Änderung in der Lizenzstruktur?

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  • Warum bietet man nicht die Profile Kindersport (U7 Minis - G), Grundlagenbereich (U11 - F bis E), Aufbaubereich I (D), Aufbaubereich II (C) Leistungsbereich (B-A), Erwachsene (Ü20) und Senioren (Ü35) an?

    Das ist zuviel. Das Jahr hat 52 Wochen. Wer soll das ausbilden und wann? Wegen Corona kommen die Verbände doch kaum hinterher, die nötigen Stunden für die Verlängerung der Lizenzen unterzubringen.


    1. LV bis D+ TrainerIn & DFB ab C TrainerIn, es gibt LVs die bilden das gesamte Jahr aus (Hessischer FV) und weiter und wiederum einige, die es nicht machen, warum auch immer

    2. Wenn man von 52 Wochenenden entweder zwei, drei Wochen Bildungsurlaub nimmt oder bis zu sechs Wochenenden abzweigt wird es schon gehen oder?

  • Ich finde eigentlich, dass der untere Bereich gut abgedeckt ist. Mit einem Kindertrainer-Zertifikat, dem DFB-Junior-Coach und dem Teamleiter kann man sich schon ziemlich gut weiterbilden, um Mannschaften im unteren Bereich (bis E-Jugend) zu trainieren. Die C-Lizenz eignet sich dann für alles darüber, wer ambitioniert ist kann auch die B-Lizenz (oder mehr, wenn Anforderungen erfüllt sind) machen.


    Es ist sicherlich schöner, wenn sehr spezifisch ausgebildet wird. Allerdings hat -Nils- schon gesagt, dass der zeitliche Aspekt und der Nutzen eine Rolle spielen: Wie oft sollen solche Lehrgänge stattfinden, zum Teil müssen C-Lizenz-Lehrgänge abgesagt werden wegen mangelnder Teilnehmer.

    Hallo, ich finde, dass der gesamte untere Bereich nicht gut abgedeckt ist, neben dem KindertrainerInnenzertifikat fehlt ein Kleinkind- und JugendtrainerInnenzertifikat als niederschwelligstes Angebot, danach in den jeweiligen Profilen konkret sich abgrenzende Ausbildungen.


    Es ist wie so oft, "immer weiter", bis ein einschneidenes Ereignis kommt. Die Lizenzvorstufen sind immer noch Bestandteil der Lizenzlehrgänge. Warum kann man das nicht entkoppeln? Warum muss ich in zwei Jahren TrainerInnentätigkeit das erlernen was mir der Lehrgang hätte bieten können oder sogar müssen?


    Die Zertifikatsstufe, das Basiswissen & die TeamleiterInnen Ausbildung in den Profilen Kleinkind, Kind, Jugend und Erwachsene wäre zwar immer noch nicht ausdifferenziert genug aber ein Anfang.


    Danach eine D TrainerIn (60LE), D+ TrainerIn (80LE) als UEFA Grassroots Level und UEFA Grassroots Plus Level in den Profilen Kleinkind, Kind, Jugend und Erwachsene für MannschaftstrainerInnen bei den LVs mehr als sinnvoll.


    Ab da kommt der DFB mit der C TrainerIn (100LE) und C+TrainerIn (120LE) als UEFA C-Level und UEFA C Plus Level) in den Profilen Kleinkind, Kind, Jugend und Erwachsene für MannschaftstrainerInnen.


    Und wenn man alle Lehrgänge absolviert und bestanden hat, ist man auch zum B TrainerIn Lehrgang zugelassen, als Anreiz. Die jetzigen C Lehrgänge sind so dermaßen unbefriedigend, da kann man D TrainerInnenlehrgänge (Basiscoach) draus machen und endlich richtige C TrainerInnenlehrgänge nachschieben. Nach meinen C Lehrgängen war ich so gefrustet, weil da nichts dabei rumkam, was man hätte gebrauchen können. Witziger Weise bin ich nicht der Einzige, dem es so erging.


