Verein informiert aktuelles Verein über Wechselabsichten

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  • Hallo zusammen,


    ich brauche dringend euren Rat und hoffe, dass jemand hier ähnliche Erfahrungen gemacht hat. Mein Sohn ist elf Jahre alt und spielt seit sieben Jahren Fußball. Er ist aktuell in einem Verein, fühlt sich dort aber nicht wirklich weitergefördert. Deshalb habe ich vor kurzem einen anderen Verein angefragt, in dem sein Kumpel spielt. Leider habe ich auf meine Anfrage keine Antwort erhalten.


    Heute hat mich dann der Trainer des aktuellen Vereins darauf angesprochen und war sehr verärgert. Er meinte, es wäre ein Unding, dass ich ohne Rücksprache mit ihm oder den anderen Trainern den neuen Verein kontaktiert habe. Das Gespräch war sehr unfreundlich und ich war total perplex und überrascht von seiner Reaktion. Er sagte, dass sich alle Trainer übergangen und beleidigt fühlen, weil ich das nicht vorher mit ihnen besprochen hätte.


    Ich finde es auch sehr problematisch, dass der neue Verein scheinbar direkt den aktuellen Trainer informiert hat. Meiner Meinung nach ist das eine Verletzung von Datenschutz- und Persönlichkeitsrechten. Der neue Verein hätte mich zumindest fragen sollen, ob ich das mit dem aktuellen Trainer besprochen habe, bevor sie diese Informationen weitergeben.


    Ich weiß jetzt nicht, wie ich mit dieser Situation umgehen soll. Wie kann ich den aktuellen Trainer beruhigen und ihm erklären, warum ich so gehandelt habe? Und wie kann ich den neuen Verein konfrontieren, um zu klären, warum sie diese Informationen weitergegeben haben?


    Hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht? Wie seid ihr damit umgegangen? Darf ich überhaupt ohne Rücksprache mit dem aktuellen Verein eine Anfrage für ein Probetraining stellen?


    Ich bin wirklich enttäuscht von beiden Seiten und weiß nicht, wie ich die Situation am besten lösen kann.


    Vielen Dank im Voraus für eure Unterstützung!


    Liebe Grüße

  • Beide Vereine haben recht mit ihrem Verhalten.

    Der Fehler liegt klar auf deiner Seite.


    1. Warum sprichst du nicht vorher mit dem Trainer über deine Absichten?

    2. Wenn dein Sohn sich so äußert, warum fragst du den Trainer nicht, woran das liegen könnte?

    3. Der andere Verein handelt als "Ehrenmann" und sagt was Sache ist und spricht mit dem Verein, was da los ist.


    Wie es aussieht besteht eine gute Kommunikation zwischen beiden Vereinen. Beide wissen nun, dass du, sobald der Sohnemann Befindlichkeiten äußert, zu anderen Vereinen gehst anstatt das Problem dort anzugehen, wo es herkommt.

    Wie nennt man das nochmal beim Fußball?!

    Achja, Eigentor :thumbdown:


    Ps:

    Jetzt auf (wenn auch unbegründet) Datenschutz, oder petsönlichkeitsrecht zu pochen, setzt dem ganzen noch die Krone auf.

    Versuche im jeden Training 1 Spieler gezielt besser zu machen und du hast in einem Jahr/einer saison, VIEL geschafft!

  • Ein bisschen anders als Christof1984 sehe ich das schon.

    Heute hat mich dann der Trainer des aktuellen Vereins darauf angesprochen und war sehr verärgert. Er meinte, es wäre ein Unding, dass ich ohne Rücksprache mit ihm oder den anderen Trainern den neuen Verein kontaktiert habe. Das Gespräch war sehr unfreundlich und ich war total perplex und überrascht von seiner Reaktion. Er sagte, dass sich alle Trainer übergangen und beleidigt fühlen, weil ich das nicht vorher mit ihnen besprochen hätte.

