Änderung in der Lizenzstruktur?

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  • Ich hätte auch gerne letztes Jahr noch die A-Lizenz gemacht zu den günstigeren Konditionen - gar keine Frage.

    Du musstest zwischen B- und A-Lizenz doch bislang erst die Elite Jugend-Lizenz machen. Und hast du dafür und für die A-Lizenz die bisherigen Zulassungsvoraussetzungen erfüllt?


    Erfüllst du sie mit den neuen Beschränkungen immernoch?

    "Diese Antwort brauchen sie mir nicht zu stellen"

  • Ich möchte hier ungern als Neuling falsch verstanden werden, geschweige denn euch Trainerkolleg*innen auf den Schlips treten mit meiner doch recht rabiaten Meinung bzgl. der veränderten Lizenzstruktur.


    Ich glaube dir auch gerne, dass es in anderen Verbänden schon anders aussieht mit der Wertigkeit der B-Lizenz und auch bei uns in der Region ist es allein meine subjektive Wahrnehmung. Ich möchte damit aber keineswegs die Lizenzstufe an sich entwerten. Ich weiß, dass es eine Menge B-lizensierter Trainer gibt, die sehr gute Arbeit machen und gut qualifiziert sind. Ich bin grundsätzlich der Überzeugung, dass weder eine Lizenz, noch eine Reihe an Profivereinen in der Vita einen guten Trainer ausmachen. Ich kenne genügend Trainerkollegen, die ohne Lizenz einen herausragenden Job auf und neben dem Platz machen und quasi sich quasi alle Inhalte aus dem B-Lizenz-Lehrgang durch eigenes Feingefühl und Interesse am Fußball selbst angeeignet haben.


    Ich würde eine*n Trainerkolleg*in also niemals anhand der Lizenzstufe in seiner/ihrer Tauglichkeit bewerten - so viel sei klar gestellt.


    Zurück zu dem Punkt, den ich eigentlich seit dem ersten Beitrag machen wollte und der sich weiterhin nicht ändert: Willst du etwas aufwerten und "exklusiver" machen, erschwerst du den Zugang dazu - so wie es der DFB nun getan hat. Und auch der Stelle möchte ich nochmal darauf verweisen, dass der DFB sich an Regularien und Auflagen der UEFA zu halten und nicht zum Selbstzweck gehandelt hat. Es gab mehrere Punkte die auf dem Prüfstand waren und den Ansprüchen nicht genügten. Andere Nationalverbände sind uns einige Schritte voraus und das muss der DFB nun aufholen.

  • Ich hätte auch gerne letztes Jahr noch die A-Lizenz gemacht zu den günstigeren Konditionen - gar keine Frage.

    Du musstest zwischen B- und A-Lizenz doch bislang erst die Elite Jugend-Lizenz machen. Und hast du dafür und für die A-Lizenz die bisherigen Zulassungsvoraussetzungen erfüllt?


    Erfüllst du sie mit den neuen Beschränkungen immernoch?

    Gut, dass du fragst - da kommen wir nämlich zum nächsten Punkt:


    Ich habe die Zulassungsvoraussetzungen erfüllt, ja. Persönlich interessiere ich mich aber nicht für die Arbeit im Jugendbereich, weshalb ich nach den neuen Statuten den direkten Sprung von der B zur A-Lizenz ebenfalls als positive Entwicklung erachte. Die Teilnahme an der Elite-Jugend-Lizenz hat mir natürlich auch einige Werkzeuge für den Seniorenbereich an die Hand gegeben, aber aus heutiger Sicht weiß ich nicht, ob ich den Lehrgang überhaupt gemacht hätte, wenn die Struktur schon damals so gewesen wäre wie sie heute ist. Denn so viel kann ich für mich persönlich sagen: Elite-Jugend war für mich nur das nötige Mittel zum Zweck "A-Lizenz erreichen", um potenziell Zugang zu einer Frauen-Bundesligamannschaft zu haben.


    Mit den neuen Beschränkungen fehlen mir - auf mein konkretes Ziel und Beispiel bezogen - die zwei Jahre Cheftrainer-Erfahrung in der Frauen-Regionalliga und natürlich der finanzielle Background. So gesehen ist für mich das Thema A-Lizenz auch erstmal abgehakt, worüber ich vorerst aber auch nicht traurig bin. Für den Bereich in dem ich arbeite sehe ich mich mit der B-Lizenz ausreichend gerüstet und dürfte nach einem Aufstieg auch weiterhin Cheftrainer meiner Mannschaft bleiben. Sollte es dann nochmal hoch gehen, müsste ich mir wieder Gedanken über die A-Lizenz machen, oder mit dem Co-Trainer-Posten vorlieb nehmen.