    SpezialtrainerInnen komplett raus aus den MannschaftstrainerInnenlehrgängen, d.h. TorspielertrainerIn C-Level, B-Level, A-Level.


    Und warum? Ganz im Ernst wie viele FoBis besucht Ihr? Würdet Ihr mehr Lehrgänge besuchen oder FoBis?

  • Ab Montag kann man sich da auf die neuen Lizenzen bewerben.

    Die Preise und Termine kann man schon online bei der DFB Akademie nachsehen.

    B+ gibt es zwei Lehrgänge zum Spritzenpreis von

    Ca. 3900€ 🙈

    A einen Lehrgang für 9000€.

    A+ gibt es einen Lehrgang für ,,nur „ 16500€


    Warum wurden die Preis so übertrieben erhöht.

    Wenn ich mich nicht täusche, lag die Jugend Elite bei ca. 1900 € und A bei 2300€

    Wird ja kaum noch einer mehr als die B-Lizenz machen, falls man nicht im NLZ tätig ist oder beim DFB.

    Auch gibt es noch kaum Lehrgänge.

  • Wow, Elite Jugend-Lizenz kostete laut meiner Recherchen 650€ (plus nochmal das gleiche an Unterkunft und Verpflegung). Mag auch mehr gewesen sein, immerhin war die B-Lizenz ja noch teurer.


    Neuer Kostenpunkt für die B+-Lizenz: 1900€ + 2000€ für die Unterkunft, also 3900€. Fehlen noch 99€ und 99 Cent, damit es nach einem unschlagbaren Angebot von 3999,99€ aussieht.


    Lieber DFB, ich verzichte freiwillig. Danke für das nette Angebot. Dann ist wohl doch bei der B-Lizenz Schluss bei mir. =)

  • Ich war bislang stiller Mitleser in diesem Forum. Habe mich angemeldet um eine Diskussion über die Preise der "neuen" Trainerlizenzen anzustoßen. Wie ich sehe habt ihr damit schon angefangen. Meiner Meinung werden die neuen Preise dazuführen, dass Amateurtrainer nach der B-Lizenz keine weitere mehr machen. Kann mir gut vorstellen, dass das auch so gewollt ist. Wer zahlt schon 10.000€+ um eine A-Lizenz zu erwerben. Das ist mehr als das was manche "gutbezahlte" Amateurtrainer in 2 Jahren verdienen. Zudem dauern die neuen Lizenzen länger und sind zeitaufwendiger, was ja an sich nicht schlecht ist, aber dennoch unfair für alle, die die Lizenz noch nicht erworben haben. Beispielsweise konnte man die Elite-Jugend-Lizenz vor einem Jahr noch in 2 Wochen + 3 Prüfungstagen für ca. 1.400 Euro erwerben. Jetzt muss man 4 volle Wochen einplanen und zahlt fast 4.000 Euro. Sorry, aber so ein Schritt ohne eine transparente Vorankündigung ist schlicht und einfach unprofessionell.

  • Ich war bislang stiller Mitleser in diesem Forum. Habe mich angemeldet um eine Diskussion über die Preise der "neuen" Trainerlizenzen anzustoßen. Wie ich sehe habt ihr damit schon angefangen. Meiner Meinung werden die neuen Preise dazuführen, dass Amateurtrainer nach der B-Lizenz keine weitere mehr machen. Kann mir gut vorstellen, dass das auch so gewollt ist. Wer zahlt schon 10.000€+ um eine A-Lizenz zu erwerben. Das ist mehr als das was manche "gutbezahlte" Amateurtrainer in 2 Jahren verdienen. Zudem dauern die neuen Lizenzen länger und sind zeitaufwendiger, was ja an sich nicht schlecht ist, aber dennoch unfair für alle, die die Lizenz noch nicht erworben haben. Beispielsweise konnte man die Elite-Jugend-Lizenz vor einem Jahr noch in 2 Wochen + 3 Prüfungstagen für ca. 1.400 Euro erwerben. Jetzt muss man 4 volle Wochen einplanen und zahlt fast 4.000 Euro. Sorry, aber so ein Schritt ohne eine transparente Vorankündigung ist schlicht und einfach unprofessionell.

