Aufwandsentschädigung

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung
  • Guten Tag zusammen,


    durch den Nachwuchs bin ich Co-Trainer einer F-Jugend Mannschaft. Da ich bisher nur Erfahrungen als Trainer im Seniorenbereich vorzuweisen hatte, habe ich mich erstmal "hinten angestellt", viel vom Trainer etc. angeeignet und mich allgemein intensiv mit der Funktion auseinandergesetzt.


    Am Rande hatte ich nun mitbekommen, dass die einzelnen Mannschaften eine Aufwandsentschädigung bekommen, die die Funktionäre untereinander aufteilen.


    Mit dem Trainer gesprochen. Er sagte, er bekomme zwar etwas, jedoch aus einer anderen Funktion im Verein. Ich solle mal mit dem Verein sprechen, da ihm dazu nichts bekannt sei.


    Der Verein meinte auf meine Nachfrage, dass dies jede Mannschaft erhalte, losgelöst von Qualifikation etc., auch im Jugendbereich. Man prüfe aber, ob da evtl. etwas schief gelaufen sein könnte, wäre aber unwahrscheinlich.


    Frage:

    Wie könnte ich "meinen" Trainer am besten auf die "Erkenntnisse" ansprechen? Letztlich geht es mir noch nicht einmal primär um den finanziellen Ausgleich, sondern eher um die Wertschätzung. "Böses Blut" möchte ich auch nicht verursachen, da wir uns super verstehen und ergänzen.


    Für eure Beiträge bedanke ich mich schon jetzt.

  • Ich würde ihm da nicht mal was unterstellen.
    Angenommen er behält alles für sich: Er müsste ja rechnen, dass du los gehst und im Verein fragst, was damit ist, wenn er das sogar rät. Dann ist es doch nur logisch, dass er dann auffliegen würde.

    Ich glaube, am Ende müsst ihr beide mal zusammen zum Verein damit gehen, weil irgendwo bei einen von den beiden Parteien ein Missverständnis vorliegt. Zumindest kann ich mir das denken.
    Ich glaube, entweder denkt der Trainer wirklich, er bekommt das alles für diese Funktion. Oder Der Verein denkt, er bezahlt mit der Summe sowohl die Funktion als auch das Tainer-Sein.

    Einer von den beiden liegt falsch, aber nicht mit böser absicht.

    Einfach offen ansprechen

  • Deshalb ist die Situation für mich ja seltsam und unangenehm, weil er es ja selbst empfahl. Ich würde ihm das auch keineswegs unterstellen, das würde ja 0 Sinn machen.


    Zur Funktion: Er betreut 2 Mannschaften im Verein, bei der ich nur bei einer der Co-Trainer bin. Sein anderer Co-Trainer bekommt anteilig etwas.


    Meine Vermutung liegt darin, dass entweder ein Missverständnis oder ein Fehler vorliegt. Irgendwer müsste ja das Geld aus dem Fach entnehmen, wenn gezahlt wird.


    Werde ihn dann mal vorsichtig darauf ansprechen, dass wir laut Verein die ganze Zeit schon Geld bekommen müssten. Irgendwo muss das ja sein.


    Ich kam mir zwar bei der Nachfrage wie ein geldgieriger Geier vor, finde es aber ungerecht, wenn ich irgendwie der einzige bin, der überhaupt nichts bekommt.

  • Also zwischen "ich möchte nicht der einzige sein, der nichts bekommt" und "geldgieriger Geier" liegen dann doch einige Eskalationsstufen.
    Von wem wird das Geld eigentlich ausgezahlt? Und an wen?

  • Ein Trainerkollege und ich haben vor gut 15 Jahren mal eine Saison lang zusammengerechnet was wir an Sachleistungen (nicht unsere Zeit für Training etc) und sind beide über 3.000 Euro gekommen.

    In Jahr darauf haben wir mal - ausgehend vom Mindestlohn - die "Arbeitsleistung" der Fußballjugendabteilung (9 Jugendmannschaften) ausgerechnet: stolze 35.000 Euro kamen etwa zusammen. Das war knapp die Hälfte der jährlichen Vereinsbeiträge.

  • Moin, fließt wirklich Geld oder gibt es eine Spendenquittung was in den Vereinen gelebte Praxis ist.


    Sprich, du bist angestellter des Vereins und spendest dein Gehalt und kriegst entsprechend eine Spendenbescheinigung

  • Da floss das Geld nur von uns als Privatpersonen weg zu Tankstellen, Verischerungen, Werkstätten etc.

    Für eine Spendenbescheinigung muss eben Geld (oder Naturalien) zum Verein hin fließen

  • Da floss das Geld nur von uns als Privatpersonen weg zu Tankstellen, Verischerungen, Werkstätten etc.

    Für eine Spendenbescheinigung muss eben Geld (oder Naturalien) zum Verein hin fließen

    Nein nicht zwingend..


