Was muss der F-Jugend im Training beigebracht werden?

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  • Hallo!


    Ich bin neu hier und hoffe, dass ihr mir weiterhelfen könnt.


    Mein Sohn trainiert seit Sommer diesen Jahres in der F-Jugend. Leider sind fast alle Eltern mit dem Trainer/ dem Training sehr unzufrieden.


    Das gesamte Training besteht lediglich daraus, dass die Kinder "Fussball spielen". Es wird nichts in Richtung Technik, wie z. B. Passen, Ballführung, Doppelpass, uws. beigebracht.
    Im Prinzip ist es so, als ob die Kinder sich einfach zum kicken treffen und der Trainer schaut nur zu.


    Jetzt wollten wir uns an den Jugendvorstand wenden um dort mal nachzufragen, ob das alles so korrekt ist. Denn Gespräche mit dem Trainer bleiben ergebnislos.


    Wisst ihr, ob es irgendwelche Trainingsrichtlinien gibt, in denen festgehalten wurde, was der F-Jugend im Training beigebracht werden soll/ muss.


    Danke ;)

  • Sehe das jetzt nicht so schlimm!... Spielformen haben den Vorteil, dass Kinder
    -den Spaß am Fußball gewinnen
    -fördert es die Spielintelligenz
    -Schult das 1:1-Zweikampfverhalten etc…
    -den Willen ein Tor zu schießen


    Passen, Technik, etc macht man nebenbei ist noch nicht so wichtig.. ich hab beobachten können, dass die Kinder welche viel frei gespielt haben später die viel besseren Fußballer waren… auch wenn momentan die erfolge ausbleiben sollten, wenn sie größer sind passt es dann.

    Wer aufhört sich weiter zu entwickeln, hört auf besser zu werden.

  • Danke für die bisherigen Antworten! ;)


    Naja, Erläuterungen kommen keine von ihm, Seine Antwort auf Beschwerden jedweder Art ist eigentlich nur: "Ich bin Trainer und ich sage was gemacht wird."
    Ansonsten wird den Eltern nur vorgeschlagen, das Kind doch vom Verein abzumelden, wenn man doch eh unzufrieden ist.


    Soweit ich weiss, sind bisher 9 Kinder zu anderen Vereinen gewechselt. Weitere vier Eltern denken aktuell darüber nach, ihre Kinder auch abzumelden.


    Die Unzufriedenheit der Eltern bezieht sich dabei aber nicht nur auf die Qualität des Trainings, sondern auf das ganze Verhalten des Trainers.


    Dem Vorstand liegen schon viele Beschwerden über ihn vor, aber leider scheint sich kein "besserer" Trainer zu finden.

  • http://www.ussoccer.com/Coache…cation/Coaching-Home.aspx



    Hier findest du in amerikanischem Englisch eine geeignete Auflistung, welche Schwerpunkte in welchem Alter gesetzt werden sollten und was trainiert werden sollte.


    In jungen Jahren sind auch laut DFB die technischen Grundlagen zu vermitteln, es muss also ein Dribbeltraining, Stopptraining, Beweglichkeitstraining, Passtraining, Schusstraining und Übungen zur Ballbehandlung geben. Vor allem sollte der Trainer auch schon den Gebrauch des anderen Fußes einfordern.

    [b][color=#990000]"Absolvent der SOCCERDRILLS-ONLINE Kurse BASIS, Ki-Fu und JUGEND-FU."

  • Gerade in den Altersklassen G - E ist so eine Mannschaft ein sensibles Gebilde. Sie besteht aus Trainer/-n, Spielern und Eltern. Stimmt es zwischen diesen Mannschaftsteilen nicht, ist es meist zum Scheitern verurteilt. Dabei muss jeder Kompromissbereit sein und vor allem lern- und konfliktfähig. Ist das nicht der Fall, nutzt auch kein noch so ausgeklügeltes und geniales Training.


    Die Unzufriedenheit der Eltern bezieht sich dabei aber nicht nur auf die Qualität des Trainings, sondern auf das ganze Verhalten des Trainers.


    Soweit ich weiss, sind bisher 9 Kinder zu anderen Vereinen gewechselt. Weitere vier Eltern denken aktuell darüber nach, ihre Kinder auch abzumelden.


    Naja, Erläuterungen kommen keine von ihm, Seine Antwort auf Beschwerden jedweder Art ist eigentlich nur: "Ich bin Trainer und ich sage was gemacht wird."