    Ich habe den DFB soeben per Mail um eine Stellungnahme gebeten, in der sie diese Umstrukturierung unter den Gesichtspunkten Transparenz, Kommunikation, Finanzen und Fairness erklären. Ich bin mir relativ sicher, dass auch im Amateurbereich ein Aufschrei kommen wird, wenn das ganze dann der breiteren Masse bekannt wird.

  • Ich halte das für eine Aufwertung der B- und C-Lizenzen, wenn die A-Lizenz derart unerreichbar und unbezahlbar wird. Welcher Verein kann sich schon einen A-Lizenz-Trainer noch leisten, wenn der so viel kostet.

    Genau darum geht es.

    Nach Aussagen von Lennart Claussen sollen die lizensierten Trainer wieder vermehrt in dem Bereich eingesetzt werden, für den sie die jeweilige Lizenz qualifiziert. Man soll nicht mehr innerhalb kürzester Zeit zur A-Lizenz gelangen, die einen befugen würde hauptberuflich als Trainer zu arbeiten. Verglichen wurde das mit einem Studium oder einer Berufsausbildung, die auch um die drei Jahre dauern. Daher kommen nun auch die langen Praxisphasen, in denen das gelernte angewendet werden soll. Man will auch durch die diversen Fortbildungsmöglichkeiten auf den einzelnen Lizenzstufen erreichen, dass die Lizenzen an sich aufgewertet werden und nicht mehr jeder Hirni mit einer B-Lizenz zu einem Landes- oder Verbandsligisten rennt und meint er könne da jetzt trainieren.

    Weiterhin geht es darum die Traineranwärter zu finden, die nicht nur qualifiziert, sondern auch maximal motiviert sind gute und nachhaltige Arbeit im Leistungsfußball zu leisten. Diese Grenze wird durch die höheren Preise geschaffen, die entweder von ambitionierten und gut aufgestellten Vereinen übernommen werden, oder eben von Trainern, die es "wirklich" wollen.

  • Diese Grenze wird durch die höheren Preise geschaffen, die entweder von ambitionierten und gut aufgestellten Vereinen übernommen werden, oder eben von Trainern, die es "wirklich" wollen.

    Also bei dem Gedanken wird mir ehrlich gesagt ein bisschen schlecht... Durch die Kosten soll ausgesiebt werden, wer es wirklich will und es auch bezahlen will? Haben dann Trainer, die das Geld nicht haben oder beim "falschen" Verein sind, Pech gehabt?


    Ich glaube, der Hauptaspekt von höheren Kosten für die Lizenz sind höhere Einnahmen für den Verband. Natürlich kann man das hinter so einer Motivations-Hürde verstecken, aber unterm Strich sind die Mehreinnahmen ja ein Fakt.

    Ich halte das für eine Aufwertung der B- und C-Lizenzen, wenn die A-Lizenz derart unerreichbar und unbezahlbar wird. Welcher Verein kann sich schon einen A-Lizenz-Trainer noch leisten, wenn der so viel kostet.

    Ist meine B-Lizenz jetzt mehr wert als vor einem Jahr? Ist meine eventuelle zukünftige B+-Lizenz mehr wert als die Elite Jugend-Lizenz meines Kumpels? Ist mein Trainerkollege mit der A-Lizenz von 2005 ein besserer Trainer und kann mehr verdienen als ich, der ab sofort mangels Job im NLZ keine A-Lizenz mehr machen kann, egal wie gut ich bin und wieviel ich dafür zahlen würde?

  • Man will auch durch die diversen Fortbildungsmöglichkeiten auf den einzelnen Lizenzstufen erreichen, dass die Lizenzen an sich aufgewertet werden und nicht mehr jeder Hirni mit einer B-Lizenz zu einem Landes- oder Verbandsligisten rennt und meint er könne da jetzt trainieren.