  • Ich habe die Zulassungsvoraussetzungen erfüllt, ja. Persönlich interessiere ich mich aber nicht für die Arbeit im Jugendbereich, weshalb ich nach den neuen Statuten den direkten Sprung von der B zur A-Lizenz ebenfalls als positive Entwicklung erachte. Die Teilnahme an der Elite-Jugend-Lizenz hat mir natürlich auch einige Werkzeuge für den Seniorenbereich an die Hand gegeben, aber aus heutiger Sicht weiß ich nicht, ob ich den Lehrgang überhaupt gemacht hätte, wenn die Struktur schon damals so gewesen wäre wie sie heute ist. Denn so viel kann ich für mich persönlich sagen: Elite-Jugend war für mich nur das nötige Mittel zum Zweck "A-Lizenz erreichen", um potenziell Zugang zu einer Frauen-Bundesligamannschaft zu haben.

    Das ist ja auch eine verständliche Erklärung, die es in deinem persönlichen Fall nicht notwendig macht, diese Lizenz zu machen.


    Ich werde sie in der Zukunft mit Sicherheit brauchen, aber werde in 10 Jahren auch mit Sicherheit nicht mehr in der Form sein, diese körperlich vernünftig zu bewältigen. Somit bleibt mir nur der jetzige Zeitpunkt. Und da wird man jetzt so ziemlich vor unangekündigte vollendete Tatsachen gestellt. Im Prinzip sagt der DFB: Du hast 18 Monate lang Pech gehabt, jetzt musst du dann das dreifache zahlen. Und wenn du es nicht machst, such dir eine neue Trainerstelle in einem NLZ". Fair ist das mit Sicherheit nicht und ohne Vorlauf auch nicht gerade transparent.


    Grundsätzlich stehe ich mit so einer Reform nicht auf dem Kriegsfuß gegenüber.

    "Diese Antwort brauchen sie mir nicht zu stellen"

  • Es wurde ja auch nicht konsequent durchgezogen. Wenn ich die B+ mache, brauche ich ja die B für den Erwachsenen Bereich nicht.


    Wenn man das neu aufbaut dann auch vernünftig einmal den Weg B+ und A+

    Und für die Senioren B und A


    Ich bin mir auch relativ sicher, dass sich das auf kleinere und mittlere Vereine unterhalb der dritten Liga auswirkt, da es für diesem Bereich immer weniger Trainer mit hohen Lizenzen gibt. Und viele Vereine es sich nicht leisten können, die Lizenzen zu bezahlen und bei der A-Lizenz,sind die wenigsten bereit das selber zu bezahlen.


    Auf für die DFB-Stützpunkte, wo es jetzt schon schwer ist, bei mir in der Region Trainer zu bekommen. Wird es jetzt noch schwerer. Da auch die Hospitationen wegfallen.

  • Hallo, mal abgesehen davon, dass England, Irland, Österreich und Island eine besser Ausbildungsstruktur haben, ist es bitter, dass relevante Ausbildungen nicht summiert werden aber Fortbildungen, bei denen die Qualität nicht annähernd messbar ist, da weder Prüfungen noch Abschlüsse geleistet werden. Österreich hat den UEFA D Level bei sich als Nationaldiplom eingeführt, da die UEFA diesen Level auch vor kurzem installiert hat. Ich persönlich finde es unsagbar traurig und grenzenlos dämlich, das keine Förder- und Entwicklungskultur sondern eine Verhinderungskultur besteht. Es wird nach Individualisierung geschriehen aber die Lehrgänge strotzen nur vor Unspezifischem, das beste Beispiel ist der C-Trainerlehrgang im Profil Kind/Jugend (zwei Tage G/F/E, ein Tag D/C, ein Tag B/A, fünfter Tag Prüfungen und Tschüss. Oder B-Trainer Techniktraining, Individual-, Gruppen- und Mannschaftstaktik ohne Alterspezifika, wurde vom Verbandssportlehrer auch kleiner Fußballlehrer genannt. So what?


    Es gibt keine wirkliche Spezialisierung. Der Hammer war der DFB Elite Jugend Lehrgang, ausschließlich Großfeldthemen (Gruppen- und Mannschaftstaktik) für Senioren statt auch D-Jugend (Kleinfeld oder verkürztes Großfeld) individuales Coaching, Coachingpunkte, Prinzipien, Planungen waren Nebensache usw., da bin ich vom Glauben abgerückt. Und warum sollten ehemalige BL Spieler besser geeignet sein für Trainerjobs als Ehrenamtliche, welche zehn oder mehr Jahre als Trainer arbeiten, Physios, Erzieher, Sport- und Fitnesskaufleute, SpoWis oder Lehrer sind und etliche Altersbereiche betreut haben? Dieser Halo Effekt und die selektive Wahrnehmung von der DFB Akademie geht mir auf den Keks. Das Ehrenamt, die Basis (Amateure) und die resultierende Wertschöpfung durch Trainer da unten ist dem DFB und auch den LVs scheißegal.