    Mal abgesehen, ob das Training nun stimmt oder nicht. Die Aussagen aus Deinen Zitaten sind deutlich. Keine Basis für eine funktionierende Mannschaft. Hier nutzen keine Trainingstipps.


    Ansonsten wird den Eltern nur vorgeschlagen, das Kind doch vom Verein abzumelden, wenn man doch eh unzufrieden ist.


    Das ist ein Hobby, das allen Spaß machen soll. Deswegen solltest Du seinen Vorschlag annehmen !

  • 9 Kinder abgemeldet seit dem Sommer und 4 denken darüber nach ? Hört sich gar nicht gut an, auch wenn womöglich mehr Gedanken hinter dem freien Spielen stecken als sich beim Zusehen erschließt.


    Aber dann sollten zumindest diverse Spielformen (z.B. Turnier mit kleinen 3'er oder 4'er Mannschaften) angeboten werden und die Mannschaftsstärke nicht zu groß sein. Ansonsten wird es vielen an Ballkontakten mangeln und es bringt nichts.


    Wie sieht das Training denn aus ? Immer nur zwei große Mannschaften und dann los ? oder etwas kreativer in Turnierform ?


    Auch die Kommunikation mit den Eltern ist wichtig. Wenn ich als Trainer angesprochen werde muss ich die Gründe für mein Verhalten nennen können, ansonsten ist es klar dass andere denken ich bin planlos. Ich bin auch schon angesprochen worden nach dem Motto: Beim Handball ist meine Tochter immer viel kaputter nach dem Training, das ist wohl besseres Training oder müssten nicht viel mehr Anweisungen erfolgen (offenbar für viele immer noch das Sinnbild für den Trainer mit Ahnung: Reinrufen, Dirigieren usw.). Wenn man auf Ansprache durch Eltern aber darlegen kann, das eben doch ein Grundgedanke dahinter steckt, hat man als Trainer doch schon gewonnen. Warum also mit so einer Abfuhr reagieren ? Vielleicht doch keinen Plan dahinter der Mann ?!

  • Ich persönlich finde es auch wichtig, den Kindern gewisse Grundlagen beizubringen. Wenn das nicht der Fall ist kann es passieren, dass die Kinder in der E-jugend und vlt. sogar noch in der D-Jugend den Grundlagen ''hinterherhängen'' .
    Natürlich soll in der F-Jugend kein großartiges Konditionstraining durchgeführt werden und man sollte auch nicht nach Leistung gehehn, aber die Kinder sollten zumindest die Grundlagen wie z.B. Passen mit der Innenseite, Schuss mit dem Spann (oder Innenseite), Ballkontrolle, Ballführung lernen.


    Bei uns ist es auch so, dass wir mittwochs das Training zu einem ganz bestimmten Thema machen wie z.B. Ball verarbeiten, Zweikampf etc. Hat auch bisher super geklappt, die Kinder haben Spass und lernen viel.


    Gruß

  • Meine Vorredner haben schon sämtliche Links vom DFB geteilt. Dort sind alle wichtigen Informationen aufgelistet und gut erklärt. Selbstverständlich nur Richtlinien, die man befolgen kann. Wichtig ist, dass die Kinder viel ausprobieren sollen, d.h. also auch technische Grundlage beibringen, aber nicht bis ins Detail gehen. Letztlich viel zur Bewegung und Koordination machen - Freies Spiel ist ebenso wichtig.


    Der Trainer lässt meistens/immer frei spielen. Das mag wohl schön sein und hoffentlich auch Spaß machen, aber nicht zwingend ausbildungsorientiert. Kinder gehen zum Verein, um Spaß zu haben und Freunde zu treffen, dann wird ein "Kicken", das man von der Freizeit kennt, primär Sinn machen. ABER ich finde es genauso wichtig, die Ziele vom DFB zu befolgen, damit die Kinder gut ausgebildet werden und somit später Anschluss finden werden. In meinen Augen hat der Trainer kaum Ahnung und lässt die Kinder nur spielen. Bekommt er für seine Tätigkeit Geld? In der F-Jugend ist es genauso wichtig, wie der Trainer sich verhält. macht er den Spaß mit und zeigt die Techniken - bei Euch auszuschließen - oder sitzt er wirklich nur neben dem Spielfeld. Falls dies der Fall sein sollte, unbedingt bei Vorstand sich beschweren, allein da schon viele Kinder abgesprungen sind.