    Das sehe ich grundsätzlich nicht so, wie Euer Trainer. Eine Anfrage bei einem anderen Verein muss mMn nicht mit dem aktuellen Trainer abgesprochen werden. Zumindest habe ich das immer so gehandhabt: Denn prinzipiell hat diese Handlung erstmal keinerlei Konsequenz. Du weißt ja noch gar nicht, ob überhaupt ein Probetraining zustande kommt, bzw. der andere Verein Interesse hat. Ich wäre jetzt auch nicht sauer auf einen Spieler, der eine Anfrage für ein Probetraining stellt ohne mich zu informieren. Was man sich allerdings bewusst machen muss, ist, dass das natürlich trotzdem grundsätzlich einen Einfluss auf die Wahrnehmenung eines Spielers im Verein hätte (zumindest bei Älteren).


    Ein Probetraining selber ist natürlich anders gelagert: Die Teilnahme sollte in jedem Fall nur nach Absprache erfolgen. Ein anderes Vorgehen hätte auf jeden Fall Konsequenzen, bis hin zum Ausschluss des Spielers.


    Ich finde es auch sehr problematisch, dass der neue Verein scheinbar direkt den aktuellen Trainer informiert hat. Meiner Meinung nach ist das eine Verletzung von Datenschutz- und Persönlichkeitsrechten. Der neue Verein hätte mich zumindest fragen sollen, ob ich das mit dem aktuellen Trainer besprochen habe, bevor sie diese Informationen weitergeben.

    Ich kenne das schon auch so, dass man sich zwischen den Vereinen über Spieler austauscht, zumindest wenn ein grundsätzlich gutes Verhältnis da ist. Hier liegt sicher kein Verstoß gegen das Datenschutz-Recht vor.

    Und damit muss man mMn auch rechnen, dass solche Dinge nicht "geheim" bleiben.


    Ich weiß jetzt nicht, wie ich mit dieser Situation umgehen soll. Wie kann ich den aktuellen Trainer beruhigen und ihm erklären, warum ich so gehandelt habe? Und wie kann ich den neuen Verein konfrontieren, um zu klären, warum sie diese Informationen weitergegeben haben?

    Das hängt natürlich in erster Linie davon ab, bei welchem Verein Dein Sohn künftig spielen möchte. Aber prinzipiell ist in solchen Konstellationen die beste Option einfach die Füße still zu halten und das Thema nicht weiter anzufachen. Dem aktuellen Trainer würde ich es so erklären, dass Du Dir nicht sicher warst ob ein Probetraining überhaupt zu Stande kommt und Du ihm in jedem Fall Bescheid gegeben hättest, wenn dies zu Stande gekommen wäre (was hoffe ich der Wharheit entspricht ;) )

    Wenn Dein Sohn unbedingt zu Verein B wechseln möchte, würde ich mir mal die Telefonnummer vom Trainer organisieren und das persönliche Gespräch suchen, bzw. ergebnisoffen (!) die Gründe für die Ablehnung in Erfahrung bringen.

  • Die beste Lösung schient mir: einen dritten Verein zu suchen.

    Es ist dein gutes Recht woanders anzufragen.

    Ob die Reaktion des anderen Vereins gegen Datenschutzrecht verstößt, erfährst du bei Fachleuten.

    Und es gibt ein gutes Sprichwort: was juckt es die Eiche wenn die Wildsau sich an ihr kratzt.

  • Finde diese Befindlichkeiten ziemlich nervig. Wenn ein Kind wechseln will, wird es seine Gründe haben, ob es beim anderen Verein glücklicher sein wird, wird man sehen. Jedenfalls sollte es einen souveränen Trainer nicht aufregen, wenn ein Spieler sich nach Alternativen erkundigt, man kann nach Gründen fragen und wird den Wechselwunsch in der Regel irgendwie einordnen können.


    Auf der anderen Seite muss man als Spieler damit rechnen, dass Trainer miteinander reden, verstößt auch nicht gegen irgendwelche Rechte, ist einfach nur normal (es sei denn, man würde ausdrücklich um Verschwiegenheit bitten, dann wäre es vielleicht nicht nett, aber immer noch nicht verboten).