    Der Verein kann den Trainer für ihre geleistete Stunden eine Spendenquittung ausstellen.

    (Der Verein schuldet dir eigentlich einen Stundenlohn und den "spendest" du dann quasi)

    Dafür musst du nicht angestellt sein

  • Also zwischen "ich möchte nicht der einzige sein, der nichts bekommt" und "geldgieriger Geier" liegen dann doch einige Eskalationsstufen.
    Von wem wird das Geld eigentlich ausgezahlt? Und an wen?

    Der Verein zahlt pro Mannschaft aus. Das Geld wird wohl in die einzelnen Fächer der jeweiligen Mannschaft gelegt.

  • Ein Trainerkollege und ich haben vor gut 15 Jahren mal eine Saison lang zusammengerechnet was wir an Sachleistungen (nicht unsere Zeit für Training etc) und sind beide über 3.000 Euro gekommen.

    In Jahr darauf haben wir mal - ausgehend vom Mindestlohn - die "Arbeitsleistung" der Fußballjugendabteilung (9 Jugendmannschaften) ausgerechnet: stolze 35.000 Euro kamen etwa zusammen. Das war knapp die Hälfte der jährlichen Vereinsbeiträge.

    Zur Antwort darauf: Für mich war es bisher immer gelebte Praxis, dass ich nichts bekomme und dafür andere Benefits erhalte (Kein Beitrag zahlen oder so).

    Die jetzige Konstellation ist für mich auch neu.


    Wie gesagt, letztlich geht es nicht um das Geld.

  • Moin, fließt wirklich Geld oder gibt es eine Spendenquittung was in den Vereinen gelebte Praxis ist.


    Sprich, du bist angestellter des Vereins und spendest dein Gehalt und kriegst entsprechend eine Spendenbescheinigung

    Grüße, laut meinen Infos wird das Geld pro Mannschaft zur Verfügung gestellt und den Funktionären der Mannschaft steht es frei zu entscheiden, was sie damit machen.


    Wenn das Geld in die Mannschaftskasse fließt, umso besser. Wenn das Geld aber überhaupt nicht fließt, etwas blöd. Von Quittungen etc. weiß ich nichts.

  • Aber das muss dann auch in der Satzung geregelt sein.

    Der Verein muss dann auch Geld als Ausgabe verbuchen und dann die Einnahme als Spende.

    Der "Empfänger" muss dann auch das Geld ordnungsgemäß bei der Steuererklärung angeben.

    Womit wir wahrscheinlich bei einem Nullsummenspiel wären.

  • Aber das muss dann auch in der Satzung geregelt sein.

    Der Verein muss dann auch Geld als Ausgabe verbuchen und dann die Einnahme als Spende.

    Der "Empfänger" muss dann auch das Geld ordnungsgemäß bei der Steuererklärung angeben.

    Womit wir wahrscheinlich bei einem Nullsummenspiel wären.

    Richtig, muss alles korrekt verbucht werden.


    Aber: in deiner Steuererklärung hast du einen Freibetrag für "Übungsleiterpauschale".

    Die Spende kannst du hingegen entsprechend geltend machen.

    Insofern ist es kein Nullsummenspiel für alle, die Einkommensteuer bezahlen.


    Weitere Details bitte mit dem Steuerberater klären ;)

  • Da ich das erste Mal meine Steuererklärung selber mache, weil es sich mit dem Steuerberater nicht mehr rentiert hatte, werde ich da die Tage drauf schauen.


    Danke euch, bin mal gespannt, was dabei raus kommt. Letztlich möchte ich es eh der Mannschaft zuführen. Bisher zahle ich bei Ausgaben alles aus eigener Tasche.

  • Das ist kein Nullsummenspiel.


    Als gemeinnütziger Verein das nicht zu machen ist für mich fast schon Wahnsinn / Kopfschütteln, damit die Jugendtrainer zumindest etwas Geld zurückbekommen.


    Es gibt sicher ein paar Thematiken die beachtet werden müssen. Spenden Höchstgrenzen, Rückstellungen, Kapital.

    Möchte hier jedoch kein Detail Halbwissen loswerden, da nicht mein Spezialgebiet.

    Dazu kann man sich aber bestimmt beraten lassen.


    Grundsätzlich ein paar Worte dazu. Wird wohl hoffentlich erlaubt sein :)


    Ich behaupte, die allermeisten Fussballvereine erfüllen auch die Bedingungen um das Prozedere umsetzen zu können. Da ist auch nichts illegal. Etwas Listenaufwand für den Kassier und Trainer sicher.


    Letztendlich handelt sich es sich um einen "freiwilligen Verzicht des Trainers auf eine Leistung die Ihm zusteht". Der Verein muss davor entscheiden (Beschluss / Satzung), dass er die Trainer bspw. mit dem Mindestlohn bezahlt plus Fahrtgeld.