    Naja, der -Hirni- mit der B Lizenz müßte ja erstmal den Job bekommen, und dafür ist ja immer noch der Verein zuständig, diesen auch zu vergeben.

    In Zukunft wird der -Hirni- dann nicht mehr auftauchen, sondern die hochqualifizierten, die sich der ambitionierte Landesligist gar nicht mehr leisten kann. Der Landesligist, der viel Geld in die Jugend steckt und eigene Spieler ausbildet, und deswegen finanziell eben nicht so doll ausgestattet ist.

    Und bestenfalls sich selbst die -Hirnis- im Jugendbereich als Trainer herangezogen hat. Und die waren eventuell sogar noch erfolgreich.

    Diese Hirnis gibts dann nicht mehr, da hast Du wohl recht.

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Man will auch durch die diversen Fortbildungsmöglichkeiten auf den einzelnen Lizenzstufen erreichen, dass die Lizenzen an sich aufgewertet werden und nicht mehr jeder Hirni mit einer B-Lizenz zu einem Landes- oder Verbandsligisten rennt und meint er könne da jetzt trainieren.

    Dazu fällt mir spontan nur Jens Lehmann ein.

    Zitat1: Es kann gut sein, dass ich noch mal in der Bundesliga auftreten will. Wenn jemand gewinnen möchte! Ich war jetzt zweimal Co-Trainer, Chef-Trainer wäre jetzt mal angebracht.

    Zitat2: Weiß jemand wie Lothar Matthäus oder Julian Nagelsmann mehr vom Fußball? Nagelsmann hat nie hoch gespielt. Die Authentizität von Lothar ist schon hoch.


    Das folgt derselben Logik wie die Entscheidung des DFB den Zugang für ehemalige Profis zur B+ Lizenz zu erleichtern.

    Um da mal den Bogen zu spannen zum Studium. Nur weil ich 6 Jahre von Ärzten behandelt wurde, kann ich nicht sofort meinen Facharzt machen.

  • Die Geschichte muss man meiner Meinung nach von zwei Blickwinkeln betrachten.

    1. Zeit / Aufwand / Dauer

    2. Kosten

    zu 1:
    dass die Lehrgänge länger dauern bzw. zwischen zwei Lizenzstufen längere Praxisphasen gewünscht sind damit sich das Erlernte setzen und manifestieren kann ist in meinen Augen eine gute Neuerung. Es gibt genügend Beispiele, die Scheine auf der Überholspur absolviert haben, weil ausreichend Freizeit vorhanden war, die aber nicht ausreichend im Tagesgeschäft tätig waren um ein vernünftiger Trainer zu werden. Ähnliches kennt man doch auch aus dem Berufsleben. Die Meisterprüfung kann man auch erst ablegen, wenn man einige Jahre im Job gearbeitet hat.

    Dadurch, dass sich die Lehrgänge an sich aber auch die Zeitspanne bis man die unterschiedlichen Lizenzstufen abgelegt haben kann in die Länge zieht steigt zum einen die Qualität, zum anderen wird auch in gewisser weise ausgesiebt weil eben nur die die lange Zeit durchhalten, die wirklich Interesse daran haben die höchsten Scheine zu erreichen. Wem das zu lange dauert oder zu stressig ist, kann ja bei der C-Lizenz bleiben und die mit Weiterbildungen etc. aufpeppen.

    => den Aspekt der Neuerungen finde ich gar nicht so falsch.


    zu 2:

    egal aus welcher Motivation es geschieht, ist es ein vollkommen falscher Ansatz die Kosten in einem derartig unverhältnismäßigen Rahmen zu erhöhen. Anscheinend will man hier sämtliche neu eingestellten Talentförderungsexperten inkl. der DFB-Akademie darüber finanzieren. Sollte ein Aspekt der Gebührenerhöhung tatsächlich sein, dass die Hobby-Scheinmacher ausgesiebt werden sollen und nur noch die, die tatsächlich motiviert sind durchkommen sollen hätte man das besser über härtere Prüfungsbedingungen vollzogen.