    Tipp für die jetzige Situation: dem aktuellen Trainer die Gründe für die Umorientierung nennen und um Verständnis für die Kontaktaufnahme bitten, die aus meiner Sicht völlig legitim ist. Außerdem hast ja du den anderen Trainer angesprochen und nicht dein Sohn, vielleicht hilft das, das Verhältnis Trainer - Sohn intakt zu halten, wenn es denn im aktuellen Verein weiter gehen soll.


    Von außen schwer, hier weitere Tipps zu geben. Musst halt versuchen, mit Fingerspitzengefühl das Verhältnis wieder hinzubekommen, wenn der Sohn jetzt doch im Verein bleiben soll.

  • Es gehört zum guten Anstand seinen Verein und Trainer zu informieren wenn man sich anders orientieren möchte. Dabei kann man auch manche Dinge besprechen oder vielleicht auch aufklären.

  • Also, als DSB kann ich sagen es verstößt nicht gegen Datenschutz.

    Selbstverständlich hat man das Recht sich umzusehen und sich einen anderen Verein zu suchen.

    Ist natürlich immer unschön, wenn ich als Trainer von einem anderen Trainer angesprochen werde, dass mein Spieler wechseln will. Fände ich auch nicht gut.

    Da die Hintergründe nur als wird nicht weitergefördert angegeben sind, kann man dazu nix sagen. Nur wer Probleme anspricht, dem kann geholfen werden.

  • Ich kann deinen Ärger verstehen bin aber persönlich der Ansicht, der Trainer des "neuen" Vereins hat richtig reagiert.

    Wir reden vom Amateursport und da ist es legitim, wenn du unzufrieden mit der Entwicklung / Förderung deines Jungen bist etwas neues zu suchen.

    Ich kann jetzt nicht konkret aus deinem Beitrag rauslesen, ob du mit dem Trainer der jetzigen Mannschaft mal darüber gesprochen hast.


    Aus meiner Sicht als Jugendtrainer wäre das die erste Handlung gewesen, die Fair gegenüber dem jetzigen Trainer gewesen wäre. Somit hätte er Zeit gehabt etwas zu ändern oder zumindest die Konsequenz, den Vereinswechsel auf dem Schirm gehabt.

    Ich selbst verhalte mich bei Spielerwechseln von anderen Vereinen zu unserer Mannschaft ebenfalls so und kommunizier das mit den Eltern. Es geht darum, dass gerade bei uns im ländlichenm Raum dann miese Stimmung unter den Vereinen herrscht. Das möchte ich vermeiden und bin damit bisher gut gefahren. Im Winter sowie jetzt im Sommer ist jeweils ein Spieler aus ein und demselben Nachbarverein zu uns gekommen. Beide mit Freigabe, weil ich eben transparent darüber mit allen Beteiligten gesprochen habe.


    Das der jetzige Trainer etwas verstimmt ist kann ich nachvollziehen. Man plant immer die neue Saison mit den Spielern plus der Variablen X an Abgängen. Das kann Jugendmannschaften zur neuen Saison zusammenfallen lassen, gerade wenn jetzt neben deinem Jungen vllt. noch weitere Spieler gehen. Da hängen, zumindest bei uns im ländlichen Raum, schon Mannschaftsabmeldungen dran, wenn plötzlich nur noch 14 oder 15 Spieler da sind.

  • Es ist ja leidernicht ersichtlich, wie alt der Spieler ist, alsoumm welche Altersklasse es geht.


    Aber für die Planung zur neuen Saison gehört - wenigstens ab einem bestimmten Alter - auch das von Trainer gesuchte Gespräch mit dem Spieler über die neue Saison.

    Dein Argument der Planung für die neue Saison impliziert mM nach nämlich zwingend auch das Gespräch des Trainers mit den Spielern.

    Da würde mich interessieren, ob das stattfand und ob man da dann von sicherem Verbleib gesprochen hat.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Ich verstehe das schon. Mir war nicht bewusst, dass man das so macht. Mit dem Trainer zu sprechen bringt nichts mehr. Wir haben das schon mit dem alten Trainer aus seiner vorherigen Mannschaft getan. Der sagte uns, ein zurück ist in dem nächsten Jahr nicht mehr möglich. Warum und was mein Sohn besser machen kann, hat er nicht gesagt. Das haben wir mehrmals gefragt. Glaube, er mag ihn einfach nicht. Der aktuelle Trainer kann nicht helfen, weil er leider selber nicht gut ist. Er hat nie Fußball gespielt, macht das nur, damit sein Sohn im Verein spielen kann.