    Dann wird Ende des Jahres vom Trainer eine Aufstellung (Fahrten/Stunden) gemacht, kommt vielleicht 3000€ zusammen. Der Trainer ist so nett und verzichtet auf seinen ihm eigentlich zustehenden Lohn (oder verzichtet auch nur teilweise und bekommt einen Teil ausbezahlt) und bekommt dafür eine Spendenquittung, die er beim Lohnsteuerjahresausgleich geltend machen kann.


    Für viele bzw. die allermeisten Trainer (die im halbwegs normalen Arbeitsverhältnis stecken) kommt dann vielleicht 1/3 zurück. 1000€

    Besser als nichts...

  • Problem an der Spendengeschichte ist, dass die Trainer grundsätzlich erstmal einen Anspruch auf Auszahlung des Geldes haben müssen. Kann für den Verein blöd laufen, wenn zu viele Trainer auf einmal auf die Auszahlung bestehen. Ist von vornherein vereinbart, dass die Trainer auf das Geld verzichten (gegen Spendenbescheinigung) ist es meines Erachtens nach nicht erlaubt eine Spendenbescheinigung auszustellen.

  • Wenn der Verein einen Beschluss fasst, die Trainer zu vergüten, dann müssen sie das im Zweifel natürlich auch können und machen. Natürlich ist auch nicht von vornherein vereinbart, dass die Trainer auf das Geld verzichten. Jeder überlegt sich Ende des Jahres, ob er das macht oder nicht.

    Ich kann und will auch niemand zu seinem Glück zwingen. Sicher passt das auch nicht zu jedem großen (Leistungs)Verein. Die Vereinskultur sollte dann schon passen.

    Abschließend möchte ich dazu nur sagen. Bis jetzt hat sich bei uns noch jeder Trainer Ende des Jahres Gedanken gemacht, und zum Wohle des Vereins verzichtet / teilverzichtet...

  • Hi in die Runde, das zieht sich doch wie ein "roter Faden" hier.... und bestätigt meine Aussage der "Vereinsfußball" ist der Spiegelbild der aktuellen Gesellschaft und der Lebens-Situation. Wir haben hier auch die Diskutiert, dass aktuell immer weniger Jugendliche so ca. ab 15 Jahren, bock haben auf Fußball und Vereinsleben. Ebenso die Eltern und ihre Bereitschaft sich am Vereinsleben aktiv zu beteiligen, und jetzt die "richtige Entlohnung" der Jugendtrainer in einem Breitensportverein ("Dorfverein"). Mal Frage an die älteren in der Runde, könnt ihr euch erinnern ob es "früher" so in den 90zigern auch eine schon einen Lohn für die Jugendtrainer gab? Also ich kann nur sagen, dass es damals weder die Spendenbescheinigung noch geschweige den bares Geld für Jugendtrainer gab. höhsten ein Freibier oder eine Bratwurst am Spieltag :) Und trotzdem gab es genügend "Trainer" Betreuer die das "Amt" gerne und mit Freude gemacht haben nach bestem Wissen und Gewissen. Versteht mich nicht falsch ich bin auch aktuell Trainer und investiere wie jeder hier sehr viel Zeit dafür und bekomme "nur" eine Spendenbescheinigung. Aber ich mach das nicht deswegen, würde ich nichts bekommen, würde ich genau so viel Zeit und Energie daran investieren, warum? Weil es mir Spaß macht, weil ich es gerne mache, weil es mein Hobby ist und wiell ich weis und mir bewusst bin, dass Verein sich nur so übers Wasser halten kann, den die Kassen sind halt einfach leer, warum sie ler sind, ist ein anderes Thema. Was ich sagen möchte, wenn wir wollen das der Vereinsfußball so wie wir ihn noch kennen und lieben weiter existieren soll, dann sollten wir jeder erstmal bei sich anfangen. Ja ich weis die meisten machen das auch und deshalb funktioniert es, noch, aber ich sehe die Veränderungen in der Gesellschaft und bin mir sicher, das Vereinsleben von "früher" so wie wir das kennen wird es in Zukunft nicht mehr geben... Hoffe es stirbt nicht ganz und es verändert sich nur... wie vieles in Leben. In diesem Sinne allen ein Erfolgreiches Spiel-wochenende, bleibt gesund und angagiert euch weiter für euren Verein und eure Teams!

  • Lederhose : auch in den 90igern gab es schon Spendenbescheinigungen ;) - und der eine oder andere Verein hat auch seine Jugendtrainer bezahlt. Und bei den Herren gab es meistens richtig viel Geld - das ist heute aus meiner Sicht sogar ein bisschen ausgeglichener zwischen Herren und Jugend.

    Ich gebe dir Recht, dass sich die Gesellschaft und das Vereinsleben ändert - und bei beidem ist es so, wenn man sich nicht beteiligt wird es nicht in die Richtung gehen, in die man selbst will.