mich tatsächlich immer wieder hinterfrage bzw. daß mich der Fussball mal so verunsichern kann. Dennoch, es ist geschafft und ich freue mich jetzt wieder auf die Ausbildung meiner Torhüter.
    Wie waren denn eure Erfahrungen mit der Trainerlizenz???


    LG BMW

    Leider verbietet es mir ja die Anonymität hier mehr aus dem Nähkästchen zu plaudern. Aber "didaktische Wunder" gibts immer wieder. Selbst und gerade bei denen, die sich als Spieler eher weniger als Genies in der Spielanalyse hervor getan haben. Dennoch sehe ich es so wie du, dass eine Komeptenzübertragung immer nur mit ausreichendem fachlichen Untergrund erteilt werden sollte. Was dann der einzelne Trainer daraus macht, das liegt in seiner Hand. Die Torwarttrainer zeigen es ja seit Jahrzehnten, dass sie auch ganz gut ohne DFB-Lizenz hervorragende Keeper ausbilden können. Allerdings glaubt der DFB, dass man das bißchen Wissen schon in 40 LE vermitteln kann, wozu die meisten TW-Trainer Jahre harter Arbeit brauchen. Oder hat schon mal jemand einen TW-Trainer in Turnschuhen und Trillerpfeife gesehehen :D ?

    Mal ganz davon abgesehen, was einem als ambitionierter Torwarttrainer alles zugemutet wird, um bloß die Qualifikation DFB-Elite-Torwarttrainer zu erlangen. Es ist eine Farce, was da teilweise passiert.


    LG BMW

    Ich bekam mal folgende Abmeldung:
    "Hallo Coach, ich kann heute leider nicht ins Training kommen, da ich mit meiner Freundin ins Kino gehen MUSS!"


    In dem Moment wusste ich seinerzeit nicht ob ich lachen soll oder mich ärgern soll...


    Ich hatte mich für das Lachen entschieden und den Spieler im nächsten Training bei einem 4-Augen-Gespräch gefragt, warum er denn unbedingt ins Kino musste. Seine Antwort ließ mich erstaunen: "Trainer, ich MUSS ja jeden Sonntag spielen, da meinte meine Freundin, ich sollte doch mal dieses Training ausfallen lassen!" Als ich ihm dann antwortete, daß er ja nicht spielen MUSS, sondern bei dem Verein kicken DARF, meinte er dann: "Wenn ich nicht spiele und mein Ersatz spielt besser, dann verliere ich ja evtl meinen Platz in der Startelf". Über meine Antwort, daß er den Platz auch wegen mangelhafter Trainingsbeteiligung verlieren könnte, war er dann sehr erstaunt...

    Im Prinzip schon. Ich habe auch zunächst mal gedacht, dass der Schiedsrichter sich keinen abgebrochen hätte, wenn er gerade hingegangen wäre. Andererseits war die Gestik von Schmidt so, dass er der Chef in der Situation wäre und den Schiedsrichter quasi herbeizitieren kann. Dass der Schiedsrichter darauf nicht eingeht und eben klarstellt, dass er der Chef auf dem Platz ist halte ich dann auch für angemessen.

    Genau deswegen bin ich auch auf der Seite des Schiedsrichters. Und wie boiNG auch schon geschrieben hat, der Schiedsrichter zitiert den Spieler zu sich und nicht der Spieler den Schiedsrichter. Ich denke auch, daß die Gestik von Schmidt der ausschlaggebende Punkt für Zwayers "Nicht-Erscheinen" war. Sorry, aber einen Schiedsrichter zu sich zitieren geht gar nicht. Ich habe auch schon mal einen Schiedsrichter am Spielfeldrand um ein kurzes Statement für eine Rote Karte von einem Spieler meiner Mannschaft GEBETEN. Aber da macht der Ton und die Umstände die Musik. Einen Ref zu mir herzuzitieren würde mir im Leben nie einfallen. Genauso wenig, wie einen Platzverweis eines Schiris nicht anzuerkennen. Wenn das ein Spieler gemacht hätte, dann wäre er wohl von Völler und Co. bestraft worden...
    Sorry, aber hier liegt die Schuld einzig und alleine beim Trainer Roger Schmidt und bei keinem anderen!