    "Don't forget to love your haters. They keep you motivated."

  • Für mich ist bei der Betrachtung wichtig, wie der Trainer spielen läßt. Sind es Spielformen oder ist besteht das Training quasi nur aus dem klassischen Abschlußspiel? Eine Forderung des modernen Kindertrainings ist die Kinder viel "frei" spielen zu lassen. Wie soll sich auch sonst Spielintelligenz entwickeln. Mit den Kinder ständig nur reine Übungsformen machen zu lassen (Stichwort "Gasse") ist überholt und kontraproduktiv. Die Anwendung einer Technik in einer reinen Übungsform und im Spiel sind zwei völlig unterschiedliche Aspekte. Mein Motto ist: Ein, zwei Übunsformen und dann möglichst spielgemäß trainieren.

    Viele Grüße
    Thomas

  • Ich hab mich im F-Jugendbereich nie als Trainer im ureigenen Sinne gefühlt. Ich hab mich eher als Betreuer gefühlt, der die Kinder
    in den Fussballsport einführt.


    Ausbildung, ausgeklügelte Trainingskonzepte , Spielsysteme, waren absolut nebensächlich. das kam bei mir ab E-Jugend


    Ich hatte andere Schwerpunkte:


    Ausbildung der Eltern im ihnen unbekannten Kinderfussball
    Zuverlässigkeit
    Pünktlichkeit
    Regelmässigkeit
    Heranführen an Konzentrationsabschnitte
    soziales fussballerisches Verhalten in der Gruppe


    dafür musste ich das Training so gestalten, dass es Spass macht, ins Training zu kommen.
    deshalb hab ich auch immer wieder Phasen gehabt, wo ich genau das gemacht habe, was im Eingangsbeitrag beschrieben wurde: einfach nur gespielt.


    Möglich, dass ich dadurch viele Probleme, die hier immer wieder auftauchen, nur in begrenzten Rahmen erlebt habe, bzw. schnell geregelt bekam.


    kann natürlich auch sein, dass ich einfach nur Glück hatte, und halt die guten Eltern, die guterzogenen Kinder hatte.


    gg

  • Mein Sohn trainiert seit Sommer diesen Jahres in der F-Jugend. Leider sind fast alle Eltern mit dem Trainer/ dem Training sehr unzufrieden.


    Das gesamte Training besteht lediglich daraus, dass die Kinder "Fussball spielen". Es wird nichts in Richtung Technik, wie z. B. Passen, Ballführung, Doppelpass, uws. beigebracht.
    Im Prinzip ist es so, als ob die Kinder sich einfach zum kicken treffen und der Trainer schaut nur zu.

    Aus der Entfernung kann ich nicht beurteilen, ob/was im Training schlecht läuft. Kann sein, dass es richtig mies ist. Kann aber auch sein, dass es top ist.
    In diese Richtung möchte ich ein paar Denkanstöße geben.
    Die besten Trainings im Kinderfußball sind für mich die, bei denen es gelingt, die geplanten Themen weitestgehend in Spielformen zu vermitteln. Mir persönlich gelingt das nicht immer. Wenn es mir aber gelingt, waren das oft die Trainings, in die ich besonders viel Zeit für die Vorbereitung investieren konnte. Für einen Außenstehenden sehen diese Trainings evtl. oft so aus, als ob ich relativ unbeteiligt dabeistehe und die Kinder "nur kicken".
    Lässt der Trainer nur kicken oder verpackt er Ausbildungsziele geschickt in Spielformen?


    Was den Abgang der neun Kinder (oder ihrer Eltern?) angeht:
    Manchmal hat man ja diese Eltern, die einfach zu viel wollen. Und dann sagt man ja schon einmal "Wenn´s Euch nicht passt, geht halt woanders hin."


    Man kann alles von zwei Seiten sehen. So auch dieses Thema.


    Dein Sohn ist seit Sommer dabei. Macht´s ihm Spaß?


    Ach ja - ein Hinweis noch: Du schreibst oben, dass sie keine Doppelpässe lernen. Das ist auch kein explizites Thema für eine F-Jugend. Durch viele Spielformen in kleinen Mannschaften finden die ersten diese Lösung aber von selbst. Und das ist viel nachhaltiger als irgendwelche Doppelpassübungen.