    Wenn man tatsächlich für eine breitere Spitzenförderung sorgen will um die Selektionsbasis für Talente zu erweitern, dann benötigt man nicht nur in den NLZ, sondern auch in den ambitionierten Breitensportvereinen sehr gut ausgebildete Trainer.

    Natürlich kommen am Ende dann vielleicht prozentual noch weniger Profis aus der großen Zahl der geförderten Kinder heraus, aber nominell sind es vielleicht mehr und die gut ausgebildeten Jungs bereichern den Amateurfußball und steigern dort die Qualität, was wiederum Drop-Out und Mitgliederschwund entgegenwirkt.

  • bezgl. Jens Lehmann gebe ich dir vollkommen recht....

    Dass ehemalige Profis leichter zur B+ kommen können ist aber grundsätzlich schon ok. Um bei Deinem Beispiel zu bleiben: Die wurden ja nicht nur jahrelang von Ärzten behandelt, sondern haben auch unter ihnen gearbeitet (ein Pfleger bekommt im Medizinstudium ja auch den ein oder anderen Credit angerechnet). Wichtig ist aber, dass speziell bei den Kandidaten die Soft-Facts eingehend durchleuchtet werden.

    Jens Lehman hätte vermutlich mangels sozialer Qualifikation niemals irgendeinen Trainerschein machen dürfen ...

    Andererseits ist er ja des beste Beispiel, dass am Ender der Markt schon regelt wer einen Job bekommt und wer nicht.

    Deshalb nutzt ihm der Fußballlehrer und der Wunsch noch mal in die Bundesliga zu kommen auch nix mehr. Der Zug ist für ihn (hoffentlich) abgefahren. Nur Schade, dass er jemandem den Platz bei den Lizenzen weggenommen hat, der vielleicht was vernünftiges damit anzufangen wüsste.

  • Man will auch durch die diversen Fortbildungsmöglichkeiten auf den einzelnen Lizenzstufen erreichen, dass die Lizenzen an sich aufgewertet werden und nicht mehr jeder Hirni mit einer B-Lizenz zu einem Landes- oder Verbandsligisten rennt und meint er könne da jetzt trainieren.

    Naja, der -Hirni- mit der B Lizenz müßte ja erstmal den Job bekommen, und dafür ist ja immer noch der Verein zuständig, diesen auch zu vergeben.

    In Zukunft wird der -Hirni- dann nicht mehr auftauchen, sondern die hochqualifizierten, die sich der ambitionierte Landesligist gar nicht mehr leisten kann. Der Landesligist, der viel Geld in die Jugend steckt und eigene Spieler ausbildet, und deswegen finanziell eben nicht so doll ausgestattet ist.

    Und bestenfalls sich selbst die -Hirnis- im Jugendbereich als Trainer herangezogen hat. Und die waren eventuell sogar noch erfolgreich.

    Diese Hirnis gibts dann nicht mehr, da hast Du wohl recht.

    Ich habe das Wort bewusst provokant gewählt und bin froh, dass das auch so verstanden wurde. Ich selber bin auch "nur" B-lizensiert, habe aber in den letzten Jahren immer mehr das Gefühl gewonnen, dass diese Lizensierung nicht mehr das allermeiste Wert ist. Das ist der springende Punkt. Sowohl in meinem Lehrgang damals als auch auf diversen Fortbildungen bin ich nicht sonderlich positiv angetan gewesen vom vorherrschenden Niveau. Im FLVW hat man für mein Empfinden mit den B-Lizenzen nur so um sich geschmissen. Der Zugang über den Leistungstest war meiner Meinung nach auch zu leicht. Dazu kamen diverse Kooperationen mit Unis in der Umgebung, wo aber nicht nur Studierende von den Vergünstigungen profitiert haben.


    Insofern befürworte ich die allgemeine Aufwertung der Lizenzstufen und glaube, dass über das Fortbildungssystem eine gezielte und faire Möglichkeit geschaffen wird, auch Amateurtrainern ohne finanzstarken Background regelmäßig etwas zurück zu geben.