  • Nach nun über 3 Monaten und zwei Nachfragen habe ich nun eine Rückmeldung vom DFB bekommen.


    Im Prinzip nur eine Erläuterung der neuen Lizenz und die Gründe dafür. Wie hier eigentlich auch Konsens ist, ist diese Umstellung nicht falsch und sorgt mit Sicherheit für eine bessere und zielgerichtetere Ausbildung in der Spitze.


    Dennoch ist die Art und Weise nicht fair. Vor allem ist für mich persönlich jetzt nicht fair, die Bewerbungsphase verpasst zu haben, weil der DFB sich erst nach 3 Monaten auf eine Rückfrage zur Bewerbung meldet.


    Allerdings gab es auch Erläuterungen zum Thema der Lehrgangskosten, die ich mit euch teilen würde:

    • Aufgrund unterschiedlicher Entwicklungen (u.a. UEFA Konvention 2020) war eine Überarbeitung der Lizenzausbildungen sinnvoll und notwendig. Mit dem klaren Ziel hin zu mehr Qualität für die Trainer*innen haben wir Format, Methodik und Inhalte weiterentwickelt und in die neue Struktur gebracht.
    • Die folgenden Beispiele für die gestiegene Qualität zeigen, dass diese auch mit erhöhtem Aufwand und somit Kosten verbunden sind, u.a.:
      • Individuelle Begleitung der Teilnehmenden über die Präsenzphasen hinweg in den Anwendungsphasen im Verein.
      • Kleinere Kursgruppen und somit höherer Ausbilder/Teilnehmenden-Quotient.
      • Einsatz externer Experten zu Fachthemen.

    "Diese Antwort brauchen sie mir nicht zu stellen"

  • Hallo, also Konsens ist es auch von Fachseite nicht, dass das eine positive Entwicklung ist. Erstens der Halo Effekt, als auch die selektive Wahrnehmung, die durch die DFB Akademie ggü. den BewerberInnen besteht, entsteht. Und was die Erfahrungspunkte betrifft, ist es eine mittlere Katastrophe.

    Einmal editiert, zuletzt von userdx ()

  • Bei der ersten Bewerbungsphase im Herbst brauchte man 42 Erfahrungspunkte für die B+ Lizenz, habe ich gehört.

    Mal gucken, wie viele Punkte man jetzt braucht.

    Also 6 Jahre Co-Trainer erste Bundesliga oder U-Nationalmannschaft, 6 Jahre Trainer im NLZ oder 9 Jahre Co-Trainer im NLZ. Oder 9 Jahre Bundesliga-Profi oder 85 Länderspiele oder 20 Saison Regionalliga.


    Ein Master/Diplom würde die Anforderungen um 2-4 Jahre senken.


    Natürlich sind die Punkte kombinierbar:

    3 Jahre Bundesliga, 3 Jahre Regionalliga, abgeschlossenes Master-Studium und 3 Jahre Jugendtrainer reichen ja schon für eine B+-Lizenz! 8o

    "Diese Antwort brauchen sie mir nicht zu stellen"

  • Ich frag mich echt, wieso man damit gefühlt versuch, konsequent junge Trainer auszuschließen? Wo sollen Vereine, die zwar Herren-Regionalliga spielen, aber kein NLZ haben, trotzdem Jugend Regionalliga spielen wollen, die B+ -Lizenztrainer herbekommen? Und man braucht ja jetzt die B+-Lizenz für A + B Jugend Regionalliga...
    Es ist für mich nicht erklärbar.

  • Wo sollen Vereine, die zwar Herren-Regionalliga spielen, aber kein NLZ haben, trotzdem Jugend Regionalliga spielen wollen, die B+ -Lizenztrainer herbekommen?

    Sie können Trainer aus den NLZ abwerben. Letzlich geht der Weg zu B+ oder A nur noch über die NLZ. Deshalb erwarte ich dort auch eine höhere Fluktuation. Trainer von U13 oder U14, die in einem NLZ keine Perspektive auf ältere Jahrgänge haben, werden jetzt attraktiv.

    Dumm nur, wenn kein NLZ in der Nähe ist. Aber mir scheint, dass sich der DFB momentan ohnehin sehr stark auf die NLZ konzentriert.

  • Sie können Trainer aus den NLZ abwerben. Letzlich geht der Weg zu B+ oder A nur noch über die NLZ. Deshalb erwarte ich dort auch eine höhere Fluktuation. Trainer von U13 oder U14, die in einem NLZ keine Perspektive auf ältere Jahrgänge haben, werden jetzt attraktiv.