  • Ich würde lieber nicht zum Vorstand gehen. Die sind bestimmt selber froh, das sie jemanden haben, der das ganze ehernamtlich macht. Ich kann dich und die anderen Eltern verstehen, jedoch ist es in diesem alter erstmal wichtig, dass die Kinder sich austoben und Spaß am Fussball haben und die regeln lernen, vor allem in Bezug auf Fair-Play.

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  • Wie auch ihr alle , kenne ich die Probleme aus meiner F-Jugend natürlich auch. In den nun zwei Jahren meiner Trainertätigkeit gab es immer wieder Probleme, weil die Meinung des Trainers mit denen der Eltern nicht übereinstimmten. Das wichtigste an jedem Ärger ist aber aus meiner Sicht, daß man sich erst mal fragt, ob die Kinder ein Problem sehen oder nur, wie leider meistens, die Eltern. Ich gebe hier mal zu bedenken, daß die meisten Trainer ehrenamtlich drei Mal die Woche bis zu 2,5 Std ihrer Freizeit opfern. Genaugenommen ist das ein kompletter Arbeitstag wenn man Trainingsvorbereitung, Trainersitzungen o.ä. mitberücksichtigt. Ich denke, das sollte man jedem Trainer, ob gut oder schlecht, hoch anrechnen. Wenn man sich als Trainer da kein dickes Fell angeeignet hat, wie ich am Anfang auch nicht, kann man sich dann schon mal leicht persönlich angegriffen fühlen, wenn die gutgemeinte Trainingsarbeit kritisiert wird.
    Deshalb überlege mal folgendes:


    Habe ich selber Zeit genug das Training zu machen?
    Kann ich es eigentlich besser?
    Warum finden wir Eltern keinen Draht zum Trainer?
    Geht mein Kind gerne zum Training?
    Soll mein Kind mit Spaß Fußball spielen oder soll es im Fußball Karriere machen?


    Jeder sollte für sich die Fragen beantworten und dann im Sinne des Kindes entscheiden. Aber eins möchte ich euch noch mit auf den Weg geben. Wir haben mal gegen eine Mannschaft gespielt bei der der Spaß nicht im Vordergrund stand. Pässe über 20m, Ballannahme mit der Brust, Übersteiger, Doppelpässe und ähnliches schon in den Minikickern. Ist es das, was ich für mein Kind möchte? Wenn ja, gebe ich euch gerne die Adresse des Vereins, aber dort werden jedes Jahr bis zu 10 Kindern weggeschickt, die nicht gut genug sind.


    Da ist es mir als Vater und auch Trainer lieber, wenn meine Kinder zwar ehrgeizig aber immer mit Spaß und Freude am Training und Spiel teilnehmen.


    Also nichts für ungut,


    Bommelricky 8o

  • ;) mein Feeling als F-Jugendtrainerin, was 'meine' Kinder lernen sollten


    - das positive Miteinander
    - motorische Fähigkeiten und Koordination
    - die Akzeptanz in der Gruppe
    - alle zahlen den gleichen Beitrag und haben das gleiche Recht auf die gleiche Ausbildung, das müssen mitunter auch die Eltern lernen
    - dass Fußball ein Mannschaftssport ist
    - den Anderen aufzumuntern, wenn etwas nicht klappt
    - negatives Reden abzustellen, egal, wann, wo und wie (sei es durch Eltern, Trainer oder untereinander) zB. 'bo ey, guck' mal, der konnte noch nie 'nen richtigen Einwurf' oder 'wenn ich da jetzt spielen würde in der Abwehr, dann würden wir viel besser stehen' (im nächsten Spiel machte genau dieses Kind den Paß in die Mitte, wodurch wir das Gegentor kassierten - Lerneffekt --- 100 % :D)
    - dem anderen zu helfen, wenn er die Aufgabe nicht versteht
    - sich gegenseitig positiv zu unterstützen und voranzutreiben in den Spielen 'kommt, das schaffen wir'
    - dass natürlich gewonnen werden kann, jedoch nicht MUSS (wir reden hier ja schliesslich von Fußball trotz allem, wir wollen vorne mehr Tore schiessen, als sie hinten zu kassieren)
    - dass man auch bei verlorenen Spielen viel lernen kann, sowie bei gewonnenen Spielen auch mal eher nicht
    - ^^ ach, mir fällt noch so viel ein...


    ... und irgendwo dazwischen haben sie immer einen Ball am Fuß
    -