    Hallo zusammen,


    ich denke, die Problematik lag in diesem Spiel darin, daß Roger Schmidt immer wieder von dem 4. Offizellen sowie von Schiedsrichter 1-3 zur Ruhe ermahnt wurde. Auch auf dem Weg in die Kabine wurde er nochmals dazu angehalten, nicht wie ein Rumpelstilzchen an der Seitenlinie rumzuhüpfen. Nach dem Dortmunder Tor und einem erneuten Affentanz von Schmidt, hatte Zwayer in meinen Augen einfach nur die Schnauze voll. Und ich finde es vollkommen richtig wie Herr Zwayer agiert hat. Im Prinzip bin ich froh, daß endlich mal ein Schiedsrichter wirklich konsequent ist und sich nicht von den anderen Spielteilnehmern (Trainer und Spieler) auf der Nase herumtanzen lässt. Wieviele persönliche Gespräche will den Roger Schmidt noch? Reicht es nicht, dreimal ermahnt zu werden? Mal ganz davon abgesehen, daß er von Kießling darauf hingewiesen wurde, welche Konsequenz droht, wenn er den Spielraum nicht verlässt und er auch noch einen Offiziellen von Bayer Leverkusen, der ihn zur Vernunft bringen wollte, einfach weggeschoben hat. Sorry, aber alles unter 4 Wochen wäre da in meinen Augen ein Witz. Gekrönt wurde das unsportliche Verhalten dann noch durch die Interviews von Völler und auch von Roger Schmidt. So etwas respektloses habe ich selten erlebt bzw. gehört. Geschweige denn hat er seinen Fehler eingestanden bzw. mal sowas wie Selbstkritik geübt. Weil unter dem Strich hat Roger Schmidt seiner Mannschaft das Spiel verloren. Ich bin mir ganz sicher, wenn Leverkusen in Ruhe weitergespielt hätte, hätten sie den Ausgleich erzielt. So waren die Leverkusener zwar emotional aufgeladen, aber dann in den entscheidenden Situationen zu unkonnzentriert.


    Klar regt man sich als Trainer immer wieder mal über eine Schiedsrichter-Entscheidung auf. Passiert mir auch immer wieder. Es ist halt nur die Frage, wann, wie und wo teile ich dem Schirigespann meinen Unmut mit. Vor allem das WIE und die WORTWAHL finde ich dabei wichtig. Es sollte niemals persönlich werden. Leider waren Völler und auch Roger Schmidt dazu nicht in der Lage.


    Übrigens hatten wir vor kurzem in der Trainerausbildung genau dieses Thema mit der Freistoß-Toleranz. Es gibt die Anweisung an den Schiedsrichter, diese Toleranz anzuerkennen. Je näher jedoch der Freistoß Richtung gegnerisches Tor gelangt, desto geringer wird diese Toleranz. Im Übrigen hat Leverkusen bei dem Freistoß einfach nur gepennt und ist viel zu spät in die Umschaltbewegung gekommen (wie schon so häufig in dieser Saison).


    LG BMW

    Hallo Shev,


    Eigentlich hat dir TW-Trainer eine hervorragende To-Do-Liste gegeben. Ich würde aber gerne noch einen Punkt hinzufügen,


    7. Jugendarbeit
    Wie ist die Jugendarbeit aufgestellt? Welche Jugend-Mannschaften sind besetzt bzw. spielt die Jugend eingenständig oder in einer SG? Wie hat die bisherige Zusammenarbeit A-/-B-Jugend zu den Aktiven hin ausgesehen? Gab es einen regelmäßigen Austausch zwischen Aktiven- und Jugendtrainern? Wie groß war der "Durchlass" von der A-Jugend zu den Aktiven?


    In meinen Augen sind das ganz wichtige Punkte, da du dabei erfährst, ob du regelmäßig auf Scouting-Tour gehen musst oder ob du immer wieder (was ja sehr wünschenswert wäre) Spieler aus dem Jugend-Pool nach oben ziehen kannst bzw. ob du evtl einen oder mehrere U19-Spielern als kleines "Bonbon" zeitweise eine Teilnahme am Aktiven-Training anbieten kannst. Aber bitte keine U19-SPieler, die noch eine Jugend-Saison vor sich haben zu "Aktiven" Spieler machen. Ich finde gerade das letzte U19-Jahr ganz wichtig in der fussballerischen Ausbildung...


    Ansonsten drücke ich dir die Daumen, daß ihr zu einer Übereinstimmung kommt. Schreib doch vielleicht einfach, wie das Gespräch gelaufen ist....


    LG BMW

    Hallo zusammen,
    natürlich können Frauen auch auf Profi-Niveau als Schiedsrichterin mithalten. Die einzige Komponente, die schwierig sein könnte, ist halt die Athletik. Ansonsten habe ich da wenig Bedenken. In der EnBW-Oberliga haben wir zum Teil auch Schiedsrichterinnen. Meine Erfahrungen sind nicht besser oder schlechter als mit den männlichen Kollegen. Von dem her sollte nicht das Geschlecht, sondern eher die Leistung zur Qualifikation zählen.
    Übrigens versuchen meiner Meinung nach viele Profis durch die kontinuierliche Schiedsrichterkritik oftmals eher von ihren eigelnen Leistung (meist sind es dann schlechte gewesen) abzulenken und suchen sich ein Alibi dafür. Traurig, aber leider wahr...


    LG BMW

    Hallo zusammen,


    Die "Lass" / "Hab-ich"-Regel ist schon uralt. Selbst in meiner Jugendzeit (und die ist schon 20 Jahre her), wurde selbst das "Leo" schon konsequent abgepfiffen. Meinen Torhütern gewöhne ich deshalb schon seit Jahren das eingebürgerte "Leo" ab und lege Ihnen den Ausruf "Torwart" bzw. den "Nachnamen" nahe.


    LG BMW

    Hallo zusammen,


    sehr gut beschrieben TW-Trainer. Ich stimme dir da in allen Punkten zu...


    LG BMW