    Bedenkt bitte auch, dass der DFB in Sachen Ausbildung Standards von der UEFA einzuhalten hat.


    Dass die Umstrukturierung und die hohen Preise zur Finanzierung der Akademie genutzt werden sollen, halte ich auch für Quatsch. Es ist wahrscheinlich einfacher 10 Anwärter zu finden, die 1000€ ausgeben können, als einen der 10.000€ ausgibt.

  • Guten Morgen,


    das es länger dauert an bestimmte Lizenzen zu kommen, ist für mich okay. Muss ja nicht sein, dass man die A-Lizenz in kürzester Zeit erreicht.


    Was für mich nicht okay ist, ist die Preiserhöhung.

    Den Gedankengang, dass sich hierdurch die Qualität erhöht kann ich nicht folgen.


    Das man mit einem A-Schein vom Trainergehalt leben kann, halte ich auch für eine steile These.

    Soweit ich weiß geht der A-Schein bis Regionalliga im Herrenbereich. Da mir ein Regionalligatrainer gut bekannt ist, weiß ich das das hauptberuflich nicht geht.

    Es gibt eine handvoll U-Mannschaften in der Regionalliga und dann noch 2-3 Halbprofimannschaften, da kann der Trainer vom Fußball leben. Der Rest geht nebenbei noch zur Arbeit.


    Mein Fazit: Man wird die durchschnittliche Qualifizierung der Trainer über alle Bereiche senken.

  • Schau mal hier: A Lizenz


    Ich verstehe deinen Punkt mit der Hauptamtlichkeit beim Regionalligateam, aber das ist ein bisschen kurz gedacht. Der DFB sieht darüber hinaus in der A-Lizenz auch die Qualifikation für den Cheftrainerposten eines A- oder B-Junioren Bundesligisten, eines Frauen-Bundesligisten, oder eines Verbandssportlehrers. Da kommen wir der Hauptamtlichkeit dann schon wieder einen Schritt näher, zumal solche Vereine auch ein finanzieller Türöffner sein können.


    Man kann sich Qualität natürlich nicht kaufen. Für die Qualität sorgt neben dem Preis aber auch das neue Punktesystem für die Zulassung. Erfahrung auf dem angestrebten Fachgebiet wird vorausgesetzt und auch in einer entsprechenden Ligen- und Mannschaftsstärke gemessen.


    Betrachte es mal so: Die "alte" B-Lizenz hat man in einem "Crashkurs" bei einer Uni-Kooperation vom FLVW für <500€ bekommen. Konkret waren das 2 Wochen Theorie-Praxis-Verknüpfung + 2 Prüfungstage. Das ist eine verdammt niedrige Hürde - da kommt man auch ohne viel Qualität schon eher in Versuchung sie überhaupt zu nehmen, als wenn die Lizenz teurer und der Lehrgang länger ist. Da überlegst du dir dann vielleicht noch ein zweites oder drittes Mal, ob das wirklich was für dich ist und du das Geld und die Zeit dafür investieren solltest - zumal immer noch die Möglichkeit des Nicht-Bestehens besteht.


    Ich hätte auch gerne letztes Jahr noch die A-Lizenz gemacht zu den günstigeren Konditionen - gar keine Frage. Aber ich bin da optimistisch, dass das neue System die Qualifizierung der Trainer über alle Bereiche eben nicht senkt, sondern erhöht. Warum sollte sie auch sinken? Und das durch alle Bereiche? Wenn größere Ansprüche gestellt und die Zugangsmöglichkeiten verringert werden? Der Gedankengang erschließt sich mir leider nicht.

  • Hallo Cruyffiola,


    ich denke wir beide haben eine zu unterschiedliche Interpretation der Dinge.


    Du wertest fast in jedem Beitrag die B-Lizenz als geschenkt ab.

    Bei uns, in Bayern, würde ich nicht davon sprechen das diese geschenkt ist.


    Die B-Lizenz ist im Vergleich zum C-Schein deutlich aufwändiger, schwieriger zu erreichen und keinesfalls geschenkt.