    Trotzdem verstehe ich es, weil ich mir heute die Fußballwelt von einem erfahrenen Spieler erklären lassen habe. Blöd gelaufen.


    Trotzdem ist das Thema Datenschutz für mich nicht verständlich. Ich werde da aber jetzt kein Dampf machen. Will auch Ruhe haben und könnte das Ganze nur Schlimmer machen…

  • Ne, tatsächlich nicht. Wir haben mit dem Trainer nicht gesprochen. Das war Link von uns. Ich bereue das auch. Ich wollte es tun, allerdings gab es eine Woche kein Training und kein Spiel, so dass wir irgendwie nicht warten wollten. Es war eine blöde spontane Entscheidung. Ein Schnellschuss:-(

  • Das war mein Fehler. Wir haben mit dem Trainer vorher nicht gesprochen. Irgendwie hatte ich das auf dem Schirm, aber der Wechselgedanke kam spontan (war vorher nicht geplant), weil eine Woche lang kein Training/kein Spiel stattgefunden hat und zwei Wochen hintereinander kein Spiel. Mein Sohn saß frustriert zu Hause.


    Ich muss sagen, dass in dem Verein die Kommunikation bei den Trainer wirklich super schlecht ist. Man kann sich mit ihnen nicht unterhalten richtig, weil sie nicht reden können. Viele Eltern beschweren sich deswegen darüber. Der Ex-Trainer (vor dem aktuellen Trainer) versprach meinem Sohn, dass er ihn zurückholt in die 2. Mannschaft. Mein Sohn spielt in der 3. Der Junge wartete die ganze Zeit darauf, hat mehrmals nachgefragt und am Ende hieß es, er hätte es falsch verstanden. Dies hat derselbe Trainer auch anderen zwei Jungs versprochen.


    Ich habe nun um ein Gespräch gebeten und wir schauen, ob man da noch was gut machen kann.

  • Vielen Dank, war sehr hilfreich.

    wir werden am Dienstag mit dem aktuellen Trainer darüber sprechen (ich und mein Sohn).


    Eine blöde Situation. Ich habe mich auch schon gefragt, ob mein Sohn nicht übertreibt. Habe ihm gesagt, dass er geduldiger sein muss. Nur an einem Tag war es anstrengend (letztes Wochenende) und dann haben wir den Verein angeschrieben. Das war dann das Ergebins.


    An einem Punkt muss ich dir leider widersprechen. Der Verein darf den anderen Verein nicht kontaktieren und ihm erzählen, dass sein Spieler sich beworben hat. Das ist nicht zulässig. Ist offensichtlich Gang und Gebe… Eigentlich müsste man das publik machen, denn das darf nicht sein. Gerade bei Kindern, die noch mehr Schutz was das angeht, genießen. Werde da aber kein Dampf machen, macht das Gabze nur noch schlimmer, glaube ich, wenn man mit Anwälten kommt:-)

  • Welche datenschutzrechtlichen Belange wurden denn hier berührt?


    Ich lasse mir doch nicht von irgendeinem Elternteil verbieten, mit Trainerkollegen, die man schon lange kennt ggf., darüber zu sprechen, dass eines seiner Kinder sich bei mir beworben hat.

  • An einem Punkt muss ich dir leider widersprechen. Der Verein darf den anderen Verein nicht kontaktieren und ihm erzählen, dass sein Spieler sich beworben hat. Das ist nicht zulässig. Ist offensichtlich Gang und Gebe… Eigentlich müsste man das publik machen, denn das darf nicht sein. Gerade bei Kindern, die noch mehr Schutz was das angeht, genießen. Werde da aber kein Dampf machen, macht das Gabze nur noch schlimmer, glaube ich, wenn man mit Anwälten kommt:-)

    Langsam wirds lächerlich.