    Dumm nur, wenn kein NLZ in der Nähe ist. Aber mir scheint, dass sich der DFB momentan ohnehin sehr stark auf die NLZ konzentriert.

    das wird wohl the way to go sein. Halte ich aber für falsch.

    Das nächste NLZ (3 stück an der zahl) bei mir ist mind. 1 Std Autofahrt entfernt. Für die Bezahlung als minijob (nebentätigkeit) lohnt sich der fahraufwand nicht.

    Andersrum doch genau das selbe? kein B+-lizenztrainer wird eine autofahrt von 1std und mehr in kauf nehmen, nur um eine U17 Regionalliga Mannschaft zu trainieren?
    Man hat ja nichtmal genug NLZs um alle Plätze in Jugend Regionalliga und Bundesliga zu füllen, da müssen ja automatisch Vereine aus Halb-Profiligen ohne NLZ rein. Das passt hinten und vorne nicht

  • Der DFB hat es ja auch nicht ganz durchdacht.

    Für die Stützpunkte werden die ja wahrscheinlich auch nur noch schwer Trainer finden mit B+, da es auch nur 2,5 Punkte pro Jahr im Stützpunkt gibt.

  • aber mal eine dumme frage: Wenn man von B auf B+ will, braucht man die erfahrungsstufen?
    Laut der DFB-Website ist das nicht nötig?


    Ab 01.01.2022

    • die gültige B Lizenz,
    • der Nachweis der B Lizenz-Gesamtnote von mindestens 9 Punkten (für Prüfungen vor dem 1.1.2013) oder der Nachweis der B Lizenz-Gesamtnote von mindestens 10 Punkten (für Prüfungen ab dem 1.1.2013) und
    • der Nachweis über mindestens zwei volle Jahre Tätigkeit als Trainer im Juniorinnen oder Juniorenbereich, davon eine mindestens einjährige Tätigkeit als Trainer seit Beginn der B Lizenz-Ausbildung
      • als Cheftrainer einer Juniorenmannschaft ab der U 12 mindestens in der zweithöchsten Landesspielklasse,
      • als Cheftrainer einer Juniorinnenmannschaft ab der U 12 der höchsten Landesspielklasse,
      • als Cheftrainer einer Juniorenmannschaft ab der U 9 bis U 11 in einem Verein mit Leistungszentrum,
      • als Assistenztrainer einer Juniorenmannschaft ab der U 12 im Leistungszentrum eines Vereins oder
      • als DFB-Stützpunkttrainer (auf Probe)
    • der Nachweis über die vertragliche Grundlage für eine praktische Tätigkeit als Trainer einer Mannschaft oder Trainingsgruppe in einem der oben genannten Bereiche (oder vergleichbar) für die Dauer der Ausbildung.
  • aber mal eine dumme frage: Wenn man von B auf B+ will, braucht man die erfahrungsstufen?
    Laut der DFB-Website ist das nicht nötig?


    Ab 01.01.2022

    • die gültige B Lizenz,
    • der Nachweis der B Lizenz-Gesamtnote von mindestens 9 Punkten (für Prüfungen vor dem 1.1.2013) oder der Nachweis der B Lizenz-Gesamtnote von mindestens 10 Punkten (für Prüfungen ab dem 1.1.2013) und
    • der Nachweis über mindestens zwei volle Jahre Tätigkeit als Trainer im Juniorinnen oder Juniorenbereich, davon eine mindestens einjährige Tätigkeit als Trainer seit Beginn der B Lizenz-Ausbildung
      • als Cheftrainer einer Juniorenmannschaft ab der U 12 mindestens in der zweithöchsten Landesspielklasse,
      • als Cheftrainer einer Juniorinnenmannschaft ab der U 12 der höchsten Landesspielklasse,
      • als Cheftrainer einer Juniorenmannschaft ab der U 9 bis U 11 in einem Verein mit Leistungszentrum,
      • als Assistenztrainer einer Juniorenmannschaft ab der U 12 im Leistungszentrum eines Vereins oder
      • als DFB-Stützpunkttrainer (auf Probe)
    • der Nachweis über die vertragliche Grundlage für eine praktische Tätigkeit als Trainer einer Mannschaft oder Trainingsgruppe in einem der oben genannten Bereiche (oder vergleichbar) für die Dauer der Ausbildung.

    Es geht eigentlich um dieses Punktesystem, mettigel sagte, dass da in der ersten Bewerbungsphase 42 Punkte notwendig waren. Und die erreicht man wie hier von mir beschrieben:

    Auf der Seite zur Bewerbung gibt es das Aufnahmeprüfverfahren, das ist gemeint!

    "Diese Antwort brauchen sie mir nicht zu stellen"